Tesla-Fabrik in der EU für das Model 3

Es gab ja schon in den vergangenen Monaten Gerüchte, dass Tesla mit verschiedenen Regierungen Gespräche über Fabrik-Standorte führe, z.B. Slowakei, Deutschland, Frankreich.
Nun wird es offenbar etwas konkreter. Zumindest berichtet Reuters darüber:

reuters.com/article/us-franc … SKCN0X227N

Elsaß fände ich gut. Transport-Wege nach D sehr kurz, und das Lohnniveau nicht zu hoch, gut ausgebildetes Personal in der Grenzregion auf beiden Seiten der Grenze.

EDIT: Natürlich auch kurze Wege in die Schweiz, nach Luxemburg, Belgien, Holland, Österreich.
Und die Region umspannt größere Industrie- und Hochschulstandorte: Freiburg, Basel, Mülhausen. In die Bodensee-Region, Großraum Zürich, Straßbourg sind es nur 2-3 Stunden. Das ist für US-Verhältnisse nebenan. :smiley:

Frankreich? Dann wird Musk das erste Mal in seinem Leben erfahren, was eine Gewerkschaft ist. Oder wie es ist, wenn Arbeitnehmer pünktlich nach 7h nach Hause gehen, obwohl eine Woche später ein neues Modell erscheinen soll, für das jeder 14h arbeiten müsste. Oder wie es ist, als Arbeitgeber von den Arbeitnehmern als Geisel genommen zu werden, weil man es wagt, die Löhne mal nicht überproportional zu erhöhen.

Frankreich halte ich aus arbeitsrechtlicher Sicht für ausgeschlossen ! DE ist auch so ne Nummer…NL ist möglich…

Wer bei Verstand ist betreibt in Frankreich ganz sicher kein Gewerbe. Das machen ja nichtmal die Franzosen, wie die Arbeitslosenzahlen zeigen.

Weiß nicht ob Bochum, das ehem. Opelwerk schon diskutiert wurde. Hat GM das schon An den Mann gebracht? Analog Fremont…?

Bochum bzw NRW ist aber auch so eine Sache. Wäre schön, keine Frage, aber wenn Tesla in irgendeiner Form Förderung
haben will, wird’s aufgrund Nokia etc große Diskussionen geben.

Bereits im Rückbau befindlich, um Platz für Logistik (u.a. DHL) zu machen…

Ironie AN

Warum so klein denken…
In Wolfsburg ist bald Platz für Elons EVs :slight_smile:

*Ironie aus *

Tesla wird weiter wachsen.
Ob das in D, EU oder China ist, weiss niemand…
China scheint fest zu sein, Deutschland kann ich mir nicht vorstellen… Zuviele Querköppe :frowning:

Gruss

Mario

Sinnvoll ist sicher ein Standort, an dem Tesla gut an Fachkräfte kommt. Einen Daimler- oder Bosch-Mitarbeiter von Stuttgart nach Karlsruhe oder einen VW-Ingenieur von Wolfsburg nach Braunschweig zu locken dürfte einfacher sein, als ihn zum Umzug nach Tillburg, Pilsen, Valencia, Sunderland oder Bratislava zu überreden.

Deutschland hat dagegen höhere Steuern als die Steuerdumper Niederlande, Luxemburg oder Irland. Für den Aufbau einer kompletten Produktionsstraße braucht es aber gute Fachkräfte und nicht niedrige Steuern. Und auch das Qualitätssiegel „Made in Germany“ dürfte den Steuernachteil wieder aufwiegen. Ansonsten lassen sich in eher strukturschwachen Regionen auch hierzulande gute Deals aushandeln. Wenn es langfristige gut bezahlte Jobs schafft, fließt das Geld ja auch wieder auf anderen Wegen zurück an den Staat.

Deutschland liegt logistisch sehr gut, weil alle europäischen Güter-Traversalen durchs Land laufen und sich in der Region Baden/Hochrhein sogar die Nord-Süd- und Ost-West-Achse kreuzen. In Mannheim steht ein riesiges Güterterminal zur Verfügung. Das spricht natürlich auch für die Region Elsass. Wie schon geschrieben ist hier auch ein guter Zugriff auf Fachkräfte aus Baden-Württemberg möglich. Zu Billiglöhnen werden die aber sicher nicht bei Bosch, Daimler und Co den Schraubenschlüssel fallen lassen.

Ein wichtiger Faktor ist natürlich auch die Rechtssicherheit im Produktionsland. Zwar sind Staaten wie Ungarn (noch) in der EU und damit an EU-Recht gebunden. Das dies aber wohl nur auf dem Papier gilt, zeit die aktuelle Politik der dortigen Regierung. Da würde ich kein Geld investieren - wer weiß auf welche abstrusen Ideen der Herr Orban noch so kommt. Außerdem ist es nicht wirklich gut fürs Image.

Der Vergleich mit Nokia hinkt meiner Ansicht nach. Denn eine Pkw-Produktion aufzubauen ist nichts, wo man mal schnell ein paar Subventionen abstaubt und dann mit Sack und Pack nach Ungarn zieht.

Wenn man es so durchdenkt, wäre irgdenwo in der Region Elsass/Baden/Hochrhein/Kurpfalz ein guter Standort. Hier gäbe es noch den Vorteil, dass die Lieferwege der Zulieferer wie Bosch, ZF, Recaro sehr kurz wären und so die Just in Time-Logistik erheblich vereinfachen und verbilligen würden.

Tortzdem hat jeder Standort Vor- und Nachteile, die es letztlich gegeneinander aufzuwiegen gib.

Das Thema mit den Fachkräften sehe ich als nicht so entscheidend bei der Standortsuche. Im Vordergrund stehen wohl die Möglichkeiten im Bereich der Logistik. Und hier ziehen die Niederlande an allen anderen Standorten in der EU vorbei. Tilburg wird sukzessive ausgebaut werden.

Deutschland scheidet wegen seiner überbordenden Bürokratie und seiner maroden Infrastruktur aus. Als Wirtschaftsstandort wird Deutschland ohnehin früher oder später an Bedeutung verlieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass TESLA wirklich ernsthaft daran denkt eine richtige Fabrik in Europa zu bauen. Das US Werk hat eine Kapazität von mindestens 500k Einheiten pro Jahr. Und wenn die nicht mehr reicht wird ein Werk in China der nächste logische Schritt sein. Dann vielleicht Indien. Aber Europa - nicht in den nächsten 10 Jahren. Warum sollten sie sich das antun???

Ein Werk in China wird nicht angestrebt, um Fremont zu entlasten, sondern aus den gleichen Gründen wie bei Tilburg: Zölle sparen um die Preise im Rahmen zu halten.

Ein Werk in Europa sehe ich für heute und morgen auch nicht, aber früher oder später wird das sicher zu einem Thema. Fracht kostet Geld und vorallem Zeit. Würden unsere Teslen nebenan produziert, wäre die Lieferzeit vier Wochen kürzer. Viele Bauteile, die von europäischen Zulieferern kommen, müssen ja auch zuerst nach Fremont.
In dieser Branche ist es üblich, Werke auf der ganzen Welt zu verteilen.

Stimmt alles - aber mehr Werke bedeutet auch höhere Komplexität. Und die kann ganz leicht die (Kosten-)Vorteile auffressen. Ich sehe nicht warum TESLA gezwungen sein sollte in Europa ein Werk bauen zu müssen/wollen.

Gewungen nicht, und schon gar nicht jetzt sofort.
Früher oder später wird es aber Sinn machen.

Wenn jetzt schon >250.000 Reservierungen für das M3 vorliegen, obwohl man es noch nicht einmal bestellen/konfigurieren kann, wie mag es dann erst ploppen, wenn der Konfigurator online ist, geschweige denn, die ersten M3 in den einzelnen Regionen in den Stores und auf der Straße zu sehen und anzufassen sind?
Ob dann die Kapazität von 500K/Jahr ausreicht, um alle S,X,3-Bestellungen in angemessener Zeit zu produzieren?
Und dann denken wir mal etwas weiter, wenn noch das Model Y und der neue Roadster dazukommen.
Dann lohnt es sich nicht nur aufgrund von Steuereinsparungen, sondern ist ein Must-Have aufgrund von Kapazitätsengpässen.

Ich erinnere mich noch daran, wie ich im März 2010 meinen VW Touran bestellt hatte.
Mit Schaltgetriebe hätte ich ihn in 2-3 Monaten haben können, mit dem DSG musste ich 7 Monate warten.
Als ich ihn im Oktober dann abgeholt habe betrug die Wartezeit für Fahrzeuge mit DSG schon 12-13 Monate.
Grund war, dass das Getriebe-Werk in Kassel der extrem hohen Nachfrage nach DSG nicht nachkommen konnte.
Erst als VW auch in China DSG-Getriebe fertigte, sank die Wartezeit wieder auf 3-4 Monate.

Deutschland wäre nicht dumm, da es der größte Markt in Europa ist und die Deutschen nunmal viel lieber etwas kaufen, was im eigenen Land produziert wurde.
Ich persönlich fände das auch besser, obwohl ich ganz bestimmt kein Amerika-Hater bin.

Ich denke bis 2020 wird in Europa kein Produktionswerk gebaut lediglich Ausbau von Tillburg.

Fremont
Standort in China (vermutlich Shenzhou)

beide als Produktionsstandorte.

Die Nachfrage scheint jetzt zwar mit den Reservationen sehr gross zu sein. Jedoch ist die Produktionskapazität längerfristig zu planen und allfällige Peaks müssen geglättet werden.

Ich verstehe noch nicht ganz, wieso Deutschland ein guter Standort sein soll. Entweder Tillburg ausbauen, oder dann Osteuropa (wie z.B. Fiat in Polen).

(#hitch-hiker: ist Deutschland der grösste Markt in Europa, oder ist es Norwegen / Schweiz/ Niederlande)

Deutschland mag zwar vielleicht der größte europäische Automarkt sein, doch bei BEV sehe ich uns bei den Schlusslichtern.

Mit dem Standort Bochum hätte Tesla zwar ein freigewordenes Automobilwerk erstehen können, doch

  1. ist es 2015 freigeworden, Tesla bräuchte es aber sehr wahrscheinlich erst nach 2020
  2. wäre fraglich, ob es für Tesla in Frage käme (das Werk wurde in den Jahren 1960-1962 erbaut)
  3. wird es bereits zurückgebaut bzw. entkernt
  4. ist ein Teil des Geländes für das DHL-Logistikzentrum vorgesehen

Ich tippe auch eher darauf, dass dann Tilburg ausgebaut würde oder in der Nähe neu gebaut würde, da dies die weltweite Logistik der Zulieferteile vereinfachen würde.

In der Zwischenzeit kann TM auch lohnfertigen lassen. Magna in Graz macht sowas doch immer wieder. Die sind sicher für verschiedene Varianten der Kooperation offen.

teslamag.de/news/frankreich-gela … abrik-7992

Da kann sich jeder gleich ansehen, wie attraktiv es für Unternehmer ist, sich in Frankreich niederzulassen.
Gewerkschaften machen sogar Stunk wenn ein uraltes Kernkraftwerk abgeschaltet werden soll.