Ich weiß wie Tesla vorgehen müsste damit sie effizient sind

[Mod Note: Dies Diskussion wurde ausgelagert aus Umfrage: Eure Model 3 Kaufabsichten/Reservierung ab März '16]

Neben einer billigeren Kapitalmaßnahme gibt es noch einen weiteren sehr wichtigen Grund für Tesla nach hohen Reservierungszahlen zu streben:
Panasonic!
Denn Produktionsbeginn Ende 2017 und volle Kapazität der Gigafactory erst 2020 bedeutet ja, dass der Produktionsanlauf vom Model III über 3 Jahre hinzieht. Was bizarr langsam und unökonomisch ist! Es bedeutet ja, dass manche Anlagen auf Jahre nicht ausgelastet sind. Die Farbanlage steht ja jetzt schon! Betriebswirtschaftlich idiotisch weil darauf ja Abschreibungen erfolgen. :exclamation:

Der Grund für diesen langsamen geplanten Anlauf liegt auf der Hand, nämlich die Akkuversorgung durch die Gigafactory.
Panasonic hat sich immer übervorsichtig gezeigt und investiert nur langsam. Mit vielen Reservierungen in der Hinterhand kann Tesla die Angst bei Panasonic dämpfen nicht ausgelastete Zellproduktion zu errichten.

Nein, nein. Du gehst von anderen Vorstellungen aus.

Ab 2020 sollen rund 500.000 Teslas produziert werden (alle Derivate). Und dazu brauchen sie dann erst die volle Kapazität. Für die Powerwall wird dort schon heute produziert, so die Meldungen. Die Gigafabrik wird in Teilen errichtet und produziert dann entsprechend der Fertigstellung die Bedarfe, das Volumen an Batterien. Für Autos, für Speicher. Welche Batterietypen? Keine Ahnung. Das ist ja auch nicht die einzige Fabrik, die Batterien/Akkus liefert.

Nehmen wir man an (also reine Spekulation) :
2016: 75.000 (S, X)
2017: 120.000 (S, X, 3)
2018: 200.000 (S,3,X,Y?)
2019: 300.000 (S,3,X,Y?)
2020: 400.000 (S,3,X,Y?)
2021: 500.000 (S,3,X,Y,…?)

Voraussetzung: DER Plan geht auf :confused:

Ich denke, die haben einen Plan :wink: . :mrgreen:

Das die Gigafactory in Etappen errichtet wird soll ist mir klar. Bei dieser sehe ich auch kein Problem mit der Ökonomie weil der Kern dieser (Zellfertigung) eh auf ganz vielen parallelen Anlagen laufen wird.

Mir geht es aber um die daraus resultierende Ökonomie der Fahrzeugfertigung! Und da hat man halt normal nur eine Fertigungslinie die je nach Auslegung viel oder wenig produziert.
Man merkt es ja was für ein Krampf es bei Tesla gerade ist die Fertigung zu erweitern.
Wenn man beim 3 eine Anlage für z.B. 350.000 Fahrzeuge pro Jahr errichtet (dazu 150.000 auf anderer Linie für X,S) hat man halt Werkzeuge und so weiter die nur auf geringer Auslastung laufen wenn z.B. im ersten Jahr nur 50t im zweiten 150t im dritten… produziert werden.
Denn so einem Mist wie jetzt um bei der Plattform SX die Produktion rund zu verdoppeln jedesmal alles umzubauen wird man nicht machen, denn das ist noch unökonomischer und ergibt einen ständigen Qualitätskampf!

Warum sollte man das machen müssen?
Warst Du schonmal bei einem Automobilhersteller am Band?

Theoretisch um die Kosten der Abschreibung gering zu halten (nur Produktionsanlagen errichten die auch voll ausgelastet werden). Aber wie gesagt, wird das nicht so sein, denn wenn man alles gleicht wieder umbaut und erweitert für höhere Produktion hat man erst recht hohe Abschreibungen.
Deshalb wird man wird gleich die Linie auf z.B. 350.000 Fahrzeuge pro Jahr auslegen. Aber dann hat man halt geringe Auslastung wenn die Produktion erst nach Jahren das Ziel erreichen soll.

Nee, ich war noch nicht an einem Band eines Autoherstellers.
Meine Anmerkungen/Thesen beruhen nur auf Logik und nicht auf faktischen Wissen und oder Erfahrung. Wenn du genaueres weißt beschreibe und erkläre es bitte! Ich bin ganz Ohr und lasse mich gern belehren.

Gruß Helmut

Auf Vorschlag von Forumsuser „raffiniert“ dieser neue Thread.
Die Überschrift ist gut finde ich, denn die Thematik der Besserwisserei gegenüber Tesla ist ja immer ein Dauerthema. :wink:
@ Admin bitte die letzten Post´s aus dem Thread „Umfrage: Eure Model 3 Kaufabsichten…“ ausschneiden und hier reinkopieren.

Ja, sie haben einen Plan. Und Elon wird den vermutlich als Vorgabe genau so festgezurrt haben.

Ende 2017 heißt vermutlich trotzdem eher 100 Stück M3 im Dezember 17 und dann hochfahren der Produktion. Wenn’s richtig gut läuft! Nach bisherigen Erfahrungen sollte man auch 2018 als mögliche Realität zulassen.

Man darf nicht vergessen: Wir haben bereits 2016 und das M3 wird im März erst vorgestellt. Das MX wurde 2012 vorgestellt und die Europäer warten heute noch (zum Glück nicht mehr lange!).

Zwei Jahre zwischen Vorstellung und Auslieferung, erscheinen einfach sehr sportlich. Wünschen würde ich es mir auch. Trotzdem kann man die Erwartungen nicht früh genug etwas herunter schrauben.

Die Effizienz von Erweiterungsmaßnahmen hängt m.E. stark vom jeweiligen Produktionsschritt ab.

z.B. die Maschinen, die die Plastikteile der Karosserie herstellen: Da tun jetzt 2 Linien ihren Dienst, da die Formen für S und X unterschiedlich sind. Vielleicht bewältigt auch eine Maschine die aktuellen Stückzahlen pro Modell. Die Maschine für X ist natürlich nicht voll ausgelastet.

Dann die Lackierstraße. Tesla hat die alte Straße außer Betrieb genommen, die neue ist für 500.000 Einheiten pro Jahr gut. Das reicht also nicht bis 2020, wenn Tesla allein so viele Model 3 produzieren will und noch 100.000+x Model S/X. Hier hat Tesla offensichtlich entschieden, dass es effizienter ist, jetzt mit gewisser Überdimensionierung zu investieren und die 400.000 Fahrzeuge pro Jahr Überkapazität eine Weile nicht nutzen zu können.

Dann die „body line“ mit hoher Automatisierung, wo die Rohkarosserie entsteht. Hier hat Tesla mit viel Mühe eine weitere Linie für Model X aufgebaut, die natürlich auch noch nicht voll ausgenutzt ist. Wenn ich es richtig weiß, kann diese Linie aber auch Model S produzieren, so dass sie gelassen abwarten können, wie sich die Verteilung der Nachfrage auf S und X entwickelt.

Insgesamt denke ich, dass hier sehr schlaue Leute bei Tesla arbeiten, die widersprüchliche Ziele wie Flexibilität, Kosten, Ausfallsicherheit, Automatisierungsgrad und spätere Erweiterbarkeit jeden Tag abwägen.

Ich glaube, dass man die Anläufe von S und X nicht mit dem von Modell 3 vergleichen kann. Modell S war eine Neuentwicklung und die
Zulieferer noch nicht so „bereit“ wie Tesla sich das gewünscht hätte. Und beim X kamen die Türen, die es so noch nie gab.

Das Modell E wird ein Butterbrotauto. Kein großer, neuer, teurer technischer Schick-Schnack. Aus den durchlebten Problemen der letzten 4-5 Jahre
wird Tesla schneller gelernt haben als jeder andere Hersteller, sag ich mal oder wünsche ich mal (clever Aktion den 90er nur noch als D anzubieten. Allein dadurch könnten schon die Probleme/der Austausch mit der DU gelöst worden sein, spekuliere ich mal so vor mich hin).

Tesla Effizienz (max) = Tesla Lernen (max)

Auch bei Dual Drive mussten schon DU gewechselt werden.

Ich möchte etwas zu Kunststoffteilen sagen.
Viele Teile braucht es pro Fahrzeug nur einmal. Zum Beispiel den Nose Cone.
Eine Spritzgussmaschine stellt von solch einem Teil mehrere pro Minute her. Sagen wir, es sind 3 Stück pro Minute (für Spritzguss langsam, aber es sind grosse Teile). Für 100’000 Model S pro Jahr muss diese Maschine also nur 24 Tage am Stück durchlaufen und die gesamten Nose Cone für s ganze Jahr sind produziert. Die müssen natürlich gelagert werden, aber Platz gibts ja genug. Nachher wird die Maschine umgerüstet auf die Abdeckungen des Unterbodens und läuft wieder 24 Tage. Spritzguss macht man auf keinen Fall just-in-time, dafür sind die Maschinen viel zu schnell. Vermutlich wird in kürzeren Intervallen umgerüstet, aber ihr seht worauf ich hinaus will.

Bei den Blechteilen wird das ähnlich sein. Die Teile sind schneller tiefgezogen und ausgeschnitten als zusammengeschweisst.

Weiter hinzu kommt, dass die Lackierstrasse von mehreren Karosserielinien beschickt werden kann.

Das Ziel von Musk, innerhalb von 17 Jahren nach Gründung eine Produktion von 500’000 Fahrzeugen aufzubauen ist sehr ehrgeizig, aber sicher möglich. Hier wird kritisiert, das sei viel zu langsam etc. Ich glaube wir müssen uns vor Augen führen, dass das der Leistung von Henry Ford entspricht.

Ich habe auch im Kopf, dass eine Linie nur Model S herstellt und die Neue beides kann.

Nach meinem Wissensstand sind es 2 Linien (jeweils S und X) die sich im späteren Abschnitt zu einer vereinigen. :wink:
Das ist aber auch nur etwas was ich im US-Forum aufgeschnappt habe und sich irgendwie logisch anhört.
Ich habe das Gefühl, dass keiner was konkretes weiß und nur die Gerüchteküche fleißig brodelt. :unamused:

Bah, bei einigen Aussagen sträuben sich mir echt die Haare.

Tesla plant mit Wachstumsraten für die ganze Firma von ca. 50% pro Jahr. Das ist unglaublich viel und für die Automobilindustrie einzigartig.
Apple hatte zwischen 2003 und 2013 im durchschnitt „nur“ 39% Wachstum.

Bei einigen wenigen Anlagen kann das tatsächlich so sein. Im Regelfall ist aber schon eine gewisse Modularität möglich. Das heißt die grundsätzlichen Bestandteile bei denen es teuer ist sie nachträglich nachzurüsten werden von Anfang an gebaut. Viele andere Bestandteile werden erst nach und nach bei steigender Stückzahl beschafft.

Der Grund dafür das Tesla „nur“ mit 50%/Jahr wächst ist, weil es die Firma sonst zerreißt. Es müssen ja nicht nur jede Menge Fzg. produziert werden sondern das ganze „Drumherum“ muss auch passen (Stores, Servicecenter, Hotline, Ladeinfrastruktur, …). Langfristig ist eine Strategie die zufriedene Kunden mit sich bringt sicherlich erfolgreicher als übertrieben schelles Wachstum mit anschließender Katerstimmung.

Nein, hat man nicht. Zumindest nicht zwangsläufig. Im Audi-Werk Ingolstadt (570.000 Fzg, in 2014) laufen 2 Linien für Längsmotorisierungen und 1 für Quer. Theoretisch könnte man die beiden Längslinien zusammenfassen. Wird schon Gründe geben warum man es nicht macht.

Was genau war der Krampf? Die Steigerung der Produktionsmenge in 2015 um 59%? Ich kann mich nur wiederholen. Das ist großartig.

Die Umbauten der Linie waren doch gar nicht so furchbar. Die Linie wurde im Sommer 2014 für 3 Wochen angehalten und dann in 2015 noch eine Woche. Danach sind die Produktionszahlen für Model S deutlich angestiegen => Die Linie ist also gelaufen. Das hat mit den Problemen beim Model X nix zu tun.

Man muss die Denkweise in der automobilen Massenfertigung erst mal verstehen. Das ist schon ungewohnt wenn man nur in kleinen Stückzahlen denkt. Als ich in der Automobilindustrie angefangen habe hatte ich auch manchmal den Eindruck das da nur bekloppte rumlaufen. Inzwischen habe ich mich angepasst :blush:

Gruß

Bernhard

:mrgreen:

Hi Bernhard
Ich bin jetzt zu schreibfaul um auf alles einzugehen. Im großen und ganzen gebe ich dir aber recht und ich lag falsch.
Ein so starkes Wachstum wie bei Tesla ist halt zwangsläufig mit Ineffektivitäten (die ich angesprochen habe) verbunden, die wenn man sie vermeiden will, erst recht zu noch viel größeren Problemen führt.
Gruß Helmut

Helmut, meine Anerkennung für deinen letzten Beitrag. Das kommt in letzter Zeit leider nicht oft vor im TFF, dass sich jemand aufgrund von Fakten und Expertenwissen zu einer Korrektur seines Standpunktes herbei lässt. Hut ab.

„Experte“ kann sich jeder nennen. ob jemand die „Fakten“ bei tesla diesseits des atlantiks wirklich durchdringt, wage ich zu bezweifeln. (möglicherweise das management bei tesla nicht mal selbst…).