Hallo zusammen,
ich bin der Jürgen, wohne in Langnau am Albis in der Schweiz und seit Freitag, dem 13. April stolzer und glücklicher Besitzer eines Tesla Model S 75D, Midnight Silver Metallic, Weisse Premium Sitze, Winterpaket, Soundsystem, Enhanded Autopilot und das gute Schiebedach hat der Wagen. Dabei fing alles ganz komisch an Während ich das Fahrzeug in Schlieren übergeben bekam, bekam ich langsam wegen eines viralen Infektes Fieber. Nach der Übergabe musste ich sofort 450km weit nach Trier/Deutschland fahren und war drauf und dran den Tesla Support anzurufen, warum die Klimaanlage direkt bei Auslieferung kaputt ist, weil es mir bei 26 Grad und (damals noch) Klimaautomatikbetrieb im Auto eiskalt war und ich gezittert habe. Am nächsten Morgen wusste ich warum, und meine Verwandten in Trier haben mir versichert, dass die Anzeige im Tesla korrekt funktioniert
Bei der Rückfahrt Richtung Zürich in Frankreich hat die Windschutzscheibe irgendwo einen winzigen Steinschlag abbekommen, ohne dass ich etwas bemerkt habe. Ich bin zu 95% mit Autopilot mit Distanz 3 gefahren zwischen 100 und 130km/h, sogar ohne Musik, weil ich den Wagen noch kaum kannte, erkältet war und nicht zusätzlich abgelenkt sein wollte. Die Windschutzscheibe wurde erst nach 6 Wochen an einen Bodyshop in meiner Nähe geliefert und der Schaden von der Mobiliar Versicherung übernommen.
Nach meiner Ankunft musste ich das Model S erstmals selbst in einen Schopf (Hochdeutsch: Schuppen) mit 2.28m Einfahrtsbreite automatisch einparkieren lassen. Das ging beim zweiten Mal schief durch mich selbst beim vorplatzieren des Fahrzeugs und führte zu ein paar Kratzern an der Stossstange. Seitdem lasse ich das Model S problemlos fünfmal pro Woche dort ein- und ausparkieren. Den Schopf habe ich mittlerweile mit einer provisorischen 230V Ladeeinrichtung (Tesla Mobile Connector dauerhaft befestigt) versorgt über ein 32m Verlängerungskabel sowie einem WLAN Accesspoint über eine Fritz Powerline. Bevor ich den Wagen gekauft habe, hat mir ein Tesla Mitarbeiter gezeigt, dass es tatsächlich möglich ist, in diesen Schopf per Auto Summon zu parkieren. Manuelles Ein- und Aussteigen, was mit einem Vorgängerfahrzeug der Golf-Klasse noch möglich war, geht mit dem Model S nur noch extrem schwer und nur über den Beifahrersitz. Die rechte Seite des Schopfs kann und darf von mir nicht benutzt werden, sonst wäre das kein Problem. Ich kann im Schopf nachladen und bei einem fortschrittlichen und in der E-Mobilität sehr engagiertem internationalen Kunden von mir an seiner 22KW Typ 2 Säule. Hin und wieder, meist nach Wandertouren am Wochenende, für die ich über 200km weit gefahren bin, fahre ich auf der Rückfahrt zu mir bei einem SuC vorbei (Dietlikon, Beckenried, Flüelen, Maienfeld, Bregenz, Rubigen) und freue mich da immer auf nette Begegnungen.
Ich fahre zu 80% in der Schweiz, aber war schon in Trier und später in Erlangen und Nürnberg mit dem Model S und habe schon ein paar Destination Charger kennengelernt. Am 22.6. fahre ich in die Düsseldorfer Gegend und über Trier/Strassburg zurück in die Schweiz.
Nach 8 Wochen habe ich 8315km auf dem Tacho bei einem Durchschnittsverbrauch von 181Wh/km. Vor meiner Nürnberg-Fahrt war der Schnitt noch bei 170Wh/km
Aktuelle Software: 2018.21.9
Ich habe recht knapp keine MCU2 bekommen, bin aber mit der Performance des Navis sehr zufrieden. Das ist gefühlt schneller als mein altes Tomtom Go.
Dann noch etwas politisches zur E-Mobilität:
Ich hätte nicht geglaubt, das ich so viel in meinem privaten Umfeld angegriffen werde wegen meines Teslas. Ich bewege mich öfters in vermeintlich ökologisch orientierteren aufgeklärten Kreisen, die meinen sie wären fortschrittlich. Dort ist das Thema Elektromobilität - zumindest in der Zürcher Umgebung - gelinde gesagt allerdings hoch umstritten. Die einen finden es toll, was ich mache, die anderen prangern mich als riesigen Umweltverschmutzer an, der seltene kiloweise seltene Erden mit sich rumkarrt, den armen Leuten den Salzsee wegbaggern lässt zur Lithium Gewinnung, dass ich Kobalt von Glencore, der an Tesla verkauft wurde in meinen Anoden stecken haben, für die kleine Kinder arbeiten usw., darunter waren auch Leute aus der Politik, die das nächste Formel-E Rennen versuchen zu verhindern. Für diese Leute sind Ladesäulen das gleiche wie Tanksäulen und sowas gehört nach deren Ansicht nicht in eine Stadt, weil es Verkehr anzieht. In Schweizer Städten hat man maximal per Velo zu fahren, wenn man individuell fahren möchte, hat man mich mehrmals belehrt Hotels, Einkaufszentren und Restaurants, die Destination Charger anbieten, unterstützen den motorisierten Individualverkehr und der ist irgendwie pauschal böse - so ist schnell zusammengefasst die Vorstellung einiger Leute, mit denen ich mich rumschlage. Ich bin gespannt, wie lange diese Leute noch ihre Position halten können, wie lange noch ihre Wähler Verbrenner noch mit E-Autos gleichsetzen wollen und diese Volksvertreter noch wählen anstatt den Strassenlärm und die insbesondere im Winter in Zürich unerträgliche Diesel-Luftverschmutzung im Berufsverkehr loszuwerden durch Elektroautos. Ich möchte damit nicht sagen, dass alle Links-Grünen in der Schweiz gegen E-Mobilität sind. Auch dort gibt es vereinzelte E-Auto Fahrer, aber diese sind Aussenseiter und haben einen schweren Stand.
Hier habe ich ein kleines Fotoalbum von den ersten 8 Wochen veröffentlicht.
[url]https://photos.app.goo.gl/fqzsPQrcrJzgTdAe2[/url]