Hier möchte ich meine Erfahrungen mit meinem kleinen Wohnwagen (6m lang mit Deichsel, 2,10 m breit und max. 1350 kg schwer, real aktuell ca. 1150 kg) posten und wie reisetauglich als Wohnwagenreisender das ist.
Unsere Vorgabe um in das System EAuto-Wohnwagen rein zu kommen war, zunächst 200-250 km Etappen um das Reisen auch zu genießen. Wir haben 18 Tage Urlaub und folgende Reise gingen wir an:
Filderstadt (bei Stuttgart) - München - Bayreuth - Dresden - Spreewald - Heim (680 km) insgesamt ca. 1800 km gefahren:
Bei der Heimfahrt wollten wir testen, geht das? 680 km an einem Tag?!
Hier unsere Erfahrungen:
Zu Hause zuerst voll geladen, es standen 440 km Reichweite auf der Uhr. Dann ging es los. Beim Ankuppeln schon ein kleines Problemchen, das EAuto, lässt sich über extrem unebenen Boden nicht so leicht millimetergenau unter die AHK fahren wie mit dem Ram, aber es geht.
Dann fuhren wir los. Vor Jahren habe ich mir trotz 100er Eintragung / bzw. Bewilligung angewöhnt nur noch mit LKW mit zu schwimmen mit 91 km/h, da man oft über 3,5 T eh nicht überholen darf und sonst oft die ganze Zeit links blockiert oder immer wieder Gas geben muss… egal.
Also mit LKW mit geschwommen, Wetter war gut, 220 km ohne Laden waren zu weit, das wussten wir aber vorher, da wir auch nicht komplett leer in unbekanntem Terrain ankommen wollten.
In Ulm zum SUC zum laden, das war problemlos, da das Gespann komplett hin passte, in Ulm hatte ich 44 kw Verbrauch, wegen Albaufstieg!
Bis München war es dann kein Problem.
Der Campingplatz meinte wir könnten den Tesla dort laden, aber ich glaube dem war nicht klar, dass der 3000 Watt zieht, dauerhaft, wir haben das nicht gemacht, sondern gemütlich geparktladt (laden und dabei geparkt)… super in einer Stadt.
Dann kam München Bayreuth.
Gesamtstrecke wieder über 200 km, also direkt zum SUC in Hilpoltstein gefahren. In Bayreuth kamen wir mit 30% Rest an. Also kein Problem, am nächsten tag in Bayreuth wieder geparktladt… ist auch billiger wie am SUC.
Dann Bayreuth Dresden.
Über 240 km. Leider ist Dresden nicht gut ausgebaut, wir mussten zum SUC nach Nossen, dazu doch auch einen kleinen Umweg einplanen. Aber auch das war problemlos. In Dresden blieben wir eine Woche und haben auch die sächsische Schweiz angeschaut, also ordentlich Kilometer gefressen. Kaufland wie immer eine tolle Ladeempfehlung, allerdings nicht kostenlos. Auch in Dresden haben wir natürlich geparktladt, das geht da besonders gut, ein toller Parkplatz mit vielen Ladesäulen steht parat… zu beachten: Entgegen der Beschreibung von Tesla muss dort Chademo zuerst am Auto angeschlossen werden, dann erst den Ladestecker einstecken, dann funktioniert das ganze auch!
Dann Dresden Spreewald (Lübben).
Die Fahrt wie gehabt… einmal am SUC laden!
Der beste EAutocampingplatz den ICH kenne ist bis jetzt Lübben! Da hat es direkt vor dem Campingplatz 12 Ladestationen, super. Ich habe vor der Heimfahrt dort den Tesla wieder voll geknallt, ansonsten jedoch z.B. in Lübbenau geparktladt, etwas was einfach ein toller Vorteil beim EAuto ist! Jedoch muss ich vor der Ladestelle in Lübbenau warnen, denn theoretisch dürfen dort nur Behinderte laden! Da der Platz daneben zufällig frei war, habe ich das Auto dort hin gestellt und mit langem Kabel geladen.
Heimfahrt Lübben Filderstadt 680 km.
NEIN, für uns ist das nicht problemlos. 12 Stunden waren wir unterwegs, das ist mir zu viel. Wenn man alles rechnet, ca. 1,5 Std. länger als mit dem Verbrenner (Ram) aber auch 1,5 Stunden zu lang. Warum?! Wir sind morgens um 8:00 los und wollten bei Tageslicht ankommen, das bedeutet du hast immer zeitdruck und damit entspannt man beim laden nicht so, ich zumindest, das war bei den Kurzetappen anders, ohne Zeitdruck entspannt das. Wir haben drei SUC angesteuert, kamen jeweils mit 13-16% Rest dort an, die längste Einzeletappe waren 186 km.
Fazit:
Der Gespannverbrauch liegt bei 34-43 kw/100 km (43kw aber nur bei erschwerten Bedingungen, man kann mit 40kw kalkulieren). Ganz entscheidend ist, ob man einen LKW als Windschutz hat, das spart geschätzt 3-5 kw/100km. Hügel rauf runter spielen dann eine gravierende Rolle, wenn das runter kommen nicht effektiv erfolgen kann (Stau, zu schnell, zu langsam) bzw. wenn man zu schnell hoch fährt (KriechLKW überholen mit 100). Auch Regen hat nicht so die große Rolle gespielt, 4 km/h schneller schneiden jedoch auch ganz schön viel Saft aus der Batterie…
Für mich sind 500 km am Tag sehr gut machbar, 680 km sind für mich das Maximum. 500 km sind fast 3 Std. weniger unterwegs, da man einmal laden a 40 min spart.
Ganz störend ist: Warum tut der Autopilot im Gespannbetrieb nicht??? Da wäre er hammergut!!
Als Zugfahrzeug ist der X super, die Kraft ist weit jenseits meines 400PS RAM, das macht einfach Spaß. Rangieren geht mit dem Ram um Welten besser! Viel bessere Sicht nach hinten, auch wegen größerer Spiegel. Da dieser Wohnwagen nur 2,10 m breit ist, hatte ich keine Zusatzspeigel dran, evtl. mache ich die nur wegen dem rangieren das nächste Mal doch hin. Auch das Ankuppeln ist mit dem Ram einfacher, ich habe den Kriechmodus auch ausgeschaltet, aber millimetergenau fahren funktioniert schlecht, das Gaspedal ist zwar sehr sanft, in Bewegung ist das kein Problem, auf gutem Untergrund auch, aber schlechter Untergrund führt dazu, dass man plötzlich schnell Bremse drücken muss, nachdem ein Widerstand überwunden war und aus der Bremse, macht er immer zuerst nen kleinen Ruck 1-2 cm… steht man schon zu dicht an der Kupplung, fährt man besser nochmal vor, will man keine Dalle in der Stoßstange.
Das Laden mit Anhänger ist lästig, oft ging es, dass ich komplett mit Gespann geladen habe, weil es leer war und der erste Platz frei war, aber oft muss man abhängen. Meinen 9m Wowa wöllte ich dann nicht unbedingt dran haben, oder man muss vorher schon schauen, dass man ihn abstellt. Für EMobilität wäre da ein Plätzchen ganz wichtig! Auch parkende Verbrenner-PKWs waren z.T. lästig, das hat irgendwann dann mal zu hitziger Diskussion geführt…
Edit: Bilder gepostet: