130‘000 km mit Model X75D - meine Erfahrungen

Hallo zusammen

Mittlerweile habe ich mit meinem Tesla Model X 75D über 12’000 km abgespult (seit September 2016). Meine Erfahrungen damit möchte ich euch nicht vorenthalten.

Fahrzeug:
Model X75D, Jg. 2016, 6-Sitzer, ohne Premium-Package, mit Autopilot (Version 1), mit AHK, Titanium Silber, Beige Ledersitze, Heller Dachhimmel, Kaufpreis inkl. Ablieferungspauschale: CHF 106’100.–

Fahrdynamik
Obwohl es das schwächste Model X ist, da geht etwas mit den 330 PS. Ich hatte noch nie so ein starkes Auto bisher. Meine bisherigen Autos beschleunigten minimal in ca. 7 Sekunden auf 100. Das Model X nun in 6 s! Ampelstartspassfaktor 100%. Die Leistung spürt man vor allem auch bei hohem Tempo auf der Autobahn. Überholen bergauf mit Anhänger dran - Null Problemo. Wirklich spassig! Natürlich geht noch mehr. Als mein Model X im Service Center war, hatte ich einen Model S 90D als Ersatzwagen erhalten - der zieht nochmal spürbar besser, brachiale Gewalt. Ein 90D macht natürlich noch mehr Spass, kostet halt auch mehr, im meinem Wohnkanton vor allem auch mehr Strassensteuern. Mir reicht die Leistung des 75D mehr als genug. Ich wäre wohl auch mit weniger zufrieden. 7-8s auf 100 wären eigentlich bereits mehr als schnell genug für einen SUV.

Übersichtlichkeit
Ich finde das Model X recht übersichtlich dank der hohen Sitzposition und der grossen Scheibe. Einfach mal unter die Ampel fahren und Wolken und Ampel im Blickfeld haben - Klasse. Ganz übel find ich aber die A-Säule. Die zwei Baumstämme im Sichtfeld sind der Sicherheit nicht gerade förderlich. So fette Pfosten hatte ich noch nie in einem Auto. Nach vorne seitlich finde ich das suboptimal.
Rückwärts ist die Sicht dank der tollen Grossbild-Weitwinkel-Rückfahrkamera toll - sofern sie denn sauber ist. Hier sollte sich Tesla etwas einfallen lassen, z.B. einklappbare Lösung wie VW das gemacht hat.

Handling
Im Militär bin ich Bucher Duro gefahren - der wahr ähnlich unwendig wie das Model X. Wendekreis Typ Lastwagen. Auf der Strasse kommt es nicht draufan, egal ob Stadt, Land oder Autobahn, alles tiptop. Vor allem die Spurtreue auf der Autobahn ist sehr gut. Beim Manöverieren im Parkhaus ist es einfach nicht wirklich ein praktisches Fahrzeug. Die Lenkung kann man auf sehr leichtgängig einstellen - ich find das toll. Mit wenig Kraftaufwand kann man dann kurbeln.

Verbrauch
Seit dem Kaufdatum habe ich einen Durchschnittsverbrauch von 27.2 KWh/100 km oder 5 Franken pro 100 km. Ich find das ok für die Grösse des Wagens, das entspricht ja vom Energiegehalt nur wenig mehr als 2 l Diesel/100 km. Mein letzter Hybrid-SUV soff 10 l Bleifrei/100 km bei gleichem Fahrprofil. Sparfüchse können das Model X sicher mit weniger fahren, vielleicht 24-25 KWh/100 km. Bei mir ist bei kaltem Wetter fast immer Sitzheizung auf Stufe 1 an und auch ansonsten schaue ich nicht gross auf Stromsparen beim Fahren.

Platz
Klar hat man viel Platz im Model X - sehr viel Platz. Volumen ohne Ende. Vor allem kann man auch gut zwischen und unter den Sitzen Zeugs „hinlegen“.

„Hinlegen“ ist absichtlich in Anführungszeichen - optimal find ich das Raumkonzept trotzdem nicht. Es fehlen Befestigungsmöglichkeiten, Netze, Raumtrenner, Fächer. Alles fliegt durch den Wagen. Es gibt zwar eine Mulde im Kofferraum wo man den Plunder, der immer dabei ist, versorgen kann - das ist aber auch alles.

Ich hatte damals den 6-Sitzer genommen, weil der 5-Sitzer nicht lieferbar war. Heute würd ich vmtl. den 5-Sitzer nehmen, weil man da die Rückbank umklappen kann. Das verbessert die Variabilität. Der 7-Sitzer find ich ein No-Go ohne umklappbare 2. Reihe und ohne Durchlademöglichkeit.

Auch wenn die hintere Sitzreihe umgeklappt ist, wirklich lange Gegenstände (z.B. Flachbildfernseher oder so) bringt man nicht so einfach in den 6-Sitzer. Klar, schmale Gegenstände wie Skier oder Gartengeräte kann man zwischen den Sitzen durchschieben, mit der Gefahr, dass Sie bei einer Vollbremsung im 17"-Bildschirm landen. Bei sperrigen Sachen wird es dann schwierig mit dem Durchladen. Da muss dann der Anhänger ran.

Der Frunk ist auch recht geräumig, leider ist dieser nur mechanisch entriegelbar und zum Schliessen macht man sich die Finger dreckig, weil man von Hand die Motorhaube zudrücken muss. Suboptimal. Für die Preisklasse sollte das elektrisch gehen. Die Heckklappe sollte auch mit Gesten-Kick unter den Kofferraum zu Öffnen sein, so wie das der VW-Konzern bei einigen Modellen macht. Fernbedienung rauskramen oder Taste drücken ist nicht cool wenn man mit zwei Einkaufstaschen daherlaufen kommt. In Sachen Variabilität, Stauraumfeatures hat das Model X Potential für Version 2 finde ich. Irgendwie hab ich den Eindruck, ab der zweiten Reihe ging den Designern die Zeit aus, das Ding fertig zu denken.

Autopilot
Ich find Autopilot 1 Klasse - einer der Kaufgründe für das Model X. Meines Erachtens ein Must-Feature beim Kauf. Etwas Besseres gibt es derzeit wohl kaum, zumindest nicht, bis die Autopilot 2-Software aufgeholt hat. Auf der Autobahn funktioniert der Autopilot wunderbar - ausser bei Baustellen. Da schnallt die Software den Unterschied zwischen den orangen und den weissen Linien nicht. Auf der Autobahn fahr ich eigentlich immer mit Autopilot wenn es geht. Man muss sich 2-3 Wochen daran gewöhnen, danach ist es viel entspannter zu fahren als ohne Autopilot. Häufig cruise ich auf der rechten Spur, statt dauernd die Spur zu wechseln. Das hat Tesla sehr gut gemacht. Der Abstandstempomat arbeitet sehr harmonisch und „intelligent“. Autosteer ist ebenfalls recht geschmeidig. Auf die Strasse gucken ist aber schon Pflicht - wenn mal was auf der Fahrbahn liegt würde das Model X da drüber oder dreinbrettern denke ich. Dazu bräuchte es aber die „Hands-On“-Erkennung nicht. Diese ist irgendwie sinnlos. Man zieht einfach alle paar Minuten kurz am Lenkrad, sobald man im Augenwinkel die weiss flackernde Armaturentafel bemerkt. Besser wäre wohl eine Kamera, welche die Augen filmt, ob diese auf die Strasse gucken. Zudem ist die Hands-On-Erkennung nicht wirklich zuverlässig. Manchmal habe ich die Hände am Lenkrad, und die Erkennung warnt trotzdem, bis man etwas mehr Druck ausübt. Etwas nervig finde ich die fehlende Geschwindigkeitsanpassung ans Tempolimit - obwohl das Auto das Limit ja erkennt. Toll dagegen die automatische Geschwindigkeitsreduktion bei engen Kurven, die der Autopilot wohl vom Fleet Learning her kennt. Trotz eingestelltem höherem Geschwindigkeitsbereich reduziert der Autopilot bei engen Kurven das Tempo, wie das ein menschlicher Fahrer auch tun würde - Klasse gemacht. Chaepaux für diesen Fahrassistenten, den ich nicht mehr hergeben würde.

Scheinwerfer
Mein Model X hat kein Kurvenlicht. Das ist wohl das einzige Feature aus dem Premium-Package, welches ich etwas vermisse. Ansonsten ist das LED-Licht des Model X ok, aber auch nicht wirklich überragend. Der Fernlichtassistent, der automatisch Fernlicht einschaltet, wenn kein Gegenverkehr da ist und kein Vordermann da ist, funktioniert recht gut, dürfte aber gern einen Tick schneller reagieren. Overall ist das Licht sicher ok, hat aber meiner Meinung nach Potential für die Zukunft. Deutsche Premium-Karossen bieten da mehr, Matrix-LED etc.

Dämmung
Mittlerweile sind die Windgeräusche ok. Hier musste Tesla aber nachbessern, die Dichtungen waren nicht wirklich passgenau montiert nach Auslieferung. Das Service Center hat neue bestellt und montiert und jetzt ists gut. Ohne die Motorgeräusche fallen solche Sachen natürlich stärker auf.

Radio/Audio
Die Soundanlage (Standardversion) des Model X ist fantastisch, sehr gute Bässe. Ich hatte noch nie ein so gutes Radio in einem Auto. DAB+, Spotify, toll gelöst. Einzig die iPhone-Integration könnte besser sein in Bezug auf Funktionalität. Klangqualität ist toll. Manchmal fällt der DAB±Sender raus, offenbar ein kleiner Bug.

Wintererfahrungen
Fangen wir mal beim Positiven an - der Traktion. Der digitale 4x4 ist toll. Traktion ohne Ende. Ich hatte schon früher mit einem Hybrid ein elektrischen Allrad, der war auch nicht schlecht. Der vom Model X ist aber perfekt. Luftfederung hoch, dann kommt man überall durch. Wirklich tolle Wintertraktion. Bergab ist es ein anderes Thema, da schieben die 2.5 Tonnen natürlich recht und man muss schon vorsichtig sein, vor allem weil das Model X ja rekupperiert, wenn man vom Pedal geht. Vom Fahren her ist das Model X aber zweifelsohne ein gutes Winterfahrzeug, mit dem man so schnell nicht stecken bleibt. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, wenn das Model X mal ins Rutschen kommt, dann rutscht es dann. Wäre schade, wenn man in der Schneewand landet …

Ein anderes Thema sind die elektrischen Türen, wenn das Auto in der Kälte bei Schneefall draussen steht. Bei mechanischen Türen zieht man bei Vereisung einfach, bis sie aufgehen. Derartiges geht beim Model X mangels Türgriffen nicht mehr. Bei mir sind die Türen schon mehrfach eingefroren - ich wohne in den Bergen. Und kommt mir jetzt nicht mit dem Vorwärmen. 1. nützt auch das nicht immer, zweitens vergisst man das halt auch mal. Hier sollte Tesla entweder stärkere Servos verbauen oder die Türen heizen können. Einmal ist die Türe zwar aufgegangen, aber nicht mehr zu, weil der Verschluss vereiste. Ich durfte die Türe auf der Fahrt von Hand zuhalten … in der Tiefgarage beim Arbeitsort ist sie dann wieder aufgetaut.

Öffnet man die schneebedeckte Hecklappe, rutscht der Schnee in die Fugen und die Klappe schliesst nachher nicht mehr, bis man das rausgeputzt hat. Sind gleichzeitig die Falcon Wing Doors offen, dann rutscht der Schnee einfach auf die Sitze der zweiten Reihe … Die Falcon Wing Doors öffnen zwar mit einer Schneeschicht, der Schnee landet z.T. dann im Inneren. Klar, das passiert einem ein bis zwei mal, dann weiss man, dass man das Fz besser zuerst vom Schnee befreit. Es sind einfach Dinge, die man bei anderen Fz mit normalen Türen nicht so sehr beachten muss.

Toll ist natürlich die Standheizung mit Aktivierung über das Smartphone. Leider lässt sich die Sitzheizung so nicht aktivieren - schade.

Die Heizung an sich ist ok - aber auch nicht überragend. Die dicke Frontscheibe beschlägt sich schnell, wenn die Heizung nicht läuft. Am Anfang zog es überall rein und die Heizung mochte nicht nach. Jetzt mit den nachgebesserten Dichtungen ist es ok.

Reichweite
Ich habe keine Reichweitenprobleme. Angst schon gar nicht. Vollgetankt geht es rund 330 km weit, mit „Trip“-Ladung knapp 300. 75 KW riechen mir problemlos. Ich hätte sogar den 60D bestellt, hätte es den zum Bestellzeitpunkt gegeben. Auf längeren Strecken - ich war schon mal in Deutschland mit dem Fahrzeug, geht man einfach kurz am Supercharger vorbei und tankt dort wieder voll. Geht schnell, kostet nix und man kann sich mit anderen Tesla-Fahrern austauschen. Im Navi steht, ob der Supercharger grad freie Plätze hat. Dietikon, Sargans und Beckenried hab ich schon ausprobiert - funktioniert überall problemlos. Einfach zum „Gratis“-Tanken fahr ich aber nicht zu den Superchargern, nur wenn ich sie wirklich brauch. Im „Notfall“ geht man halt an eine normale Ladestation, von denen gibt es ja auch sehr viele. Musste ich bisher aber nie. Zuhause an die CEE16-Dose anhängen ist toll - jeden Tag „vollgetankt“ mit billigem Nachtstrom. Zur Not habe ich einfach ein Typ 2-Ladekabel und ein Notstrom-Ladegerät 220V dabei.

Türen
Etwas vom Besten am Auto sind die elektrische Vordertüren. Reinsitzen, Bremspedal drücken, Türe geht automatisch zu - Grande. Knopf drücken, Beifahrertür geht auf, Frau steigt ein - Gentleman 2.0. Echt cool. Bis auf die Probleme im Winter, vgl. oben. Was mir fehlt ist die Möglichkeit, die Vordertüren mit der Fernbedienung zu öffnen. Schliessen geht, öffnen leider nicht.

Die Falcon Wing Doors sind toll, wenn man seitlich und oben genug Platz hat. Da kann man sehr gut einsteigen, Ware ein- oder Ausladen. Vor allem wenn es regnet sind diese Türen Klasse, da kann man unter der Tür im Schermen stehen und in Ruhe einladen, ohne Nass zu werden. Klasse. Dazu kommt der Showeffekt. Die Blicke kommen sofort, wenn diese Falcon Wing Türen aufgehen - Aufmerksamkeit ist da garantiert. Die Falcon Wing Doors machen aus dem Model X ein echtes Showcar.

Absoluter Quatsch sind die Türen im Parkhaus oder in der Tiefgarage. Wenn oben nicht genug Platz ist, öffnen diese nur winklig. Für Kids ok zum Ein-/Aussteigen, für Erwachsene einfach nur ein Pain. Bei mir funktionieren die Türen abgesehen von den Höhenproblemen bisher problemlos - auch wenn ich auch einige Fragezeichen bezüglich Dauerhaftigkeit dieser Lösung habe. Hätte ich die Wahl gehabt, ich hätte das Model X wohl mit normalen Türen oder Schiebetüren bestellt, nicht mit Falconwing-Doors.

Verarbeitungsqualität
Der Innenraum ist sehr hochwertig und gut verarbeitet. Die Materialwahl finde ich sehr ansprechend. Ausser im Bereich des Kofferraums. Dort sollte man einen besseren Teppichstoff nehmen oder diesen besser verkleben. Aussen war mein Model X bei Auslieferung nicht sehr gut verarbeitet. Türdichtungen waren schlecht montiert, so dass man das Metall sah und es reinzog. Die Heckscheibe war nicht richtig eingesetzt, eine Zierleiste schräg montiert und es hatte Lackfehler. Mittlerweile wurde alles vom Service Center behoben. Aber trotzdem - hier hat Tesla noch Potential. Immerhin wurden vor meinem Fahrzeug bereits 10’000 andere Model Xe zusammengeschraubt.

Leider kann man meine Innenraum-;aterialwahl wie auch die Aussenfarbe nicht mehr bestellen. Schade. Die neu verfügbaren Optionen gefallen mir nicht mehr so.

Anhängerkupplung
Im Anhängerbetrieb fährt sich das Model X toll. Leider wird der Autopilot deaktiviert. Mit der Power spürt man vom Anhänger praktisch nichts. Der Verbrauch ist zwar höher, aber nicht so wahnsinnig viel.

Frontscheibe
Die Frontscheibe ist toll, vor allem bei Tag. Bauartbedingt gibt es in der Nacht durch die Lichtbrechnung Doppelbilder bei Rücklichtern und Scheinwerfern. Das irritiert teilweise, mit der Zeit gewöhnt man sich etwas daran.

Scheibenwischer
Die Scheibenwischer sind leider suboptimal. Gerade bei viel Feingischt schmiert die untere Seite des Fahrerscheibenwischers. Das Wischwasser kommt während der Fahrt auch nicht genug dahin, nur im Stand. Es soll wohl eine Modifikation geben, um das Problem dereinst zu lösen. Immerhin ist der Scheibenwischwasser-Tank schön gross, so dass man nicht dauernd auffüllen muss.

Service
Ich hatte mit meinen 12’000 km auch einige Service-Erfahrungen. Das Personal im Service-Center ist sehr freundlich und gar nicht so Garagen-Like. Junge Typen, gut drauf, sehr bemüht. Trotzdem merkt man da am ehesten die Jugendlichkeit der Firma. Bis Ersatzteile eintreffen, dauert es zum Teil ewig und einen Tag. Ich hatte leider einen kleinen Unfall, bei dem zwei Seitentüren beschädigt wurden und ersetzt werden mussten. Tesla repariert derartiges nicht selbst, sondern hat Amag (!) als zertifizierten Partner, den Generalimporteur von VW, Audi, etc… Die Reparatur wurde einwandfrei durchgeführt. Auch die Mängelbeseitigungen funktionieren bei Tesla selbst anstandslos. Da wird nicht lange diskutiert, ob etwas tatsächlich ein Mangel ist, sondern einfach gemacht. Besser wäre natürlich, wenn es keine Mängel hätte. Aber immerhin reagiert man zuvorkommend, wenn es dann doch welche hat.

Generell empfehle jedem Model X-Besitzer eine gute Vollkasko-Versicherung. Schäden an der Alukarrosserie und den Falcon-Wing-Doors sind nicht gerade billig zu beheben.

Fazit
Das Model X ist ein fantastisches Auto. Tolle Beschleunigung, tolles Fahrassistenz-System, sehr guter Allrad, tolle elektrische Vordertüren, tolle Frontscheibe, tolle Soundanlage, nette futuristische Optik und schickes und gut verarbeitetes Interieur. Das hat aber auch seinen Preis. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so viel Geld für ein Auto ausgebe. Ich mein, auch das Model X ist am Ende des Tages nur ein Auto. Im Endeffekt hat mich schlicht die fehlende Alternative auch zum Model X bewogen. Nachdem ich bereits einen BMW i3 hatte, war für mich klar, dass ich kein Auto mit Verbrennungsmotor mehr kaufe. Ich hatte aber den Bedarf nach einem SUV und einem Fahrzeug mit Anhängerkupplung. Porsche Macan? Kandidat, leider nur mit Stink-Diesel oder Sauf-Benziner erhältlich. Jeep Grand Cherokee? Kandidat, leider nur mit Stink-Diesel oder Sauf-Benziner und ohne guter Fahrassistenz erhältlich. Jaguar F-Pace? Dito und damals noch nicht verfügbar. Mitsubishi Outlander PHEV? E-Reichweite leider unbrauchbar.
Gäbe es günstigere Alternativen, hätte ich wohl kaum so viel Geld für ein Auto ausgegeben. Aber das Model X ist nun mal das einzige e-SUV, das einzige e-Fahrzeug mit AHK, das einzige grössere e-Premium-Fahrzeug und das einzige Langstrecken/Ferientripp-taugliche e-Fahrzeug mit grosser Reichweite, welches es zu kaufen gibt. Das stimmige Gesamtkonzept für die Langstrecke, mit dem gut ausgebauten Supercharger-Netz, ist und bleibt auf absehbare Zeit ein Plus von Tesla. Nur mit den Superchargern ist gewährleistet, dass ich mit meiner Familie auch ohne Verbrenner-Zweitfahrzeug längere Ferienreisen unternehmen kann. Und dank Autopilot ist mein Arbeitsweg nun viel entspannter. Mein Model X gebe ich so schnell nicht mehr her. Dank Software-Upgrades bleibt das Auto ja auch eine Weile aktuell. Letztere sind wirklich toll - einige Unzulänglichkeiten wurden mit Updates ausgebügelt. Sonst gibt es das nirgends. Tesla ist eine Klasse für sich und trotz den kleinen Schwächen in der äusseren Bauqualität gemäss meiner Beurteilung den anderen Premium-Herstellern überlegen.

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Super geschrieben, ich kann vieles von Dir mit meinen jetzt 15t gefahrenen km bestätigen. Fazit: Ein geiles noch nie Auto!

Sehr schöner Bericht - den ich in allen Punkten bestätigen kann. Ich fahre momentan unseren „PEGASUS“ aus dem http://www.drivetesla.eu Carsharing - und bislang im Februar 3.000km gerollt - zum Skifahren nach Oberstdorf, wg. Business nach Amsterdam.
Gerade auf längeren Strecken habe ich mich über mich selbst gewundert - gemütlicher fahren, Autopilot an, Musik und genießen ! Bislang hatte ich immer gute Unterhaltung bei den Superchargern - was auch eine schöne Abwechslung ist !

Ich hoffe sehr, dass TESLA die Kleinigkeiten wie Scheibenwischer hinbekommt !

Wir haben unseren X90D seit 29.9.2016 - und er wird fleißig bewegt:

Glückauf und allzeit sorgenfreie Fahrt !!

Bernhard

Ein wirklich schöner, wahrer Bericht.
Wir haben unser MX 60 bisher nie bereut und kommen trotz des kleinen Akkus auch bei Langstrecke problemlos zurecht. Autofahren ist durch den Autopilot wie Zugfahren geworden. Komplett entspannt ankommen.

Super Bericht,

nach nun 20.000km mit X90D kann ich mitreden, hab genau dieselben Erfahrungen gemacht. Das der Autopilot im AHK Betrieb nicht geht hab ich leider hier nun lesen müssen schade, ich fahr mit Fahrradträger auf Urlaub.

Toller Bericht, danke!

Hallo @tescroft,

herzlichen Dank für diesen ausführlichen, professionell geschriebenen Erfahrungsbericht!

Danke für den Bericht.

Kleine Korrektur 27,7 kWh / 100 km sind etwas mehr als 3l Diesel / 100 km.

Also ca. Faktor 0,11 zu nehmen.

Aber natürlich noch immer wenig.

Hier eine interessante Übersicht !
Tesla Model X Tops List of 2017 Fuel-Efficient Sport Utility Vehicles

Nicht einmal die Hybride habe eine Chance gegen das MX ! :laughing:

Interessant wären die richtigen SUV Stinker wie MB und BMW.

gas2.org/2017/02/20/tesla-model- … -vehicles/
Tesla-SUV.jpg

Hab jetzt 10.000 km auf meinem X90D und kann eigentlich alles nur bekräftigen was in dem Bericht steht.

Einzig mit dem Verbrauch und der Laufleistung im Winter (in Österreich (ziemlich kalt und viel Schnee)) bin ich nicht dort gelandet wo ich eigentlich hinwollte und halte es jetzt auch so, dass ich eben jeden Tag an der Steckdose hänge und nachlade damit ich immer voll genug bin und nicht in die Verlegenheit komme irgendwo hängen zu bleiben und evtl. stundenlang nachladen zu müssen.

Aber sonst wirklich „Thumbs up“ für das Auto.

@tescroft: Ein sehr schöner Bericht!
Ich schließe mich uneingeschränkt an, ergänzt um ein paar Vibrationen beim Beschleunigen…

@redvienna,

man kann nicht so einfach das Verhältnis kWh/Liter Diesel ausrechnen. Kommt ja darauf an, wo man lädt und tankt.

Lieber Krouebi,

doch, doch das darf und kann man schon. (siehe: de.wikipedia.org/wiki/Wattstunde )

10 kWh ≈ 1 m³ Erdgas ≈ 1 l Öl ≈ 1 l Benzin ≈ 1 kg Kohle ≈ 2 kg Holz ≈ 10 h direktes Sonnenlicht auf 1 m² auf der Erde

Was Du vermutlich meinst ist der Wirkungsgrad mit dem die eingesetzte Energie im Fall von KFZ in Vortrieb umgesetzt werden kann.

Letzlich ist das aber egal, denn auch hier kann man durchaus ICEs mit Elektromotoren in einem KFZ vergleichen. Da wir ja vermutlich alle - bevor wir auf Elektroautos umgestiegen sind - Verbrenner gefahren sind wissen wir, dass wir (ein ähnliches Auto wie z.B.: den X vorrausgesetzt) im Schnitt kaum unter 8 - 10 Lit /100 km fahren konnten.

Das würde in kWh (elektrisch) ca. 80 - 100 kWh bedeuten, egal ob wir in der Kälte, bergauf oder im Sommer bergab gefahren sind. (Es gilt ja in diesem Fall der langjährige Durchschnitt) Und es ist auch egal ob wir den Diesel oder das Benzin bei Shell oder bei Avanti um 0,99 oder 1,45 EUR gekauft haben.

Und damit stimmt es dann wieder was redvienna geschrieben hat. Wenn man mit ca. 200 - 300 Wh / km fährt, dann ist der Elektromotor halt tatsächlich bei ca. 1/3 der benötigten Energie pro gefahrenem km. Allerdings muss man alle Zusatzannehmlichkeiten wie Heizung, Systemerhaltung, Radio, Klimaanlage, etc… eben auch zusätzlich aus der Batterie „bezahlen“. Das hat Einflüsse auf die erzielbare Reichweite aber nicht auf den Wirkungsgrad des Motors per se :slight_smile:

Hallöchen,

Der Themenstarter hat Preise von kWh und Diesel in CH verglichen. Und das Verhältnis dazwischen ist nicht gleich in anderen Ländern, und hängt auch vom Stromanbieter/Tankstelle innerhalb von ein Land ab.

Meine Dieselberechnung stammt von hier: de.wikipedia.org/wiki/Dieselkraftstoff

10,4 kWh/L

ergo

27.2 KWh/100 KM / 10.4KWh / l = 2.6l / 100 km

Toller Bericht, auch für jemanden, der null Interesse an einem MX hat. Danke hierfür!

Ehrliche Antwort erbeten: Wenn (ja, wenn!) es Alternativen gäbe, welche Note würdet ihr dem MX geben? Der Bericht hier liest sich nach einer 2 oder 2- („gut“, weiß nicht, wie die Noten in Österreich oder der Schweiz gestaffelt sind), oder?

Mittlerweile sind es 18’000 km. Zwischenzeitlich hat der Klimakompressor den Geist aufgegeben - Rattergeräusche waren hörbar im Stand und bei langsamer Fahrt. Wegen Rückständen vom Kompressorschaden musste das ganze Kühlsystem mit Kompressor, Leitungen, Kondensator und Wärmetauscher ersetzt werden. Wurde tadellos vom Service Center erledigt mit Model S als Ersatzwagen. Ich bin aber schon froh, wieder den X zurück zu haben. Das Model S ist sportlicher zu fahren, bietet aber nicht den gleichen Komfort mit den fehlenden elektrische Türen und der niedrigen Sitzposition. Das Schiebedach ist aber noch nett jetzt im Sommer.

Ein kleines Update zu meinen Model X-Erfahrungen. Mittlerweile sind 37’000 km auf der Uhr. Vor einigen Wochen hatte ich das Problem, dass die Aussenspiegel nicht mehr elektrisch ein-/ausklappbar waren. Offenbar ein Problem mit dem Steuergerät, das durcheinander kommen kann, wenn die Spiegel manuell eingeklappt werden. Konnte vom SC schnell behoben werden. Die Spur hinten war noch falsch eingestellt, die Abnutzung der Reifen war hinten sehr einseitig, das wurde beim Reifenwechsel bemerkt. Ansonsten bin ich weiter sehr zufrieden mit dem Auto. Einziger Makel ist weiterhin, dass er eine Nummer zu gross ist.

:laughing:

Mir ist gerade der frunk beim x in den Ski freien zu gefroren, ladekabel liegen darin… guten tip um die auf zu bringen… keine Tiefgarage in der Nähe zum auftauen und Dauer Schnee [SNOWFLAKE]️

Danke [emoji120]

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Mini Fön an 12 Volt und Schloss auftauen?
Oder Ladekabel ausleihen? Wo bist du?