Erhöhtes Krebsrisiko bei Kindern

Eine im «European Journal of Epidemiology» publizierte Studie der Forschergruppe um Ben Spycher und Claudia Kuehni vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern (ISPM) erhärtet nun die Vermutung, dass Verkehrsabgase das Leukämierisiko bei Kindern erhöhen.

<<Für Leukämien wurde bei Kindern in der Distanzkategorie unter 100 Meter ein um 47 Prozent (erste Methode), beziehungsweise 57 Prozent (zweite Methode) erhöhtes Risiko gefunden im Vergleich zu Kindern, die mehr als einen halben Kilometer zur nächsten Autobahn oder Autostrasse wohnten.>>

[url]http://www.unibe.ch/aktuell/medien/media_relations/medienmitteilungen/2015/medienmitteilungen_2015/erhoehtes_krebsrisiko_bei_kindern_die_neben_autobahnen_wohnen/index_ger.html[/url]

Uebrigens ist nach Unfällen Krebs die wichtigste Todesursache bei Kindern. Mit Elektrofahrzeugen gäbe es diese Krebs-Todesfälle nicht, weil null lokale Emissionen.

Habe mir die Pressemitteilung durchgelesen und bin so klug als wie zuvor. Es werden einige Daten genannt, auch darauf hingewiesen, dass die Fallzahlen gering waren, aber ohne weiter Informationen gesagt, dass die Daten „statistisch signifikant“ waren. Tolle Pressemitteilung, es werden zwar viele Zahlen genannt, aber nichts womit ich die Studienergebnisse nachvollziehen kann. Dies ist keine Kritik an der Studie, da ich diese nicht kenne, aber die Pressemitteilung ist - wie leider oft - lausig.

Gruß Mathie

Sorry, aber das ist billige Polemik, die auch noch falsch ist. Autos sind alles andere als die einzige Feinstaub- und Schadstoff-Quelles. Heizungen, Industrie, Gewerbe, Schwerverkehr etc. sind ebenfalls grosse Dreckschleudern.

Mir ist vor allem nicht klar warum die Anzahl der Krebsfälle abhängig sind von der erfassten Gesammtheit (Volkszählung visa Abschätzung),
ja solche Pressemitteilungen sind ein Graus.

In diesem Zusammenhang ist das richtig. Allerdings ist der Straßenverkehr, gerade in Städten, ja deswegen so problematisch weil die Autos genau da fahren, wo die Menschen auch zu Fuß oder mit Fahrrad unterwegs sind und direkt im geringen Abstand einen Großteil der Schadstoffe abbekommen. Hingegen laufen verhältnismäßig wenige Menschen in Industrie- oder Gewerbegebieten rum, wenn sie nicht gerade da arbeiten. Von daher wäre es schon ein großer Gewinn für die Gesundheit vieler Menschen wenn möglichst viel Elektromobilität anstatt Verbrennermobilität auf öffentlichen Straßen stattfinden würde. In Städten wäre es sogar noch besser, wenn viele Leute auf elektrischen ÖPNV oder auf Individualmobilität mit Fahrrädern o. Ä. umsteigen würden/könnten.

Billige Polemik!? Ich halte einfach mal (polemisch) dagegen :wink:
de.wikipedia.org/wiki/Benzol
de.wikipedia.org/wiki/Stickstoffdioxid
und wünsche allen Verbrennungsmotoren einen frühen Tod!
Bitte einfach nur einmal die wikipedia-Seite anschauen … insbesondere die Gefahrstoffkennzeichnung.

Niemand hat hier in Abrede gestellt, dass NO2 und Benzol giftig bzw. karzinogen sind.

Die Behauptung, dass es die in der Studie beobachteten Todesfälle durch Krebs bei Kindern nicht gegeben hätte, wenn es Elektrofahrzeuge statt Verbrenner gäbe ist trotzdem falsch. Ob die Behauptung in polemischer Absicht aufgestellt wurde oder in Unkenntnis der Zusammenhänge kann ich nicht beurteilen.

Du scheinst dagegen nach eigener Aussage polemisieren zu wollen, das finde ich schade, auch wenn Du einen Smiley verwendest, um die Aussage zu relativieren.

Gruß Mathie

Ach ja, die Polemie.

Immer wieder der gleiche Schmarrn. Immer ist es nur eine einzige Ursache für irgendetwas. Dabei liegt die Wahrheit doch immer ganz anders. Vor allem aber im ganzen. Niemand bezweifelt das Feinstäube und Benzole usw. gesundheitsschädlich sind. Aber es muss bezweifelt werden das sie nur eine Ursache haben.

Auf jeden Fall währe es besser wenn alle Fahrzeuge elektrisch fahren. Das verringert sogar zusätzlich den Bremsstaub. Trotzdem werden Menschen weiterhin an allem möglichen sterben, auch Kinder.

Polemik macht halt jedes Thema zum Witz und unglaubwürdig. Damit arbeiten Populisten.

Woher weißt Du das?

Du hast selber Benzol als karzinogenen Stoff aufgeführt, der wahrscheinlich zu den in der Studie beobachteten Todesfällen beiträgt. Also nehme ich mal an, dass ich das als gegeben voraussetzen darf.

Über die Quellen der Benzolexposition kannst du in diesem älteren Dokument einiges finden. Da die Studie auch historische Daten betrachtet, sehe ich das fehlen ganz aktueller dauen nicht als problematisch an:

lfu.bayern.de/umweltwissen/d … benzol.pdf

Wenn man jetzt den Straßenverkehr als Benzolquelle ausschaltet, geht die Benzolexposition nicht auf null zurück, also wird es weiterhin durch Benzolexposition verursachte Krebsfälle geben. q.e.d.

Natürlich ist es sinnvoll, die Benzolkonzentration in der Atemluft zu verringern, aber mit der Behauptung, dass eine Maßnahme das Problem löst, begibt man sich unnötig in Rechtfertigungsnöte.

Wieso stellt man sich hin und behauptet ich habe die Lösung mit der das Problem verschwindet, wenn man weiss oder wissen müsste, dass das Problem nicht verschwinden wird? Wieso sagt man nicht, dass die vorgeschlagene Maßnahme das Problem reduzieren würde?

Polemische Vereinfachungen sind bei komplexen Themen in meinen Augen kontraproduktiv.

Gruß Mathie

Mag sein, dass ich den Autor des Eingangspostings missverstanden habe:
„Mit Elektrofahrzeugen gäbe es diese Krebs-Todesfälle nicht, …“
Ich gehe davon aus, dass sich das Wörtchen „diese“ auf die Häufung der Krebsfälle in Autobahn- bzw. Straßennähe bezieht. Also geht es um Reduktion.

BTW. Polemik darf sein, solange sie nicht zur Beleidigung oder zur Demagogie wird.

Mir scheint eher, Mathie hat den Eingangspost missverstanden …

Ich hatte „diese Krebs-Todesfälle“ als Krebs-Todesfälle bei Kindern verstanden, das wäre ein direkter Bezug auf den Satz davor. Die Studie handelt ja laut PM gar nicht von Krebstodesfällen, sondern vom Leukämierisiko und zum Glück bedeutet eine Leukämieerkrankung bei Kindern nur in einer geringen Zahl von Fällen, dass das Kind daran sterben wird. Was tatsächlich gemeint war, kann wohl nur Sierra aufklären.

Aber selbst wenn Sierra es so meinte, wie Du es verstanden hast, halte ich die Aussage für vorsichtig gesagt ungeschickt, da es in der Studie eben gar nicht um Todesfälle zu gehen scheint, sondern um Erkrankungsrisiken.

Ich finde die Aussage, dass das Leukämierisiko bei Kindern lt. Studie in der Nähe von Autobahnen und Schnellstraßen ungefähr 50% höher sein soll als bei Kindern, die weiter weg wohnen völlig ausreichend. Da braucht man keine Spekulationen darüber, welche Todesfälle durch Elektroautos verhindert worden wären.

Gruß Mathie

Die Basis für eine solche wissenschaftliche Arbeit sind Fallzahlen. Fallzahlen sind immer Einzelschicksale. In diesem Fall ging es um Leukämie von Kindern. Leukämie (= Blutkrebs) ist bei Kindern heilbar, aber eben nicht immer und ja es gibt auch Kinder, die an Leukämie sterben. Das ist leider ein Faktum.

Die Studie zeigt nun die Abhängigkeit auf, dass die Fallzahlen ansteigen je näher diese an einer vielbefahren Autostrasse wohnen.

Wieso ist das billige Polemik? Die Fallzahlen „Leukämie bei Kinder“ steigen mit kleinerem Abstand zu vielbefahrenen Autostrasse an. Klar gibt es noch andere Quellen, wie Heizungen, Industrie, Gewerbe, Schwerverkehr etc. usw. Nur, wie erklären diese die Abstandsabhängigkeit der Fallzahlen? Verstehe ich nicht?

Es gibt keine Spekulationen welche Todesfälle durch Elektroautos verhindert worden wäre. Nur, falls diese Studie korrekt ist, heisst es nun mal, dass wenn auf diesen Strassen nur EVs fahren würden, keine Erhöhung der Fallzahlen gäbe und somit es weniger Leukämiefälle (=Krebsfälle) bei Kindern gäbe. Mit Elektrofahrzeugen gäbe es diese Krebs-Todesfälle nicht, weil null lokale Emissionen. Klar?

„billige Polemik“ „Immer wieder der gleiche Schmarrn.“ „Damit arbeiten Populisten.“

Kann mir den Kommentar nicht verkneifen, dass man auch auf diesem Forum im Motortalk-Stil persönlich verunglimpft wird, ohne valide Gegenargumente zu bringen, die etwas mit der Studie oder mit meiner Aussage zu tun haben. Enttäuschend.

Das „billige Polemik“ ist von mir. Das war als Antwort auf folgenden Teil deines ersten Postings gedacht:

Lies den fett markierten Teil nochmals und erklär mir, wie du auf diese abstruse Schlussfolgerung kommt. Willst du ernsthaft behaupten, dass es kein Kind mehr an Krebs erkranken würde, wenn es nur noch E-Autos gibt?

Nein, ich habe auf die Studie verwiesen, die aufzeigt, dass ein Anstieg der Fallzahlen bei vielbefahrenen Strasse feststellbar ist. Meine Folgerung, bezieht sich auf diesen Anstieg und nichts anderes. Du hast recht, dass es noch andere Quelle und Faktoren gibt, und daher wird es nie keine Krebs-Todesfälle geben. Aber würde auf diesen vielbefahren Strassen nur noch EV fahren, dürfte auch kein Anstieg feststellbar sein.

In meinen Augen ist die EV-Mobilität gerade auch deshalb positiv, weil es die Emissionen, NOx, CO, HC, Feinstaub von dichtbesiedelten Gebieten in weniger dichtbesiedelte Gebiete verschiebt. Zudem können die Emissionen bei der Herstellung der Batterie durch regenerative Energiequellen vermindert werden und die gilt auch für die Stromerzeugung.

Zusammenfassung: Es dürfte kein Anstieg feststellbar, wohingegen du in deinem ersten Post behauptet hättest, mit E-Autos Leukämie bei Kindern damit komplett eliminieren zu können. Das ist nicht bloss eine Übertreibung, sondern eine komplette Verdrehung der Tatsachen. Verstehst du nun, warum ich das als extrem polemisch empfand?

Die Wörter „komplett“ oder „alle“ stammen nicht von mir! Ich nehme Bezug auf die Studie und die Studie befasst sich mit dem Anstieg und nichts anderes. Wenn Du das anderes aufgefasst hast, war meine Aussage wohl nicht genügend klar formuliert. Asche auf mein Haupt.

Es gibt keine Spekulationen welche Todesfälle durch Elektroautos verhindert worden wäre. Nur, falls diese Studie korrekt ist, heisst es nun mal, dass wenn auf diesen Strassen nur EVs fahren würden, keine Erhöhung der Fallzahlen gäbe und somit es weniger Leukämiefälle (=Krebsfälle) bei Kindern gäbe. Mit Elektrofahrzeugen gäbe es diese Krebs-Todesfälle nicht, weil null lokale Emissionen. Klar?
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Da sind schon wieder mehrere Denkfehler drin. Erstens setzt Du schon wieder Erkrankungen (Thema der Studie) mit Todesfällen gleich. Die Studie sagt aber gar nichts über Todesfälle aus, die Erwähnung der Häufigkeit von Todesursachen in der Pressemeldung ist vielleicht eine Erklärung für Deinen Fehler, aber ändert nichts daran, das Deine Schlussfolgerung falsch ist.

Ich versuche das jetzt mal möglichst einfach zu erklären. Da es unterschiedliche Arten der Leukämie gibt, bei denen die Heilungschancen unterschiedlich sind, kannst Du aus der Zahl der Leukämieerkrankungen keine Rückschlüsse auf die Zahl der Todesfälle ziehen.

Als zweites gehst Du davon aus, das Abgase aus Verbrennungsmotoren der einzige Grund für erhöhte Erkrankungsraten in der Nähe von Straßen sind. Das wird in der Studie aber gar nicht untersucht.

Die Studienaussage ist, das Kinder in der Nähe von Autobahnen häufiger an Leukämie erkranken, als Kinder die in größerer Entfernung von Autobahnen leben.

Du sagst, das EVs diese (worauf bezieht sich diese in deinem Satz eigentlich?) Todesfälle verhindern würden.

Ich hoffe der Unterschied zwischen den beiden Aussagen ist klar geworden!

Gruß Mathie