Klebekennzeichen - unbezahlbar? Für manche Bundesbürger ein

handelsblatt.com/auto/nachri … l=26112015

Ich wohne im Coburger Raum und das Thema ging bei uns damals lang und breit durch die Presse.
Oliver

Sorry, aber auch für Superreiche gibt es Regeln und die werden nicht von dem esthetischen Empfinden des Einzelnen gemacht.

Schön, dass das Geld sogar einem guten Zweck zu gute kommt.

Meine Meinung dazu :smiley:

Aua, Welthungerhilfe. Die hinterlassen noch mehr Ehlend als vorher.

Das stimmt. Interessant an diesem Fall war jedoch, dass Fahren ohne Kennzeichen eine wesentlich geringere Strafe zur Folge gehabt hätte. Die Montage des Klebekennzeichens ist jedoch als Urkundenfälschung verfolgt worden. Ich kenne auch nicht alle Details aber hier hat die Justiz wohl die härteste aller möglichen Linien gefahren. Ob das verhältnismäßig war ließe sich sicher diskutieren.
Zu dem Thema gehört wohl indirekt auch die Tatsache, dass die Stadt Coburg und Herr Stoschek gelegentlich ein gespanntes Verhältnis haben. Aber das wäre eine lange Geschichte.

Mit einem falschen Kennzeichen zu fahren ist definitiv schlimmer als mit keinem zu fahren, denn ein falsches Kennzeichen fällt nicht so leicht auf.

Mit Falschgeld bezahlen wird übrigens auch härter bestraft, als garnicht bezahlen :wink:

Und um das auch zu klären: Das gilt natürlich auch, wenn ich für jeden falschen 50€ Schein einen echten verbrenne.

Der Einzige der Originale ausgeben darf ist der Staat und es ist wichtig für unser ganzes System, das man sich darauf verlassen darf oder zumindest, das alles Andere hart bestraft wird.

Als Österreicher kenne ich mich da bei Euch zu wenig aus (bei uns in AT gibts die Kennzeichen bei der Anmeldung direkt von der Zulassungsstelle - also wirklich vom „Staat“). Ist es in DE nicht so, dass man nur eine Nummer zugewiesen bekommt und sich damit dann Schilder (ok - wahrscheinlich standardisierte) machen lassen kann/muss? Also so ganz „vom Staat“ wären diese ja dann gar nicht. :wink:

Schilder darf man sich nur mit amtlicher Genehmigung machen lassen und diese erhalten danach von der Zulassungsstelle das amtliche Siegel aufgeklebt.

Erst damit werden sie zu Urkunden.

In anderen Ländern ist das anders, da wird der amtliche Beleg in die Windschutzscheibe geklebt etc

Die Schilder kannst Du Dir endlos machen lassen…

Ans Auto bauen dann natürlich nur mit Siegel.
Also hat entweder das Siegel gefehlt oder es war gedruckt, also Urkundenfälschung.

Hier war es mit gedruckt, daher der Vorwurf der Urkundenfälschung.

Das man die Schilder selbst auch ohne Beleg der Zulassungsstelle bekommt ist mir neu aber eigentlich logisch, ohne Stempel sind es nur Schilder …

Dann finde ich es komplett richtig, ein amtliches Siegel zu drucken ist nunmal eine Urkundenfälschung.

Beim Mazda MX5 war es früher normal, geklebt Kennzeichen zu haben.
Damals wurden die Folien auch noch vom Amt gestempelt.
Heute sind die nicht mehr erlaubt und auch Fahrzeuge wie der MX5 brauchen nun ein geprägtes Kennzeichen.

Das diese optisch nicht in das Gesamtbild des Fahrzeugs passen liegt natürlich nahe, denn ein Kennzeichenhalter war im Design nicht vorgesehen, da man ja auch geklebt Kennzeichen bekommen konnte.

Es gibt für fast alles eine Lösung, aber „wie man in den Wald ruft…“
Wer sich des öfteren mit Ämtern, Behörden und/oder der Politik anlegt, der braucht nicht auf kulant Ausnahmegenehmigungen hoffen.
Und wer dann glaubt, über dem Gesetz zu stehen, indem er sich die Kennzeichen inkl. Siegel selber druckt, der braucht sich nicht wundern, wenn er die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommt.

Ich darf mir ja auch nicht alte DM-Scheine selber drucken, falls mir deren Design besser gefallen sollte als das der Euro-Scheine und alte DM-Scheine heute nicht mehr ausgegeben werden.

Immerhin hat er eine „faire“ Strafe bekommen, die sich nach Tagessätzen richtet.
Meiner Meinung nach sollten alle Strafen und Verwarnungsgelder auf Tagessätzen umgestellt werden, denn die tun allen gleich weh.
Die 35,-€ Verwarnung für zu schnelles fahren sind für einen Vorstandsvorsitzenden Peanuts, für die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, die drei Minijobs macht, um über die Runden zu kommen ein kleines Vermögen.
Bei einer Strafe von einem Tagessatz würde es beide gleich hart treffen, da sie einen Tag nur für die Begleichung der Strafe arbeiten mussten.

Hätte nicht gedacht, daß hier so viele Scharfmacher unterwegs sind. Ich halte die Strafe nicht für angemessen. Immerhin hat er nichts gefälscht, sondern nur eine Kopie gemacht von etwas was rechtmäßig für dieses Fahrzeug und den Halter vorgesehen war. Vor allem, wenn das zum ersten Mal war was ich nicht weiß.
Wenn ich eine Kopie von meinem Fahrzeugschein mache, dann geht das ja auch und wurde bisher bei allen
Polizeikontrollen akzeptiert.

Tja, aber am Fahrzeug angebracht geht es nicht und ist Urkundenfälschung. Weiß eigentlich jeder und muss sich keiner wundern.

Was das mit „Scharfmacher“ zu tun hast, kannst du sicherlich erklären :question:

Also ich hätte es jetzt nicht gewußt. Außer das es sicher nicht erlaubt ist. Aber dass das dann Urkundenfälschung ist und man dann dafür 150000€ Strafe zahlen soll wusste ich nicht und ich finde es schlichtweg unangemessen auch wenn jemand mehr verdient.
Und was ist mit all den Fahrradanhängern, die Kennzeichenschilder haben? Das sind doch auch keine vollwertigen Schilder.
Zum Thema Scharfmacher: der Ausdruck der Freude und Befriedigung, daß jemand recht geschieht und das geltende Recht penibelst angewendet werden sollte, dann noch der Vergleich mit Geldfälschern, empfinde ich als scharfmachen…

Diese endlose Verteilungsdebatte führt zu nichts. Ein sehr gut Verdienender kann auf einen Tagessatz in der Regel viel leichter verzichten, als jemand der mit seinem Einkommen gerade so über die Runden kommt. Also müssten wir eine Progression einführen wie bei der Steuer usw. usw. und am Ende haben dann alle das Gleiche und niemand kann es sich mehr leisten, Pionier zu sein und Tesla zu fahren. Nein, nein, lasst uns bitte über das Auto reden und auf Fragen zur gerechten Einkommensverteilung verzichten.

+1 Das rutscht mir auch etwas zu sehr in Richtung Klassenkampf und Neiddebatte ab, daher lieber einen wichtigen Aspekt, den ich im Text entweder überlesen habe, oder der nicht im Zeitungsartikel angesprochen wurde …

Hat der gute Mann auch das Stadtsiegel drucken lassen, oder nur das Kennzeichen?

  • Sofern er das Siegel hat mitdrucken lassen, dann ist er mMn nach zurecht vor Gericht gestanden, dann gehört aber auch derjenige mit auf die Anklagebank, der ihm das Nummernschild gedruckt hat.
  • Hat er gar kein Siegel drauf, dann ists wie fahren ohne Nummernschild. Wenn das dann zurecht wäre, was wird dann als nächstes verfolgt, irgendwelche Firmenaufkleber, Werbeaufkleber oder gar die netten Kleinkindaufkleber „klein Johann fährt mit …“
    -Er hat das Siegel NICHT drucken lassen, es wurde vom StVA aufgeklebt. WTF dann wäre er ggfs sogar als Opfer zu betrachten, sofern hier keine Bestechung im Spiel wäre.

Just my 2 Cents …

Eric

Es gibt doch einen kleinen Unterschied zwischen „50 Euro Falschgeld in Umlauf bringen“ und „das eigene, zugeteilte KfZ-Kennzeichen sowie die nachweislich erlangte HU-Plakette“ 1:1 zu kopieren und auf einem genauso gut lesbaren Objektträger wie das offiziell zugelassene Kennzeichen ans Auto zu heften. Beim ersten Fall besteht die Absicht, sich selbst zu bereichern und andere zu schädigen. Beim zweiten Fall besteht die Betrugsabsicht gerade nicht, sonst hätte er sich ja nicht sein eigenes Kennzeichen samt HU-Plakette ans Auto geklebt, mit dem er exakt genauso gut identifiziert werden kann wie mit einem zugelassenen Schild. 150.000 Euro sind eindeutig überzogen. Hätte er mit seinem Porsche samt zugelassenem Kennzeichen den Staatsanwalt tödlich überfahren, wäre es billiger geworden.

Ein Glück, dass er nicht auch die zugelassene 3W Kennzeichenbeleuchtungsglühbirne durch eine viermal hellere nicht zugelassene 3W LED austauschte. Sonst wäre er auch noch ohne Zulassung und Versicherungsschutz gefahren…

Nein, da gibt es keinen Unterschied. Es geht nicht um die Bereicherung sondern darum, amtliche Dokumente nachzumachen und sie als echt auszuweisen, aus welchem Grund auch immer.

Und es geht auch nicht um eine Neid-Diskussion sondern bestenfalls um die Arroganz gegenüber dem Gesetz, aber es ist interessant, das hier einige die Kritik an einer Urkundenfälschung damit abtun möchten. Aber das gehört hier eigentlich nicht hin und wurde auch nicht von mir begonnen…

Bei der Suche nach dem was überhaupt diese ominösen Klebeschilder sind habe ich gelesen, dass diese nicht reflektieren. Also nicht dieser Effekt da ist was Autokennzeichen und Verkehrsschilder so gut lesbar macht wenn man sie mit einem Scheinwerfer anstrahlt.
Dazu kommt noch, dass sie ja bewusst an Fahrzeugen angebracht werden wo keine vernünftige Fläche da ist die im senkrechten Winkel nach vorn gerichtet ist.
Deshalb kann man wohl kaum deinem zitierten Statement zustimmen.

Im Gegenteil! Der Verdacht liegt ja nahe, dass es nicht um hübsche Optik geht sondern darum, z.B. beim „geblitzt werden“ heil davon zu kommen.