fahrende Verkehrsüberwachung

[Mod Note: Der im folgenden zitierte Beitrag hat eine neue Fragestellung aufgeworfen, der wir natürlich in einem eigenen Thread auf den Grund gehen werden.]

Was ist denn ein Provida-Auto?

radarfalle.de/technik/ueberw … rovida.php

Ein Provida Auto würde auch nicht auf der Linken Spur im Tiefflug daher kommen. Man schwimmt entweder gemütlich mit dem Verkehr mit oder steht irgendwo am Rand der Bahn und wartet auf einen erheblichen Verkehrsverstoß. Man folgt dem Fahrzeug dann auch mit möglichst viel Abstand, sonst könnte das Druck auf den „Kunden“ auslösen noch schneller zu fahren. Und wer weiß ob es als Beweismittel zählen würde, wenn der gesetzliche Mindestabstand nicht eingehalten wäre.

Ja, so machen die Provida-Jungs das. Stehen oder fahren erstmal locker (dann auf der rechten Spur) und gucken was so angeflogen kommt. Die kennen ihre potentiellen Kunden. Dann langsam hinterher mit ausreichend Abstand. Wenn ihr einen hinter Euch habt mit ausreichend Abstand, 2 Personen und unauffälliges Fahrzeug und keine Anstalten zum Überholen, dann kann das die Rennleitung sein. Ich überschreite Geschwindigkeiten meistens nicht massiv, deshalb haben die kein Interesse an mir (alles mit max. 20/25 km/h-Überschreitung ist für die völlig uninteressant). Ich hatte es aber auch schon mal dass die an mir mit ausreichend Abstand dran blieben (keine Geschwindigkeitsbeschränkung) weil dann ein Geschwindigkeitstrichter kam und sie wohl die Hoffnung hatten dass ich auf dem E-Pedal bleibe. Bin natürlich schön rechts und habe rekuperiert (die dachten wohl ich bremse). Links kam dann ein anderes Fahrzeug der wohl linear durch den Geschwindigkeitstrichter durch wollte, da haben die sich dann hinten rangehängt.

Meine Erfahrung mit derartigen Fahrzeugen: Die fuhren auf einer breiten Bundesstrasse mit provokanten 60 km/h. Es war unübersichtlich, kurvig und schwierig zu überholen. Ich musste geraume Zeit hinter dem „Schleicher“ verweilen. Als ich es letztendlich geschafft hatte den zu überholen bin ich mit 100 km/h gefahren und die sind sofort nah aufgefahren und haben von hinten gedrängelt. Ich war verärgert über deren Fahrstil, abgelenkt und beim nächsten 70er Verkehrszeichen fällig.

Faszinierend was es alles so gibt , Provida ist mir noch nie untergekommen.

Provita ist in Österreich eine konservative christliche Organisation gegen Schwangerschaftsabbrüche. :wink:

…so und nun Volker, walte Deines Amtes und verschiebe die letzten Postings um Provida aus diesem schönen Thread.
LGH

Ja ist Off-Topic, bitte verschieben.

Ich hatte auf der A1 bei Münster auch schon das Vergnügen, als „potentieller Kandidat“ eingestuft zu werden:

Zu der Zeit war im Kreuz Münster-Süd noch Großbaustelle, der Verkehr wurde auf 60 km/h heruntergedrosselt.
Ich kam mit 140-150 km/h auf die Baustelle zu (noch kein Speed-Limit) und sehe, wie etwas weiter vorne vom Standstreifen ein 5er BMW aus dem Stand stark beschleunigt.
Als ich an ihm vorbeifuhr erkannte ich, dass er eine lange Antenne (anstelle der „Haifischflosse“) hat und mit zwei Personen besetzt ist.
Vielen Dank, dass ihr noch eure Warnwesten anhattet :laughing:

Sie ordneten sich direkt hinter mir (mit gebührendem Abstand) ein und folgten mir in die Baustelle.
Da ich ja wusste, mit wem ich es zu tun hatte, fuhr ich mit Tempomat (Limit +15 km/h) auf der rechten Spur, immer darauf achtend, meinem Vordermann nicht zu nahe zu kommen.
Die dachten wohl, ich würde mit der anfänglichen Geschwindigkeit in die Baustelle reinrasen.

Nach 2/3 der Baustelle kam dann von hinten ein anderer PKW an uns vorbeigeflogen, so dass sie sich nicht mehr für mich, sondern für den Tiefflieger interessierten.
Kurz hinter dem Ende der Baustelle haben sie den Tiefflieger dann überholt ihn auf den Rastplatz rausgezogen.

Kurzum: In Deutschland interessieren sich die Provida-Fahrzeuge nur für die schweren Delikte, welche mit Punkten in Flensburg geahndet werden.
Alle kleineren Verstöße interessieren sie nicht.

Ist das ein Ableger der Pegida?
Selten so eine dämliche Abkürzung gelesen, was ist nur los auf unseren Autobahnen. Erst muss man fürs Pinkeln zahlen, wird per Nummernschildscan genau verfolgt und jetzt gibt es noch Pegida-Autos, die hinter einem herfahren… das nimmt ja Matrix-ähnliche Zustände an :laughing:

Beruhigend, so macht es ja auch Sinn. Gerade in Baustellen wundere ich mich über die Geschwindigkeiten die an den Tag gelegt werden. Da wünscht man sich manchmal das amerikanische Konzept: doppelte Strafen wenn gerade Arbeiter anwesend sind.

Grundsätzlich geht „höheres Bußgeld, wenn jemand anwesend“ auch in D, da es den Tatbestand der „Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer“ gibt:
bussgeld-info.de/bussgeldkat … indigkeit/

Und bei Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um mindestens 100% (z. B. >=120 in einer 60er Baustelle) wird direkt von Vorsatz ausgegangen, was ebenfalls zu einer Verdoppelung der Strafe führt.
In dem Fall obliegt es dem Beschuldigten, nachzuweisen, dass es kein Vorsatz sondern „nur“ Fahrlässigkeit war, was jedoch in der Praxis fast unmöglich sein dürfte.

Spannend, wieder was gelernt! Ich bin da offensichtlich Laie und hab mich bisher in der Praxis nur mit Überschreitungen von max 30 km/h (außerorts) auseinandergesetzt :wink:

dreimal auf Holz klopf
Den Bußgeldkatalog kenne ich glücklicherweise auch nur durch Internetseiten, Radio und Fernsehen.
Einziger Berührungspunkt war mal, dass mir ein Motorrad-Polizist einen Rotlichtverstoß vorgeworfen hat, was dann vor Gericht jedoch eingestellt wurde, da der Polizist nicht glaubhaft machen konnte, dass er von seinem Standort aus die Lichtzeichenanlage zuverlässig einsehen konnte.
(Ich konnte jedoch glaubhaft darstellen, dass ich noch bei Gelb über die Haltelinie gefahren bin.)

Einige Verwarnungsgelder durfte ich allerdings auch schon bezahlen bzw. bin mit einer mündlichen Ermahnung davon gekommen.
(Falsch parken, geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitung)

Das schöne in Kanada ist (laut meiner Frau aus Kanada): kontrolliert wird „live“ und somit wird auch der kleine Erziehungsratgeber berücksichtigt (eine Strafe muss einen zeitlichen Bezug zur Tat haben um einen Lerneffekt in Gang zu setzen) - denn kassiert wird vor Ort und somit dauert die Fahrt länger als wenn nan gleich langsamer gefahren wäre. :wink:

Cheers Frank

Passiert bei uns in D ja durchaus auch und ist meiner Meinung nach das beste. Die wenigen Male die mich ein unpersönlicher Blitzer erwischt hat war ich danach erstmal einige Zeit schlecht gelaunt und abgelenkt. Immer wenn ich dagegen live und mit Sofortkasse zahlen durfte hatte das den größeren Erziehungseffekt - in allen Fällen war sehr eindeutig, dass ich gerade Blödsinn gemacht hatte und die Strafe angemessen war :slight_smile: