VW hat wohl gegen Umweltauflagen verstoßen und muss nun bis zu 500.000 Fahrzeuge zurückrufen.
Sie müssen mit Software getrickst haben. Laut US-Umweltschutz-Behörde lief das so:
„Einfach gesagt, diese Autos hatten ein Programm, das die Abgaskontrollen beim normalen Fahren ausschaltet und bei Abgastests anschaltet"
Skandalös, wie ich finde. Sollte man hierzulande auch mal überprüfen.
500.000 Autos wieder im Rücklauf?
Dann könnte man die doch nach Tesla umleiten und VW bekommt einen duften EV Antrieb eingebaut. Da jetzt die GF bald anläuft …
siehe auch tagesschau.de/wirtschaft/vw- … f-101.html
Audi macht das übrigens genauso in D, hört man so… Das Motorsteuergerät detektiert anhand des Fahrzyklus ob das Fahrzeug gerade am Prüfstand steht und verhält sich komplett anders. Ich schätze mal das ist der Anfang einer Welle…
Dann können sie auch gleich noch die 3,8 Liter Verbrauch eines Golf Diesel nachmessen. Ohne diese tolle Software wird bestimmt auch der Wert nicht erreicht…
Jeder mit technischem Sachverstand und der sich auch intensiver mit Kolbenmotoren beschäftigt hat weiß was Sache ist!
Die Motorsteuerung kann nun mal beliebig und in jeder Zeit den Verbrenner im Zielkonfliktdreieck zwischen niedrigen Abgaswerten, Wirkungsgrad (Verbrauch) und Leistung/ Komfort verschieben.
Und es ist völlig klar, dass jeder Autohersteller weltweit mehr oder weniger dahingehend „bescheißt“, dass die Abgaswerte im Normalbetrieb höher sind als im Abgaswertzyklustest.
Ich bin sehr froh, dass das endlich mal thematisiert wird.
Ein bisschen „Geschmäckle“ hat´s allerdings, dass eine US-Behörde einen einzelnen deutschen Hersteller sich herauspickt und mit drakonischen Strafen droht für etwas was jeder tut. Es kann natürlich sein, dass VW besonders dreist war oder ist bei dieser Thematik und andere dabei zurückhaltender.
Das ganze kann zum Sargnagel der Verbrenner werden. Denn angenommen die Autoindustrie wird gezwungen die Abgaswerte unter allen Umständen also auch Vollgas niedrig zu halten wird zum Schock führen bei Autokonsumenten. Der Alltagsverbrauch eines Autos dürfte grob geschätzt um 5-20% ansteigen. Die Leistung sinkt und das bei aufgeladenen Motoren erheblich. Je nach Model kann da durchaus nur die halbe Leistung bei raus kommen. (speziell „downgesizste“ Benziner also die wo man bewusst weniger Zylinder und Hubraum und dafür kräftige Aufladung betreibt müsste es brutal treffen).
Hoher Wirkungsgrad beim Diesel bedeutet hoher Stickoxidausstoß (ganz grob pauschaliert vereinfacht). Und diesen kann man praktisch nur wirksam bekämpfen durch viel Harnstoff. Kleine Dieselfahrzeuge wie der Golf haben ja keine Harnstoffabgasnachbehandlung. Aber auch bei den größeren Fahrzeugen die dieses haben ist es offensichlich, dass gar nicht gehen kann mit den geringen Harnstoffmengen die nachgefüllt werden müssen.
Beim Diesel ist das Problem wenn man immer niedrige Abgaswerte haben will, ob das überhaupt technisch praktikabel geht. Beim Benziner ist sauberes Abgas viel eher unter allen Umständen technisch möglich, aber man muss dann halt erheblich höheren Spritverbrauch akzeptieren.
Ich würde auch darauf tippen, dass der im Artikel beschriebene „Skandal“ sich um die VW-Diesel dreht. Denn die US-Grenzwerte sind bei Stickoxiden strenger als die europäischen weshalb es Schwierigkeiten für die Hersteller gibt überhaupt brauchbare Diesel in den USA anzubieten.
Edit: steht ja im Artikel, dass es um Diesel geht.
VW und Audi hat bislang wohl als einziger Hersteller (zumindest in den USA) damit geprahlt, dass sie keine Harnstoff-Zufuhr bräuchten, um die Stickstoffoxide gering zu halten. Selbst in der Autobild wurde aber vor kurzem thematisiert, dass beim offiziellen Messen irgendwie beschissen wird: autobild.de/artikel/studien- … 75519.html
Das Ding ist: Mit NOx ist nicht zu spaßen. Hier geht es nicht um „weiche“ Zielmarken wie beim Co2, sondern um Verbote. Es gibt nicht ohne Grund gesetzliche Grenzwerte für NOx-Emissionen. Das heißt, es geht hier nicht bloß um Auswirkungen auf den Klimawandel, sondern um direkte und messbare Einflüsse auf die Gesundheit von Menschen. Stickstoffoxide sind mitverantwortlich für erhöhte Feinstaubbelastungen, verursachen nachweislich asthmatische Erkrankungen sowie Herz- und Kreislaufkrankheiten. Dass VW und Audi hier offenbar bewusst (wie die EPA behauptet) die Behörden hinter’s Licht geführt hat, ist schon mehr als eine Meldung einer harmlosen „Rückrufaktion“, sondern mindestens haftungs- und zivilrechtlich relevant.
Gut das dies mal thematisiert wird. Ich vertraue eh schon länger auf die EPA-Messungen als die der anderen Länder. Interessant ist allerdings, dass sie sich nur einen Hersteller heraus picken. Die EPA wird sich sicher bei all den nun entstehenden möglichen Risiken und Lobbyarbeit die im Land mit dem „best government money can buy“ einen Plan zurecht gelegt werden.
Leider erfährt man ja bei den dann letztendlich immer entstehenden außergerichtlichen Einigungen („settlements“), dass der Autohersteller irgend welche Summen zahlt und das war’s. Mich würde mal interessieren, was die anderen Bedingungen so sind. Das aufgezeigte Problem ist ja ein Grundlegendes und betrifft vermutlich nicht nur Diesel und VAG.
@ChrisB:
Ich denke nicht, dass man nach einer Klage und Strafzahlung durch die EPA noch einmal die Firma verklagen kann. Die Strafe wurde ja schon abgeführt. Auch in der USA kann man nur einmal belangt werden (d.h. einmal strafrechtlich, einmal zivilrechtlich).
Die Banken haben aber das Geld der Menschen verzockt. Da ist ein persönlicher, nachweisbarer, finanzieller Schaden entstanden. Diesen bei einem Autohersteller bei Abgasen zu belegen ist etwas schwieriger. Es genau nur einem Hersteller zuzuordnen wird rechtlich ziemlich sicher unmöglich. Zudem gab es auch keine Privatklage gegen Hyundai/Kia, nachdem die für zu geringe EPA-Angaben 300 Mio gezahlt haben.