Glass-Solar Zellen

Bei meinen EV-Gesprächen kommt immer wieder das Thema hoch, dass das ultimative Elektro-Auto mit Solar-Zellen ausgerüstet sein sollte. EM hat schon zig mal erklärt, dass es im Moment noch keinen Sinn macht, da das zusätzliche Gewicht die gewonnene Energie wieder zur Nichte macht. Ich kann mir vorstellen, dass Komplexität, zusätzliche Kosten und Ästhetik ebenso eine Rolle spielen.

Es gibt aber mW mittlerweile auch Solar-Zellen, die im Glass (z.B., bei Solar-Uhren) untergebracht sind. Hat es sich mal jemand überlegt, ob es sich nicht doch lohnen würde, v.a. Windschutzscheibe, Pano-Dach und Deckklappe doch schon einigermassen Fläche bieten, v.a. beim Model X?

Pro Quadratmeter können ca 100 W unter Idealbedingungen gewonnen werden. Auch wenn man 4 Quadratmeter aufs Auto bekommen würde - entspricht maximal 0,4 KW bei Sonne - ist dies im Verhältnis zur Fahrleistung (ca. 20 kW) nicht weltbewegend.

Diese Vorschläge höre ich auch immer wieder von Leuten, die sich mit dem Thema zum ersten Mal beschäftigen und den Effekt noch nicht selbst nachgerechnet haben… oder es nicht können :wink:

Zur Reichweitenerhöhung ist es wenig zielführend. Aber ohne Mehrgewicht und mit geringen Mehrkosten wäre es zumindest zur Neutralisierung des Vampirverlusts nützlich.

Na ja, nicht wirklich, da er meistens über Nacht auftritt :smiley:

Danke für die Aufklärung. Jetzt könnte man aber trotzdem wilde Spekulationen lostreten, ob das nicht doch ein unbekanntes Feature von MX sein könnte :wink:

Solarzellen liefern viel Strom, wenn sie unter optimalem Winkel (in unseren Breiten ca. 42grad) in die pralle Sonne gehalten werden.

Wenn Autos fahren, folgen sie den Straßen, nicht der Sonne.

Wenn Autos geparkt werden, werden sie bei starker Sonne möglichst in den Schatten oder in Parkhäuser, Tiefgaragen etc. gestellt. Die erforderliche Energie für die Klimaanlage nach Parken in der Sonne ggü. Parken im Schatten übersteigt meiner Einschätzung nach den solaren Energiegewinn erheblich.

Autos haben nur wenige Flächen, die optimal schräg stehen. Die Solarzellen werden deshalb nur suboptimal genutzt, selbst wenn das Auto in der Sonne steht. Es ist unter diesen Bedingungen anzuzweifeln, ob die Solarzellen auf Autos überhaupt die Energie für ihre Herstellung im Lifecycle wieder gewinnen. Dann lieber Strom aus der Steckdose.

Mein persönliches Fazit: Solarzellen gehören auf fest stehende, geneigte Südwest-Flächen, nicht auf Autos. Außer man steht auf vermeintliche hightech-gimmicks.

Durch die Scheiben sollte man aber eine gute Durchsicht haben, ist mit PV Zellen auch nicht gegeben.

Ich sehe in weiter Zukunft die nicht glasigen Flächen als kleines Potenzial, mit einer PV Folien Technik.

Naja, über das Jahr gerechnet passiert ca. 50 des Vampir Drains tagsüber. Wann das Fahrzeug bewegt wird ist Fahrerabhängig. Mein Fahrzeug z.B. fährt ca. 75% der Zeit Nachts und stand zumindest im letzten Jahr fast nur im Freien. Zudem stand es mitunter 5 Tage am Stück. Zumindest ich würde den Vampir Drain so neutralisieren können (ausser der wäre über 1kWh/Tag…). Für mich wäre es nützlich aber nicht relevant.

Ich denke, hier gehört mal eine Lanze für das Solar-Dach gebrochen. :wink:
Aber nicht zum zweck der Traktionsakku-Ladung, sondern um Bordnetzunabhängig gewisse Verbraucher betreiben zu können. Mein bisheriges Fahrzeug hatte ein Schiebedach welches aus einem Solarpaneel bestand und im Stillstand für eine Durchlüftung des Fahrzeuges sorgte über die normale Klimaanlagenventilation. Je nach Sonneneinstrahlung war da schon ein deutlich merkbarer bis starker Luftzug gegeben. Neben dem Faktum das es nie Abgestanden roch im Fahrzeug und nie Irrsinnig Heiß war hat mich eine Tatsache über die Jahre ganz besonders begeistert: Durch den Luftzug trocknete der Wärmetauscher der Klimaanlage nach gebrauch immer wieder vollständig ab, üble Gerüche, Pilzsporeninvasionen & dergleichen waren Vergangenheit. Alleine das wäre mit ein 1-2 Tausender wert gewesen, trotz der Möglichkeit der Vorkühlung, die natürlich die effektivere Kühlung darstellt. :wink: Es ist also nicht immer alles Bullshit, auch wenns vordergründig so aussieht. :mrgreen:

MfG Rudolf

Spricht ja keiner von bullshit. Wir sind jetzt aber in der Komfort-Feature-Diskussion, nicht in einer Diskussion energieeffizienten Einsatzes regenerativer Stromquellen.

Angenommen, die Erzeugung des lauen Lüftchens braucht etwa 100 W (mehr kann aus dem solarbewehrten Schiebedach nicht gekommen sein), dann verbraucht eine 10-stündige Standzeit 1 kWh. Der MS-Akku sollte das auch noch übrig haben, wenn man gerade nicht laden kann und anschließend dann noch fahren muss. Diese eine kWh hole ich mir dann aus oben genannten Gründen lieber vorher oder hinterher aus der Steckdose (vorzugsweise grüner Strom), als dafür eine suboptimal betriebene Solarzelle ins Auto zu bauen. Diese Solarzelle sollte ihr Leben in einem Solarpark verbringen, dann war der Energieeinsatz für ihre Herstellung deutlich sinnvoller.

Die Vorstellung, für die Standlüftung eine Solarzelle zu brauchen, kommt aus der Verbrenner-Welt. Dort kann 1 kWh aus dem Starter-Akku möglicherweise schon einen negativen Einfluss beim nächsten Motorstart haben (wenn auch das eher fraglich ist). Letztlich ist es ein vermeintlich grünes Feigenblatt an einem historischen Fahrzeug.

Zurück zur ursprünglichen Idee: Solarzellen in Glas würden einen Teil des einfallenden Lichtes absorbieren. Das wäre also wie eine 70% Folierung.
An der Frontscheibe geht das so nicht.
Unter das Panoramadach könnte man ein paar Zellen laminieren, aber dann müsste der über 90% Infrarot- und Lichtschutzfaktor weg. Die Hitze, die man gerne nach draußen befördern will, käme dadurch erst in den Innenraum. Solarzellen werden SEHR heiß, 60°C.

Hatte mein Phaeton aus 2005 bereits…

Blvr888, könntest Du bitte das eine „s“ aus dem Threadtitel entfernen?
Ich denke immer, dass es sich um einen Hersteller von Solarzellen handelt und nicht um das Wort „Glas“.