Wir schwimmen im Moment im Strom

Wir schwimmen im Moment im Strom“ sagt Claudia Kemfert in einem interessanten Beitrag von Deutschlandradio Kultur.
Tesla wird auch indirekt erwähnt (7:10): „Da muss erst ein kalifornischer Autobauer kommen…“

kann mir mal jemand erklären, was CO2-einsparung eigentlich dem weltklima bringen soll?

spare ich an fossilen brennstoffen, streckt sich deren nutzungsdauer auf eine längere zeit. beim öl von - mal angenommen 50 - dann viell. auf 150 jahre. bei kohle und gas wärs nicht anders. dem klima ist das am ende völlig schnuppe, wenn das CO2 nicht aus der atmosphäre gefiltert oder anderweitig weggespeichert würde, landet es am ende unweigerlich in der atmosphäre. ob erst nach 100, 200 oder 400 jahren ist doch für den planeten am ende völlig belanglos! (die noch viel schädlicheren methan-emissionen aus den massentierhaltungen klammere ich lieber mal aus, sonst wirds noch absurder…).

dass alle fossilen brennstoffe nach und nach aus profitgründen restlos aus der erde geprokelt werden, ist für mich vor diesem hintergrund eine ausgemachte sache! wer das anders sieht, kann sich einen antwortversuch sparen.

Wir würden auch in M5er-Schrauben schwimmen, wenn die ähnlich hirnlos subventioniert würden …

Gruß SRAM

Was soll denn der Spruch ? Ich poste meine Meinung im Forum, aber wer anderer Meinung ist halte gefälligst die Klappe ?

Ich hoffe auf Erkenntnis. Man kann aus Öl Benzin machen, es mit 20% Wirkungsgrad in die Mobilität stecken und es ist weg. Man kann damit aber auch Produkte machen, die halten - z.B. in der Medizin - man kann damit auch Schmerzmittel herstellen, für die wir beim Öl (wird dazu benötigt) noch keinen Ersatz haben.

Wenigstens verschafft es uns Zeit, um nach Alternativen zu suchen. Am besten ist es aber, wir hören auf damit…alles zu verbrennen, bis nichts mehr da ist, ist eine sehr dumme Idee - ich fürchte aber mal, darauf wird es hinauslaufen…

Zeigt doch schon die Signatur, auf welche Art von ‚tiefgründiger Diskussion‘ Du Dich mit einer Antwort einlassen würdest :wink:

Na dann will ich trotzdem mal…
Ja, aus prifitgründen wird alles was irgendwie förderbar ist auch gefördert und verkauft.
Nein, es ist absolut nicht egal ob das restliche Öl in 50 oder in 150 Jahren verbrannt wird, das Stichwort heißt Photosynthese, die noch auf der Welt vorhandenen Bäume können das CO2 das aus der Verbrennung des gesamten noch vorhanden Öls entsteht in 150 Jahren wohl besser abbauen als in 50, der CO2 Gehalt in der Luft wird also geringer.
OK, wenn Du lieber noch etwas mehr Erderwärmung möchtest dann solltest Du natürlich möglichst schnell möglichst viel verbrennen. Ich hoffe, Du wohnst einige Meter über NN…

@Toaster

eine CO2 Emission von 2 to pro Jahr und Erdenbürger würde die Erde langfristig aushalten. Aktuell liegt man als Bürger der Bundesrepublik im Schnitt bei 10 to. Reduziere um 80% und es wird nachhaltig. CO2 Rechner gibt’s im Internet genug dazu.

Stimmt, ohne die Subventionen für Atom und Kohle wäre die Situation deutlich besser…

Im Jahr 1970 war 1 kWh Photovoltaik ca. 5000X so teuer wie 1 kWh Erdöl (die Zahl stimmt wirklich!). Heute haben wir in etwa Preisparität.

In 20 Jahren wird kein Mensch mehr fossilie Energie aus der Erde pulen weil es einfach weitaus billiger ist die Sonne oder den Wind anzuzapfen. Fossile Energie wird entweder die nächsten 20 Jahre verheizt oder nie mehr.

Gruß

Bernhard

Bernhard, ich hoffe und wünsche uns allen, dass Du damit Recht behälst!!

danke an die polemiker !

ich hatte geschrieben, dass ich mein frage unter der prämisse gestellt habe, dass ich von der profigesteuerten ausbeute fossiler brennstoffe bis zur neige ausgehe. wer das anders sieht, gäbe eine antwort auf ein frage, die nicht gestellt habe. (wer lesen kann, ist glatt im vorteil).

sie ist für eine bestimmte klientel provokativ, aber ich habe meine fragestellung

  • ernsthaft,
  • sachlich

und mit einer nicht zu leugnenden inneren logik formuliert und mit dem wunsch nach einer belastbaren erklärung/antwort aus dem forum. von der politik habe ich darauf nämlich noch keine antworten erhalten.

wer die frage nicht verstanden hat oder keine antwort weiß, kann es ja sein lassen. dass bestimmte leute persönliche angriffe fahren und auf meine aktuelle signatur abheben würden, weil sie in der sache nichts beizutragen haben, war mir klar. geschenkt!

ps: eine warmzeit - mit allen ihren konsequenzen - halte ich angesichts unserer gesellschaftsstruktur und bevölkerungszahl unterm strich tatsächlich für erträglicher als eine neue vergletscherung…

Ist es also nicht erlaubt, deine Prämisse, die ich genauso wie past_petrol für falsch halte, anzuzweifeln? Ist man dann ein schlechter Leser?

Deine Einschätzung in Ehren, aber gerade an Logik mangelt es m.E. ich in deinem Originalpost an allen Ecken: Warum sollen denn alle fossilen Brennstoffe verbrannt werden, statt sie anderweitig zu nutzen? Und warum ignorierst du das vorgebrachte valide Argument, dass die Geschwindigkeit der Aufzehrung alles andere als irrelevant ist?

Wer in einem öffentlichen Forum andere Meinungen und abweichende Argumente nicht hören will und Diskussionspartner deswegen des schlechten Lesens bezichtigt, der sollte seine „Diskussionsstrategie“ überdenken.

Wenn Du das schon als persönlichen Angriff genommen hast, dann tuts mir leid. Bin ich da demnächst vorsichtiger!
(War eigentlich nur eine Vorausahnung zur Diskussion, die sich hier entwickelt)

Ansonsten hast Du recht. Wenn ich zu einem Thema nicht ausreichend informiert bin, spare ich mir einfach eine Meinung/Post dazu. Tut manchmal auch ganz gut :wink:

Zumindest beweist Toaster tagtäglich, dass die Elektromobilität nicht mehr nur an Nachhaltigkeit interessierte Menschen anspricht, sondern auch die Menschen, die derzeit als normal bezeichnet werden.

Und Du hast die Antwort von Model3 hier erhalten: Wir schwimmen im Moment im Strom

Das mit der inneren Logik kann man sicher diskutieren, aber das würde jetzt off-topic werden.

Gruß Mathie

Wobei es genau bei dieser Antwort mit der „inneren Logik“ hapert: dies würde voraussetzen, daß das Biomasse-Inventar dadurch zunimmt. Das ist aber nicht der Fall: alle großen Biosysteme sind mehr oder weniger im Gleichgewicht, d.h. die Menge des gebundenen Kohlenstoffes pro Hektar ist konstant. Gerade die als besonders üppig angesehenen Regenwälder sind zwar große CO2 Umsatzmaschinen, aber produzieren synchron durch Atmungs- und Verwesungsprozesse genausoviel CO2 wie in der Photosynthese eingebaut wurde. Ablagerungsprozesse (permanent in den Untergrund eingebaute Kohlenstoffdepots) finden praktisch nicht statt. Solche findet man praktisch nur in den Ozeanen.

Allerdings sind alle Ablagerungsprozesse auf der geologischen Zeitskala angesiedelt. In diesem Rahmen ist es völlig wurscht ob die fossilen Vorräte in 50 oder 150 Jahren verheizt werden: die „Zwischendeponie“ ist in jedem Falle die Atmosphäre, etwas gepuffert durch das physikalische Lösevermögen der Ozeane. Gegenwärtig dürfte das Verhältnis Abbau zu Ablagerung bei einigen Millionen liegen, d.h. um einen merklichen Effekt durch verzögerten Verbrauch zu erzielen müßte dieser um eben diesen Faktor heruntergefahren werden, was auf eine Nicht-Nutzung hinausläuft…

Gruß SRAM

Sorry, aber das ist m.E. gar nicht richtig.
Die weltweite Flora (und auch Fauna) kann keineswegs das CO2 der gesamten Kohle- und Ölvorräte in 150 Jahren wieder binden. Nicht annähernd. Genaugenommen so gut wie gar nicht.
Diese fossilen Vorräte sind über Jahrmillionen entstanden, das geht nicht in 150 Jahren.
Nur ein sehr kleiner Teil der kontinuierlich absterbenden Flora und Fauna wird in einigen wenigen Gegenden (z.B. in Mooren) konserviert, statt über Fäulnis- und Verwesungsprozesse wieder zu CO2 und anderen Stoffen zersetzt zu werden. Viele (nicht alle) Regenwälder z.B. binden kaum weiteres CO2, sie stellen einen intensiven Kreislauf dar, der auf einer sehr dünnen Humusdecke abläuft.

Es ist schon so, dass rund 90% der derzeit bekannten Kohle-, Gas-, und Ölreserven im Boden bleiben müssen, wenn das erklärte 2°C-Ziel für die Erderwärmung eingehalten werden soll.
Die Sachlage ist eigentlich erkannt und anerkannt.
Leider bin ich auch nicht sehr optimistisch, dass entsprechend gehandelt und das erklärte Ziel eingehalten wird.

Bemerkenswert ist aber, dass vor ein paar Tagen einige große europäische Energiekonzerne ein weltweites Preissstem für CO2 gefordert haben und angeblich bereit sind, ihren Beitrag zu leisten (was sie in Europa ohnehin schon tun müssen):
Europäische Öl- und Gaskonzerne fordern weltweite CO2-Preise
Immerhin fordern nicht mehr die Abschaffung des CO2-Zertifikatehandels, sondern dessen weltweite Ausdehnung. Beginnt da jemand, umzudenken?

Wenn man nicht mehr den ganzen Kuchen aufessen darf, rufen alle nach Regeln, wie das letzte Stück aufzuteilen ist :imp: