Vortex Windenergie ohne Rotorblätter

Hallo,

ich bin gerade über die Vortex Bladless Windmill gestossen. Sind zwar erst Prototypen und die Jungs geizen mit informationen aber dennoch interressant:

vortexbladeless.com/

Es gibt auch diverse artikel darüber:
wired.com/2015/05/future-win … no-blades/
kcet.org/news/redefine/rewir … rbine.html
gizmag.com/vortex-bladeless- … tor/37563/

Hoffen wir mal das es funktioniert, damit könnte man mindestens die Geräuch- und Vogelprobleme lösen, auch wenn man etwas kirre wird beim zuschauen :wink:

Die Geräusch- und Vogelproblematik lösen wir durch das Repowering. Viele Vögel sind anpassungsfähig. Die anderen haben jetzt Rotoren mit 20U/min statt 60 U/min vor sich;)

Ich frage mich wie Sie es schaffen wollen die Schwingungen, mit hohem Wirkungsgrad und hoher Standzeit in elektrische Energie umzuwandeln. Ansonsten würde ich mir so ein Ding glatt auf meine Wiese stellen. 4kW bei 12 m Höhe klingt zunächst nicht schlecht. Vielleicht werden durch die Vibrationen auch meine Wühlmäuse vertrieben. :wink:
LGH

Die haben laut Ihrer Website einige verkleinerte Modelle im Windkanal getestet und wissen jetzt schon um wieviel Prozent sie ( natürlich bei konservativer Schätzung!) besser sind - aber als was eigentlich. Prototypen sind das noch lange nicht.

Bei mir gehen beim lesen der extrem dünnen Infos auf der Website alle Alarmglocken an.

Gruß Mathie

yep darum hab ich ja auch noch den kritischeren Artikel beigefügt der ungefähr was ähnliches sagt. Aber lassen wir uns mal Überraschen. Interressant ist es allemal.

Oje wenn das gegen die Wühlmäuse hilft dann wird’s teuer :mrgreen:

Klingt schon interessant.
Aber bis zur echten Einsatzfähigkeit gibts da wohl noch einige Probleme zu lösen (von wegen „keine Materialermüdung“ :laughing: ) .
So schnell wie angekündigt wird das sicher nicht zuverlässig funktionieren.

Außerdem: wenn da die genannten Leistungen rauskommen sollen, dann müssen die Stäbe auch ganz schön kräftig hin und her schwanken (sicher viele Meter bei großen Masten, die 1 MW und mehr bringen sollen), allein schon, um eine entsprechende Wirkungsquerschnittsfläche zu bieten, an der der Wind angreifen kann. Siehe Betz’sches Gesetz.
Das ist vielleicht auch nicht schöner auzusehen als gleichmäßig langsam drehende Rotoren der heutigen großen WKAs.
Wenn die nur so ganz leicht wackeln wie in den Videos, hat man keine große Wirkfläche und kann somit auch fast nichts ernten. Das Perpetuum Mobile gibts auch in der Windkraft leider nicht.

Hier übrigens ein Interview mit genaueren Angaben:
renewableenergymagazine.com/ … x-20150407

Aber einige Dinge, die da in den Artikeln (und auch von den Machern von Vortex?) versprochen werden, sind offensichtlich unstimmig.
Zum Beispiel ist es Quatsch, zu behaupten, man könnte die Dinger viel dichter nebeneinander stellen und somit mehr Strom aus Wind auf der gleichen Landschaftsfläche ernten, weil sich die Dinger nicht so sehr gegenseitig abschatten. Das ist ganz leicht durchschaubarer physikalischer Unsinn, wie jeder sofort erkennt, der schon mal mit Windkraft zu tun hatte, das o.g. Betz’sche Gesetz kennt und nicht an Perpetuum Mobile glaubt.
Und: Es ist wohl kein Vorteil, wenn man statt 10 größerer Fundamenten in einem Windpark 50 kleinere Fundamente braucht.

Noch ein Beispiel: Vortex behauptet, dass ihre Türme etwa 30% weniger ernten als herkömmliche Turbinen mit der gleichen Wirkungsfläche („swept area“).
Das bedeutet, dass sie einen Leistungsbeiwert von 70% der heutigen Anlagen schaffen, also rund 0,45 * 0,7 = 0,31 ?
Das wäre schon mal nicht schlecht und läge auf dem Niveau von Darrieus-Rotoren. Aber umgesetzt auf einen nur wenige Meter schwankenden Turm kommt bei der somit geringen Wirkungsfläche auch nicht viel Leistung heraus. Sie sagen auch, dass ihre Türme deshalb viel höher sein müssen als herkömmliche Windräder. Also können z.B. die Fundamente schon mal bei gleicher Leistung kaum kleiner sein als bei herkömmlichen Anlagen.
Die Behauptung, dass im Windkanal ein direkt hinter dem ersten Stab angeordneter zweiter Stab sogar durch die Windschattenverwirbelungen profiterte, also mehr Energie ernten konnte als der erste Stab, deutet auch darauf hin, dass ein einzelner Stab einen sehr niedrigen Leistungsbeiwert (= Erntefaktor) haben muss - wohl deutlich unter 31%, denn sonst passt das nicht mehr mit dem Betz’schen Gesetz zusammen: Der im Windschatten stehende zweite Stab bekommt ein Windenergieangebot von im Idealfall nur noch 69%. Wenn der zweite Stab dann mehr als 31% der Anfangswindleistung umsetzen soll, so muss er von seinem Energieangebot von 69% also mehr als 0,31/0,69 = 45% umsetzen. Das wäre ein um 50% erhöhter Leistungsbeiwert im Vergleich zum ungestört angeströmten Stab. Das wäre in der Tat phänomenal!
Das erscheint alles erst mal nicht so sehr stimmig - und somit wenig glaubwürdig.
Was wird auch nicht alles geflunkert, um Investorengelder einzuwerben … :stuck_out_tongue:

Aber insgesamt ist das aufgrund der offenbar einfacheren, verschleißärmeren und kostengünstigeren Gesamtkonstruktion womöglich schon interessant.
Mein Bauchgefühl sagt mir aber: Das wird sich mangels Leistungsfähigkeit nicht durchsetzen.
Mal sehen, wie sich das entwickelt.

In den USA gibt es sehr viel Geld für solche Projekte. Von 10 geförderten Projekten mit je 100 Millionen Fördersumme werden nur 1 bis 2 Projekte erfolgreich. Dennoch geht die Rechnung der Investoren auf.

Daher ist es nur logisch, dass man versucht sich ein paar Millioenchen von diesem Kuchen für „leere“ Versprechungen abzugreifen.

Die Umfangsgeschwindigkeit der Rotorblätter ist aber bei den WKA größenunabhängig (gleiche Anzahl Rotorblätter (mit 2 Flügeln sind auf höher geschwindigkeit optimiert) deshalb ist ja die Drehzahl kleiner bei großen Anlagen. Und der Ertrag ist von der bestrichenen Fläche abhängig.

Wenn Vögel angenommen völlig blind und dumm gleichmäßig verteilt in der Luft sich bewegen so dürfte von der Physik her das Ergebnis an toten Vögeln pro erzeugter kWh durch Repowering nur soweit sinken wie größere Anlagen mehr Ertrag pro überstrichener Fläche bringen durch größere Höhe.

Vielleicht erzeugen große Anlagen sogar mehr tote Vögel pro kWh weil die Viecher viel im Tiefflug aufmerksam sind und in großen Höhen nicht weil da normal keine Gefahr durch Kollision besteht. Möglicherweise fliegen in größerer Höhe weniger Vögel was wiederum den gegenteiligen Effekt hat. Und jede Vogelart ist wohl eh anders drauf.

Was ich sagen will: Ohne aufwendige Untersuchung ist es wohl reine Spekulation zu vermuten Repowering löst die Vogelproblematik.

Gruß Helmut

Natürlich ist es jeder an einer Windkraftanlage gestorbener Vogel einer zu viel.
Ein Blick auf Zahlen aus den USA relativiert diesen Aspekt aber erheblich: de.m.wikipedia.org/wiki/Vogelschlag

So sterben laut der enthaltenen Tabelle dort z.B. durch Pestizide in der Landwirtschaft um den Faktor 200-600 mehr Vögel als an WKA.

Sorry für OT

Ich weiß nicht obs stimmt, aber ich hab mal gelesen, dass in Deutschland viel mehr Vögel durch Autos getötet werden, als durch Windräder.

ähm - manche Leute haben den Unterschied zwischen Maximalwert und Addition immer noch nicht verstanden…
was spielt es denn für eine Rolle, dass es ein noch grösseres Problem gibt, soll man deswegen das Kleinere nicht lösen?

Das kommt darauf an, wer löst. Und das ist viel wichtiger.

Falls Du damit mich meintest:
Ich wollte nur aufzeigen, dass die drei Kater unserer Nachbarn womöglich für eine ähnliche hohe Anzahl toter Vögel verantwortlich sind wie die nächste WKA.
Diskutiert werden aber immer nur die WKA-Vögel.

Dass mir jeder einzelne Vogel leid tut hatte ich ja geschrieben.

Andere Frage:
Wieviele Vögel und Brutgebiete etc. pp. fallen dem Braunkohletagebau bei uns oder dem Steinkohletagebau in USA Australien usw. zum Opfer?
Wieviele Fische ersticken durch mittels Kraftwerkskühlwasser überheizte Flüsse?

Vielleicht sind WKAs schon ein Teil der Lösung, wenn sie nur wenige Vögel töten und auch sonst viel weniger Naturzerstörung hervorrufen als andere Stromerzeugungstechniken?

Es ist ganz sicher eine Frage der Abwägung. Allerdings sollte man da die richtigen Dinge verlgeichen: Kraftwerke. Da sind also Vergleiche mit Autos oder Katzen oder Pestiziden der Landwirtschaft nicht allzu zielführend, aber sie verdeutlichen schon mal die Relationen, über die man da diskutiert.

Wir betreiben seit 17 Jahren eine 1 MW-Anlage im Nachbarort. Wir sind sehr oft da wegen Holz machen - im Sommer Feiern, Fehlerbeheben… Keiner aus meiner Familie oder Bekannten hat je einen toten Vogel in der Umgebung gesehen. Auch Vögel sind intelligente Tiere, die lernen, nicht in einen Rotor zu fliegen und bringen das den Kleinen bei. Natürlich gibt es auch kranke Tiere, die ggf. verunglücken. Die würden aber sowieso vom Fuchs gefressen…

Vielleicht sind die Tiere die gerne Flugfedervieh fressen auch intelligent und haben erkannt, dass es lohnt unter WKA immer intensiv zu suchen. :wink:

Ich habe auch eine Meinung bezüglich Vogelschlag durch WKA basierend auf Logik:
In freier Wildbahn lebendes Federvieh hat eine sehr starke Lobby und werden von Vogelfreunden und Ökos intensiv beobachtet und untersucht. Wenn es ein ernsthaftes Problem wäre würden diese Gruppen viel lauter Alarm schlagen und glaubwürdige Untersuchungen diesbezüglich liefern.
Das was ich bisher dazu gelesen habe ist vergleichsweise so wie z.B. getötete Menschen durch Autos: passiert halt mal, wirkt sich aber nicht existenzbedrohend auf die Spezies aus.
Ich muss zugeben, dass ich aber vielleicht nicht wirklich objektiv bin da ich ein großer Fan von WKA bin und onshore Windstromerzeugung stark befürworte (habe aber keinerlei Beteiligung oder sonstiges Invest in Windkraft).

Gruß Helmut

Ich habe das mit dem „Unterschied zwischen Maximalwert und Addition“ auch nicht verstanden. :question:
Kannst du das mal bitte erläutern.

Also ganz klar, für jede WKA muss ein Kater dran glauben :laughing:
Bevor mich jetzt alle steinigen - ich mag Tiere,
und wie unsere beiden Hunde hab ich Katzen zum Fressen gern :mrgreen: … uh, nein, aua :astonished: … boing :open_mouth: … war … krawum :frowning: … doch nur … pufff ein Scherz :smiley: :smiley: :smiley: :smiley: !