Energie- statt Mehrwertsteuer

Das ist doch mal ein mutiger Vorschlag: energiestattmehrwertsteuer.ch/home.html

Ich werde ohne zu zögern ja stimmen!

Ohne zu zögern?!
Ein solcher Vorschlag, welcher einen extrem Eingriff in das bisherige System darstellt, muss gut und lange überlegt sein!

Auf den ersten Blick tönt und liest es sich immer gut…
Mögliche Nachteile?

Konkret entfallen die 8% Mehrwehrsteuer, der Endkunde bezahlt dann also weniger. Auch die Wirtschaft profitiert durch höheren Absatz (im Inland).
Der Exportbereich wird nicht gestärkt.

Neu wären höhere Steuern auf alle nicht erneuerbaren Energien (Atomkraft, Öl, Kohle, Gas).
Das heisst diese erhöhten Einnahmen müssen die MwSt kompensieren, welches die grösste Einnahmequelle des Bundes darstellt!

Ich glaube auch, dass relativ schnell der gewünschte Effekt eintreten würde. Öl-und Gasheizungen werden ausgetauscht durch Wärmepumpen/Strom.
Ökostromverträge werden abgeschlossen, PV Anlagen erreichtet, alle kaufen sich einen Tesla :mrgreen: , etc etc.

Unsere Firmenflotte müsste so schnell als möglich elektrisch fahren.

Und in 15 Jahren, wenn die Schweiz „erneuerbar“ ist?

→ Wo bleiben die Einnahmequellen des Bundes? Es braucht immer diese Einnahmen, die Frage ist immer, wer bezahlt sie und wer kann sie umgehen…

Es würde mir schon reichen, die unangemessene Steuer- und Abgabelast von Strom gegenüber den Primärenergieträgern (Heizöl, Erdgas) auf gleicher Höhe zu bekommen.

Während eine kWh Strom an der Börse EEX im Durchschnitt für 3,4 ct gehandelt wurde, zahle ich bei E.ON im günstigsten Tarif 27,80ct.

Für Erdgas muss ich bei einem Großhandelspreis von ca. 2,5ct nur 7,07ct je kWh bezahlen.

Ich zahle gerne die EEG-Umlage, aber eigentlich müsste diese auf alle Energiearten umgelegt werden, je nach Höhe des C02-Ausstoßes. Dann hört auch das reine sinnlose verfeuern von ÖL und Gas auf, zumindest KWK wäre für jederman verpflichtend. Dann wäre auch der Netzausbau z.B. Südlink für Bayern obsolet.

Ja Eberhard, dieser Ansatz wäre wohl der bessere.

Die Steuern einfach von den erneuerbaren zu den nicht erneuerbaren umlagern.

Für den Strom, den ich in einer Wärmepumpe zum Heizen verbrauche, zahle ich 2,02ct Energiesteuer und 1,32ct (0,61ct bei Schwachlast)Konzessionsaubgabe. Bei Erdgas zum Heizen nur 0,55ct bzw. 0,22ct.

Man sieht also, das Strom gegenüber anderen insbesonders fossilen Energieträgern wesentlich höher belastet wird.

Dann wurde der beabsichtigte Steuerungseffekt der Energiesteuer erreicht und man kann wieder eine Umsatzsteuer einführen.

Ne, aber genau das ist sicher nicht sinnvoll :unamused:

Der Aufwand, ein System 2x komplett zu ändern ist gigantisch! Zusätzlich ein Risiko, das es eben auch floppen kann besteht auch.

Die bestehenden Steuern von EE aufzuheben und auf fossile Energie umzulagern, so wie es Eberhard vorschlägt, ist die deutlich vernünftigere.

–> Es geht hier um die Schweiz übrigens… An der Mehrwertsteuern ist auch die AHV/IV, Neat, etc. gekoppelt.

Dann (wenn die doppelte Umstellung vermieden werden sollte) müsste das Modell lauten:

  1. Die Energie wird während einer Phase, in welcher Lenkung notwendig ist, so/anders besteuert: xxxx (<- nicht erneuerbare Energiequellen belasten)
  2. Die MwSt wird zwischenzeitlich reduziert besteuert. Die tieferen Sätze sind: yyyy
    (damit das System nach ‚Umlagerung‘ nicht erneut umgekrempelt werden muss

Sowas ist leider nicht durchzukriegen, denn es wird sofort dreingeschossen, dass:

  • yyyy nicht gleich xxxx ist und die Steuerlast insgesamt steigt
  • Das, was einige bei xxxx mehr zahlen, zu viel ist, weil „ich“ einer von denen bin
  • Das, was einige bei yyyy weniger zahlen, ungerecht ist, weil „ich“ keiner von denen bin.
  • xxxx (Energiebesteuerung) nachher (wann ist das überhaupt?) nicht wieder abgeschafft wird, sondern xxxx und yyyy „auf ewig“ bestehen werden


Und und und. In .CH scheitert jeder ‚gewagte‘ Ansatz an der unglaublichen Trägheit des Systems und der Angst vor Veränderungen.

Dass der Vorschlag mehrheitsfähig ist können wir uns sowieso gleich abschminken. Aber gerade deshalb werde ich ein überzeugtes Ja in die Urne legen.

Ich lege in den Briefkasten :smiley: