Eure Erfahrungen mit Uber

Ist hier einer bei Uber als (Mit-)Fahrer unterwegs? Was sind so Eure Erfahrungen?

Ich habe den „Service“ mehrmals getestet. Die Fahrer kennen sich kaum aus, Sprachkenntnisse eher mangelhaft. Die ständige Frage des fehlenden Versicherungsschutzes konnte mir ebenfalls keiner beantworten.

Taxifahrer müssen ein Personenbeförderungsschein und Ortskenntnisprüfung für mehrere hundert Euro machen und ihr Fahrzeug entsprechend anmelden und versichern. Dass Uber dann von fairem Wettbewerb spricht, ist lächerlich.

Ich bevorzuge jederzeit das klassische Taxi.

Da muss ich entschieden dagegen halten: Ich bin von UBER hellauf begeistert.

Zunächst zum Vorwurf der Ausbildung, Versicherung, etc: bei UBER Black (schwarze Mercedes-Limousinen) und UBER X (neutrale Fahrzeuge, zB. Skoda Octavia) arbeitet UBER mit ortsansässigen Limousinen-Services und Mietwagenfirmen zusammen. Diese verfügen wohl über ausreichende Versicherungen und geschulte Fahrer. Das ist die direkte, bessere Konkurrenz zum Taxi.

UBER Pop steht dagegen auf einem gänzlich anderen Blatt. Wenn das so wie die anderen Services funktioniert (man sieht Fahrer + Auto erst im Nachhinein) und nicht wie die Mitfahrzentrale & Co., dann finde ich das nicht so prickelnd. Mit derselben Argumentation wie sie gegen UBER Pop verwendet wird, müsste man konsequenterweise aber auch Mitfahrzentrale und Co. verbieten. Der einzige Unterschied: Mitfahrzentrale und andere stellen keine Konkurrenz zu den Taxis dar. UBER Pop hingegen schon. Also wieder mal ein typischer Fall des bundesdeutschen Protektionismus.

Die Fahrer hier in Wien kennen sich bestens aus, die meisten sind davor Taxi gefahren oder fahren schon länger für den Limousinenservice, bei dem sie angestellt sind. Sollte ein Fahrer einmal einen Umweg nehmen, kann man bei UBER im Nachhinein den Fahrpreis nach unten korrigieren lassen. Außerdem navigiert die App (wenn man als Fahrgast schon das Ziel eingibt) den Fahrer vollautomatisch zum gewünschten Ankunftsort.

Bei UBER bekommt man so viel mehr als beim Taxi: Flasche Wasser, gepflegte neue Autos, freundliche Fahrer, direkte Fahrt ohne Umwege für’s Taxameter, gefühlt höhere Sicherheit durch GPS-Tracking der Fahrzeuge. Die Fahrer tragen Anzug, steigen aus und öffnen die Türe, die Fahrstrecke wird mittels GPS berechnet (kürzeste Strecke, kann im Nachhinein auf der Webseite beanstandet werden wenn was wäre) und direkt über die Kreditkarte abgerechnet. Bestellen, fahren, aussteigen.

Man kann verschiedene Kreditkarten im Account hinterlegen (zB. eine private und die Business-KK), bekommt die Rechnung sofort nach Fahrtende gemailt, ungerade Beträge werden auf den nächsten Euro ABgerundet(!) und wenn man mal was vergessen hat, erhält man mit einem Klick die Handynummer des Fahrers. Durch den neutralen Auftritt (schwarze Limousine ohne Aufdruck/Schilder) und Neuwertigkeit machen die Fahrzeuge auch eine bessere Figur als so manches Taxi.

Detail am Rande, besonders für allein reisende Frauen am Abend nicht uninteressant: man bekommt bei der Bestellung Wagentype, Kennzeichen, Name und ein Foto des Fahrers angezeigt und man kann diese Daten direkt aus der App als SMS verschicken (Link für GPS-Tracking im Browser inklusive).

Nie mehr verschmutzte, uralte Fahrzeuge, die aussehen als würden sie gleich auseinander fallen. Nie mehr unfreundliche Fahrer, die Umwege am laufenden Band fahren. Nie mehr höherer Nachttarif. Taxi ade!

Unter’m Strich schlägt UBER das Taxi um Längen. Einziges Manko: keine Vorbestellung möglich, sondern nur direkt in der App bei sofortigem Bedarf.

Taxen müssen jährlich zum TüV und es besteht Personenbeförderungspflicht. :ugeek:

Wenn ich dann etwas von „innovativ“ höre, frage ich mich jedesmal, was denn an Anstiftung zum Steuerbetrug so neu ist.

Wie ist das mit dem Steuerbetrug gemeint?

Danke für Eure Rückmeldungen! Ich bin da etwas gespalten - klar wird der Begriff „fairer Wettbewerb“ oft sehr eigennützig ausgelegt. Nur, ich denke, bevor ein Diesel-Taxi einen durch die halbe Stadt extra hinfährt, kann man doch demjenigen eine Mitfahrgelegenheit anbieten. Bin mir nicht sicher, ob der Vergleich richtig ist, aber Schornsteinfeger, Betreiber von Reparaturwerkstätten für Schreibmaschinen oder Nicht-Versandhändler haben es damals sicherlich aus so empfunden, wie die Taxi-Unternehmen heute :question:

Uber verstößt gegen geltendes Recht (jedenfalls in Deutschland). Uber wird gerichtlich abgemahnt. Uber verkündet auf einer Pressekonferenz: Wir machen weiter und übernehmen die Strafen der Fahrer.

Leider habe ich nicht Google und 40 Mrd. $ hinter mir. Wenn ich gegen Recht verstoße und weiter mache, werde ich daher für meine Vergehen belangt.

Zu Uber Black kann ich keine Aussage machen, da ich diesen Dienst bisher nicht genutzt habe.

Der Vergleich ist sicherlich vollkommen ungeeignet,
Taxiunternehmen arbeiten in einem streng reglementierten Markt in dem der Staat nicht nur Lizenz vergibt, Prüfungen der Fahrer verlangt, Überprüfungen der Fahrzeuge, etc. pp. sondern auch die Betriebszeiten und Beförderungsentgelte vorschreibt.
Nicht alles davon ist sicherlich sinnvoll und notwendig, wenn der Staat aber die Regeln für einen Markt diktiert, dann muß er auch dafür sorgen, das diese eingehalten werden, sonst ist mal wieder der Ehrliche der Dumme.

Der Limousinenservice (S-Klasse, Phaeton, 7er etc) war in der Einführungsphase toll. Zwar teurer als Taxis, aber genialer Service. Die Fahrer fuhren so, wie man es von einem Chauffeur erwartet. Das heißt: sehr gesittet 50km/h Vmax, vernünftige Reaktion auf rote Ampeln (nicht wie ein hirngeschädigter Affe mit 75km/h auf die rote Ampel zudonnern und dann vollbremsen), kein Stress, kein Bedrängen anderer Verkehrsteilnehmer. Man konnte sich wirklich entspannen. Alle Fahrer waren sich bewusst, dass sie Menschen und nicht Pakete transportieren und dass ein Mensch nur dann wiederkommt, wenn er sich auch so behandelt fühlt.

Trinkgeld namen sie alle nur widerwillig (laut Uber sollte man kein Trinkgeld geben). Türen wurden für einen zuverlässig geöffnet, Gepäck zuverlässig abgenommen und wieder herausgereicht, im Auto lag Wasser für die Gäste bereit. Nach der Einführungsphase war es mir dann zu teuer mit den S-Klassen. Zum Test der E-Klassen/5er kam ich nicht mehr.

Inzwischen gibt es auch den Limousinenservice nicht mehr, weil es in Deutschland ja den genial umweltschädlichen Paragraphen gibt, laut dem Limousinenservices nach dem Transportauftrag stets zur Basis zurückkehren müssen und erst von der Basis aus wieder zum nächsten Auftrag ausrücken dürfen.

Was meine Person betrifft, so wird das weitgehende Uber-Verbot nicht dazu führen, dass ich mehr Taxi fahre. Dazu müsste sich der typische Taxi-Fahrer erst einmal seine orientalischen Verständnisse vom modernen Straßenverkehr abgewöhnen.

Ich zahle Vollkako in Österreich 55 EUR Versicherung pro Monat, der Rest ist KFZ Steuer, die in Österreich von der Versicherung erhoben wird,

Taxis fahren typisch 60.000 km pro Jahr im 2 Schichtbetrieb. Aber dafür gleich 330 EUR Versicherung pro Monat?

Ein Taxifahrer aus Krems darf in St. Pölten keinen Fahrgast aufnehmen, weil er nur für Krems arbeiten darf.
Fährt er einen Fahrgast zum Kremser Bahnhof, darf er niemand mehr zurück mitnehmen.

Das sind alles Dinge aus dem finsteren Mittelalter, die Taxifahren extrem teuer machen.

Ich denke, wenn die Taxifahrer es genau überlegen, würden sie mit den Uber Modell besser verdienen.

Ich habe auch gegen geltendes Recht verstoßen, als ich mir 1992 ein nicht zugelassenes Modem kaufte,
war gerade mal 1/3 so teuer wie die offiziell von der Post genehmigten Modems.

Gesetze nüssen sich den Erfordernissen anpassen.
Die Taxifahrer werden ja auch ausgebeutet, mit 350 EUR Versicherung pro Monat, sinnlosen Leerfahrten, weil man von einem anderen Konzessionsgebiet niemand mitnehmen darf.

Das mit den Gebietsverboten für Taxis führt in Berlin zu „interessanten“ Situationen am Flughafen Schönefeld. Vom Flughafen dürfen nur Brandenburger Taxis Fahrgäste mitnehmen. Denn der liegt direkt außerhalb der Stadtgrenze. Zu meinem Büro sind es mit öffentlichen Verkehrsmitteln je nach Uhrzeit bis zu 70min, mindestens aber 50min. Mit dem Auto sind es nur 20min. Manchen Taxifahrern ist die Strecke aber zu kurz, die fahren lieber 50min in die Innenstadt (und dann leer wieder zurück). Beförderungszwang und solchen Mist kennen die dann natürlich auch nicht, nachdem sie stundenlang am Flughafen auf einen Fahrgast warteten.

Einem Berliner Fahrer wäre der kurze Weg egal - er kam ja schon den langen Weg aus der Innenstadt zum Flughafen und muss eh wieder zurück. Mitnehmen darf er mich aber nicht. Alles völlig unsinnige Marktregulierung.

Diese Gebietsregulierungen gibt es überall.
Ob Berlin -> Flughafen Schönefeld oder Wien -> Flughafen Schwechat.

Der Verkäufer meines gebrauchten Dacia Lodgy jammerte sogar,
dass wenn er jemand aus Krems zum Bahnof St. Pölten fährt,
dann darf er niemanden von dort mitnehmen.

Trotz niedrigeren Uber Preis würden viele Taxi Fahrer mit Ueber wohl besser verdienen.
Bei 20% der Fahrten wegen gesetzlich vorgeschriebener leerer Rückfahrten leer gefahren sind schon ein enormer Hebel,
das kann aber einem Taxler der oft auf der Flughafenroute fährt passieren.

Ein erster Besichtigungtermin wegen meines Gebrauchten wurde verschoben
„Musste dingend wegen der jährlichen Taxameter Eichung nach Wien“.
im Zeitalter von GPS Taxameter eichen?
Das erinnert schon sehr an den Heizer auf der Elektolok.