habe soeben die Arena vom vergangenen Freitag geschaut.
Schon unfassbar, wie sich die SVP und FDP einfach gegen jede Anpassung der Energiestrategie sträubt, auch wenn im Verlauf der Sendung jedem klar werden sollte, wie die Zukunft, teilweise vom Ausland diktiert, so oder so aussehen wird.
Bestes Zitat um die Gesinnung der SVP oder zumindest des Hr. Rösti wiederzugeben:
„DSicherheitsfroog cha doch nid isoliert vo üsere Stromnachfraag beurteilt wärde“
in Schriftdeutsch in etwa:
„Die Sicherheitsfrage kann doch nicht isoliert von unserer Stromnachfrage beurteilt werden“.
Sehr gut kam Hr. Grunder / BDP (übrigens scheinbar ein Tesla-Fahrer!) rüber, aber auch die SP / GLP-Vertreter. Mein schon oft geäusserter Standpunkt wurde hier nun auch endlich öfter mal ausgesprochen: Die Alternativenergien müssen subventioniert werden, um keine Marktverzerrung zu haben, da die Atomkraftwerke sich nicht versichern müssen - ich glaube 0.5% eines GAUs sind aktuell abgesichert. Keine Versicherung würde ein AKW haftpflichtversichern und in England müssen die AKW-Neubauten massiv vom Staat direkt subventioniert werden, um überhaupt gebaut zu werden.
Das fragt sich doch der Arbeiter:
Waaaas aus dem Bohrloch für den Dübel leuchtet es nicht grün raus und mein Finger wird nicht schwarz… nanu das war doch sonst nie so… gleich mal längeren Titanbohrer suchen gehen…
Übergangsweise wäre das ja ok, wenn man in dieser Zeit mit Vollgas alternativen aufbaut.
Leider wird das nicht gemacht und die CO2-Schleudern laufen deutlich mehr als für Deutschland nötig.
Die Schweiz hat längstens genug Speicherkapazität in den Stauseen, um den Sommer-Winterausgleich damit zu schaffen. Was spricht nun dagegen, die Stauseen dafür zu nutzen?
Natürlich, der Profitgedanke der E-Werke, die lieber nachts billigen Atom- und Kohlestrom und tagsüber mittlerweile sogar geschenkt oder mit Negativpreis EE aus Deutschland speichern.
Aber es soll mir keiner erzählen, man könne die EE nicht speichern - zumindest kein Schweizer.
Dann muss man noch sagen, dass ein Speicherkraftwerk nur Geld verdient, wenn es arbeitet. Also lieber jeden Tag als nur 2x im Jahr. Die Kapitalgeber wollen eine Rendite sehen.
Ich finde leider keine exakten Angaben, deshalb hatte ich auch geschrieben „zur Diskussion stellen“ - denn vielleicht verschätze ich mich.
Nehmen wir die 53 grössten Speicherseen der Schweiz (alle über 10mio. m3), mit einem Gesamtinhalt von 3’880mio. m3, Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ … er_Schweiz
Nehmen wir weiter vereinfachend an, die Seen hätten einen Masseschwerpunkt bei einem kompletten Hub von 100m.
100m * 3’880’000’000’000l * 9.8J = 38’024’000’000’000J = 10.5GWh
Habe ich mich tatsächlich dermassen verschätzt? Selbst wenn der Stromverbrauch übers Jahr linear wäre, der Wirkungsgrad eines Pumpspeicherkraftwerks bei 1 und wir nur für 4 Monate Strom speichern müssten (also gut 20’000GWh) würden unsere Stauseen davon gerade mal 10GWh speichern können, wären also in 1.4h „leer“?
3’880 Mio cbm Wasser sind 3,88E12 kg. Bei 100m Fallhöhe ist die potenzielle Energie 3,8E15 J
Umgerechnet komme ich auf 1060 GWh oder gut 1 TWh.
Der Speicher wird mit 7,5TWh angegeben, demnach ist die tatsächliche Fallhöhe größer.
Deine Formel ist etwas suspekt von den Einheiten her, wie kommst du mit Meter * Liter * Joule auf Joule.
1 Liter aus 1m Fallhöhe = 9.8J.
Ich sehe immer noch keinen Fehler, und die Fallhöhe ist so oder so eher zu optimistisch geschätzt (schaut euch einfach mal die Tabelle bei Wikipedia an).
Ok, Faktor hundert daneben und trotzdem liesse sich nur 1/20tel des 4-monatigen Winterbedarfs in unseren riesigen Stauseen speichern?
Das wäre ziemlich enttäuschend.