Eon verabschiedet sich von Atom,Kohle und Gas

Der Knaller am Sonntag Abend :

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Ein drastischer Schritt. Ich bin gespannt, was mit den Rücklagen für die Atommüll-Entsorgung passieren wird. Die ausgelagerte Atom&Kohle-Kraftwerksgesellschaft wird die vermutlich übernehmen. Da stellt sich die Frage nach Sicherung vor Insolvenz ganz neu:

Sprich: wenn dieses Boot sinkt, wollen wir nicht mehr drin sitzen.

Nach der „Bad Bank“ kommt jetzt das „Bad Power Plant“? :smiling_imp:

Ich habe in den letzten Jahren geglaubt, insbesondere E.ON hat keine Idee, womit sie in 10 Jahren noch Geld verdienen wollen. Den Ausstieg aus der Betreibung von Kraftwerken halte ich für absolut richtig.

Mit dezentraler Energieerzeugung und intelligenten Netzen kann man meiner Meinung nach mit Großkraftwerken in ein paar Jahren keinen Gewinn mehr machen.

Die haben immer noch keine Idee…
Das alles ist doch nur ein zerschlagen in viele kleine Unternehmen, mehr noch nicht.
Wollen halt die Risiken minimieren, wenn das ejne floppt, zieht es die andere nicht mit runter.

Und dals „Saubermann“ will der Konzern jetzt auftreten… glauben sicherlich auch ein paar Kunden…

Naja, die Zeit wirds zeigen :wink: obs der Anfang vom Ende ist…

Gruss

Mario

Diese Großkonzerne passen nicht mehr auf die neue Struktur. Die werden alle untergehen oder sich auf Netzdienstleister gesundschrumpfen.

Das sagen die schweizer Banken ja schon lange voraus nicht nur für Deutschland - dort halt zuerst wegen der Förderung und dem durch die etwas verrückte Subventionierung etwas durcheinandergewürfelten Strommarkt, aber auch in anderen Ländern beginnt dieser Prozess (USA, Australien, Europa)

Netzverteilung und smart Netze das werden sicher über kurz oder lang US Konzerne aus dem IT Umfeld übernehmen, die liefern sowieso schon fast die komplette Hard- und und vor allem die Software und Konzeptionierung der Steuerung - später wird man sicher auch noch die Dienstleistung anbieten - macht man doch immer so.
Mit TTIP wird es doch für e.on da keine geschützte staatliche Monopol Nische geben, vermute nicht dass die da dann im Wettbewerb eine Chance haben, wenn man sich ansieht was die US Spezialisten in dem Gebiet bereits haben.

Es wird auf jeden Fall sehr eng werden.

Dass man die Kernkraft-Entsorgung in eine Bad Bank auslagert war denke ich eh klar, das ist für ein privatwirtschaftliches Unternehmen nicht zu stemmen, schon gar nicht wenn Sicherheit wichtiger ist als Kosten.

Aber denke das auch nicht so schlimm - Atommüll-Entsorgung unterliegt besser nicht einer Geiz-is-geil Devise. Die Kosten verteilen sich ja über viele Jahre, wenn das die Deutschen 3 oder 4 Milliarden im Jahr über ein paar Jahrzehnte kostet und dafür gut gemacht wird, wird man damit leben können.

Da werden auch noch im nächsten jahrhundert nicht unerheblichen Kosten anfallen.
„nicht so schlimm“? :confused: Das PErverse ist ja, das nicht mit voller Kraft daran gearbeitet wird, den Wahnsionn vollständig zu beenden. :unamused:

Das könnte ich unterschreiben wenn die dann auch alle erhaltenen AKW Subventionen inkl. der Vorteile durch die steuerbefreiten AKW Risiko Rückstellungen an den Staat zurück zahlen würden!

Machen die aber nicht, daher mal wieder erfolgreich Gewinne privatisiert und Risiko/Kosten/Verluste sozialisiert…

Ich beginne zu verstehen warum es die RAF in den 70ern als legitim ansah zu Morden und Bomben zu legen - Großkonzerne schaffen es mithilfe des (noch legalen) Lobbyings und mittels Parteispenden die Politik immer zum Nachteil der Zivilgesellschaft und zum Vorteil der Konzerne zu verändern.

Die Zivilgesellschaft kann schlichtweg nie einen derart schlagfertigen und einflussreichen Organisationsgrad erreichen wie Wirtschaftsunternehmen. Hier ist unser Fehler im System.

Frank

Klaro,
und weil das so ist werden ja auch die KKWs abgeschaltet…

Nun die Subventionen sind geflossen und weg - die kann man nicht zurückholen.

In den 60ern, 70ern und 80ern war vermutlich Kernkraft die Zukunft und die hat man subventioniert, was soll’s jetzt muss man halt das ganze neu überdenken. Es gibt sicher auch vieles was unsere Kinder später deren Kinder aufräumen müssen :smiley:

Was man sich halt jetzt fragen muss ist kann eine maximal sichere Entsorgung stattfinden wenn das Unternehmen machen, die möglichst unter dem dafür vorgesehenen Betrag bleiben müssen - oder geht so eine Entsorgung dann halt einfach nicht sicher.
Ich denke das wird nicht gehen - es gibt keine echte Endlagerlösung - daher kann man nicht sagen hier man hat was weiss ich 10 Mrd für jedes Kraftwerk und mehr ist halt nicht da - das kann reichen aber muss es nicht.

Klar sind alle Subventionen die irgendwann nicht das bringen was man sich erhofft hat rausgeworfenes Geld - aber was ist denn die Alternative… gar nichts mehr versuchen was man für richtig hält? Das ist doch dann der sichere Weg zurück zu den Blechhütten.

Ich denke der dt Steuerzahler kann das problemlos stemmen - auch wenn es schöner wäre er müsste es nicht. Am Ende wird jeder besser schlafen, wenn die Endlagerung der hochradioaktiven Stoffe nicht von irgendwelchen Maximalkosten abhängt.

Oh Mann fgordon, du solltest Redenschreiber bei der Kanzlerin werden - oder als Lobbyist für „wir subventinieren so, dass nichts brauchbares dabei rauskommen muss und die Gewinne dürfen die Konzerne behalten, die Kosten dürfen wieder die Steuerzahler übernehmen, also quasi zweimal zahlen“ werden.

Es soll also immer so weiter gehen?

Frank

Tesla hat ja auch seine Gigafabrik nur mit Hilfe von sehr hohen Subventionen bauen können - und auch da sage ich unabhängig von einer durchaus möglichen Tesla Insolvenz das ist es halt wert, wenn man enigermassen zeitnah Veränderungen will.

Wenn du sagst mit ist es egal ob es eine Gigafabrik in 5 Jahren gibt oder 30 oder 100 Jahren oder gar nie Hauptsache der Staat hält sich raus solange bei Tesla auch nur das kleinste Insolvenzrisiko besteht ist sicher genauso legitim.

Mit der 100% Einstellung hast Du natürlich den Vorteil dass Du gar nicht auf die Rente sparen musst, es ist ja keineswegs 100% sicher dass du so lange lebst… auch da wäre das nur aus heutiger Sicht mit etwas Wahrscheinlichkeit sinnvoll :smiley:

Mir wäre eine Gesellschaft viel zu langsam, die bei allem nur dasitzt und sagt uh da gibt es ja ein 1% Risiko nene da warten wir doch lieber mal 10 50 oder 100 Jahre vielleicht passiert da ja von alleine was…

Nein, du verwechselst da was: Tesla bekommt Steuervergünstigungen als Subventionen. D.h. der Geber zahlt nur wenn Tesla produziert und Geld damit verdient.

Also ein komplett anderes Szenario als bei der Atomwirtschaft: lassen wir mal bis in die 70er das Ganze als Technologie - Entwicklungs Subventionen gelten. Noch lange kein Grund die Risiko- und Ewigkeitskosten der Allgemeinheit zu belasten während die Gewinne bei den Konzernen blieben.

Und den persönlichen Angriff lasse ich mal unbeantwortet.

Frank

Du hast doch damit angefangen mit dem persönlich werden und über meine berufliche Zukunft spekuliert (Lobbyist oder Redenschreiber) dann habe ich als Antwort darauf doch auch nur über Deine persönliche Altervorsorgepolitik spekuliert. ich sehe da nun keinen qualitativen Unterschied?
Wenn Du nicht persönlich werden willst, dann fang doch einfach nicht selber damit zuerst an? Ich antworte nur dann persönlich wenn der andere wie Du damit anfängt, dann gehe ich einfach davon aus, der mag das :smiley:

Subvention heisst zumindest im schweizer und englisch-sprachigen Sprachraum einen oder eine Gruppe so zu bevorzugen, dass diese einen (meist direkten oder indirekten wirtschaftlichen) Vorteil gegenüber anderen hat und ist keinesfalls an direkte Geldtransfers gebunden.

Ob ich nun jemand 100 Euro schenke - oder auf 100 Euro verzichte die er mir zahlen muss - am Ende ist das genau das gleiche - mein Vermögen (zu denen natürlich auch berechtigte Forderungen zählen ob jetzt oder zukünftig) ist um 100 Euro kleiner, seines um 100 Euro grösser.

Wäre das besser und gerechter es gäbe kein Hunger auf der Welt, es gäbe keine ISIS und die Energieversorger hätten genug Geld für eine optimale Versorgung - klar wäre das schön aber das beschreibt doch keine Realitäten. Man muss halt auch zu den Folgen seines Handels stehen, und dazu gehört halt auch unschöne Realitäten, wenn man sich mal dafür entschieden hat eine Technologie zu subventionieren.

Wenn man Kernkraft subventioniert dann muss man halt damit rechnen, dass da später auch Folgekosten entstehen könnten. Ich sehe das nicht als 2x zahlen sondern das sind halt mögliche Folgekosten, die sich aus der damaligen Entscheidung zur Sunbvention entgeben. Damals war auch bereits bekannt, dass radioaktiver Abfall entsteht und dass Konzerne zahlungsunfähig werden können.

Was ist denn Deine Alternative ist es denn vorzuziehen, dass Konzerne (RWE 30 Mrd Schulden bei 17 Mrd MK, e.on 30 Mrd Schulden bei 30 Mrd MK) die Entsorgungsfrage möglichst billig lösen? Und dass denen per Gesetz verboten wird insolvent zu gehen?

Wie will irgendjemand seriös die Kosten für den Rückbau der Atomkraftwerke und die sichere Verwahrung der Abfälle beziffern? Nachdem Siemens/AREVA noch nicht mal bei ihrer Kernkompetenz (Kraftwerke bauen) genau sagen können, was es kostet und wie lange es dauert (Olkiluoto)?

Nein - aber ich denke man muss jetzt schnellstens daran gehen die Rückstellungen und Werte die diese Firmen in der Vergangenheit durch Subventionen gebildet haben zu vergesellschaften (wo das noch geht - e.on hat hier ja voll versagt).

In den Interviews zu dem was e.on vorhat (und auch andere Kontzerne dann machen werden wenn man es e.on durchgehen lässt) zeichnet sich ganz klar ab, dass hier ein Schlupfloch existiert um aus der Haftung für Risiko und Ewigkeitskosten von AKWs und Kohlekraftwerken rauszukommen.

Daher erwarte hier auf ganz klare staatliche Maßnahmen bis zur Beschlagnahmung von Gewinnen und ggf. Enteignungen!

Frank

Das was die Regierung anführen könnte ist ja nur „wir glauben, die könnten sich damit vielleicht irgendwann in der Zukunft ihren gesetzlichen Verpflichtung entziehen“.

Keiner der Versorger hat bisher gegen irgendwelche Gesetze oder gegen die gesetzlichen Auflagen zur Rücklagenbildung verstossen - und keiner hat auch nur die Absicht verkündet das zu tun. Mögliche Zukunftsverstösse oder mögliche Zukunftsverbrechen sind in keinem zivilisierten Land eine Grundlage für Maßnahmen - zumindest hoffe ich das.

Das was man machen kann ist für den nächsten Ausstieg dazuzulernen :astonished: :smiley:

Ist das moralisch verwerflich dass Konzerne ihren maximalen Vorteil innerhalb des gesetzlichen Rahmens suchen, sicher ab und zu, aber doch auch ganz normal?

Wenn ich unseren Innenminister bezüglich Entzug von Reisepaß und Personalausweis höre wohl nicht (mehr).

Klar, ist immer alles in Ordnung wenn wir alle Milliarden zahlen dürfen - aber an anderer Stelle wird rumgeheult wenn sich die Abgeordneten die Diäten erhöhen…

Verkehrte Welt.

Frank