Neulich im Porsche Zentrum Berlin...

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Verstehen kann man es nicht, aber man kann etwas dagegen tun. Die Frau von meinem Chef träumte von einem Panamera. Also habe ich einen Probefahrt-Termin in der Porsche Niederlassung Berlin für sie arrangiert (ich bin ja ein zuvorkommender Mitarbeiter). Außerdem habe ich dafür gesorgt, dass bei Tesla Berlin zur selben Zeit ein P85+ bereit stand. Wir sind also zu Porsche, haben uns da ein bisschen die Porsche-Weltsicht angehört, und sind dann mit einem Panamera abgezischt und direkt zu Tesla gefahren.

Interessantes Detail am Rande: Es blieb an mir hängen, der geschätzten Porsche-Interessentin den Panamera Hybrid zu erklären… „Guck mal, das ist alles was geht…?!“ „Tritt mal richtig drauf.“ „Da kommt nix mehr…“ „Richtig!!“ (Brrrrum-bum-bum-bum bum…) Ah!! Damit lassen die bei Porsche ihre Interessenten einfach allein, und das, obwohl klar war, dass es sich hier nicht um eine langjährige, markentreue Kundin handelte, sondern um die Gelegenheit, einen Neukunden zu gewinnen! Mir unbegreiflich… Und nein, wir hatten nicht den Hybrid angefragt, sondern den GTS. Trotzdem hat man die Interessentin nach einer kurzen Einweisung im Stand einfach allein mit dem Auto auf die Straße geschickt.

Egal, bei Tesla eine durch und durch andere Erfahrung. Quintessenz: Bei 240 km/h liegt der Porsche besser auf der Straße als der Tesla bei 200 km/h. Das muss man zugestehen. Ansonsten hat Tesla den Sieg davon getragen. Warum?

  • Positiv überraschendes Fahrerlebnis, während der Porsche die (hohen) Erwartungen nur knapp erfüllt hat, ohne dabei irgendwie zu beeindrucken.
  • 5+2 Sitze! Das kam richtig gut an, und der Porsche stand mit seinen vier (sehr bequemen) Sesseln traurig in der Ecke.
  • Atmosphäre: Bei Porsche doch sehr steif, Krawatte, Teppiche, Chrom, und zwischendurch rotzt ein luftgekühlter Sechszylinder Lärm und Gestank durch die Verkaufsräume… Bei Tesla: Stehtische statt Schreibtische, für den Junior (knapp 1 Jahr) wird direkt eine Tesla-Kuschel-Decke auf dem Boden ausgebreitet (Foto weiter unten), weiße Hemden ohne Krawatten, und draußen rollen flüsterleise die Teslas vorbei…

Während der ganzen Zeit stand übrigens mein Model S bei der Porsche Niederlassung Berlin direkt vorm Haupteingang! :mrgreen: Ich hatte es mir natürlich nicht nehmen lassen, nach Lademöglichkeiten für mein „Elektroauto“ zu fragen, und „dummerweise“ war die einzige Typ 2-Wallbox (die man ja für den Panamera Hybrid in Bereitschaft hat) direkt vorm Eingang. Na sowas… :open_mouth: :laughing:

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Vorher hatte ich ihn erstmal auf dem Kundenparkplatz abgestellt. Dort macht er auch eine ausnehmend gute Figur, wie ich finde… :sunglasses:

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@Volker.Berlin: Leicht OT, aber einfach eine geile Geschichte! Noch muss man vielleicht bei e-Autos einfach etwas nachhelfen, damit dass Bessere wirklich besser rüberkommt und nicht der Teufel im Detail steckt und alles kaputt macht.

EDIT: Du kannst doch deinen Post nicht umziehen während ich gerade antworte. :wink: Dann zieh ich halt hinterher…

Ich liebe solche Geschichten :smiley:

Quintessenz: die Frau deines Chefs fährt jetzt (bzw. bald) Tesla statt Porsche?

LG!

Markus

Coole Geschichte. Ich hoffe du hast Erfolg als ehrenamtlicher Tesla Sales Advisor.

Die Konsequenz wäre, alle Tesla-Fahrer belagern in wechselnden Schichten die Verkaufsräume der deutschen Premium-Hersteller und machen die Kundschaft auf die elektrische Alternative aufmerksam. Da sind selbst 700 Fahrzeuge zu wenig, ganz abgesehen davon, dass wir meistens noch was anderes zu tun haben unter der Woche :frowning:

Tolle Story! :smiling_imp: :sunglasses:

Kam da as Thema Full-Electro zur Sprache?

Mit so einer Story fängt die Woche gleich richtig gut an! :laughing:

Wie schön für Porsche, dass sie sich so viel Arroganz leisten können. Hoffentlich merken sie es rechtzeitig und steuern gegen, wenn sich die Zeiten ändern.

Was? SO alte Autos stehen da noch rum? (Seit einigen Jahren sind die Porsche-Motoren wassergekühlt.) :wink:
Aber ist ja auch egal: ob der Dino vor dem Aussterben 4 Beine hatte oder 6, ist irgendwann nur noch eine Randnotiz.
:mrgreen:

Will sich die Frau Deines Chefs nicht vielleicht noch einen Benz oder BMW ansehen? Die haben bestimmt auch schöne Parkplätze am Haupteingang…
:mrgreen:

Ja, wenn überhaupt, dann Tesla, soviel steht fest. Die Situation ist etwas ungewöhnlich: Mein Chef hat zwar sein eigenes Flugzeug, aber von der Idee eines eigenen Autos will er nichts wissen. Er steht auf Taxi/Bahn oder Carsharing, und bei letzterem bevorzugt er den (elektrischen!) Fiat Karabag von Flinkster. Die Frau findet das nicht sooo lustig, spielt bis jetzt aber noch mit… :wink:

Traurig aber wahr: Sie sind fest davon überzeugt, dass sie bereits gegensteuern mit dem Panamera Hybrid und dem kommenden Cayenne Hybrid. Dass das bloß die Einstiegsdroge für vollelektrische Lösungen ist, will man (noch) nicht wahr haben und sonnt sich lieber in der eigenen Fortschrittlichkeit.

Interessantes Detail, da kann man mal sehen, was aus mir geworden ist. Vor ein paar Jahren hätte ich das 100%ig gewusst, und wenn doch nicht, wäre es mir einigermaßen peinlich gewesen. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. :mrgreen: Für meine Ohren klingen die neuen genauso rotzig wie die luftgekühlten (was ich früher ziemlich geil fand), aber das ist wahrscheinlich kein Zufall, sondern das Ergebnis vollendeter deutschen Ingenieurskunst… :stuck_out_tongue:

Schöne Idee, aber da muss ich mir wohl ein anderes Opfer suchen. Unter Porsche geht da nix. Sehr sympathisch übrigens: SUV steht nicht zur Debatte, eine Limousine soll es sein.

Ich habe bei dem Gespräch über den Panamera Hybrid erwähnt, dass der Ampera für viele Leute eine Einstiegsdroge ist, die dann den Wunsch nach einer rein elektrischen Lösung aufkommen lässt. Ich habe es meinem Gesprächspartner überlassen, die Transferleistung mit Bezug auf den Panamera zu vollbringen, und er hat den Wink mit dem Zaun geflissentlich übersehen. Dabei habe ich es belassen, der arme Verkäufer kann ja doch nichts dafür…

Vielleicht sind Hinweisschilder bei Audi BMW und Daimler sinnvoll die darstellen das es als Alternative noch das Model S gibt :smiley: wer lässt freiwillig seinen Handynummer aufdrucken für einen private Probefahrt? Euer Idealismus erstaunt mich immer wider.

So weit muss man nicht gehen. Wir können schon viel erreichen, wenn wir die Gelegenheiten ergreifen, die sich uns förmlich aufdrängen. Kaltakquise muss sich niemand antun…

In der selben Niederlassung wollten sie mir ein gebrauchtes Cabrio nur dann für eine Probefahrt geben, wenn ich ihn unversichert zu 100% auf eigenes Risiko fahre - angeblich wäre ich für deren Versicherung zu jung. Offenbar verkaufen die nur Opa-Autos.

Der Mercedes-Händler, der einen gebrauchten Audi anbot, wollte 3h vor Feierabend gar keinen Termin mehr mit mir machen. Nicht, weil er noch so viele andere Termine gehabt hätte, sondern Zitat „Weil wir ja bald Feierabend machen“.

Der BMW-Händler hingegen hatte mit einem kurzfristigen Termin und einer Probefahrt des 550i auf sein Risiko kein Problem, hat nach meinem Alter nichtmal gefragt. Den hab ich dann auch sofort danach gekauft… Hat nur 2h gedauert.

Na, dann wünsche ich Dir, dass der Verkauf desselben genauso schnell und reibungslos von statten geht… :smiley:

Nachtrag: Chef Junior hat direkt Anschluss gefunden bei Tesla… :wink:

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Kleine Kinder sind grundsätzlich vom Tesla begeistert…

An der optimalen Ladestation in der Fußgängerzone von Münster habe ich gefühlt bereits Hunderte Passanten begeistert, 99% positive Reaktionen. An diesen strategischen Punkten muss das Model S nur samstags ein paar Stunden für eine effektives Marketing laden.
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Dies Tesla-Kuscheldecke ist bei uns auch SEHR beliebt bei jung und alt… und ist immer mit dabei!

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Erstmal muss die emotionale Bindung gelöst werden. Ich find das Auto noch immer sehr schön, sowohl außen wie auch innen. Es riecht noch immer gut nach Leder und den Klang des Motors mag ich auch noch. Seltsame Sache - das Auto steht seit 9 Monaten hauptsächlich ungenutzt in der Tiefgarage, kostet abartig viel Geld durch Steuern, Versicherung, Wertverlust und ich drücke mich trotzdem geradezu vor dem Fahren. Aber verkaufen… dazu konnte ich mich bis heute nicht durchringen. Ehrlich gesagt hoffte ich, dass er geklaut, angezündet (wir sind in Berlin…) oder verunfallt wird - das hätte mir die Entscheidung abgenommen.

Insgesamt eine super Aktion!
Genau damit erreicht man wahrscheinlich eine ganze Menge Leute, die als Multiplikatoren in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld die Verbreitung von Elektrofahrzeugen, hier speziell des hochpreisigen Tesla, vorantreiben.

Wenn der eine Flugzeugbesitzer dem anderen Porschefahrer erzählt, wie zufrieden er mit seinem Tesla ist, ist das als Werbung sicherlich optimal.
Wenn in einer Stadt wie Münster mit 300.000 Einwohnern 3 Tesla herumfahren und in der Fußgängerzone laden (im nächsten Jahr werden es bestimmt 4 :smiley: , dann müssen wir uns über den kostenlosen Parkplatz bzw. die Parkzeiten/Ladezeiten noch mal unterhalten :laughing: , der eine Roadster scheint ja jetzt nach Österreich gegangen zu sein), dann ist das schon mal gar nicht so schlecht.
Und dabei gilt die alte Regel: tue Gutes und rede darüber, gerade Leute, die sich so ein Auto leisten können („Panamera-Käufer-Klasse“), kann man dadurch besten überzeugen.

Eine wirklich schöne Geschichte, Volker :slight_smile:

Aber ein Tesla auf dem Parkplatz bei Porsche ist nicht wirklich gutes Marketing, denn was ist die erste Assoziation, wenn ein „Fremdfabrikat“ bei einem Autohändler steht?

Da möchte jemand sich ein neues Auto kaufen und die Marke wechseln!

Konkret könnte das auch so interpretiert werden" „Guck mal: Der Tesla ist wohl doch nicht so dolle, wie man immer liest, und da möchte jetzt jemand wohl auf einen Panamera wechseln.“