Ein Gedankenexperiment

Man stelle sich mal zum Spass die folgende Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt Zürich vor:

Warum ich das schreibe? In einer vergleichbaren Situation befinden sich Lagos, New York, Hamburg und Bangkok. 80% der Weltbevölkerung leben in Küstennähe.

Also, welche sinnvollen Gegenargumente gibt es gegen von Menschen verursachten Anstieg des Wasserspiegels? Wie würdet ihr argumentieren?

Habe ich da was verpaßt?
Ach ich vergaß,
Beweise und Argumente gegen die eigene Thesen werden ja immer nur von der Gegenposition verlangt…

Berlin liegt auch nur circa 35-55 m über den Meeresspiegeln. Werde ich nicht mehr erleben. Dennoch tue ich heute schon mein Bestes

Mein Haus liegt auf einem kleinen Hügel in Brandenburg. Umgebung so circa 40 m über den Meeresspiegel. Mein Haus circa 54 m. Ich werde also hier eine Hallig werden

Ich kaufe nix was weniger als 75 M. über dem heutigen Meeresspiegel liegt :ugeek: Das abschmelzen der Pole ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Aber besser als eine Eiszeit mit Gletschern bis Frankfurt am Main. Übrigens egal ob Menschen-verursacht oder anders, solche Phasen gab es ja auch schon früher. Bzgl. Menschen ist interessant ob wir aus den Phasen einen Runaway-Prozess machen und uns der Venus annähern bzgl. Temperatur. Das wäre schlimmer als nasse Füße.

Was auf den Klimakonferenzen verschwiegen wird, um das 2 Grad Märchen aufrecht zu erhalten.

Es gibt vermutlich schon einen thermischen Runaway. Selbst wenn die Menschheit die Emission aus fossilen Energieträgern auf 0 reduziert können auftauende Permafrostböden soviel Treibhausgase emitieren, dass die Erwärmung trotzdem weiter geht.

Wenn -100% CO2 Emission nicht hilft, dann brauchen wird eben -200% CO2 Emission.

Man kann mit 8 kWh Strom 1 kg CO2 aus der Atmosphäre filtern und in C und O spalten.
Der CO2 Ausstoß der Menschheit von 2013 war 36 Millierden Tonnen und erfordert 288.000 TWh zum eliminieren,
rund das 15 fache was die Menschheit heute an Strom herstellt,
aber natürlich alles aus CO2 freier Stromerzeugung.

Dafür sind rund 1 Million km² Photovoltaik aufgestellt auf 2 bis 3 Millionen km² sonniger Wüste erforderlich.

Im Moment ist die Menschheit viel zu arm um sich eine Planetensanierung leisten zu können.

Der einzige Ausweg ist weltweiter Wohlstand, eine Zunahme des BNP der Menschheit auf mindestens das 3-fache,
um wirtschaftlich überhaupt zur Planetensanierung in der Lage zu sein.

Seit 2008 ist die Weltwirtschaft in der fossilen Limitierung.
Die erforderliche verdreifachung des weltweiten BNP ist nur
mit dem schnellen Umstieg auf erneuerbare Energie und
elektrische Mobilität möglich, mit einem beharren auf
fossiler Energie ist sogar ein deutlicher Rückgang der
Weltwirtschaft zu erwarten.

Am Ende der Planetensanierung - CO2 Level 1900 -hat die Menschheit dann wohl die Kapazität
für 300.000 TWh jährliche Stromerzeugung aufgeteilt auf vermutlich 9 bis 10 Milliarden Menschen.
Genug Strom für sehr aufwendiges Recycling, weil eine dauerhafte Zivilisation
erfordert viel Energie um ein sehr effizientes Recycling betreiben zu können.

Aufgabe vom Buch Calculation ERROR und
der Partei WeltWeiter Wohlstand ist es dafür Bewußtsein zu schaffen.

Ein etwas schwerverdaulicher Satz mit der doppelten Verneinung und dem fehlenden „den“. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, suchst Du Argumente, warum der Anstieg des Wasserspiegels nicht vom Menschen verursacht wird?

Meßbarer Fakt der Klimaaufzeichnungen ist, dass es auf der Erde seit diesen Aufzeichnungen wärmer geworden ist. Sichtbar wird dies z.B. an den immer größer werdenden eisfreien Flächen im Sommer am Nordpol und in Europa am Schmelzen der Gletscher. Bei Lesch kam in der letzten Sendung noch, dass man derzeit ein Navi für Schiffe entwickelt, welches im Nordpolarmeer eine Route danach wählt, wohin die Eisschollen gerade driften, um in ein paar Jahren bei weiter fortschreitendem Abbau des Eises, eine Schiffahrtsroute über Russland zu haben und so ein Viertel des Weges nach Japan/China zu sparen. Da die Eisschollen sehr schnell driften, würde jedes Schiff in Abhängigkeit seiner jeweiligen Position eine individuelle Route vom Navi bekommen.

Die streitige Frage ist, ob die Erwärmung seit den Klimaaufzeichnungen ein normaler Wechsel zwischen Eiszeiten und wärmeren Zeiten ist, den es auch schon vor den vom Menschen verursachten CO2-Emissionen gab, oder ob ein Teil der Erwärmung oder die ganze vom Menschen beeinflusst ist?

Ich meine mal irgendwo gehört zu haben, dass die Meeresalgen zu zwei Drittel und die übrigen Pflanzen, vor allem die Regenwälder zu einem Drittel für den Abbau des CO2 durch Photosynthese verantwortlich sind. Wenn man nun große Flächen Pflanzen auf der Welt vernichtet, wie dies durch den Raubbau am Regenwald leider immer noch geschieht, oft sogar durch Brandrodung, dann fehlen diese Pflanzen beim Abbau des CO2 und emittieren bei der Rodung dann CO2. Außerdem setzten wir durch die Verbrennung fossiler Energie (Gas, Öl, Braun- und Steinkohle) die in den Pflanzen vor tausenden Jahren aufgenommene CO2 Menge in großem Umfang frei. Dies zusammengenommen, die Freisetzung des vor tausenden Jahren gespeicherten CO2 und die ungebremste Vernichtung der Wälder, die CO2 abbauen können, haben nach meinem Dafürhalten einen Einfluss auf die Gesamtmenge CO2 in der Atmosphäre und damit auf das Klima. Je wärmer es wird, desto mehr Permafrostböden tauen auf und geben das darin gespeicherte Methan frei, das in besonderem Maße klimaschädlich ist. Die Effekte verstärken sich also wechselseitig.

Nach dem vorherigen Absatz ist es nun schwierig, Argumente zu finden, warum dies alles keine Auswirkungen auf das Klima und damit den Meeresspiegel hat. Der einzige Ansatzpunkt, der mir einfällt, wäre zu argumentieren, dass die freigesetzte Menge CO2 im Vergleich zur sowieso in der Atmosphäre vorhandenen CO2 Menge so verschwindend gering ist, dass das keinen Effekt haben kann. Da ich aber nicht weiß, wieviele Tonnen CO2 durch den Menschen freigesetzt worden sind und wieviele Tonnen CO2 schon vorher in der Atmosphäre vorhanden waren, kann ich dazu nichts schreiben. Ich gehe aber angesichts der gewaltigen Mengen, in denen wir Menschen fossile Energie verbrennen nicht davon aus, dass das marginal und ohne Einfluss ist. Vielleicht kennt ja jemand die geschätzten Zahlen?

Ich wollte eigentlich auf was anderes heraus. Wie würden sich die öffentlichen und privaten Anlieger des Zürichsees verhalten, wenn durch Menschenhand willkürlich der Wasserpegel steigt? Wovon nur der Verursacher des Pegelanstiegs einen Profit hat, und die anderen mit den Konsequenzen selbst fertig werden müssen.

Ich bin gespannt auf Beiträge aus Thalwil, Seefeld, Horgen, Tiefenbrunnen, Rapperswil etc. :wink:

Auch wenn ich in den Orten nicht wohne… wie würden sich die Anwohner verhalten? Ihre Handlungsoptionen durchgehen und dann entscheiden:

a. Rechtlich dagegen vorgehen ist im Experiment ja ausgeschlossen. Im übertragenen Sinn für New York etc. ja auch nicht möglich.

b. Tatsächlich dagegen vorgehen, z.B. Sabotage der baulichen Maßnahmen, ist wohl auch keine Option ohne schwedische Gardinen zu sehen; im übertragenen Sinne für New York usw. ebenfalls nicht möglich.

c. Da die Seeanliegerhäuser unbewohnbar würden, bleibt nur, die Sache durchzukalkulieren und entweder die Kosten für die höhere Uferbefestigung usw. zu tragen oder

d. das Grundstück so schnell wie möglich, wenn auch mit Verlust, zu verkaufen und woanders hinzuziehen. Ob im übertragenen Sinn c. möglich und günstiger ist, hängt vom jeweiligen Ort ab. Sonst bleibt nur d.,
oder e., f. und g., die mir aber später eingefallen sind. :blush:

e. Mit dem Stadtrat in Verhandlungen eintreten, um den Beschluss wieder rückgängig zu machen, dafür aber die Verpflichtung eingehen, auf jedes Haus eine Photovoltaikanlage zu installieren, deren Stromeinnahmen vollständig dem städtischen Säckel zur Verfügung gestellt werden, um dessen Verluste ohne Wehrerhöhung auszugleichen. Im übertragenen Sinne, Geld zu investieren, um einen Anstieg zu verhindern, oder zumindest wesentlich geringer zu machen. Wobei das den Nachteil hat, dass dann diejenigen bezahlen, die nichts für die Ursache können und man den Verursacher quasi belohnt.

f. dagegen demonstrieren, eine andere städtische Politik verlangen und damit drohen, den Stadtrat bei der nächsten Wahl abzuwählen. Das setzt im übertragenen Sinn eine sehr breite Umweltbewegung voraus, die politisch überall Einfluss hat. Sieht man sich die beiden größten Emittenten an, USA u China, ist diesbezüglich Fehlanzeige. Selbst ein Land wie Deutschland wird seine Klimaziele verfehlen.

g. mit dem Stadtrat nach anderen Lösungen suchen, zB. das Geld für die Wehrerhöhung in den Bau eines Windparks zu investieren. So würde man Probleme für die Häuser vermeiden, der Stadtsäckel würde sich füllen und man hätte die Probleme gelöst. Wäre die Kardinallösung, setzt übertragen politische Weitsicht über die nächste Legislaturperiode voraus und ist damit sehr schwierig. In einer Diktatur wie in China bei politischem Willen noch eher zu verwirklichen, als in einem politisch zerrissenen Land wie die USA.

  • einen Damm bauen

(preisgünstige und anpassbare Lösung)

Gruß SRAM

Weltweite Küstenlänge 365000 km
Kostenaufwand pro Meter 10.000 EUR

Gesamtaufwand 3650 Milliarden EUR

Anstieg des Meeresspiegels insgesamt: 75 M. (57 M. davon durch das Eis der Antarktis), die Zahlen kann man sich gut merken. War im Eozän das letzte Mal der Fall, vor 35 Mio. Jahren. Im Pilozän waren es ca. 30 M. (nur der Norden eisfrei). Kostenaufwand pro Meter bei 75 Meter: Bestimmt keine 10.000€. Gegenüber der Zeit vor 22 tausend Jahren haben wir heute übrigens ca. 140 Meter Anstieg. Da war das letzte Maximum der Eisbedeckung in einer „Eiszeit“.

Die Rechnung ist unsinnig, eine Rückkehr der Verhältnisse des Eozän bedeutet die Regionen aufgeben. Zwischen den höchsten und niedrigsten Wasserpegeln liegen mehr als 200 M. Darum: Keine Immobilie die weniger als 75 Meter über dem heutigen Meeresspiegel liegt…

Muss ich jetzt meine Villen im Kampen verkaufen, solange irgendein Depp da noch was für zahlt? [emoji15]

Eher nicht. Diese Eismassen sind durch ihre schieren Ausmaße so träge, dass ihr Abschmelzen zehntausende Jahre in Anspruch nehmen wird. Selbst die pessimistischsten Prognosen gehen bis Ende des Jahrhunderts von einem Anstieg von „nur“ 2,5m aus. Die pragmatischste Lösung wäre es, die Städte einfach langsam landeinwärts zu verlagern, indem z.B. alle 10 Jahre Baugenehmigungen nur noch auf 50cm höherem Grund erteilt werden.
Für die Malediven u.ä. siehts natürlich weniger gut aus.

  • gegenwärtige Anstiegsgeschwindigkeit: 3,2 mm / Jahr, also grad mal 1m in 300 Jahren (da kannste die Deiche mit dem Kinderschäufellchen erhöhen und kommst problemlos nach; und die Kosten auf 300 Jahre umgelegt sind Kleingeld)

  • ob die Arktis schmilzt ist sowas von egal…

  • sind die Gletscher erstmal von Grönland runter, hat man nicht nur sehr viel Landfläche gewonnen, nein, diese hebt sich auch noch, weil das Gewicht des Eises fehlt…

  • für die Antarktis sind sich (vorsichtig formuliert) die sogenannten „Klimatologen“ schon über das Vorzeichen uneinig…

Fazit: viel Lärm um nichts.

Gruß SRAM

Sorry SRAM aber das ist totaler Unfug. Die Werte sind gut bekannt und belegt. Sag mir mal eine Quelle die seriös die Auswirkung des Abschmelzens der Antarktis bzgl. Vorzeichen in Frage stellt. Hab echt lange nicht mehr so einen Blödsinn gehört. Ich bin bei vielen Angriffen auf Dich der Meinung gewesen Du hast mehr von einem Punkt als im Forum akzeptiert wird aber das, wie man so schön sagt, schlägt dem Fass den Boden ins Gesicht.

Dipl. Geophys.
Leto

Das war ja wiedermal ein geiler Post… Von SRAM sollte jemand eine Zitatsammlung eröffnen! „how to ignore reality“ oder „Arroganz: so geht Leute ärgern“ oder so. Immer jeweils ein halber Satz und dann zwei Seiten copy/paste aus einer dubiosen Studie.

Wer mal wieder Lust hat ein ordentlich recherchiertes Paper zu lesen statt SRAM:

[url]http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2000JB900449/abstract[/url]

Download des PDF kostenfrei.

So sieht echte Naturwissenschaft aus…

mpimet.mpg.de/kommunikation/ … appen.html

(nur EIN Beispiel. Und ein recht neutrales, das auch recht schön ausführt, warum wohl kaum eine echte Messung seriös möglich ist. Und das gegenwärtige Vorzeichen entspricht auch nicht ganz dem hier in diesem Forum erwarteten mindset… Ich bin zwar nicht Geophysiker, sondern Chemieingenieur, aber das hat den Vorteil die Thermodynamik recht gut verstanden zu haben. Und das was das MPI da ausführt ist durchaus einleuchtend. )

Im Übrigen wird beim MPI von nur 2 mm pro Jahr ausgegangen → die Deiche in 500 Jahren um einen Meter zu erhöhen schafft ja fast schon die Ablagerung von Geschiebe aus den Flußsystemen :wink:

Gruß SRAM

Zustimmung.

Es handelt sich allerdings um eine Bestandsaufnahme. Gut gemacht, zweifellos. Als Praktiker frage ich mich allerdings wie ich daraus ableiten soll, ob nun die Eismasse zu- oder abnimmt. Vieleicht hab ich was überlesen, dann wäre ich dir dankbar wenn du mich auf die Stelle hinweist. Danke !

Gruß SRAM