Blockheizkraftwerk, Gaskombikraftwerk usw. : gute Idee?

Früher hat das für mich nach guter Idee geklungen: Kraftwerk für Stromproduktion, Abwärme davon zum Heizen, und voila: 100% Effizienz erzielt (abzüglich Transportverlust zum Endverbraucher).

Ändert aber nichts an der Tatsache dass immer noch Tonnenweise CO2 in der Atmosphäre deponiert wird. Was wäre denn die bessere Option?

Ich bin der Überzeugung dass alles elektrisch werden muss, sogar die Heizung (mit Wärmepumpe natürlich, die Umgebungswärme kann ja ohne negative Auswirkungen genutzt werden).

Dass es in Zukunft nur noch nachhaltig produzierten Strom geben wird ist absehbar. Nicht nachhaltig heisst ja eben genau dass man die Produktion nur für eine befristete Zeit aufrecht erhalten kann. (eben so lange sich die Ressourcen Gewinnung wirtschaftlich lohnt)

Was meint ihr dazu?

Zum radikalen Wandel fehlt dann definitiv der politische Wille, da ja liebgewordene Wertschöpfungsketten zerrissen werden. So wird die energetische Gebäudesanierung unterstützt (Zinsen KfW) weil massive wirtschaftliche Interessen (Hartschaumindustrie) dahinter stecken. Schon heute ist es deutlich preiswerter eine KWh mit Windrädern herzustellen als mit Wärmedämmung einzusparen. Von den Entsorgungskosten (Wärmedämmung) und dem Ressourcenverbrauch haben wir da noch nicht gesprochen …

Deshalb sollte jeder selbst seinen Anteil …mein nächstes Haus wird autark …plus Energie (auch wenn der Tesla oft angestöpselt wird) :slight_smile:

Wegen dem politischen Wille mache ich mir keine Sorgen. Das ist auch nur eine Frage der Zeit. Ich stelle mir die politische Meinungsbildung etwa so vor (vielleicht etwas naiv, aber langfristig läuft es glaube ich etwa darauf hinaus):

  1. Die Bevölkerung findet heraus dass sie zu viel Geld zahlen muss für irgendwas
  2. Jeder beschwert sich
  3. Ein Politiker kriegt das mit und fängt an für das bessere Ziel zu kämpfen
  4. Optional: Die Bevölkerung findet das gut und wählt den Politiker in ein entsprechendes Amt
  5. Der Politiker kämpft ev. weiter für das bessere Ziel (oder nicht… dann gehts wieder bei 1. los)
  6. Irgendwann kippt die politische Mehrheit
  7. Ein Gesetz wird entworfen und ev. (Schweiz) zur Abstimmung vors Volk gebracht (bei Ablehung gehts bei 5. weiter)
  8. Bei Zustimmung wird das Gesetz eingeführt und eine Weile später ist das Ziel erreicht (ev. ist es dann schon veraltet und es gibt schon wieder eine bessere Variante -> zurück zu 1.)

Das ganze dauert halt ein paar Jahre. Lässt sich aber kaum verhindern.

Von solchen Politikern träume ich in Deutschland :astonished:

In der Nutzung von Solar- und Windstrom gibt es 3 Phasen

1.) Direkte Nutzung - kalorische Kraftwerke werden abgeschaltet, wenn genügend Solar und Windstrom da ist
2.) Tag/Nachtausgleich
3.) Sommer/Winterausgleich

In Deutschland ist Phase 1 bei 60 GW Photovoltaik am Ende. Man kann nicht mehr Kraftwerke abschalten, als eingeschaltet sind.

Phase 2 bedeutet Photovoltaik -> Bufferakku und Eigenverbrauch -> Netzeinspeisung

Die obere Grenze für Phase 2 ist, wenn an einem sonnigen Sommertag ganz Deutschland von 0 bis 24 mit Solarstrom versorgt wird.
Bis dahin wird der Stromjahresbedarf von 600 TWh auf 750 TWh steigen.

2 TWh Tagesbedarf können an einem sonnige Sommertag, Wasserkraft und Windkraft ist ja auch noch da,
von 250 GW Photovoltik erzeugt werden.

Jenseits von 250 GW Photovoltaik in Deutschland beginnt Phase 3: Überschußstrom wird in Methan gewandelt und im Winter durch GuD Kraftwerke verstromt.

Für Phase 2 sind billige Akkus entscheidend

Klingt nach einem guten Plan. Wird zwar noch ein paar Jahre dauern, aber aufhalten kann die Entwicklung glaube ich niemand mehr. (fast-forward ins Jahr 2200 -> kann sich irgend jemand noch vorstellen dass nicht nachhaltige Energie konkurrenzfähig ist?)

Für Phase 2 und 3 gibt es glaube ich diverse Lösungen. Jeder Prozess der viel Energie verbraucht und wenig davon an die Umgebung abgibt ist potenzieller Kandidat. (z.B. Wasser im Thermo-Tank einfrieren, Salz im Thermo-Tank schmelzen, Wasser auf den Berg pumpen, Elektrolyse, usw.)

Glaubst du wirklich, dass das bei uns so läuft? Das wäre toll. Nee bei uns ist Lobby-Bananenrepublik angesagt. Guck dir mal an, wer welche Entscheidungen trifft :smiling_imp:

Lobby und Bananen werden in den Schritten 3, 5 und 6 benötigt. :wink:

Für meinen Geschmack kommt in Deinem Beitrag erheblich zu oft das Wort Politiker vor.
Ist eigentlich auch nicht notwendig, den wenn Punkt 1. erreicht ist (zu hohe Energiekosten, es gibt günstigere Alternativen) dann gilt das ja nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für andere Wirtschaftsteilnehmer (die mit erheblich höherem Verbrauch und Kosten), und wenn Politiker (da sind sie wieder) nicht steuernd (oder besser geschrieben störend) eingreifen setzt sich das effizientere System von alleine durch.

Geht es um einen Neubau? Dann geht m.M.n. erstmal nichts an hoher Effizienz vorbei. D.h. gute Isolation, kontrollierte Wohnraumlüftung. Also Passivhaus-Standard.

Ein Model S ist ja auch keine fahrende Wohnwand.

Woraus Du denn den Restenergiebedarf deckst dürfte fast unerheblich sein - bei uns ist es 1 Ster Holz, das reicht zusammen mit Röhrenkollektoren für Warmwasser und Heizung. Jetzt kommt noch eine kleine PV dazu, welche für ca. 15tkm Tesla + unseren Eigenverbrauch reicht.

Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen findet ihren Durchbruch mit einer kostengünstigen Speichertechnologie. Dabei muss dieser Speicher nicht super billig sein - es reicht, wenn der Produktionskostenmix aus Erzeugung und Speicherung billiger wird als die herkömmliche Bezugsquelle, auch wenn ein Teil der erzeugten Energie nicht genutzt werden kann.
Die Speicherung für die Jahreszeiten ist, wie founder schreibt, die größte Herausforderung. Auch ich denke, dass dies per Umwandlung von Strom in synthetischen Brennstoff geschehen wird. Kommt aber zuerst im großtechnischen Maßstab, und ist für zu Hause wenig geeignet.

Strom ist aber nur die eine Seite. Der größte private Energiebedarf in D/A/CH ist die Heizung.
Ein erneuerbar erzeugter Jahreszeitenspeicher ist Brennholz. Ich finde die Handhabung als Scheit- oder Spaltholz recht umständlich, Pellets oder Hackschnitzel sind da schon besser, dafür ist man wieder auf einen Lieferanten angewiesen. Die verfügbare Gesamtmenge an Holz dürfte den Wärmebedarf für privaten Wohnraum aber bei weitem übersteigen.

Solarthermie rechnet sich in D nicht mehr, wenn sie mit PV um die Dachfläche konkurriert. Eine Jahreszeitenspeicherung gelingt zu Hause auch nicht wirklich, Stichwort „Pufferspeicher mit Einliegerwohnung“ :wink:. Die Experten behaupten, dass die Lösung in Nahwärmenetzen liegt, in die jeder Teilnehmer auch einspeisen darf.

Ganz interessant wären die BlueGen mit einem elektrischen Wirkungsgrad von bis zu 60%, bei 1,5kW elektrisch läßt sich die Brennstoffzelle gut nutzen.

[url]Mini-Kraftwerk (BHKW) mit Brennstoffzelle - k-wz.de

lg

Eberhard

Geile Config! Stell dir mal vor jeder macht sowas. Wo kommen wir da noch hin? :wink:

Nachhaltig nutzbar (nachwachsender nutzbarer Holzeinschlag) Deutschland: 76E6 Kubikmeter

Heizenergiebedarf Haushalte Deutschland: 5E8 MWh

Heizwert obiger Holzmenge: 1,52E8 MWh

Quellen: decke-wand-boden.de/download … ndh084.pdf
effiziente-energiesysteme.de … na_KWK.pdf

hätte, wäre, könnte, dürfte… sind schlechte Ratgeber.

Gruß SRAM

Diese Holzmenge per Holzergaser mit 25% Wirkungsgrad verstromt und 60% Wärmenutzung + Sonne + Wind würde heute schon, Wärmepumpe sei Dank, reichen.

lg

Eberhard

Fast genau wie bei uns!

a) war das nicht die These

b) scheitert das an der zeitnahen Verfügbarkeit von Sonne und Wind während der Heizperiode (das Angebot ist leider dann am höchsten, wenn eine Heizung nicht notwendig ist)

c) nutzt Deutschland heute ca. 70 Mio. Festmeter für technische Zwecke (Konstruktionsholz, Werkstoffe, Zellstoff)

d) importiert Deutschland jetzt schon große Mengen Holz -->

Gruß SRAM