Ist heizen mit Holz bzw. Holz-Pellets eine Alternative?

Dieser und die nachfolgenden Beiträge wurde ausgelagert aus dem Thread :arrow_right: Spendenaufruf wegen Angriff auf die Deutsche Umwelthilfe

Kaminöfen sind faktisch das allergrößte Problem.

Das führt zu einem kuriosen Phänomen: In besseren – auch verkehrsarmen – Wohngegenden ist die Luft zeitweise schlechter als in schlechteren Wohngegenden.

Aus meiner Sicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu Abzügen beim Quadratmeterpreis kommt, wenn es in der Wohngegend viele Kaminöfen gibt. Ich würde jedenfalls nicht in eine Straße ziehen, in der ich nur dann gute Luft habe, wenn meine Nachbarn kein Holz verbrennen.

Bekannte haben kürzlich ein Fertighaus gebaut. Heizen selbst nicht mit fossilen Brennstoffen, aber da die Lüftungsanlage die Luft nunmal von außen ansaugen muss, werden die Zimmer mit Abgasen der Nachbarn geflutet. Wenn deren Nachbarn die Kaminöfen betreiben, riecht es im Innenraum gut wahrnehmbar nach Rauch. Müsste man eigentlich mal eine Luftschadstoffmessung durchführen, um zu schauen, was da noch alles durch die Filter kommt.

Holz ist KEIN guter Brennstoff.

DAS wird zunehmend zu einem Problem bei Häusern mit Belüftungsanlage, weil die aktuelle Filtertechnik diesen Bereich gar nicht behandelt.

Wir schließen die Fenster und gut ist - haben keine Belüftung. Ich habe unseren Sensor selber angezapft und bekomme die Meßwerte jetzt auch so, dass ich es mit dem smarthome verbinden kann. In der Zwischenzeit habe ich die „breathe“ Anwendung für iOS auf den Familiengeräten provisioniert - die sendet dann ne push notification auf Dein device, wenn die Nachbarn wieder loslegen.

Ohne Quatsch jetzt: Nochmal schön durchlüften, bevor die Kinder ins Bett gehen, ist im Winter grenzwertig, weil man die Kinderzimmer mit Feinstaub flutet und die Kleinen dass dann die ganze Nacht auf Lunge nehmen. Ich kann das messen !!! Es ist wirklich zum Mäusemelken !

:frowning:

Holz ist schon ein guter Brennstoff, nur bei Kaminöfen nicht!
Gruss rundum

Zum Kaminofen möchte ich ganz neutral mal eine Story liefern.

Nicht vom Hörensagen, nein gelebte Wirklickeit.

Meine Nachbarn, ein altes Ehepaar, Rentner, die heizen mit Brikett vom Baumakrt. Das Bündel zu 2,99
Eine gut halbe Tonne jedes Jahr.

Jetzt kommts. Die haben eine Elektrospeicherheizung die seit Jahren still liegt.

Die haben schlichtweg kein Geld mehr für den Strom.

Sie sagte mir mal: das war so schön, früher. Keine Kohle schleppen, alles sauber.
Da gabs billigen Nachtstrom.

Ich bring das ganz urteilsfrei, obwohl ich seit Jahren ständig den Brikettgeruch in der Nase habe.

Das ist mir dann doch zu pauschal. Als „Brennholz“ bin ich bei Dir.
Aber mit (normgerechten) Pellets sehe ich kein Problem.

Genau. Weil mit Pellets ja kein Feinstaub und keine Abgase produziert werden.

Der durchschnittliche Pelletsofen hat gleich viele Filter installiert wie der durchschnittliche Kaminofen für Stückholz… Nämlich keinen!

Holz - egal in welcher Form - ist im klassischen Hausbrand NICHT umweltfreundlich. Das ist das reinste Märchen. Da ist Gas noch besser als Holz, das ist wenigstens praktisch Staubfrei und produziert hauptsächlich „nur“ CO2. Nicht, dass Gas das Optimum wäre

Auch gas erzeugt nicht nur co2, es werden erhebliche Mengen an NOx freigesetzt wie bei jeder Form von Verbrennung mit Luft (stickstoff).
Das ist sogar so viel, das in einer Stadt jeder haushalt mit nur einer Stunde/d Gaskocher schon den Grenzwert von 40mcg überschreitet.
Bei Öl Holz und Kohle ist das noch deutlich schlimmer.

Meinst Du die absolute Menge an NO2 oder den Grenzwert von 40*10^-6 g/m³.

Letzteres wäre abhängig von der Größe des Raums in dem der Brenner steht.

Gruß Mathie

pelletsheizung.de/de/faq/
„Zudem unterbieten Pelletheizungen schon jetzt die Grenzwerte für Feinstaub der verschärften Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) für 2020. Verbrennungsüberwachung, automatische Brennstoffzuführung und Luftregelung führen - zusammen mit dem genormten, trockenen Brennstoff aus naturbelassenem Holz ohne Zusatzstoff - dazu, dass Pelletheizungen schon heute ohne Filter diese strengen Kriterien einhalten können“

Ich meine tatsächlich den Grenzwert bei 125000 Haushalten wird ein Volumen von 3*3 Quadratkilometer und 100m Höhe als „Raum“ benötigt.

Zumindest ist das Verbrennen von Holz CO2 neutral, da der Baum das beim Abbrand freiwerdende CO2 vorher der Umwelt entzogen und im Holz eingelagert hat.

Puuh das ist eine nette, gangige Annahme, aber dem ist leider nur bedingt so.

Das wäre möglich wenn man nie mehr verheizt als Wald nachwächst. Erdöl und Kohle waren übrigens auch mal Bäume.

Kurz gesagt sämtliche Verbrennung ist schlecht. Auch jene von Holz / Pellets.

Das wäre so wie wenn man Autos von Diesel auf Holzvergaser umstellt (Technologie und Wirkungsgrad bitte aussen vor). Null Sinn.

Zudem greift das viel zu kurz weil nur CO2 dabei betrachtet wird. Es entsteht trotzem eine Unmenge Feinstaub dabei. Davon redet keiner.

Das Heizen mit Holz umwelt-/klimafreundlich ist, ist common sense, aber trotzdem grundfalsch.

Es hilft nur Wind, Sonne und eingeschränkt Erdwärme. Kernkraft ist keine Option, die hat ihreneigenen Irrsinn zum Quadrat

500kg Briketts im Jahr ohne weitere Heizung?
Da müssen Deine Nachbarn ja fast in einem Passivhaus wohnen.?
Mit dem Thema Geld im Alter und den hohen Strompreisen könnten wir dann noch zwei weitere Themen füllen :smiley:

Ich fürchte die wohnen wohl eher bei 16 Grad Innentemperatur…

Da bin ich anderer Meinung. Frage dich mal: „Wie lange es dauert, bis der Baum wieder dort steht?“
So lange wird das CO2 in der Atmosphäre das Klima weiter beschleunigen.
Aber in 9 Jahren wird die 1,5°C Uhr ablaufen: [url]http://2015paris.de/tag/co2-uhr/[/url] (oben rechts auch 1.5 umschalten)

Man muss mehr als 100% CO2 Einsparung schaffen, deshalb wird nach weiteren Methoden gesucht:
[url]https://www.klimareporter.de/erdsystem/mysterioese-negative-emissionen[/url]

Wenn ich hier den ein oder anderen Kommentar lese muss ich mich schon fragen wo das bitte hinführen soll. Darf man jetzt nicht mehr im Winter behaglich vor seinem Kachelofen sitzen weil man sich damit praktisch schuldig macht im Lungenkrebs der Nachbarskinder? Wie lange wird es dann noch dauern bis Grillen verboten wird, außer man benutzt einen Grill mit Dunstabzugshaube und Feinstaubfilter…

Zumindest die deutschen Wälder werden nachhaltig bewirtschaftet. Somit muss den Wäldern Holz entzogen werden damit neue Bäume nachwachsen können. Der kleinste Teil davon wird zum Verfeuern geerntet. In der Regel ist das Feuerholz zu nichts Anderem zu gebrauchen.
Es ist utopisch zu denken, dass wir in absehbarer Zeit sowohl unsere Mobilität als auch die Wärmegewinnung rein aus regenerativen Energiequellen decken können. Da wähle ich dann das geringere Übel und betreibe lieber einen Kachelofen mit elektronischer Abbrandregelung als rein mit Gas oder gar Öl zu Heizen.

Das Holz kommt ja auch nicht einfach so aus dem Wald, es wird mit Diesel betriebenen vollerntern geschlagen, mit lkw ins Sägewerk, ggf. Mit maschinenkraft zu Pellets gepresst, getrocknet und wieder transportiert.

Derletzt habe ich hier einen Mann gesehen, der einen 2m dicken Eichenstamm mit einer Benzin betriebenen Motorsäge in wochenlanger Kleinarbeit in Scheitholz verwandelt hat, er hätte besser das Benzin in den Ofen geschüttet und seinen Mitmenschen Lärm und Gestank erspart.

Grillen war laut Stadt Reutlingen einer der Gründe für erhöhte feinstaubwerte im Sommer - deutlich sichtbar zum Wochenende und abends…
Holzkohle aus Litauen dürfte auch nicht gerade der Hit sein, besser mit EE und Elektrogrill, ist nachhaltiger :wink:

Naja. Mit der Menge an Sprit für Motorsäge und Traktor die man benötigt um Holz für einen ganzen Winter zu beschaffen, kann ich ne Ölheizung keine Woche betreiben. Unsere Nachbarn verballern im Jahr über 3000 Liter Heizöl und wir 9 Meter Holz und für 800 € Gas.
Mir wäre es auch lieber wenn es ohne das warm werden würde aber wie, wenn man halt mal (noch) kein Passivhaus hat?

Irgendwann wird wohl mal jemand was erfinden das man zahlen kann, das keinerlei Emissionen erzeugt, 100% ohne irgendwelche unwiederbringliche Ressourcen hergestellt und transportiert wird das problemlos ein Haus wunderbar heizt. Darf sich dann gerne bei mir melden. Ich steige sofort um.
Bis dahin bleibe ich bei Pellets und Strom. Letzterer kann trotz PV Anlage leider nicht lokal erzeugt werden, weil PV hier 40% des Jahres für nix is… und Wind hab ich im Garten auch nicht genug.

Meine Heizungsanlage hat im Bau rund 10k€ gekostet und verbraucht pro Saison (Juli bis Juni) Heizmaterial im Wert von knapp 400€. Rechne ich die Warmwassererzeugung dazu sind wir bei nicht ganz 460€. Wobei hier wieder 80% durch PV kommen. Also unter 450€ Heizkosten im Jahr. Wenn jemand ein System hat das besser ist, einfach melden :wink:

Es kann auch nicht jeder Erdsonden graben… auch deren Anzahl und Effizenz ist mal erschöpft.