Von Konsequenz die nur geheuchelt wird

Hallo an alle die Lust haben hier zu lesen,

in den letzten Jahren lese ich immer wieder solche Äußerungen wie diese:

hier im Forum wie in den Medien.

Ich möchte dazu meine Gedanken schildern.

Kurz gesagt, die Menschen die so etwas sagen, sind selber völlig inkonsequent. Sie behaupten, dass Menschen, die ein Produkt kaufen was nicht in Ihrem Land hergestellt wird viele Arbeitsplätze kostet.

  1. Die Arbeitsplätze gehen eh weg, dass hat was mit der Weiterentwicklung in der Gesellschaft zu tun und die heißt zur Zeit Digitalisierung. Davor hieß sie Industralisierung und davor … Kurz es ist ein normaler Prozess und kein Tesla Ding.
  2. Ja es werden in neuen Bereiche neue Arbeitsplätze entstehen.

Mich wundert nur, warum wird gesagt man verliehrt nur dort Arbeitsplätze (Autoindustrie)?

Wenn man diesen Punkt logisch weiterdenkt, dann sollten Menschen die sagen, bitte nur deutsche Autos kaufen, konsequenterweise auch generell nur deutsche Firmen unterstützen. Denn wo anders gehen auch Arbeitsplätze verlohren.
Das heißt, einkaufen bei Saturn und Media Markt oder bei Conrad für Technik und nichts mit Amazon. General geht man wieder in den Laden seines vertrauens um die Ecke.

Email natürlich nicht mehr bei Google sondern z.B. bei web.de
Fotos in der Cloud auch kein Google sondern bei der Telekom.
Genau und Telefon nur bei der Telekom kein böses Vodafone.
Google Navi ist auch Tabu, und Google komplett mit z.B. YouTube gehört auch der Vergangenheit an.

Das wäre logisch und konsequent so ein Mensch könnte mir dann sagen, bitte kaufe ein deutsches E-Auto und warte ab bis eines mit Reichweite da ist. Aber es wird sich nur das rausgepickt, was man selber vertretten kann, der Rest ist schon ok.

Lustig ist, dass ich die oben genannte Punkte bei mir umgestellt habe, bis auf das Navi und das Auto. Trotzdem möchte ich Tesla fahren und pfeife auf die Arbeitsplätze. Es ist nun mal der Lauf der Dinge, wir werden gebohren und sterben. Arbeitsplätze entstehen und werden gekündigt. Entwicklung halt…

Elon Musk ist der Einstein des 21 Jahrhunderts und alle deutschen Autohersteller sollten soweit eingehen, dass Sie wieder demütiger sind.
Den was gut ist setzt sich durch und alles alte kann nur durch subvensionen bestehen, oder noch schlimmer wie im Fall von den deutschen Autobauern durch Betrug.

Und ganz ehrlich gesagt, sind alle die heute noch deutsche Autos kaufen Lämminge, die sich nach Strich und Faden vera… lassen.
Kein Mensch mit Verstand würde so etwas machen. Oder lasst Ihr euch auch schlagen und geht dann zu dem Menschen hin und sagt, ist schon ok, so war das bestimmt von Dir nicht gemeint und lasst euch wieder schlagen.

Also bitte, wer konsequenz von anderen verlangt, sollte wie immer erstmal vor seiner eigenen Tür kehren.

Was meint Ihr dazu?

Ich meine dazu:

  1. Wenn man Sprit tankt anstatt Strom, dann gehen deutsche Arbeitsplätze verloren in der deutschen Solar- und Windindustrie - oder entstehen gar nicht erst.
  2. Wenn man den Wechsel zur E-Mobilität nicht mit aller Macht anschiebt - zum Beispiel mit Kaufverweigerung der aktuellen deutschen Angebote - dann werden unsere Autobauer bei dem kommenden Umbruch viele Federn lassen müssen.

Das nationalistische Denken es gäbe „unsere Arbeitsplätze in unserer Autoindustrie“ ist doch schon lange Unsinn! Wer eine Audi etron quattro bestellt, wird einen Motor aus Ungarn in einem Auto welches in Belgien montiert wird bekommen.

Wer einen Tesla kauft, bekommt ein Auto, welches von deutschen Anlagen lackiert wurde, dessen Akkupacks mit Anlagen aus der Eifel konfektioniert etc.

Ich habe noch niemanden getroffen, der gleichzeitig informiert, reflektiert und im kantschen Sinne ethisch handelnd war und gleichzeitig gefordert hat, man solle als Deutscher deutsche Autos kaufen um deutsche Arbeitsplätze zu sichern.

Gruß Mathie

:slight_smile: Danke Volker und Mathie

Buy US cars …

Heißt: Mercedes Benz C-Klasse. Das ist das amerikanischste Auto - aus Sicht der Arbeitsplätze in den US. Ein Ford schneidet schlechter ab !

Im Tesla: Conti, Bosch, Recaro, Bilstein …

Wer deutsche Arbeitsplätze in der Fläche sichern will, muss die Zulieferer im Auge behalten. Audi hat eine Fertigungstiefe von 15% !!!

In unserer Welt ist dieses Argument nicht mehr durchzuhalten, wird aber über Gebühr strapaziert.

Wir retten uns nur selber, in dem wir so schnell wie möglich den Wechsel vollziehen. Alles andere ist Träumerei ! Insofern kann man in den nächsten Jahren gar nicht kanntig genug in seinem Umfeld auftreten.

Geiles Beispiel:

Bei uns entsteht ein Neubaugebiet. Ein Haus ist im Rohbau. Davor ein weisses S. Ich fahre mit meinem Sohn (7) da lang. Er so ganz trocken von der Rückbank. „Wenigstens hat er‘s verstanden…“. Was musste ich da schmunzeln. Die kids wissen im Moment am besten, was gut für das Land ist :slight_smile:.

Es gibt ja noch so ein paar Dinge, die Mensch kauft. Klamotten zum Beispiel. Da reicht es anscheinend schon, daß der Verkäufer in einem „deutschen“ Kaufhaus seinen Arbeitsplatz behält. Es gab hierzulande mal vom Rohstoff über die Zwischenverarbeitung bis zum Endprodukt eine textile Lieferkette. Hat das einen dieser Schlauschwätzer interessiert? Nö, das T-Shirt tät ja mehr als 5 € kosten…
Der Beispiele wären viele.

Siehe dazu auch:
:arrow_right: Liste der Teile aus Deutschland im Model 3

Will mich hier gerne anschliessen. Zur Zeit geistert ja die Aussage durch die Medien, die Elektromobilität koste in Deutschland bis 2035 114.000 Arbeitsplätze. Ehrlich gesagt schäme ich mich für diese Berichte ein wenig. Dadurch deklarieren wir uns als Opfer. Da passiert eine der grössten Revolutionen der Geschichte der Mobilität. Und das Land, in dem die Kraftfahrt erfunden wurde, schaut untätig zu. Anstatt die Revolution zu gestalten, wird zugesehen und die Geschehnisse passieren uns anstatt dass wir es selbst tun. Das müsst ihr Euch mal auf der Zunge zergehen lassen: Die fast 20 Jahre bis 2035 sollen also vergehen und wir müssen untätig zusehen.

Das finde ich arm ausgerechnet in dem Land, in dem das Ingenieurwesen entstanden ist und wo Erfinder wie Bosch, Siemens oder ähnliche geboren wurden.

Das ändert sich nun schlagartig weil in Deutschland ab sofort Frau Krampf-Karrenbauer das Land führt oder einen Teil davon. Hoffentlich werden die Karren dann elektrisch gebaut.

Ja. Meine Einschätzung ist, dass die Dame die letzte der drei CDU Kandidaten ist, die daran etwas ändert. Lieber diskutiert man so wichtige Themen wie der Umgang mit den paar Migranten oder den Battle mit der Schwesterpartei.

Und eine lange Tradition der Ausbeutung von teilweise noch den Grundherren unterworfenen Webern. Es gab zahlreiche Weberaufstände, nicht zuletzt den schlesischen von 1844, den Hauptmann in den Webern literarisch verewigt hat. Ich denke dem allergrößten Teil derjenigen Leute, deren Vorfahren in der deutschen Textilproduktion gearbeitet haben, dürfte es nicht nur wirtschaftlich besser gehen, sondern sie dürften auch sozial aufgestiegen sein.

Ich will zumindest nicht dahin zurück, als deutsche Bauern Flachs anbauten, der von Leinewebern (den ging es noch dreckiger als den Baumwollwebern (ausländische Garne!) aus Hauptmanns Drama) der dann von deutschen Schneidern (denk mal an Grimms Märchen, um Dir den sozialen und wirtschaftlichen Status von Schneidern zu vergegenwärtigen) weiterverarbeitet wurde.

Wenn ich höre, zu welchen Preisen etwa bei Primark Klamotten vertickt werden, ist klar, dass es immer noch viel Elend in der Textilindustrie geben muss, aber die Annahme, dass es irgendwem in Deutschland besser ginge, wenn die Textilproduktion für den deutschen Markt vom deutschen Rohstoff bis zum fertigen Kleidungsstück in Deutschland abliefe erscheint mir irrig.

Gruß Mathie

Fürchte, du hast mich gründlich missverstanden…

Kann ich dir nachfühlen.
Wenn mir jemand sagt, die Elektromobilität kostet über 100.000 Arbeitsplätze, dann grinse ich und sage im Verbrenner verharren kostet uns mehr als 1.000.000 Arbeitsplätze. :exclamation:

wer importprodukte kauft sichert damit arbeitsplätze im herstellungsland. das stärkt die kaufkraft jener bevölkerung und somit die chance, dass die ihrerseits importprodukte kaufen, z.b vielleicht eine schweizer uhr. damit sind in der schweiz arbeitsplätze gesichert und der arbeitnehmer kauft sich dank sicherem einkommen vielleicht wieder mal ein neues europäisches auto.
der kreis schliesst sich immer irgendwie.

Mit den Arbeitsplätzen in D ist es wie mit den Ersparnissen an der Börse, wenn sich die Kurse nicht in die Richtung bewegen, die man sich erhofft hat: die sind nicht weg - die sind nur woanders. :wink:

Vielen Dank an alle. Dachte erst hier werden viel anders reagieren. Bin ganz begeistert von der Diskussionskultur in diesem Beitrag. Sachlich und in meinen Augen auch alles richtig.

Danke…

Das mag sein! Möchtest Du das Missverständnis aufklären?

Gruß Mathie