Die wahre Diesel-Lüge

von Spiegel - Online …

spiegel.de/politik/deutschla … 42256.html

VG JN1K

Habe ich vorhin auch gelesen. Jan Fleischhauer musste offensichtlich ordentlich Dissonanzen abbauen – öffentlich. Frage mich ohnehin, was immer diese Kommentare sollen, auch in der FAZ. Ganz viel Meinung, wenig Ahnung.

Ich denke es wird langsam vielen klar, daß die Fahrverbote etwas sind, die den Inneren Frieden erheblich belasten können, denn es wird viele geben, die sich ein neues Auto nicht leisten können, aber mit einem zur Arbeit fahren müssen und der ÖPNV in Deutschland leider unterirdisch ist.

Ich habe das Gefühl es wird medial etwas vorbereitet um die Grenzwerte anzuheben, um damit die Fahrverbote zu umgehen.

Jo. Davon gehe ich auch aus. Die kritischen Messstellen werden verlegt Z.b. Vom. Neckartor in den Schlossgarten und Grenzwerte werden wiederangehoben.

Und wieder einmal ist der Diesel die Lösung des CO2 Problems.
Es gibt aber eine wachsende Menge an hinreichend aufgeklärten Geistern, denen inzwischen klar ist, dass der Diesel nicht Teil der Lösung ist sondern Teil des Problems ist.

Ich glaube, immer weniger Leute haben noch Lust auf so einen SpackoFAZ.

Ich glaube immer mehr würden sich darüber freuen, wenn die Grenzwerte erhöht würden.

Zuviele haben weder Zeit, noch Geld, noch Lust, noch Interesse sich mit sowas auseinanderzusetzen.

Die wollen nur so günstig und so schnell wie möglich von A nach B.

Bis ein wirkliches Umdenken stattfindet werden noch Jahre vergehen. Ich mache mir da nichts vor und das, was mir draussen entgegenkommt, ist Arroganz, Ignoranz, Realitätsverweigerung und Egoismus.

Wenn so viele Leute günstig von A nach B wollen und in der Stadt leben, warum fahren dann viele ein sehr teures Auto? Wenn jemand nicht viel Geld hat, lebt er meistens eher nicht in einer Stadt wie Stuttgart, München, Frankfurt, Hamburg oder Hannover. Wenn ich mir ansehe, was für Autos so rumfahren habe ich nicht das Gefühl, dass nicht auch ein Elektroauto gefahren werden könnte.

Ich sehe es in meinem eigenen Umfeld. Bei uns in der Straße (Speckgürtel von Hannover) stehen ein Q5 mit alles, Porsche Cayenne, Mercedes E-Klasse, Audi A6. Dazwischen ein nagelneuer Tiguan, der nur für die Arbeit bewegt wird. Der Rest sind keine alten Kleinwagen. Kein einziges Auto in meiner Nachbarschaft hätte nicht bereits durch ein Eleketroauto ersetzt werden können. Das Problem ist in meinen Augen nicht das Geld, es ist die Unkenntnis. Es ist immer das gleiche Thema, die meisten schaffen es gedanklich nicht, sich von den eingetretenen Pfaden zu trennen. Schuld daran sind zum Großteil unsere Medien.

Wie der gute Mann geschrieben hat, ist jede Art der Forbewegung Teil des Problems … auch die mit dem E Auto.
Und nur weil jemand jetzt ein solches fährt, sollte der derjenige nicht vergessen, das er auch von dem 18. Lebensjahr
bis zum E Auto ordentlich teilhabender Problemverursacher war! Die Weste ist noch lange nicht sauber …

Danke, so sehe ich das auch. Auch wir leben hier in einem solchen Speckgürtel, weshalb ich Deine Zeilen gut nachvollziehen kann - eben schnell mit dem SUV zum Brötchen holen… Gerade hat sich ein netter Nachbar (ernst gemeint) direkt gegenüber einen Mazda Benziner-SUV, neu gekauft. Sein Zweitwagen ist ein altes Audi-Cabrio, an das er sich vor kurzem einen extra lauten Auspuff selber angebaut hat. Wenn der morgens um 7 im Sommer losröhrt, stehe ich immer kurz vor einem Anfall… Petrol-Heads sind wohl nicht in der Lage, auf DEN Gedanken zu kommen, dass…

Volle Zustimmung. Deswegen bleibt zu hoffen, dass der E-Tron ein gutes BEV wird und noch dazu in größerer Stückzahl verfügbar. Ich kenn ebenfalls mehr als ein paar, die gegen Elektro nix haben, nur entweder aus subjektiven Gründen an dt. Marken hängen oder eben jene Verarbeitung innen wünschen.

Und der Artikel ist natürlich auf der einen Seite unfug, weil wir defintiv praktikable Lösungen haben oder diese auf dem Vormarsch sind (Batt-Elektro als auch H2). Richtig ist, dass der Umstieg der Schaafe in diesem Land auf Benziner CO2 und Feinstaub hochprügeln wird; Ich will gar nicht wissen, was ein Q5 Benziner verbraucht im Vergleich zu nem Diesel… Das Ergebnis prognostiziere ich bereits jetzt: in 3-4 Jahren Fahrverbote für Benziner! Das Urteil des BVerwG war wegweisend und zeigt die Richtung bei Überschreitung auch anderer Grenzwerte, auch mit anderen Antrieben, hier Benziner.

D.h.: Safe sind in Zukunft voraussichtlich nur die, die 0 (lokale) Emmissionen verursachen. Also BEV und H2. Und dieses sich aufdrängende Ergebnis wird im Artikel unterschlagen.

Aus dem Artikel:
„Man weiß inzwischen, dass viele Messgeräte falsch aufgestellt oder zu leicht der Manipulation zugänglich sind.“

Passend hierzu: Oliver Krischer zu Stickoxid-Grenzwerten und Messverfahren im Bundestag:
youtube.com/watch?v=_0P4SO5MA5c

Für mich ein gutes Beispiel, wie die Meinung der Leute durch falsche Berichterstattung fehlgeleitet wird.

Ähem. Ich empfehle Dir dringend mal die Scheuklappen abzulegen und Deine Blase zu verlassen.
Ein Besuch bei Aldi hilft ganz gut, die Perspektive wieder gerade zu Rücken.
Welcome to the real world.

Ich wohne in der Bronx von Stuttgart :wink: und in meiner Strasse kostet jedes zweite Auto weniger als 4.000 EURO. Und die Autos stehen da tagsüber nicht, weil die Besitzer damit zur Arbeit fahren.

Mir fällt hier im Forum zu oft die Perspektive der „Gehobenen Mittelschicht“ auf :wink:
Das durschnittliche Nettoeinkommen aller Arbeitnehmer in D liegt bei etwa 1.800 EURO im Monat - da muss man gar nicht an den Erwerb eines EV denken.

Ich finde die Diskussion zunehmend absurd und irgendwo auch Zeitverschwendung.
Es ist doch klar, dass die Abgase von Verbrennerfahrzeugen stark gesundheitsschädlich sind, sonst bräuchte eine Tiefgarage keine Entlüftung. Und die Diskussion, ob jetzt ein Benziner mit oder ohne Partikelfilter oder ein Diesel mit oder ohne Harnstoff-Einspritzung nun besser oder schlechter abschneidet, die ist doch nur ein Ablenkungsmanöver.
Entweder man reduziert die Nutzung des eigenen Automobils auf ein Minimum und versucht wo möglich auf ÖPNV, Fahrrad oder Pedelec umzusteigen oder man akzeptiert, dass man Teil des Übels ist.
Aus purer Verzweiflung mit dem Finger auf Organisationen zu zeigen, die geltendes Recht einklagen oder auf Politiker, die irgendwann das EU-Recht auch mal in Deutschland umsetzen müssen, das ist einfach lächerlich und verlogen.

Bei denen, die in der entsprechenden Gehaltsliga spielen kommt fast immer sowas wie aktuell zum E-Tron: Völlig praxisuntauglich, wie jedes andere BEV, da ich nicht Fr. Nachmittag 500km Non-Stop zum Ski-Wochende prügeln kann. Dazu dann das Übliche mit dem ach so schlechten Deutschen Energiemix und das man mit den 95kwh besser ein paar Einfamilienhäuser mit Strom versorgen solle.

Ich bleibe dabei nicht die überteuerten Manager-Spielzeuge von Audi, Porsche, Tesla werden den Wandel zur E-Mobilität bringen, es wird nichts anderes übrig bleiben, als zu hoffen, das VW es nun wirklich ernst meint und der Neo bald kommt.

Ich finde den Artikel richtig gut. Das kann auch daran liegen, dass ich nicht (mehr) die Welt retten will und deshalb erst gar nicht mehr die immer so als „Heilsbringerlösung“ gepriesene Zukunft „Verzichten … Auto böse, weg damit… nur noch ÖPNV und Fahrrad fahren“ oder deren Verkünder ernst nehme. Das sind für mich alles grüne Spinner, die von einer romantischen Zukunft träumen, wo jeder nur zu Fuss geht oder die langen Strecken mit dem Fahrrad fährt. Und nein, ich leugne nicht, dass Autos umweltschädlich sind, genauso wie Schiffe, Flugzeuge, Sylvesterfeuerwerk, Kaminöfen, Osterfeuer… kurz, die Menschheit an sich. Und ja, auch ich leiste meinen Beitrag zum Klimawandel, allein dadurch, dass ich auf der Welt bin, so wie jedes neugeborene Kind auch. Aber mangels wirklicher Alternativen wird sich vorerst dadurch nichts ändern. Wie in dem Artikel richtig geschrieben, bringt hastiges Rumgezappel oft auf Dauer keine Besserung, sondern womöglich Verschlimmerung, für vieles, was der Mensch so an Terraforming in bester Absicht gemacht hat, gibt es oft ein böses Ende. Und zu der winzigen, winzigen E-Mobilitätsblase: ich kann heute nur den wenigsten ein E-Auto empfehlen, denn wenn ich nicht zu den Priviligierten gehörte, die Eigentum besitzen, sondern wie 90% der Städter das Auto auf der Strasse oder einer Sammelgarage parken müssen, ist das so oft gepriesene Laden nachts oder am Arbeitsplatz schlicht nicht möglich. Man kann nicht etwas verbieten, auch wenn es schädlich ist, ohne praktikable Alternativen anzubieten.

Aha. Dass ist dann wohl Deine Blase. So haben wir jeder eine.

Das ist doch ok. Dass sind dann aber auch nicht die Leute, die im Pendelverkehr in Stuttgart die Luft verpesten oder ein Auto brauchen, dass 1000km in den Urlaub fährt. Streng genommen die perfekten Kandidaten für ein günstiges Elektroauto. Z. B. einen der Drillinge!

Das entspricht einem Bruttolohn von rund 3000 Euro. Ganz genau waren es 2018 in Deutschland 3771 Euro brutto pro Monat. Ich habe Mitarbeiter, die fahren mit knapp weniger ein Elektroauto (Nissan Leaf). Die wohnen aber auch nicht in der Bronx von Stuttgart, wo man sich einen Tesla leisten kann :wink:

Fleischhauer nimmt die Zahlen des KBA an die nach super genauen und absolut realitätsnahen Tests entstanden sind. Die werden sich noch die Augen reiben wenn die WLTP Werte aufschlagen. Ich kann überhaupt nicht erkennen dass Autos heute sparsamer sind als früher.

Mein aller erster BMW 316i ist mit 7-8l Benzin gefahren und das war ein E30. Klar, der hatte nur 100 irgendwas PS, war aber ein ganz feines Auto… :slight_smile:

Der Fleischhauer glaubt bestimmt auch dass Zitronenfalter Zitronen falten und Projektleiter Projekte leiten.

Warum muss immer in extremen gedacht werden? Natürlich kann sich nicht jeder ein Elektroauto leisten, aber es gibt definitiv genug Menschen die es können. Wenn sich die Leute, die sich einen Cayenne, X5 oder ein anderes Riesen SUV kaufen nach einer umweltschonenderen Alternative umsehen würden, wäre schon einiges gewonnen. Tun sie aber nicht. Es ist ja viel bequemer zu behaupten (oder sich einzureden) das man eh nichts ändern kann. Die Leute die was anderes behaupten sind halt Links/Grün versiffte Spinner.

Die einzige Alternative zu Cayenne, X5 und Co wäre halt ein MX, das ist aber optisch nicht jedermanns Sache, immer noch recht teuer und bietet verschiedene in der Klasse übliche Komfortfeatures gar nicht an.

Das würde mich überraschen, dann wäre bei einem Durchschnittsverdienst netto weniger als die Hälfte vom Bruttoverdienst.

destatis.de/DE/ZahlenFakten … enste.html

Bei Steuerklasse 1 kommen da noch über 2200 € netto raus, wenn ich dem Rechner vom Handelsblatt glauben schenke.

Damit sollte man sich als Single durchaus eine Zoe oder auch einen Leaf oder Ioniq leisten können, falls einem E-Mobilität wichtig ist.

Ich will nicht darüber urteilen, ob einem E-Mobilität wichtig sein sollte, da gibt es in meinen Augen oft relevantere Nachhaltigkeitsthemen, wo die begrenzten Mittel reingesteckt werden könnten. Aber für durchschnittlich verdienende Arbeitnehmer ist ein BEV nicht prinzipiell unerreichbar.

Dass es viele Leute gibt, die unterdurchschnittlich verdienen und für die tatsächlich ein BEV derzeit nicht darstellbar ist, ist unbestritten, es gibt auch Leute, die sich gar kein Auto leisten können. Aber BEVs sind in Deutschland nicht nur ein Spielzeug für Besserverdienende. Dazu geht es dem Durchschnitt in Deutschland glücklicherweise zu gut.

Gruß Mathie