Machen Elektroautos empfindlicher gegen Abgasgestank?

Also mir ist aufgefallen, dass desto mehr ich mich meinem Tesla nähere die anderen immer mehr anfangen zu stinken :mrgreen:
Kennt das Phänomen Jemand?
Bei unserem Mini ist gerade die Klima ausgefallen und wir sind bei 32° gerade von Nürnberg nach Bayreuth gefahren. Natürlich alle Fenster halb runter. Gerade in den Baustellen war der Dieselgeruch der LKW´s und selbst einiger Benziner echt unerträglich. Sogar neulich in Bayreuth fand ich es unangenehm. Aber die Stadt ist meiner nach relativ sauber. In meinem Großen Auto 2m über den Dächern der anderen ist mir das allerdings nie so aufgefallen. In dem flachen Mini ist es wirklich nervend.

Wenn es etwas süßlich und leicht stechend riecht (chlorähnlich), ist es Stickstoffdioxid. Riecht man eigentlich permanent, wenn man an oder auf Straßen unterwegs ist. Einfach mal drauf achten.

Fenster zu, Abstand halten und nach Möglichkeit „Luftrecycling“ einschalten, wenn man in stockendem Verkehr oder an der Ampel steht.

Ooooooh ja. Da kann ich dir voll beipflichten. Irgendwie bin ich sensibilisiert geworden. Möglich, dass insbesondere einige Audis einfach nur mehr stinken als der Durchschnitt.

Geht mir auch immer mehr, aber noch schlimmer finde ich die AMGs mit den Sportklappen, die nerven mich noch mehr!

Bei mir war es eher umgekehrt.
Die Planung für das nächste anzuschaffende Auto stand an, und die Luft während des Berufsverkehrs in der Nähe des Hauptbahnhof in Münster (Westf.) war so schlecht, dass sie einem im wahrsten Sinne des Wortes wegblieb.
Das war für mich der ausschlaggebende Punkt, dann doch keinen Diesel mehr zu nehmen, und stattdessen auf diese umweltfreundlichen Hybridfahrzeuge umzusatteln.
Ach Moment, Toyota hatte doch schon einen Hybrid auf dem Markt bei dem man den Akku auch an der Steckdose aufladen konnte.
Apropos Stecker: Wo stehen wir denn bei den rein elektrischen Autos.
Dann die Enttäuschung: Die Öko-Karren schaffen ja keine 200 km NEFZ, oh warte, der da schafft sogar 500 km. Oh, der kostet auch soviel wie ein kleines Haus.
Wie es dann ausging sieht man ja an meiner Signatur.

Aber ich gebe dir Recht: Seit diesem Erlebnis und der Einsicht, stinken die Verbrenner für mich deutlich mehr als vorher.
Und seit der Probefahrt mit dem Tesla sind die Verbrenner auch unglaublich laut, reagieren träge wie Dinosaurier auf das Gaspedal und vibrieren wie Massagesessel.

Ja, das ist echt erschreckend.
Noch vor ein paar Jahren dachte ich in meiner grenzenlosen Naivität: Die modernen Autos (auch Stadtbusse) riechen aber „frisch“, seit die alle Rußfilter haben stinken die gar nicht mehr. Toll.

Jetzt weiß ich, dass das NO2 ist und in meiner Lunge mit der dortigen Feuchtigkeit zu Salpetersäure wird. Jetzt halte ich oft die Luft an, wenn mich als Fußgänger so ein Schwall hier in München trifft. Und das ist verdammt oft.

Wenn ich mit dem (seitlich offenen) Twizy morgens zur Arbeit fahre, dann ‚duftet‘ es auch immer sehr intensiv nach Abgasen, vor allem dieser süßliche NOx Duft steigt in die Nase. Ist mir früher im auch offenen C1 Roller nie so aufgefallen. Wahrscheinlich weil ich jetzt weiß, dass es Alternativen zu diesem Gestank gibt. Wenn dann so ein SUV- Panzer von Cayenne einem seine 4 ofenrohrdicken Endrohre entgegen rotzt, versuche ich immer, etwas Abstand zu halten. Bringt zwar nichts, aber was soll man sonst machen?

Ich bin früher immer Cabrio gefahren - inzwischen stören mich die Abgase extrem. Erstaunlich wie sich die Wahrnehmung ändern kann.

Ich kenne das Phänomen übrigens von früher auch schon. Wir hatten selbst einen Trabbi - den Gestank hat man nicht wahrgenommen - nur unser Westbesuch hat immer gesagt, puh der stinkt aber und wir haben nur gedacht, die sind aber empfindlich. Kaum war der Trabbi verkauft, hat es uns auch selbst gestört.

Ich rieche das genau so wie eigentlich schon immer. Finde der Umstieg aufs E-Auto hat daran auch nichts verändert.
Ich habe auch schon immer reflexartig versucht mein Atmen zu „timen“ bzw. die Luft anzuhalten wenn es besonders stark ist (beim Anfahren oder Beschleunigen bestimmter Fahrzeuge). Ob das nun irgendetwas bringt sei mal dahingestellt. Ist wohl Gewohnheitssache, weil ich auch nicht einatme während ich an rauchenden Leuten vorbeigehe und da hilft es.

Das einzige was sich für mich mit der Zeit geändert hat ist das Bewusstsein darüber, dass es ja gar nicht stinken müsste. Die immer größere Verbreitung von E-Autos und E-Zigaretten führt einem erst richtig vor Augen, dass „war schon immer so“ weder Argument, noch akzeptabel ist und wie viel angenehmer es sein kann.

Ja , geht mir auch so und ich ärgere mich über mich selbst, dass es mich so beeinflusst, habe ich doch früher den Geruch von verbranntem Kraftstoff gemocht
Ove

Ich fahre zwar „nur“ nen i3, aber mir geht es auch so. Vor allem bei kühleren Temperaturen wird der Gestank deutlich wahrnehmbar. Den „Bioweapon defense mode“ vermisse ich tatsächlich manchmal…

Mir geht’s auch so.

Früher bin ich in der Stadt offenes Cabrio gefahren. Hab mir dann sicherheitshalber beim Model S das große Schiebedach gegönnt. Das ist nun immer geschlossen, weil ich den Verbrennergestank nicht mehr aushalte. Ziemlich verrückt.

:smiley: Genau das hab ich mir letztes Wochenende auf den StreetNats in Hannover (US-Car [Oldtimer] Treffen) gedacht. Früher fand ich den Geruch ja noch fast toll, und Ami-V8s mit ihrem Sound sowieso. Aber was erzähl ich Dir da, das weißt Du sowieso. Dieses mal hab ich gedacht, „Alter Schwede, jetzt ist aber erstmal wieder 1 Jahr lang Pause angesagt, das geht gar nicht!“ So kann’s kommen…

Am Schlimmsten und Unhaltbarsten finde ich die 2-Takt-Roller die immernoch 3-5% pures Öl im Sprit verbrennen und die Innenstadt zumüffeln ohne Kat oder sonstige Filter. Gefolgt von Diesel-LKW und SUV.

Aber auch die Getriebe der Verbrennerfraktion kommen mir wie Geh-Hilfen vor. Das Geknalle beim Hoch- und Runterschalten der doppelkuppelnden Dinosaurier ist sooo unnötig irgendwie - mach ich doch auch nicht :unamused:

Was war früher besser als der Benzingeruch meiner 81er Hailwood Ducati, die gerade aus den zwei 42er Delorto Vergasern einen Riesenschluck verbleites genommen hatte und ab und an beim Schalten ein kleines Feuerchen am Saug Gitter zeigte. Die Mördertüte war natürlich Pflicht.
War man nur einfach hohl? Oder zu jung?
Heute kann ich sowas einfach nicht mehr ab.
Heute wird jeder gechipte Diesel mit dicker Fahne und Lärmauspuff sofort kommentiert.
Ich glaub, früher war eben nicht alles besser, man hat einfach zu wenig darüber nachgedacht.

Grüße Helmut

Man wußte es nicht besser

Und der Lärm, der reicht sogar noch weiter als der Gestank.

Na wenn ab nächstes Jahr alle Elektroautos nur noch mit „Lärm“ aus dem Soundrekorder gebaut werden dürfen, ist es mit der Ruhe auch vorbei.

Das ist es.
Bis vor 3 Jahren hab ich da nicht drüber nachgedacht. Seitdem fahre ich aber mit Lüftung aus und Fenster zu auf Abstand zum vor mir fahrenden an Ampeln ran bzw. im Stau oder schleppenden Verkehr.

Für mich ist das vergleichbar mit Rauchen aufhören. Solange man selbst raucht, kann man mitunter in den verrauchtesten Bars stundenlang rumhängen. Hat man erfolgreich aufgehört, merkt man erst wie arg der Rauch ist.

Mir fällts aber eher mehr akkustisch auf. Es nervt mich mittlerweile so dermaßen wenn irgendein Sportwagen Heini sein Auto demonstrativ losbrüllen lässt, ich find das einfach nur furchtbar in den Ohren.