Hausrenovation: Holzkassettendecke, zu schade für die Tonne

Wir haben in der Familie ein Haus, bei welchem eine schöne Holzdecke aufgrund einer Grundrissveränderung und auch aus optischen Gründen heruntergenommen wird.

Mir als Laie stellt sich die Frage, ob man aus dem qualitativ hochwertigen Material, genauer gesagt den Holzplatten zwischen den Streben, nicht „einfach“ in einem der kleineren Zimmer einen schönen Parkettboden legen könnte?

Klar, die vom Sonnenlicht verdeckten Teile müsste man abschneiden, und die Oberflächen müssten wohl auch geschliffen und neu versiegelt werden, aber zum Schluss sollten doch ausreichend grosse Platten übrig bleiben? Wäre eine schöne Idee, dieses Schmuckstück dem Haus in anderer, modernerer Form irgendwie erhalten zu können. :bulb:

Wer kennt sich mit sowas aus und hätte allenfalls ein paar Tipps oder Ideen? :sunglasses:

Verfärbungen vom Sonnenlicht kann man durch einen Schliff vermutlich entfernen. Wie ist die Decke denn aufgebaut. Massivholz oder Furnier, wie dick, was für ein Holz?

Gruß Mathie

Hallo, bin Tischler.

Kurz gesagt: es geht nicht.
Lang erklärt: Mann sieht deutlich das es Echtholzfurnier ist. Es wird ca. 0,5-1mm stark sein und auf einem Träger „furniert“ (geklebt) sein. Den Lack kann man abschleifen-bei der Schichtdicke des Furniers ist die Wahrscheinlichkeit das man es durchschleift seeeeeehr hoch. Die farblichen Unterschiede bleiben auch nach dem Schleifen voll enthalten. Deshalb würde nur abschneiden helfen. Der jetzige lack ist auch nicht trittfest. D.h. Nach 50 mal drüber gehen ist er durch. Drüber lackieren geht auch nicht da die Verbindung zwischen den Lacken eine Katastrophe ist.
Letzten Endes ist die Frage wie die Quadrate auf dem Fußboden überhaupt aussehen.

Grüße Martin

Danke vor allem Martin, für eure Einschätzungen. Das sind dann wohl zu viele Faktoren und obwohl ich mit einigen gerechnet hatte, ist wohl die alles entscheidene Frage ob Furnier oder Massivholz. Bei derart grossen Flächen ist die Wahrscheinlichkeit, dass damals Furnier verwendet wurde, ziemlich hoch. Schade, dann müssen wir uns wohl trennen davon :wink:

Wenn Martin als Fachmann das schon auf dem Bild sieht, dass das Furnier ist, dann braucht man sich keine weiteren Gedanken zu machen. Ich bin nur Projektentwickler, der schon ein paar Holzböden abschleifen ließ, aber keine Ahnung von hölzernen Abhangdecken hat.

@Martin, Frage an Dich als Fachmann. Bei Sanierungen haben meine Parkettleger Möbel- und Teppischschatten aus Parkett und Dielen entfernt, allerdings liegt der Abtrag bei so einer Sanierung bei grob 1mm, da auch Macken rausgeschliffen werden. Liegt es an der Stärke des Materialabtrags, dass die Schatten weg waren oder gibt es andere Tricks?

Die Schatten waren definitiv weg und das Holz wurde nach dem Schleifen mit pigmentlosem Öl behandelt, nicht lackiert.

Gruß Mathie

Ist ja logisch deshalb auch das farbige Öl. 1mm reicht oft nicht abzuschleifen.
Lustige Idee eine Decke für den Boden verwenden :unamused:
Das bisschen Fichtenholz und das Furnier auf der wohl 8mm Spanplatte brennt nicht lange aber gut :laughing:

Das Öl war unpigmentiert.

Gruß Mathie

Kommt immer auf die Stärke vom Schatten an. Öl feuert mehr an.
Problem sind auch immer Wasserflecken meistens bei den Balkontüren

Die Verfärbungen passieren hauptsächlich durch den UV - Anteil im Sonnenlicht. Davon sind nur die obersten Zellschichten betroffen. Da reicht ein Abtrag im Zehntel mm Bereich. Das hängt auch von der Dichte des Holzes ab. In schweres Eichenholz dringt Licht noch viel weniger ein. Andere Verfärbungen durch Öle, Firnisse, Farben, sogar Wasser oder sonstige Flüssigkeiten dringen natürlich viel tiefer ein. Da ist dann wesentlich mehr zu schleifen.

Ich würde auch meinen, es ist furniertes irgendwas…in jedem Fall leider für nichts zu gebrauchen, außer Baumhaus für Kinder, Hundehütte o.ä.

LGH

Oder wieder für eine Decke?

Die Farbunterschiede gehen mit der Zeit immer tiefer ins Holz.
Wir verkaufen Möbel aus 200 Jahren altem EichenHolz die sind mehrere cm tief natürlich durchgefärbt.
Bei Teppichen etc. sind es wie du schreibst kaum mehr als 1-2 mm. Da die meisten Böden nach 10-15 Jahren geschliffen werden.

Zur Frage: es gibt keine Tricks. Sie wurden raus geschliffen.

Grüße Martin