OHNE Emotionen und höhere Werte

Ich möchte hier mal bei Euch ansprechen was ich in letzter Zeit immer wieder bei Gesprächen mit Freunden, Bekannten, Kunden oder sonstigen Personen feststelle. Es gibt ja grundsätzlich solche, welche sehr offen gegenüber der Elektromobiliät eingestellt sind und Tesla und auch andere E-Konzepte einfach gut finden.

Gefühlte 90% meiner Gespräche drehen sich aber um folgendes:

„Ein E-Auto hat halt nun mal keine Emotionen! Basta! Mag ja ein schönes, tolles und schnelles Auto sein, aber ohne Motorensound, das geht nun wirklich nicht.“

Ich finde die Diskussionen langsam eher mühsam. Sind ja dann meistens irgendwelche Familienväter, welche privat einen VW Passat Kombi, einen Audi A6 oder BMW 5-er fahren. Aus meiner Sicht entwickeln sich bei solchen Fahrzeugen nun wirklich nicht die emotionalen Schübe wenn ich diese höre. Ja, ich finde einen satten Maseratti Sount auch etwas schönes, aber warum werden die E-Fahrzeuge immer gleich mit solchen Fahrzeugen verglichen, was ja aus meiner Optik keinen Sinn macht? In der Vor-Tesla-Aera hat man sich ja generell über „proleten Fahrzeuge“ (Maserati, Porsche, BMW-M, Audi-RS und sonstige Fahrzeuge, welche eine überdurchschnittle Geräuschkulisse verursachen) und deren Fahrer (!) ja grundsätzlich aufgeregt. Jetzt plötzlich wird ein Auto über den Auschlage der Dezibel-Nadel definiert. Strange.

Es ist auch sehr schwierig mit diesen Leuten über den übergelagerten Aspekt der CO2-Neutralen Fortbewegung zu sprechen. Klimaerwärmung, Smog in den Städten und bessere Luft für unsere Kinder kommen in solchen Diskussionen schon gar nicht zum Zuge. Und wenn ich es doch anspreche, sind dies in unserer Welt der Luxusprobleme eher Momente, welche mit einem peinlichen Schweigen quittiert werden. („Was ist den mit unserem Gut-Menschen heute wieder los?“)

So, ich wollte mir dies einfach mal kurz von der Seele schreiben und es würde mich interessieren, wie andere im Forum solche Diskussionen erleben.

Ich wünsche Euch allen weiterhin eine gute, stilvolle und emotionale Fahrt mit Euren Flitzern.

Ich höre dieses Argument in meinen Gesprächen eher selten.
Vielleicht aber auch deshalb weil ich mittlerweile versuche auf Gespräche mit offenen Gegnern der E-Mobilität zu verzichten. Ich investiere meine Zeit und Energie lieber in Gespräche mit Menschen die ich realistischerweise zu einem Wechsel zu einem E-Auto bewegen kann.
Oliver

Keiner, den ich in meinem MS mkitgenommen oder selbst hab fahren lassen, hat danach dem Motorsound nachgetrauert. Das Argument zeigt, dass die entsprechende Person null Erfahrung mit einem Elektroauto hat. Das lässt sich einfach ändern.

Die typische Reaktion eines Tesla-Verkäufers auf die Frage nach dem „Sound“ finde ich vorbildlich: „Lassen Sie uns das kurz zurückstellen, ich komme in 10 Minuten nochmal darauf zurück…“ Dann Probefahrt machen, und in den meisten Fällen ist das Thema damit erledigt. Wenn nicht: Jeder hat halt andere Prioritäten.

Nicht aufregen, man kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir selbst klar machst, dass die eine Hälfte dieser Leute nur neidisch ist, und die anderen einfach noch Zeit brauchen, um zu begreifen. Nicht nachbohren, nicht die Wunde noch mehr aufreißen. Lass sie so weit in ihrer Welt, dass sie Dir eines Tages ohne Gesichtsverlust voll Begeisterung und Stolz von ihrem elektrisch angetriebenen Neuwagen berichten können! :slight_smile:

Bei mir hatte ich das nur ein einziges mal. Elektrogegner fährt mit, total aus dem Häuschen, steigt aus und sagt:„Aber ohne Sound ist es kein richtiges Auto…“
Was soll man da noch sagen?!? Da helfen auch keine Argumente mehr, jeder glaubt, was er glauben will…

Und damit hast Du mal wieder genau die wirksame psychologische Lösung gefunden! :sunglasses:

Stelle ich selbst öfters fest, wie Leute die mir vor 4 Jahren noch irgendwas abenteuerliches über ihr geglaubtes Autowissen erzählen mussten, mit der Zeit bis heute plötzlich ganz anders auf mich bzw auf das Thema zukommen. Und das, weil ich sie damals nicht in Grund und Boden diskutiert hab, sondern einfach abprallen ließ im Sinne von: Jeder macht sein Ding.

Die Öko-Co² Schiene fahre ich sowieso grundsätzlich nie. Wer die fährt, sollte meiner Ansicht nach Fahrrad fahren (tu ich auch, aber halt nicht konsequent). Wenn jemand wirklich ernsthaft diskutieren will, nehme ich die technische Schiene. Die hat mich schließlich selbst auch zum E-Auto gebracht.

Ich spür in vielen Gesprächen das sehr viele gern so ein Auto fahren würden, aufgrund des Preises suchen aber auch die meisten eine innere Rechtfertigung warum der aktuelle Verbrenner doch „noch“ die richtige Entscheidung ist. Nachdem man dann alles durchdiskutiert hat (wichtigstes Thema Ladezeiten: etwas mehr Zeit auf Langstecken dafür holt man die zusätzliche „Lebenszeit“ als Heimlader im Alltag wieder rein) bleibt meist noch der Sound übrig, der würde dann schon fehlen. An der Stelle lade ich dann immer zu einer Probefahrt ein. Wenn die Betreffenden dann aussteigen frag ich gern noch mal nach ob ihnen der „Sound“ wirklich fehlt und das ist dann in 100% der Fälle kein Thema mehr. Meist „einigen“ wir uns darauf das das die Zukunft ist, nur eben aktuell noch zu teuer für viele.
Der beste Weg, denke ich, den richtigen Grundstein zu legen für die Zukunft. Über fehlenden Mut, Courage und die eigenen Bequemlichkeit, oder finanzielle Möglichkeiten zu diskutieren wäre eher kontraproduktiv. So ein Tesla ist auch ein Männerspielzeug, ich hab noch niemanden erlebt der das Teil nicht wirklich richtig gut fand, wenn die Preise für E-Autos runter kommen und die Reichweiten über 400-500 km steigen werden, so mein Eindruck, viele zuschlagen, das dauert eben noch etwas.
Kleine Anekdote: Letzte Nacht komm ich halb zwei aus der Stadt von einer Veranstaltung, mitten im Tegeler Forst war eine Polizeikontrolle. Nach den üblichen Führerschein, Fahrzeugschein haben sie Drogen genommen oder Alkohol getrunken Bla Bla, wurde ich dann von der Polizistin mit zig Fragen zum Auto gelöchert. Sie wusste extrem gut Bescheid war sehr interessiert, so steh ich da nachts um zwei im Wald und unterhalt mich mit der zudem noch ganz toll aussehenden Polizistin über Tesla und E-Autos im Allgemeinen. Nur eine Probefahrt hab ich Ihr nicht angeboten, darf man das überhaupt :wink: :laughing: :laughing: ?

Auf die Diskussion mit dem Sound einsteigen halte ich auch für den falschen Weg. Die meisten Leute reagieren allergisch, wenn ihnen gefühlt etwas „weggenommen“ werden soll.
Emotional ist ein E-Auto dagegen sehr wohl:

  • es steht in meiner Garage, draußen scheint die Sonne. Meine Batterie füllt sich gerade mit Sonnenschein.
  • es zieht an der Ampel und auch sonst in allen Fahrsituationen mühelos weg
  • es bietet Platz ohne Ende, bei manchen sogar unter der Fronthaube

Vielleicht klingelt es bei einem dieser Punkte beim Gegenüber. Aber wie bereits andere schrieben: Eigene Erfahrung schlägt alle Argumente.

+1

Ja, gerade in meinem Petrolhead-Freundeskreis (war ich auch bis vor gar nicht so langer Zeit) kommt das Thema auch immer mal wieder hoch… das kann man aber nicht wegdiskutieren, da die Emotionalität, welche von Tesla ausgeht, erfahren werden muss.
Daher sage ich dann auch meistens was in der Art wie „ja, stimmt… hatte ich auch gedacht, dass mir das fehlen würde. Aber die Souveränität, die das Auto unter Last so ausstrahlt macht mich noch mehr an. Kann ich aber schwer erklären. Willst du mal fahren? Dann weißt du vielleicht was ich meine.“
Im Schnitt 10 Minuten später ist die Frage geklärt und wir reden über Preise von gebrauchten Tesla :laughing:

Danke für Eure Antworten und Gelassenheit mit dem Thema…werde mir Eure Ideen zu Herzen nehmen…Cheers.

kenne die Argumentation auch. Wobei höhere Werte hat ein Verbrenner nur bei den Abgasen…

Für die Emotionen reicht oft ein simples Anrollen oder ein Ampelstart, dann will fast jeder auch sowas haben.
Blöd ist nur daß sich 99% den Wagen nicht leisten können und die Alternativen noch dünn gesäht sind.
Ich sag dann immer man solle einfach anfangen zu sparen, irgendwann reichts. so hab ich das auch gemacht. die Autos werden immer billiger und in wenigen Jahren gibts für jedes Budget so geile Karren, da wird kaum wer seinen Verbrenner noch vernünftig verkaufen können. Also fossile Autos „aufbrauchen“ und abwarten.
Vorfreude ist ja auch ne Emotion :wink:

„…wurde ich dann von der Polizistin mit zig Fragen zum Auto gelöchert. Sie wusste extrem gut Bescheid war sehr interessiert, so steh ich da nachts um zwei im Wald und unterhalt mich mit der zudem noch ganz toll aussehenden Polizistin über Tesla und E-Autos im Allgemeinen.“

Wo war das nochmal genau? :smiley:

Die „fehlende Sound/Emotion“. Frage erledige ich immer folgendermaßen.
Emotion sind doch die Gefühle nach dem Adrenalin Ausstoß?
Und spätestens nach der zweiten zügigen Beschleunigung ist Emotion da :mrgreen:

Diskutieren mit den Höhlenmenschen bringt nichts, nur eigene Erfahrung spüren lassen bringt Ihnen selbst die Antwort.

Also der Sound wird manchmal als Argument genannt, aber wenn die Beschleunigung erlebt wird, dann wollen so einen Tesla haben.
Und ich kenne viele Porschefahrer, die von der E-Mobility überzeugt sind, aber Angst haben ihre alten 911er, 956er dann nicht mehr fahren zu dürfen.
Und ein alter luftgekühlter 911er ist ein toller Klang nicht mit den Proleten AMGs und Konsorten zu vergleichen, diese sind nur noch peinlich.

Bin 7 Jahre lang 911 993 gefahren.
2010-2017, als Hobby.
Seit August 2015 habe ich meinen P85D.
Das Interesse für den Lufti ist dann schleichend kontinuierlich abgeebbt.
Das war ein „innerer Wandel“, quasi unbeeinflussbar und ungewollt.
Letztes Jahr habe ich den 993 verkauft.

Geht mir auch so habe meinen 997 seit 4 Jahren und ich fahre immer weniger mit ihm

Letzte Nacht, Tegeler Forst, kein Scheiss, eigentlich ein Tesla Moment :wink:

…aber definitiv MIT EMOTIONEN!!! :laughing: