Getriebewahnsinn

Mal was zum Schmunzeln, zumindest für die, die’s so sehen wie ich.

Ich bin grad halb zufällig über dieses Video gestolpert:

[url]Kapitale Fehler beim Fahren mit DSG Getrieben / Automatikgetriebefehler reklamieren! - YouTube

Soweit so gut, ich habe es mir gar nicht ganz angesehen, nur den Anfang. Gibt wohl wenig dran auszusetzen, ist auch völlig egal. Dann habe ich angefangen, die Kommentare darunter zu lesen.

Nun weiß ich ja nicht erst seit den Öl- und Industrietrollen hier im TFF, wie gerne auf echte („Spaltmaße“) und herbeigelaberte („Vollgasfestigkeit“) Schwachstellen und Eigenheiten („Rekuperation bei niedrigen Außentemperaturen“) von Teslas herumgeritten wird. Wie weit ich mich innerlich in den letzten 10 Monaten, seitdem ich mein MX besitze, von den steinzeitlichen ICE entfernt habe, ist mir erst so richtig bei der Diskussion über die Eigenheiten und Probleme von diversen DSG wieder bewusst geworden. Diese Diskussion wirkt für mich nur noch, wie… aus dem letzten Jahrtausend. Bizarr.

Symptomatisch:

Ein Frohes neues Jahr wünsche ich noch allen!

Also ich erkenne da kein Fehlverhalten. Macht eine Automatik doch auch so.

Und man weiß ja, dass das schnelle drücken aufs Gaspedal ein schnelleres oder aggressiveres runterschalten provoziert. Man will ja wahrscheinlich auch schneller beschleunigen…sonst würde man ja langsamer treten.

Ist beim Bremsassistenten doch das gleiche. Ruckartig vom Gas auf die Bremse aktiviert ihn und er bremst stärker mit, da er eine Gefahr vermutet. Langsam vom Gas und zart auf die Bremse und er macht nichts…

Es geht überhaupt gar nicht um irgendein „Fehlverhalten“. Bitte nicht nur den zitierten Text lesen. Ich fürchte, der Unterhaltungswert der Kommentare zum Video, von denen ich nur einen beispielhaft zitiert habe, ist dir nicht eingängig. :confused:

Macht nix. :neutral_face:

Das ist gar nichts. Das automatisierte Schaltgetriebe in meinem A2 1.2 TDI funktioniert nicht nur je nach Wetterlage unterschiedlich, es kann – und muss – auch mit dem Gasfuß sensibelst geschaltet werden. An Steigungen schaltet es bei sturem Gasfuß viel zu spät hoch, während es in Ortschaften bei knapp 50 km/h schleunigst in den 5. Gang geht und den Motor an der Rüttelgrenze hält. Interessant ist auch die ca. einsekündige Denkpause, die entsteht, wenn man das Gaspedal durchdrückt, ehe er dann ein oder zwei Stufen runterschaltet, um das Letzte aus den unfassbaren 45 kW des Dreizylinders zu holen.
Das Witzige: Ich kann mit diesem Auto sehr flott und komfortabel fahren, weil der Gasfuß automatisch das Richtige tut, um das komplexe System im Wohlfühlmodus zu halten (allerdings lasse ich niemanden anderen ans Steuer, wenn es nicht sein muss).
Sobald ich darüber nachdenke, wird mir dann aber der ganze Wahnsinn des Verbrennungsmotors und der darum herum entstandenen Kompensationstechnik schmerzhaft bewusst. Es ist wie eine monatelange Abschiedsveranstaltung vom Verbrenner – der im Falle meines Autos zwar effizienzoptimiert ist wie bei keinem zweiten – aber eben auch das ganze Paket seiner Schwächen besonders deutlich zeigt.

Ich habe das Video nicht angeschaut. Und das mit dem Fehlverhalten habe ich aus der Video Überschrift und aus dem von dir zitierten Bereich. [emoji6]

Also gut, dann extra für dich: das Witzige ist, wenn man es erkennen kann, einerseits das normale Verhalten hochgezüchteter ICE Getriebe, aber insbesondere die ausführlichste Experten-Diskussion darüber, tief, tief, tief verirrt im Dinosaurier-Wald. :wink:

George, es geht mir wie Dir. Die bloße Tatsache, dass solches Zeug Stoff für Diskussionen bietet, zeigt schon, dass die ganze Industrie noch nicht in der Gegenwart angekommen ist.

Zur Ehrenrettung, solche Getriebe lassen sich aber auch manuell schalten und können im richtigen Wagen sogar Spass machen.
Ich fahre den Mini Cooper meiner Frau jedenfalls gerne (in diesem Fall allerdings kein DSG sondern ein Sport Automatik Getriebe) auch wenn er mit ner E-Motorisierung mit Sicherheit erheblich mehr Laune machen würde.

George möchte sagen, dass es diese Diskussion mit einem X gar nicht gäbe.
Ein Einzeiler wäre voll ausreichend.
Der Vordermann beschleunigt. Ich auch. Der Vordermann bremst.Ich geh vom Strompedal.
Fertig.
Nicht immer alles bierernst sehen.

Frank

Wenn Dir schalten sogar Spass machen kann, dann hast Du george ganz bestimmt nicht verstanden.
Ich glaube ihn sehr gut zu verstehen. Immer wenn ich mal wieder in Verlegenheit komme einen ICE zu fahren (letzte Woche sogar einen mit Schaltgetiebe) kommt mit zunächst nur ein Gedanke: „kaputt, das Ding muss kaputt sein“.
Wenn Bekannte über Motoren oder Getriebe reden, hört sich das für mich an als ob die Flintstones darüber spekulieren würden ob Basalt- oder Granitreifen den besseren Grip in der Kurve haben. :mrgreen:

Ich habe gestern das Auto meiner Tochter verkauft (Hyundai Coupé mit Sechsgang Getriebe) Sie möchte eine Zoe, aber das ist ein anderes Thema. Also bei der Probefahrt mit dem Käufer saß ich als Beifahrer und versuchte einigermaßen zu erklären wie sich das Auto verhält und das unter anderem die Kupplung ziemlich sensibel sei. Er verneinte alles und sagte: alles bestens, der fährt wie neu [emoji23] ab da war ich ruhig und hab nur gedacht das ich schon total elektrisch versaut bin [emoji33]

Bin schon ziemlich lange weg von dem Getriebe und Schaltwahn. Meine beiden Tesla haben irgendwie ein Eingang-Getriebe. Manche nennen das Ein-Gang-Automatikgetriebe. Ist mir aber völlig egal. Schaltet nichts hin und her. Rechter Fuß aufs Strompedal gleich schneller, anheben gleich langsamer, schnell und weit drauf packen gleich viel schneller. und zwar sofort. Nichts weiter nachdenken einfach fahren

:laughing:

[url]https://media.giphy.com/media/iYPdB69qbxvk4/giphy.gif[/url]

+1

Als ich in den 70ern erstmalig in einem PKW mit Automatikgetriebe fuhr war klar: Nie wieder Schaltung! Als ich Anfang des Jahrtausends erstmalig mit einem CVT fuhr war klar: Nie wieder Schaltverzögerung. Dergleichen für den Tesla mit wirksamer Rekuperation: Nie wieder 2-Pedalbedienung! Und weiter geht es mit dem autonomen Fahren. Bald ist es unvorstellbar, dass früher die Menschen selbst fahren mussten. Wer das alles nicht kennt, kann sich den Wert einfach nicht vorstellen. Wer Pferdehufe beschlägt, träumt nicht von Graphen-Bällen zur Stromspeicherung.

Ich glaube das sind Turbo und Ventileinstellung, welche so lange brauchen um sich auf die Leistungsabfrage einzustellen :wink:
(Soviel zur Steinzeitdebatte)

So hat eben jedes Konzept seine Vor- und Nachteile. Evtl. funktioniert dafür bei diesen steinzeitlichen Fahrzeugen der Regensensor … und man muss hier nicht immer manuell eingreifen … wäre nämlich auch irgendwie steinzeitllich … zum Glück sind wir aber ja nicht mehr in der Steinzeit … hm

Leider kann ich das für meinen Q7 etron nicht behaupten…der funktioniert manchmal gut und manchmal gar nicht!

Besser und zutreffender kann man es nicht Formulieren… :laughing: :laughing:

MfG Rudolf

Am liebsten hätte ich Antrieb und Regensensoren aus der Neuzeit. Wenn ich aber gezwungen wäre, zwischen einem weit überlegenen Antriebskonzept und einem etwas besseren Regensensor zu wählen, würde ich mich für den besseren Antrieb entscheiden. Hoppla… hab ich ja. :smiley:
Der jetzt endlich implementierte Regensensor in meinem MX funktioniert bei mir übrigens bisher so gut oder schlecht wie alle bisherigen Regensensoren, die ich in meinen Autos hatte.