Schweiz: % der "Autos" ohne eigener Parkplatz?

Hatte heute in Geschäft eine Diskussion mit 2 Tesla interessenten übers Schnellafen. Ich behauptete so etwas sei eigentlich gar nicht notwendig, die würden in alte Muster denken; man lädt einfach über Nacht.

Die meinten aber, nich alle haben einen Garagrnplatz und würden auf der Strasse parkieren;

Ich: 90% aller Autos haben doch ein Parkplatz
Kollege 1: 30%
Kollege 2: nur 10% ?!!

Hier in Winterthur hat gefühlt jeder ein Tiefgaragenplatz… Gibt es eine Statistik für die Schweiz?

Also ich würde glatt ein Parkplatzzwang für jede Zulassung vorschreiben und nur noch blaue Zonen ohne Dauerkarte erlauben, fertig… Oder etwas demokratischer; 200 CHF / Monat für die Karte, einfach viel teurer als Tiefgaragenplatz.

Ich habe mal versucht das zu Googeln, leider keinen Erfolg. Aber 90% Laternenparker kann nicht sein. Da wären unsere Strasse nachts zuparkiert wie in Deutschland. Sind sie aber nicht.
In meiner Gemeinde muss man für’s dauernde Laternenparken auch eine Gebür zahlen. Von dem her ist da schon ein Anreiz da, einen anständigen Parkplatz zu haben.

Sorry das ich hier so reingrätsche… Gebühren für an der Straße parken ? Im Ernst jetzt ? Warum, welche Begründung gibt es dafür ?

Grüße

Sven

Benutzung des öffentlichen Raumes.
Guckst du hier: stadt.winterthur.ch/themen/lebe … tparkieren

In der Schweiz wird viel mehr über Gebühren anstatt Steuern abgerechnet. Das nennt sich dann Verursacherprinzip.

Naja, die Schweiz ist halt ein einziger Aggloteppich, da wundert’s auch nicht, wenn die allermeisten Wohnsiedlungen aus den 70ern, 80ern, 90ern und jünger konzeptuell über (unterirdische) Privatparkplätze verfügen. In richtigen Großstädten - in der Schweiz gibt’s ja keine - sieht die Sache schon anders aus, da hast du entweder gar kein Auto (wozu auch?) oder du parkst eben in deiner Strasse.

Auch in den richtigen Grosstädten kann man einen Tiefgaragenparkplatz pro Wohnung bei der Erstellung vorschreiben, was spricht dagegen?

Die Altstädte gehören so oder so Autofrei, Tesla hin oder her.

Ich bin sehr oft in Istanbul gewesen, noch grösser ist wohl kaum ein Grosstadt. Da wäre aber sofort ein Parkierverbot auf öffentlichen Strassen erforderlich; sogar Neubauten haben keine Tiefgaragen, wegen fehlende Vorschriften + Profitgier. Resultat ist Chaos pur.

Also 1. warst du wohl offenbar noch nie in Quartieren mehr als 200m von der Altstadt weg und selbst dort stehen sehr viele Fahrzeuge draussen in der blauen Zone oder zumindest auf Privatplätzen, nicht aber überdacht. Schau mal in Wülflingen, Veltheim oder Töss. TG mag bei Neubauten zutreffen, aber sicher nicht beim Bestand. Meine Schätzung wäre eher 30% TG / 70% Strasse oder privat draussen.

  1. halte ich deinen Vorschlag für ziemlich arrogant, so leid es mir tut. Die Blaue Zone ist in Winterthur bereits schweizweit am teuersten und mit 60.- CHF pro Monat (inkl. Nachtparkgebühr) ohne garantierten Platz im Vergleich zu privaten Stellplätzen ziemlich teuer. Mit welcher Rechtfertigung willst du etwas minderwertiges teurer verkaufen als die ohnehin sehr teuren TG-Parkplätze? (üblicherweise 120.- / Monat, in Altstadtnähe gerne auch das Doppelte). Nimm mein Beispiel; inneres Lind, 150 jähriges Haus wie viele hier, keine PP oder TG auf Grundstück, Mietplätze draussen nahezu inexistent, Plätze in TG entweder schweineteuer oder mehr als 500m weit weg. Ich hatte lange Zeit kein eigenes Auto, war aber nach dem Kauf auch öfters froh, in der blauen Zone parkieren zu können.

Etwas OT:
Wir können gerne über das Verursacherprinzip diskutieren, denn ich finde wer in einer Stadt jede Nacht 10m2 beansprucht soll auch angemessen dafür bezahlen, aber dann muss erstmal die Autobahnvignette von der Kilometerleistung abhängig gemacht werden und bei Vielfahrern in einem Jahrestotal von über 500.- CHF resultieren, oder die Einfahrt in Grossstädte über CityMaut / CongestionCharge gelenkt werden, oder ähnliches.

Das Argument „Ich mach das aber nicht freiwillig, ich MUSS Morgens um 7 von meiner 300 Seelen-Gemeinde auf dem Land mit dem Auto alleine nach Zürich fahren“ schieb ich angesichts der aktuellen Arbeitslosenzahl gleich zu Beginn lächelnd zurück.

Momentan hat die Schweiz was den Verkehr betrifft (und das schliesst auch das GA für 3’650 CHF mit ein) ein Modell, welches geradezu dazu animiert, im Grünen zu wohnen und jeden Tag in die Stadt zu fahren. Dass die Landesfläche so auf Dauer für hässliche Bauten und Strassen überall draufgeht, wird bisher nahezu tabuisierend hingenommen.

hallo tornado7,

Offenbar habe ich die Situation verschätzt, ich wohne in Neuhegi und da hat wirklich jeder einen Tiefgaragenplatz, es sind ja alles Neubauten hier.

Kein Problem. Es mag sein, dass es Arrogant klingt, nehme ich vorher in Kauf, bevor ich so etwas schreibe.

Meiner Meinung nach darf man die Stätdte, die in Zeiten „konzipiert“ worden sind, in denen nicht jeder eine Pferdekutsche vor der Wohnung hatte, nicht mit Autos zu müllen, weil jeder pupertierende Jugendliche mit 3000 Franken in der Tasche ein Blechhaufen kauft und dann „seinen“ Parkplatz in Anspruch nimmt.

In Fällen wie bei dir, würde ich dir als Stadt deinen Platz vermieten, keine Sucherei mehr, niemand schnappt es dir weg, dafür halt teuer. Dann sogar mit abschliessbare Steckdose, wenn Du dafür zu zahlen bereit bist. Die restliche blaue Zone gehört dann den Besuchern ider halt Ausnahmefällen.

Bei Strassenmaut bin ich gerne bei dir, es darf ruhig auch 500 / Monat kosten. Hauptsache, der sinnlose Verkehr auf A1 nimmt ab.

Hier bin ich schon etwas zu sehr kapitalistisch geworden, war wohl zu oft in den USA. Aber über Preis lassen sich viele von solchen Sachen regeln; war vorher V8 Fan, vor der Erleuchtung :slight_smile: Hatte im 2013 fast einen Mustang gekauft, nur die Strassensteuern von 1150 Franken / Jahr haben mich davon abgehalten, Gott sei dank:)

das gibt’s auch in deutschland :wink:
und bestimmt nicht nur in konstanz wie hier als beispiel gezeigt
[url]http://www.konstanz.de/rathaus/02168/02211/03295/index.html[/url]

In der Schweiz ist da der Verkehrsverein. Deren Ziel ist es offensichtlich möglichst wenig Parkmöglichkeiten zuzulassen damit die Menschen gefälligst mit Öffis fahren. In der Schweiz muss bei einem Bauprojekt um jeden Parkplatz gekämpft werden. Das bedeutet z.B. das neu gebaute Kaufhäuser viel zu wenig Parkplätze bauen dürfen.

Das A1 Einkaufszentrum in Oftringen ist das absolutes Paradebeispiel wie viel Einfluss die haben. Das Resultat ist aber das die Leute erst gar nicht da hin fahren sondern mehr und mehr online einkaufen.

Tatsächlich OT und klassischer Wathaboutism. Bevor X muss erst mal Y. Lustiges Spiel:

  • Bevor man auf E-Autos umsteigt muss erstmal aller Strom aus Erneuerbaren kommen.
  • Bevor man Ladestationen baut braucht man erstmal genügend Nachfrage.
  • Bevor ich E-Auto fahre braucht es erstmal genügend Ladestationen.

Am schluss kann man gar nichts mehr machen, da sich immer etwas anderes finden lässt, dass man zuerst machen muss.

Hi,

Das ist nicht ungewöhnlich, also dass man für das Strassenparken zahlen muss. Ist in deutschen Großstädten absolut üblich, nennt sich Anwohnerparken. In den Bereichen dürfen entweder nur Anwohner parken oder alle anderen zahlen horrende Parkgebühren. Außerdem ist es in vielen Gemeinden so, dass bei neu geplanten Bauvorhaben auf für jede Wohneinheit mindestens ein Parkplatz vorgeschrieben ist.
Von daher wächst auch in Deutschland der Anteil an privaten Parkmöglichkeiten.

Da in CH jedes Dorf eigene Richtlinien machen kann, darf bei uns jede Wohneinheit maximal 2 PP zur Verfügung haben. Egal ob man genug eigenes Land hat.

Das ist echter Föderalismus. Ein Kollege von mir der ein Haus plant hat mir gesagt, er MUSS min. 2 Aussenparkplätze planen für sein Eigenheim.

Hab ich ein Glück. Mein Vorgarten ist asphaltiert und ich kann dort, relativ leicht, fünf Fahrzeuge parken.

Bringt dir in Wetzikon ZH auch nichts. Da darfst du nur zwei Fahrzeuge hinstellen. Wenn du ein drittes hast, musst du extern einen PP mieten.
Ist einem Nachbarn von mir so ergangen…