Elektroautos: Preis-Schock für Stromkunden?

Vorab: Bin mir nicht sicher, ob das hier oder in Elektromobilität oder in einen anderen Bereich gehört - falls ja, bitte verschieben.

auto-stromnetz-muss-fuer-elektro-autos-kraeftig-wachsen

Realistisches Szenario oder eher Panikmache?
Reisserische Überschrift, aber mMn dennoch inhaltlich relativ ausgewogen.

Panikmache. Deutschland hat in 2016 alleine 50 GWh exportiert die hier keiner gebraucht hat.
Teilweise verschenkt, teilweise noch etwas gezahlt, damit der Strom abgenommen wird.
Quelle: taz.de/!5366355/

Diese Menge reicht damit 10 Mio. E-Autos im Jahr jeweils 25.000 km fahren können (bei 20kWh/100km).
Da sich die E-Autos nicht zentral ballen, sondern über das Land verteilt sind, sehen ich die nächsten Jahre erst einmal kein Problem.
PV-Zuwachs und Speicher tun Ihr übriges dazu.

Wenn netzdienliches Laden nötig würde und mit Anreizen versehen, würden das viele zudem noch tun.
Da die Versorger dies betreffend nichts anbieten, haben Sie in meinen Augen auch kein wirkliches Problem.

Grüße SuCseeker

Was bei solchen Artikeln immer vergessen wird:
Durch die Ladesäulen wird ja auch mehr Strom verkauft und somit werden mehr Netzentgelte bezahlt. Insbesondere Schnellladesäulen mit hohen Anschlusswerten werden wohl schon erhebliche Leistungsgelder zahlen müssen.
Es kommt also auch was rein bei den Netzbetreibern.
Ich glaub nicht, dass die Netzentgelte dadurch extrem steigen müssen.
Die Netzbeteiber suchen wohl schon den nächsten Sündenbock, um wieder höhere Netzentgelte durchdrücken zu können. Jammern gehört bei denen schon seit langem zum Handwerk. :stuck_out_tongue:

+1

Es muß allerdings 50TWh heißen :slight_smile:

Der BMW auf dem Foto wird ganz sicher nicht dafür sorgen, dass das deutsche Stromnetz in absehbarer Zeit kollabiert. Da dürfte sich eher die Fahrerin desselben ggf. nicht so lange zu Hause föhnen…

Immer wieder beeindruckend, was der VDA so drauf hat.

Die Mobilitätswende wird gelingen, wenn man die geballte negative Energie des VDA in nutzbare Ressourcen umwandeln könnte.

Vorschläge wären z.B.:

  • Softeis
  • Schokolade
  • Strom
  • Weltfrieden !

GÄHN

:confused:

Das Problem an solcher Panikmache ist, dass die E-Fahrer plötzlich als die „Bösen“ da stehen, da wegen denen der Strompreis für alle teurer wird. Das ist eine super Stratgie um der E-Mobilität echten Schaden zu zu fügen.

Bisherige Störfeuer haben nicht so viel gefruchtet, e-Autos wurden langsam immer ein bisschen beliebter, das Image immer besser.
Wenn man jetzt aber das Märchen vom kollabierenden Stromnetz für alle und Preiserhöhungen in die Welt setzt, dann kann das der Todesstoß werden.

Das wird gerade wunderbar gesteuert. Mir wurde auch schon entgegengeschleudert, dass wohl bald niemand mehr kochen kann, wenn noch mehr von diesen komischen Öko Autos unterwegs sind… Ach ja und ich bin auch schuld, dass es in letzter Zeit zu Stromschwankungen kam, da mein Auto so viel braucht wie ganze Einfamilienhäuser!!! Also E-Autos werden künftig, an ziemlich viel Schuld haben.

In diesem Sinne, setzte ich jetzt mal mein Einfamilienhaus in Bewegung !!

Genauso wie man die steigende EEG-Umlage gegen PV-Anlagenbesitzer in Stellung gebracht hat.

Damals habe ich gesagt: Kauf dir für nen paar hundert Euro ne Beteiligung an einer Bürger-PV-Anlage, dann siehste auch was davon.

An ernst gemeinten Entgegnungen für diesen E-Auto-FUD fällt mir nur ein: Wer heute elektrisch fährt, sorgt morgen dank billiger Batterien für niedrige Strompreise.

wie jetzt? produzieren die batterien denn billigen strom? ich dachte, die werden damit aufgeladen.

Extra für Toaster: Nein, aber sie puffern ihn ab, dadurch wird er billiger :nerd:

Echt jetzt? Von Dir hätte ich da etwas mehr erwartet. Ala würde Laden und Export zusammen passen. Deine Aussage ist so sinnvoll wie das Thema Plus Energie Haus

Dit vesteh ick jetz nich (wie der Berliner sagt)… Was hat det janze mit Ala(h) zu tun?

Der Vergleich mit dem Stromexport hinkt ein wenig.
Strom wird an wenigen Standorten ins Netz gespeist und die Transportwege für den Export sind auch sehr überschaubar und gut ausgebaut.

Natürlich reicht der Überschuss aus, aber die Ladestationen sind sehr verteilt im Land. Das Stromnetz muss den Strom also an viele Orte transportieren wo bisher nicht so viel Strombedarf war und daher ggf. auch nicht so viele Reserven existieren.

Das gleiche Thema haben wir ja bei Wind/Sonne - der darüber erzeugte Strom wird auch ganz woanders verbraucht und es fehlen Kapazitäten um ihn dort hinzutransportieren.

Insgesamt müssen die Netzbetreiber ihre Netze deutlich anpassen um die immer dezentrale Stromerzeugung und auch die geänderten Verbrauchsanforderungen erfüllen zu können. Da aber jede verbrauchte kWh dem Netzbetreiber Netznutzungsentgelte einbringt sehe ich nicht warum an diese Änderungen noch extra finanzieren müsste.

Das ist falsch. Wir bringen Windstrom vom Norden über Polen und Tschechien in den Süden Deutschland. Das finden unsere Nachbarn nicht witzig und bauen Stromsperren (Phasenschieber) ein.

Richtig, es fehlen Leitungen und Puffer. Eine große Flotte an E-Cars kann leicht einen Puffer darstellen.
Zunächst nur als Strom senke, mit Steuerung und großen Akkus auch als Puffer für Lastspitzen.

Insgesamt passt eine dezentrale Erzeugung besser zum Dezentralen Verbrauch als eine Zentrale Erzeugung.
Die dezentrale Erzeugung stört aber die Zentrale Erzeugung der G4, das ist das Problem.

@Fjack, wenn Du meinen ersten Absatz aus dem Zusammenhang reisst ist er natürlich falsch. Im nächsten Satz habe ich ja wohl selber angemerkt das mit der dezentralen Erzeugung die Anforderung anders sind.

Die Idee die Akkus der eFahrzeuge als Puffer zu nutzen hört sich interessant an, aber dazu müssten erstens ausreichend viele Fahrzeuge existieren und das Stromnetz müsste es auch ermöglichen diese als Puffer zu nutzen (also Laden und Entnehmen nach Lastsituation).
Genau das erfordert aber Änderungen die nicht so trivial sind. Zeig mir mal den P&R Parkplatz wo ich mein eAuto an eine Steckdose anschliessen kann während ich tagsüber im Büro bin und nicht jeder hat ein Eigenheim wo der Wagen nachts an der Wallbox hängt.
Und auch wenn alle eAutos am Netz angeschlossen wären, wüsste der Netzbetreiber nicht wo sie stehen und wohin er den Strom schicken kann. Genau diese „intelligente“ Steuerung der Ladevorgänge ist notwendig damit der Netzbetreiber Einfluss nehmen kann wenn z.B. eine Leitung ausfällt und der im Netz vorhandene Strom „umgeleitet“ werden muss.

Die dezentrale Erzeugung - die ich sehr begrüsse - passt nicht zum bisherigen Aufbau unseres Netzes und das ist auch nicht die Schuld der grossen Erzeuger. Über Jahrzente gab es fast nur zentrale Erzeugung und so ist deshalb auch das Netz gewachsen.

Leider ist dieser Umbau in einem Land wo jedes Bauvorhaben Jahre braucht nicht so schnell machbar.
Die G4 sind da nicht das Problem - hier spielen viele lokale Interessen eine Rolle, denn niemand möchte eine Überlandleitung vor der Tür haben.

Wenn ich die Situation in Italien (wo ich gerade bin) mit der in DE vergleiche muss ich aber sagen das wir in DE ein extrem gutes Netz haben. Versuch mal ausserhalb einer Stadt in Italien zu laden, das geht oftmals nur Nachts und dann auch nicht immer.

die nutzung des akku der e-autos als puffer für die netze wird (so meine meinung) nur dann funktionieren, wenn, neben der lösung der technischen fragen, die akkus nicht im eigentum des fahrzeugbesitzers sind. sprich: bei mietakkus lässt der deutsche automobilist das eventuell zu. (das mietakku-konzept einiger anbieter scheint sich aber nicht durchzusetzen).

Ja, Wim, das ist das nächste Problem - wollen wir das unser Akku vielleicht nur zu 60% geladen ist wenn wir zum Fahrzeug zurückkehren???
Klar, für die täglichen Wege mag das reichen, aber woher will der Netzbetreiber wissen wohin ich als nächstes fahren möchte?

Klar könnte man das im Auto einstellen, macht die Sache dann aber noch komplexer.

Je länger ich darüber nachdenke desto mehr finde ich das das kein Thema ist was man kurz/mittelfristig angehen sollte.

Ein signifikanter Puffereffekt ist bereits mit 5% der Kapazität von 5% der Flotte möglich. Also was die Flexibilität angeht völlig problemlos.

Als ersten Schritt werden wir m.M.n. Anbieter sehen, welche den Überschuss in einem speziellen EV-Tarif vergünstigt oder sogar gratis abgeben. Diese doch recht gewaltige Stromsenke im Inland (z.B. 50’000 E-Autos laden je 1 Stunde lang mit 4.6kW = 230 MWh) kann sehr attraktiv sein.