Private Feinstaubmessungen

Angeregt durch den ARTE Xenius-Beitrag: Wie gefährlich sind Feinstaub und Stickoxide? (noch 87 Tage verfügbar), würde ich gerne selbst einmal die Feinstaubkonzentration vor meiner Haustür, im Haus, aber vor allem auch mal an der Schulbushaltestelle, Schulhof, vor dem Kindergarten usw. messen.

Erkennt jemand die Geräte, mit denen im Beitrag gemessen wurde?

Meine Hoffnung ist, dass das einige Eltern und Schüler mitbekommen; in der Hoffnung, dass sie sich mal Gedanken über die Fahrzeugauswahl und das Mobilitätsverhalten machen. Vielleicht erzeugt das auch ein bisschen Druck bei den Busunternehmen bzw. der Schulleitung oder dem Schulamt.

Einige von Euch haben ja schon mal bei sich gemessen (u.a. Boris und Teekay).

Hol dir doch dafür einfach so einen alibaba.com/product-detail/ … 78610.html den kannst dann direkt per seriell bzw usb+seriell auslesen - kostet fast nix und ist anschlussfertig.

Meist will man die Daten doch eh irgendwo erfassen?

Hi !

Ich hatte seinerzeit einen FLUKE 985 leihweise durch ein Forumsmitglied zur Verfügung gestellt bekommen.

Beitrag habe ich mir nicht angesehen - sinnvolle Geräte kosten aber recht viel Geld. Das FLUKE lag so bei ca. 5.000,- Euro.

Boris hat ein günstigeres Gerät mit dem er auch sehr aussagekräftig messen konnte.

Deine Idee ist gut - hatte ich auch so gemacht - vor der Schule - im Büro und dann mal einen Diesel gemessen. Daraus hatte ich einen Vortrag gemacht.

Es ist auch wichtig, dass man sich sehr genau überlegt, WIE man mißt - da kann man viel falsch machen.

Wenn Du Fragen hast, sende mir ne PN - kannst den Vortrag auch haben, wenn es Dich interessiert…

Übrigens: Die meisten Geräte können nicht in der Einheit der Grenzwerte messen - das mußt Du dann selber ausrechnen, da sie meistens nur die Anzahl der Teilchen pro Volumeneinheit messen können - das ist auch folgerichtig so…

:wink:

Es gibt ein Projekt in Stuttgart, wo ein Feinstaubsensor zusammen gebaut wird. Hier die Bauanleitung.
Ernesto Ruge von ruhrmobil-E hat mit VeloCityRuhr eine Initiative im Ruhrgebiet gestartet. Hier auch ein aktueller Bericht im Deutschlandfunk.

Bearbeitungskonflikt – erledigt

Die nehmen offensichtlich auch obigen von mir verlinkten Sensor - der ist numal gut da Lasermessung und einfachst anzusteuern.

Der Strassenverkehr ist vor allem für den eher ungefährlichen PM10+ Feintaub verantwortlich - für den wirklich gefährlichen PM2.5 und kleiner nicht der ensteht kaum bei der Verbrennung sondern bei der chemischen Reaktion von Ammoniak.

Sicher kann man mit Umweltzonen die PM10 Dichte senken, aber den wirklich für den Menschen gefährlichen Feinstaub beeinflusst man damit kaum, wirklich sinnvoll für die Gesundheit der Menschen sind die <= PM2.5 Quellen.

Die Frage ist da eher ob nicht jemand der wissenschafftlich „vorbelasteten“ Eltern die Sinnhaftgkeit vom gefährlichem PM Anteil (<= 2.5) mit Bezug auf Quelle Verbrennungsmotor anzweifelt? Zumnindest wenn ein Chemiker, Biologe oder Physiker dabei sein sollte, muss man natürlich nicht nur emotional sondern auch wissenschaftlich argumentieren.

Hör dir doch mal den Bericht des Deutschlandfunk an ab Minute 3:30, dort wird berichtet, dass eine Materialprüfanstalt den „Stuttgarter“ Sensor getestet und für genau bewertet hat!

Ich habe einen aufgebaut und betreibe ihn bei mir zu Hause im Erzgebirge:

tho-wa.blogspot.de/2017/02/fein … bauen.html

Meine Werte:
madavi.de/sensor/graph.php? … 843-sds011

Richtig ist, dass < pm 2,5 sehr gefährlich ist. Falsch ist, dass der Strassenverkehr damit nichts zu tun hat - das ist sogar richtig falsch. Moderne Dieselmotoren und auch Benzin Direkteinspritzer stellen unterhalb von pm 2,5 eine signifikante Emissionsquelle dar. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Bremsabrieb bei KFZ - das spielt sich nicht im Bereich pm 10 ab.

Feinstaubbelastungen unterhalb von pm 10 in Städten lassen sich signifikant durch Einschränkung von Strassenverkehr und Feuerungsanlagen senken und damit beeinflussen. Für 0,1 < pm < 10 gibt es diverse Quellen. Fahrzeugabgase spielen in diesen Bereichen aber eine sehr wahrnehmbare Rolle. Direkteinspritzer - gerade Benziner - denn diese haben keine Partikelfilter - stellen ein großes Problem dar.

Hey - super Sache !

Leider gefallen mir Deine Meßdaten nicht - die Werte sind nicht gut, finde ich. Was ist das für ein Standort ? An einer Strasse ?

Wenn man mal die gesetzlichen Grenzwerte von pm 2,5 mit 25 μg/m3 und bei pm 10 die 50 μg/m3 nimmt und im Hinterkopf die WHO Werte hat die weniger als die Hälfte so hoch sind, dann reißt Du ja an Deinem Standort nahezu permanent die gesetzlichen Grenzwerte - das geht ja gar nicht !

Man will auch nicht wissen, was unterhalb von pm 2,5 abgeht - da spielt ja die Musik am lautesten für Mensch und Tier…

Jedenfalls sehr gut, dass Du hier mitmisst - danke dafür !

:wink:

Wenn die pm 2,5 so viel gefährlicher sind als die pm 10, dann verstehe ich die Grenzwerte nicht:
damit sind ja bei weitem mehr der kleinen Teilchen erlaubt als der größeren :open_mouth:

Das war nicht auf Deinen Beitrag bezogen, sunfreak. Irgendwie ging vorhin alles durcheinander. Ich wollte damit nur ganz allgemein sagen, dass ich seriöse Tests machen möchte, damit hinterher niemand sagen kann, dass die Methode ungeeignet war oder so. Und past_petrol hat vorhin geschrieben, dass es auch darauf ankommt, wie man misst. Deswegen hatte ich ihn noch mal angesprochen. Sorry, falls es anders rüberkam.

Super !

Gut erkannt !

Die große Katastrophe ist ja, dass wir <pm 2,5 gar nicht im Bereich der Gesetze messen. Das müßte dringend revidiert werden. pm 10 ist mehr oder minder „Dreck“ mit dem die oberen Atemwege halbwegs klarkommen. Einmal Schnauben in’s Tempo und man kann den Kram sehen. up0,1 (ultrafine particles) sind sogar in einer Form lungengängig, dass sie im schlimmsten Fall permanent in der Lunge depositionieren. Die kann man nicht sehen und auch nicht „ausschnauben“.

Man hat dann irgendwann eine chronische Bronchitis und wenn man sehr viel Pech hat eben gern mal Lungenkrebs. Wichtig ist dann noch die Toxizität der Teilchen. Es ist ein Unterschied, ob ich an der See „Feinstaub“ Teilchen aus Meeres Gischt einatme - das ist sogar erwünscht oder eben Rußpartikel - das ist nicht so erwünscht…

Aber Du hast da gerade wirklich eine gute Erkenntnis gehabt…Glückwunsch !

:wink:

+1

Ein Dorf mit 2.500 Einwohnern an einer der äußersten Nebenstraßen. So gut wie kein Straßenverkehr, außer die 4-5 Autos die früh zur Arbeit fahren und Abends wieder heimkommen.
Der Sensor hängt an der Vorderseite meines Hauses in ca. 2,20m Höhe.

Ich habe da so einer Verdacht, wo das alles herkommt. Ich äußere ihn jedoch erstmal nicht. :wink:

Ich hatte auch den Eindruck, dass du meinen Beitrag da noch nicht gesehen hattest. :wink:

Nee, kam nicht falsch rüber, alles gut. Ich wollte mit meinem Hinweis auf den Bericht nur nochmal sicherstellen, dass du dir den anhörst, weil das ja genau in die Richtung deiner Internsion geht.
Aber Tho hat diesen Sensor ja auch im Einsatz und hat erstaunliche Diagramme gepostet. :exclamation:

Mein Bausatz ist noch auf dem Lieferweg. Ich habe mich mit einem EV-Kollegen auf dem GE-Forum zusammen getan, der sich den Zusammenbau nicht richtig zutraut. :unamused: Wir machen das dann gemeinsam.

Mmm…

Habe mal Deinen footer ausgewertet…wenn es mit der Lage des Sensors korreliert, fiele mir die Mondlandschaft in der Nähe auf - sowas reicht schon…

:frowning:

Ich stelle mir persönlich die Frage, wie weit die Partikel in der Luft transportiert werden. Wir haben hier z.B. recht oft hohe Benzol oder Schwefel Werte, von den Chemieanlagen unseres Nachbarlandes. Wer mal aus dem Erzgebirge Richtung Prag gefahren ist kennt die Situation. Jetzt ist die Frage, ob die Partikel auch aus 30-40km Entfernung eingetragen werden können, oder obs die Kaminfeuer in den Stuben der Nachbarhäuser sind.
Vielleicht schaffe ich es mal, die Daten mit z.B. den offiziellen des Schwartenbergs zu korrelieren: umwelt.sachsen.de/umwelt/in … wartenberg

Der Steinbruch im Nachbarort käme ggf. auch noch in Frage.
Es scheint aber so, dass zu bestimmten Zeiten die ganze Region „rot“ wird in der Karte, deshalb die regionale Vermutung…für stichhaltige Thesen fehlt es aber an deutlich mehr Sensoren.

Schaut Euch ruhig auch mal den ARTE-Beitrag an. Da geht es auch um Schiffe und wie deren Abgase die Luft auf dem vermeintlich sauberen Land belasten. Übel.

Schau mir den Bausatz später mal genauer an. :slight_smile:

Die Teilchen gelangen sogar ins Blut. Wenn Plaques entstehen kann das zu Herz-/ Kreislauferkrankungen führen, im worst case also zu Herzinfarkten und Schlaganfällen.