Druckluftbatterie

Derzeit läuft ein interessantes Projekt betreffend eine Druckluftbatterie in den Alpen.
Leistung: 50-300 Megawatt mit einer Effizienz von 70-75%.
tagesanzeiger.ch/wissen/tech … y/15469479

Link zeigt bei mir leider nichts an. Wie sieht es bei den anderen aus?

Teste mal den, Toni.

Link funktioniert.

Ich finde den Wirkungsgrad erstaunlich, falls die Angaben realistisch sind.

Edit: Zumindest auf Mobilgerät

[url]http://www.rolf-keppler.de/luftauto.htm[/url]

Für Autos hat das ja bekanntermassen nicht funktioniert. Das war eine Cargolifter Blase.

Das Hauptproblem bei Druckluft ist im Normalfall die entstehende Hitze, die man in Firmendruckluftversorgungen ja nun selten gebrauchen kann.
Ja, es gibt Öl/Wasser-Wärmetauscher für Schraubenkompressoren zur Wärmerückgewinnung, aber abhängig von der Leistung muss man ja im Winter entweder doch wieder zuheizen oder die Wärme im Sommer immer noch über Dach abfackeln…

Bei diesem Konzept wird die Wärme gespeichert und nachher, wenn Sie wieder gebraucht wird (Entspannungskälte) aus dem Wärmespeicher entnommen. Das erhöht den Wirkungsgrad ja wohl doch so ziemlich.
Auf dem Papier wirkt das auch durchdacht, man muss jetzt „nur noch“ entsprechenden Löcher in den Berg bohren und auf 100 bar abdichten. Die sinnvolle Funktionsfähigkeit steht und fällt mit der Anlagengröße.

Ich bin gespannt, ob das zur Produktionsreife kommt und wirklich einsetzbar ist. Wäre ja vielleicht für die Länder rund um die Alpen oder generell Bergmassive eine Alternative - Regelenergie verkaufen. :wink:

Hm, in einem geologisch aktivem Gebirge mit Drücken zu spielen UND zu behaupten das Granit dicht ist, klingt schon ziemlich gewagt.

Da gab es mal eine Geothermiebohrung bei Basel, wo der Betreiber unbedingt die Bohrung Drucktesten wollte, bevor die zweite Bohrung abgeteuft wurde. Diese zweite Bohrung war jedoch die Voraussetzung für den Drucktest. Das Gestein war hier auch Granit. Das Ergebnis dieses unglücklichen Unterfangens war, daß der Betreiber das durch tektonische Vorgänge „vorgespannte“ Gebirge gefrackt hat (also Risse erzeugt hat) und es dadurch zu mehreren Erdbeben gekommen ist (darunter 2 signifikanten und mehreren tausend Mikro-Beben im Laufe eines Monats), was wiederum zu Schäden an der Bausubstanz in und um Basel geführt hat. Der Betreiber ist wohl aufgrund der Schadensregulierung konkurs gegangen.

Auch wenn es niemand wahrhaben will, die Alpen „wachsen“ jährlich um ein paar Millimeter und ein Erdbeben kann zu einem Wachstum im Meterbereich führen, wie es im Iran sogar meßtechnisch nachgewiesen wurde. Da stecken schlecht beherrschbare Kräfte dahinter.

Wenn ich so ein Experiment durchführen würde wollen, würde ich mir ein geologisch sehr altes Gebirge aussuchen, welches so gut wie keinen tektonischen Einflüssen mehr unterliegt. Skandinavien wäre da 'ne gute Hausnummer, wenn es unbedingt in Europa sein müsste …

100% erneuerbare Energie erfordert ein zweistufiges Speichersystem.

Stufe 1: Tag/Nachtausgleich mit hohen Wirkungsgrad
Stufe 2: Sommer/Winterausgleich mit geringen Kosten pro kWh.

Eine typische Besetzung dafür wäre: Stufe 1: Lihtiumakkus - Stufe 2: Strom nach Methan. Bei dieser Besetzung, da sind ja noch nicht alle Parameter fix, liegt der Übergang bei 3 bis 10 Tagen.

Der Übergang bedeutet, unter der Zeitgrenze ist die Speicherung in Stufe 1 kostengünstiger, darüber in Stufe 2.

Strom nach Methan benötigt eine Menge Methanspeicher. Derzeit gibt es in Deutschland 20 km³. Für eine sichere Versorgung würde ich auf 30 km³ auslegen.

Das bedeutet Standorte mit der Möglichkeit für unterirdische Hochdruckspeicer stehen in Anwendungskonkurrenz:
Drukluft oder Methan.

Diese Druckluftspeicher sind gebunden Lokalitäten. Dezentrale Speicher wie Akkus können an den lokalen Bedarf ausgerichtet werden. Das ist ein entscheidender Systemunterschied.

Ich finde die Idee der Druckluft Speicher zwar sehr interessant, aber die Bedenken sind offensichtlich. Neben der technischen Herausforderung und den Risiken kommt der Akzeptanz der örtlichen Bevölkerung eine Bedeutung zu. Möglicherweise spielen Druckluftspeicher in der Zukunft eine untergeordnete Rolle vergleichbar Staudämmen.

Zudem wird i.d.R. die Speicherung nicht dort vollzogen, wo sie gebraucht wird.

danke, hat geklappt! [emoji106]