Wann ist ein Verkehrsunfall "Mord"?

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Unglaublich das Don Geddis die Nerven hat selbst zu posten. Ich denke der Schock muss tief sitzen. Gegen so ein Monster wie es in den USA verbreitet ist das mit Highway Speed auffährt ist kein Kraut gewachsen. Die rear facing seats sind sicher weniger Safe bei so einem Aufprall, aber sicherer fährt man selbst auf. Egal. Hier lag kein technisches Problem vor. Adam Kansas hat ein Kind ermordet und es bei einem weiteren und Don versucht.

Mich führt das immer wieder zurück zum Thema Konsequenzen. Mir erschließt sich nicht warum überhaupt jemand der unter Alkohol / Drogeneinfluss gefahren ist jemals wieder das Recht erhält ein Fahrzeug zu führen. Die Grenze ist für mich 0,0%% und das erster Vergehen, unabhängig davon ob ein Schaden eingetreten ist. Auch in Deutschland ist das ein Kavaliersdelikt für viele, ein/zwei Bierchen gehen schon, … und den Führerschein muss man wenn überhaupt nur kurz abgeben. Das ist Unfug. Wer vorsätzlich unter Alkoholeinfluss Auto fährt müsste IMHO wissen das die Konsequenz beim ersten Vergehen und ohne Rehabilitationsmöglichkeit das Ende der Fahrerkarriere ist. Das würde viele Leben retten.

Ich möchte Leto hier uneingeschränkt zustimmen. Nicht nur, dass diese Person ein Kind ermordet hat, es wäre auch noch vermeidbar gewesen hätte er nicht unter Drogeneinfluss (Alkohol) gestanden. Ich hoffe er verbringt sein restliches Leben in Buße.
(Es gibt auch mit ein krasses Video der US Verkehrsbehörde zum Thema „don’t Text and drive“ mit Tätern und Opfern dass ziemlich heftig ist, das erinnert mich leider an diese Situation) :frowning:

Konsequent zu Ende gedacht, packt mich hier eher das Grauen …

Bye Thomas

So funktioniert aber unser Strafrecht nicht. Das magst du in diesem Fall vielleicht bedauern, aber wenn man es durchdenkt ist es ganz gut, dass wir von einem nach Rache sinnenden Strafgedanken abgekommen sind. Du musst auch immer bedenken, dass die Forderung nach drakonischen Strafen, juristische, philosophische und moralische Fragen aufwirft, deren Beantwortung uns sehr schnell in ein Dilemma bringen.

Stauende-Unfälle sind immer dramatisch und haben fatale Folgen. Allein im vergangen Monat gingen auch in Deutschland zwei schwere Unfälle an Stauenden durch die Medien, bei denen jeweils ganze Familien ausgelöscht wurden.

Wie einige schon angedeutet haben gibt es daher ein paar Tipps, wenn man an einem Stauende steht. Das kann wenn Unfälle nicht komplett verhindern, zumindest Folgen abdämpfen - oder wie meine Oma immer gesagt hat „Immer mit der Dummheit der anderen rechnen.“

  • Variable Geschwindikeitsbegrenzungen beachten. Wenn auf freier Strecke plötzlich 60 km/h angezeigt wird, ist das keine freundliche Empfehlung, sondern die Begrenzungen dienen dazu vorausliegende spontane Stockungen und Stauungen (Verbremsungen) zu entspannen bzw. den Verkehr vor einem Stauende/Gefahrenstelle abzubremsen.
  • Liveverkehrsdaten im Navi beachten. Es bringt nichts, als erster am Stauende anzukommen.
  • Warnblinkanlage rechtzeitig einschalten, um nachfolgenden Verkehr zu warnen (Aufmerksmkeit erzeugen)
  • Die Geschwindigkeit frühzeitig reduzieren und sich selbst langsam dem Stauende annähern.
  • Auf sinnlose Spurwechsel verzichten, um gefühlt noch 15 Meter weiter fahren zu können.
  • Im Rückspiegel den nachfolgenden Verkehr im Auge behalten.
  • Abstand zum Stauende halten. Mit genug Abstand zum Vorderfahrzeug zum Stehen kommen.
  • Ausweichmöglichkeiten im Blick haben (Standstreifen, Mittelleitplanke).
  • Bei Stau Rettungsgasse bilden (Bei zweispurigen Straßenzwischen den beiden Fahrstreifen, bei drei- und mehrspurigen Straßen zwischen der linken und daneben liegenden Fahrspur - bei der Rettung zählt jede Sekunde!)

Unfug, das Geschrei nach immer mehr Einschränkungen und härteren Strafen bewirk rein gar nichts. Das ist populistische Presse und Beruhigung für die Massen. Du glaubst gar nicht wie viele da draussen ganz ohne Führerschein fahren und meist Jahrzehnte lang unbehelligt sind.

Autonomes fahren wird sicher viele Leben retten, mehr aber auch nicht. Absolute Sicherheit gibt es nicht und ist auch gar nicht erstrebenswert. Ein hohes Mass an Sicherheit aber sehr wohl.

Mord ist Vorsatz, das lag ja wohl nicht vor, also bitte 10 Gänge zurückschalten. Ist es wieder soweit das am liebsten Lynchjustiz eingeführt wird?

Führerscheinentzug ist aber keine Strafe, sondern logische Konsequenz aus der bewiesenen Unfähigkeit zum verantwortungsvollen Führen eines KfZ. Genauso wie die Erteilung eines Führerscheins logische Konsequenz aus der bewiesenen Fähigkeit zum Führen eines KfZ ist. Es ist kein Naturgesetz, Autofahren zu dürfen, sondern an Voraussetzungen geknüpft, die Säuferfahrer nunmal nicht erfüllen. Eine dreijährige darf auch nicht Gefahrguttransporter fahren - und das ist keine Strafe, sondern Folge nicht erfüllter Bedingungen.

Die Strafe für Trunkenheitsfahrt kommt noch auf den Führerscheinentzug oben drauf. Dass viele dann eben ohne Führerschein weiterfahren würden, ist kein Argument. Mit der Begründung können wir Justiz und Polizei ganz abschaffen.

ZoePionierin, super Beitrag danke!
Snuups, ebenso danke, Du hast es auf den Punkt gebracht.

Uli

Abolut einverstanden.

Der Führerscheinentzug ist nicht Teil der Strafe (Hoffe ich zumindest). Er ist die Konsequenz aus der Unfähigkeit ein Fahrzeug zu führen.

Ihr verkennt hier aber, dass Unfälle mit Todesfolge und (u.U.-wissen wir ja nicht genau) unter Alkohol-/Drogeneinfluss in den USA mit mehrjährigen Strafen geahndet werden. Wenn keine Vorstrafen vorliegen, schätze ich mal, dass das für den Unfallverursacher so 3 -5 Jahre bringen wird. Bringt nur das arme Mädchen nicht wieder zurück - sehr traurig!

  1. Es war Mord mit Vorsatz. Der Vorsatz war besoffen ins Auto zu steigen. In eine 2,5 Tonnen Waffe. In Kauf nehmend andere zu töten.
  2. Das hat doch mit Bestrafung / Rache nichts zu tun. Ganz nüchtern: Wer nicht in der Lage ist sich daran zu halten nicht unter Drogeneinfluss Auto zu fahren fährt eben kein Auto mehr. Das ist keine Rache. Rache wäre was anderes, wissen wir alle, und das fordert hier ja keiner. Und das macht auch keinen Sinn. Aber es gibt kein Recht für mich darauf wenn es das Leben anderer gefährdet 2. oder 3. oder 10. Chancen einzuräumen. Die Freiheit endet bei der Unversehrtheit der anderen aber allemal!

Natürlich helfen konsequente Umsetzung von Konsequenzen. Ich bin 100% sicher das die Zahl der alkoholisiert fahrenden drastisch auf Einzelfälle sinken würde wenn ganz klar gemacht würde das dies gesellschaftlich nicht akzeptiert wird und im ersten Fall dazu führt nicht mehr zu fahren. Mann kann auch ohne Auto leben, das ist keine Rache. Es ist die Folge des eigenen Handelns.

Nein Leto, das war Grobfahrlässigkeit. Vorsatz ist etwas anderes. Und Mord auch.

Das reicht eben nicht. Das ist zu spät, offensichtlich. Wie Du sagst, das bringt niemanden zurück. Und es schreckt auch nicht ab, denn es sagen sich alle „Ich kann ja fahren, mir passiert das nicht. Wenn überhaupt habe ich Pech und mich hält einer an und dann gibt es eine lari-fari Strafe und ich kann sehr schnell wieder genauso weitermachen“.

In meiner Definition ist das Mord. Darf jeder selbst beurteilen. Grob fahrlässig war die Nase die mit AP und Herzanfall weiter gefahren ist. Der ist bewusst besoffen eingestiegen (wenn sich das so bestätigt). Da gibt es für mich persönlich keine Diskussion.

Wie gut das dein Rechtsverständnis keine allgemeine Gültigkeit hat…

Und die ist eben falsch. Vieles ist kompliziert, das hier aber nicht.

Für wen gut? Für die die gern besoffen Auto fahren? Für das tote Mädchen sicher nicht.

Sorry da bin ich eben sehr klar in meiner Einstellung, mir über die Konsequenzen bewusst das zu Ende zu denken und bereit diese zu akzeptieren. Natürlich lassen wir auch Dinge zu die andere gefährden, jede Autofahrt gehört dazu. Drum gibt es eine Gefährdungshaftung. Da werden Interessen abgewogen. Das Gewicht des Interesses aber unter Drogeneinfluss Auto fahren zu dürfen ist für mich nicht klein sondern genau 0. Und damit ist die Abwägung klar.

Ich darf bitte wenn ich das als meine Definition markiere genau diese haben. Es muss nicht Deine oder die des Strafrechts sein. Das ist mir völlig gleichgültig. Damit ist sie für mich persönlich richtig.

So funktioniert das Konzept der Definition aber nicht.

Klar, solange man keinen Wert auf eine gemeinsame Definition legt.

Kein Emoticon, keine Einschränkung, keine Verständnis, keine Toleranz für dieses Verhalten. Der Worte für mich sind dazu genug gewechselt.

Meine ich auch.

Strafrecht hat sich entwickelt.

Es gibt das „Alte Testament“, es gibt die Scharia.
Systeme, wo die Vergeltung an erster Stelle steht.

Es gibt heute vielleicht übertriebene Ansätze auch Intesivsttäter zu einem nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft zu machen.