Autonomes Fahren - Ende eines Hypes?

Autonomes Fahren ist ja derzeit in aller Munde - ich würde es als Hype bezeichnen - auch wenn dieser durch das Brownsche Autopilot-Desaster einen kleinen Dämpfer erhalten hat.

Warum gibt es bei Google Autoprojekt einen Braindrain?
spiegel.de/auto/aktuell/goog … 06412.html

Verlassen die führenden Köpfe das Projekt, weil Sie erkannt haben, dass das gesteckte Ziel noch in weiter Ferne liegt (bis zur Marktreife) oder weil die Serienreife kurz bevor steht und man mit einem eigenen Startup noch schnell ein paar Milliönchen machen möchte?
Warum ist es um Apples Titan so ruhig geworden?

Fragen über Fragen…
Ich glaube an das Autonome Fahren - allerdings nicht in absehbarer Zeit.
Bei Tesla würde ich mir wünschen: weniger Invest in den Autopilot - dafür 100% fokusiert auf Model3, um das BEV Massentauglich zu machen.
Ach ja, and please asap: fix FM-Radio, Network-Connection-Bug, Navigation… :wink:

Ich glaube nicht dass weniger daran gearbeitet wird. Alle sammeln fleißig Daten (gab letzthin einen heise Artikel drüber), nicht nur Tesla, damit sie Fahrzeugdaten für brenzlige Situationen haben und ihre Systeme darauf vorbereiten. Nur weil es bei Google ein bisschen knartscht würd ich nicht meinen dass autonomes Fahren deswegen begraben wird.

Das ist ja ein unvorstellbares Potential wenn man als da vorne dabei ist, Musk hat autonomes Fahren ja als großen Punkt im weiteren Plan für Tesla eingebaut. Vielleicht wird ja „nee, passt schon ich ruf mir nen Tesla“ das neue Synonym für autonomes Carsharing…

Also Tesla sieht das auf keinen Fall so:
teslamag.de/news/elon-musk-fahrz … leute-9277

Ich könnte nicht mehr zustimmen.

+1

Ich denke in Interesse von Tesla wird es Zeit das Musk geht. Diesen Punkt hat es bei allen seinen Endeavours in der Vergangenheit gegeben bevor aus dem kreativen, rastlosen Geburtshelfer der Totengräber wird.

Und was ist mit Space X? Break Even soll ja schon erreicht sein und Musk ist immer noch CEO

bloomberg.com/news/articles/ … oogle-cash

Also das Wort alle würde ich in Deinem obigen Posting nochmal überdenken.

Ist schon so, dass es irgendwann sinnvoll sein kann, dass visionäre Gründer durch erfahrene Manager ersetzt werden. Manchmal hilfst, manchmal bringsts die Firma auch um, so wie es fast bei Apple passiert wäre. Ohne die Rückkehr von Jobs wäre Apple wohl kaum da, wo der Laden heute ist.

Wenn jetztbei Tesla ein Manager kommen würde und versuchen würde Die Firma auf kurzfristige Profitabilität zu drehen und das Thema autonomes Fahren dabei hintenan stellen würde, wäre Tesla sicherlich bald übernahmereif. Ob Musk den Laden erfolgreich bis zur Profitabilität führen wird, weiß ich nicht. Eine Abkehr vom autonomen Fahren würde Tesla nach meiner Überzeugung jedoch nicht überstehen.

Gruß Mathie

Gruß Mathie

Ich finde den AP absolut Top fuer Stand unserer Technik, ich kann mich an Vorlesungen auf der TU erinnern wo Reitzle das System Prometheus vorgestellt hat, das war uebrigens 1986… Und was ist bisher bei den autobauen passiert?

Den Bären soll man erst begraben, wenn er tot ist!
All den „ich habe es ja immer schon gewusst“-Trauerschreibern ins Stammbuch gekritzelt: Ohne Visionären wie den Herrn Musk wäre das Rad noch nicht erfunden. Wir würden noch immer Baumstämme unter den Tesla legen… :open_mouth:
Ich freue mich über den AP und bin so froh, dass sich mein „Tessi“ von mir beim Fahren helfen lässt…! :mrgreen:
In diesem Sinne - ein sonniges Weekend!

Für SpaceX hat Elon per Anteilsverteilung dafür gesorgt das er nicht ohne weiteres abgesetzt werden kann, IPO von SpaceX ist nicht in Sicht. SpaceX ist genau genommen viel weniger „Rocket Science“ als Tesla und ausgerichtet auf billiger machen der Raumfahrt. Ich finde Musk toll, ich mag auch seinen Spleen dem Fermi Filter entkommen zu wollen, aber wenn er glaubt das Tote durch/oder trotz Autopilot sich gesellschaftlich durch Statistik rechtfertigen zu lassen fehlt im das Verständnis der Gesellschaft.

Es klingt schon verstockt wenn er immer noch drauf besteht wir und besonders Tesla wäre schon fast da. Die Trennung von autonomem und nicht-autonomen Verkehren, Standardisierung der Fahrzeug Kommunikation, Sensor- und KI Entwicklung sind nicht so einfach wie gekaufte Rundzellen in Riesenakkus und -Autos zu packen. Das muss man erst mal konsequent machen, Kudos dafür an Musk. Aber „ich will aber, kannst Du nicht feuere ich Dich und nehme jemand anderen“ ist nicht für Alles der geeignete Ansatz. Aber für Manches, zugegeben.

Es geht wieder los…

Es gibt keine Toten wegen des AP, also braucht Elon mit Statistik gar nichts rechtfertigen.

Fahrassistenzsysteme (und eines Tages richtige selbstfahrende Fahrzeuge) werden viele Unfälle (= Verletzte und Tote) verhindern oder abschwächen. Genau wie ABS, ESP, etc. Das sind schliesslich auch Fahrassistenzsysteme.

Ein Mangel an Verständnis der Gesellschaft hat derjenige, der seine Emotionen nicht im Griff hat und bei einem selbstverschuldeten Unfall die Verantwortung auf das Fahrzeug oder dessen Hersteller abschieben will. Den gleichen Mangel hat auch jeder, der durch Verzögerung der Entwicklung solcher Assistenzsysteme Unfälle ermöglicht, die jene Systeme verhindert hätten. Und natürlich auch jeder, der (auf welche Art auch immer) die emissionsfreie Mobilität verzögert und damit die Gesellschaft vergiftet.

Nichts davon trifft auf Elon Musk zu.

Profitabilität langweilt mich seit langem. Ich finde es erfrischend, wie Tesla geführt wird und sehr interessant, wie wenige damit klarkommen. Zu Apple: Steve Jobs war über eine lange Zeit als Apple CEO ein A-Loch und hat seine Leute tlw. bis zum Äussersten getrieben. Das Ergebnis konnte man dann bewundern. Ich mag Tim Cook sehr - aber um Apple mache ich mir aktuell grosse Sorgen, denn das nächste " one more thing" sollte dann mal bald kommen…besser wäre es…alle Produkte stehen bei mir vom life cycle auf rot - würde da aktuell nix kaufen aus innovativer Sicht.
Grosse Veränderungen scheinen immer nur mit sehr außergewöhnlichen Menschen zu funktionieren. Der Zeitpunkt, an dem es für Tesla besser wäre, dass Musk sich zurückzieht, ist noch sehr lange nicht gekommen. Schon allein deshalb nicht, weil Tesla noch die ein oder andere Krise vor sich hat, die ohne Musk an der Spitze schwer zu durchleben sein wird…

Tesla muss bessere/interessantere Autos bauen als andere Hersteller um erfolgreich zu sein. „Nur“ E-Antrieb wird vielen Interessenten vielleicht nicht reichen, die Fahrzeuge müssen interessanter sein als andere. Ergo muss Tesla beim AP weiter sein als andere. Eine Abkehr vom AP ist also ausgeschlossen, im Gegenteil Tesla wird das extrem pushen um so schnell wie möglich den nächsten Level zu erreichen. Ich rechne fest damit dass das Model 3 die Hardware für voll autonom erhalten wird. Die Software wird dann später nachgeliefert. So war es auch beim ersten AP. Allein das wird die Käufer magisch anziehen.

Sehe ich auch so. Wird voraussichtlich in der Model 3 Vorstellung Teil 2 Ende 2016 angekündigt.

Möglicherweise „voll autonom“ auf SAE Level 3: Within known, limited environments (such as freeways), the driver can safely turn their attention away from driving tasks. In Städten, besonders in europäischen Städten wird voll autonomes Fahren noch eine lange Zeit Fiktion bleiben.

Servus zusammen,

ich sehe das autonome Fahren durchaus positiv und gehe davon aus, das es bis 2020 in vielen Megacitys erlaubt wird. Und damit meine ich wirklich vollautonom, also das ich mir ein Taxi ohne Pedale über mein Smartphone bestellen kann.
In meinen Augen wird die Leistungsfähigkeit eine durchschnillichen Autofahrers weit überschätzt. Ein Autopilot muss nicht mal ansatzweise die „Intelligenz“ eines Menschen erreichen um sicher am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Schaut euch doch mal um - die meisten Fahrer sind mit Ihren Gedanken überall nur nicht beim Verkehr. Da wird telefoniert, man ist gestresst oder müde, hat körperliche Einschränkungen oder altersbedingte Defizite, hat ein Gläschen zu viel oder ist zu faul die Windschutzscheibe komplett freizukratzen oder muss einfach seiner Umwelt beweisen was für ein toller Rennfahrer man doch ist. Das ist doch der Alltag auf unseren Straßen.
Die Vorteile die ein autonom betriebenes Massenverkersmittel mit sich bringt sind einfach zu groß. Sobald die Statistik sagt das Robotertaxi ist sicherer als der Otto-Normal-Fahrer wird es auch zugelassen. Un das dauert keine 5 Jahre mehr.

Gruß

Bernhard

+1!!

Dabei unterschätzt Du aber die in Millionen Jahren Evolution herangezüchtete kognitive Rezeptionsfähigkeiten des Menschen bzw. die bereits enthaltene Vorarbeit sämtlicher Menschenvorfahren - klar, denn bewußt nimmt man diese scheinbare Selbstverständlichkeit gar nicht war.

Während das praktisch völlige autonome Fahren auf der Autobahn verhältnismäßig leicht ist

Limited Access
Roads, like highways which are divided, well marked and allow only motor vehicles.

  • noch kann es aber kein Fahrzeug - gibt es deutlich schwierigere Aufgaben für ein voll autonomes System. Oft trifft man die in der Stadt an, die für KI schwersten Situationen sind:

Hard
Unprotected high speed turns, highly congested merges, blind corners. Urban streets over 60km/h. Roads that differ from what was previously mapped. Construction zones. Jaywalkers.

Very Hard
Recent snow and ice. High speeds with dense pedestrian and cyclist traffic. Accidents or road blockages ahead. Pedestrians darting into traffic. Police redirecting traffic.

Quelle

Ohne „menschliche Intelligenz“ sind viele der in der STVO aufgeführten Verkehrssituationen, auch wenn diese dann meist bei niedrigen Geschwindigkeiten stattfinden, bis auf weiteres nicht maschinell lösbar (z.B. Erkennen eines vielleicht nicht vorschriftmäßig gekleideten Polizeibeamten, der auf einer Kreuzung aus dem Streifenwagen springt und dir Handzeichen gibt oder was herüberbrüllt, siehe § 36 StVO). Oder ein sich näherndes Einsatzfahrzeug wahrzunehmen und „sofort freie Bahn“ zu verschaffen (§ 38 StVO).

Das voll autonome Fahrzeug dürfte in viel zu vielen Situation mangels „Aggressivität“ auch einfach anhalten und bis Ultimo stehen bleiben ( I ain’t gettin’ any older), oder, falls „Aggressivität“ antrainiert würde, dann könnte z.B. § 27 StVOmißachtet werden und zu Unfällen führen. Das ist das Problem.

So ist es. Wir werden es ja sehen. Ich will mein Model III und es nicht deswegen nicht bekommen weil ein verstockter CEO die Firma vorher ruiniert. Wenn es wieder erwarten L3 oder mehr autonom zugelassen wäre würde nicht stören, solange es abzuschalten wäre. Egal, das Problem stellt sich nicht. So sehe ich das, ihr dürft es gern anders sehen :ugeek:

Die Evolution hat den Menschen aber sicherlich nicht zum perfekten Autofahrer gemacht. Mir ist völlig klar dass der Mensch in gewissen Bereichen (Intuition usw.) dem Computer noch lange überlegen sein wird. Auf der anderen Seite hat halt auch der Coputer bei strukturieren Abläufen deutliche Vorteile. Und den Straßenverkehr halte ich für sehr strukturiert.

Ja, die Situationen werden sich verändern das ist klar. Und es wird auch noch einiges zu entwickeln sein. Grundsätzlich muss das autonome Fzg. den Polizisten auf jeden Fall als Verkehrsteilnehmer erkennen - und wenn er im Weg steht nicht über den Haufen fahren. Wenn der Polizist dann noch einen Transponder hat (z.B. Uhr oder Handy) ist es noch eindeutiger.
Autonome Fahrzeuge werden selbstverständlich mit einer „Leitstelle“ kommunizieren.

Was ich mir unter Umständen auch vorstellen kann ist dass die Fahrzeuge in Extremsituationen als „Drohne“ gesteuert werden. Wenn z.B. in einer Megacity 10.000 autonome Taxen fahren gibt es dafür einen Leitstand in dem 100 Drohnenpiloten sitzen und im Notfall eingreifen. Das Fzg. muss also selbständig in der Lage sein einen „sicheren Zustand“ einzunehmen, also langsam rechts ran fahren bzw. stehn bleiben sobald es nicht mehr weiter weiß. Dann schaltet sich ein Drohnenpilot auf und erkennt "Aha - ein nicht vorschriftmäßig gekleideter Polizeibeamter :smiley:

Gruß

Bernhard

Genauso wenig wie es autonom fliegende Flugzeuge gibt (Drohnen mal aussen vor) wird es in den nächsten 10-20 Jahren autonome Fahrzeuge geben.
Teslas Autopilot ist schon super. Darf aber nicht mit einem autonom fahrenden PKW verwechselt werden.

Deswegen glaube ich auch, dass es ein Hype ist der in den nächsten 3 bis 4 Jahren abklingen wird. Früher (70er Jahre) dachten viele Leute, dass bis zum Jahr 2000 alle Autos fliegen könnten. Ich habe es auch geglaubt. Daraus wurde nichts. Vielleicht bis zum Jahr 2100 :laughing: