Umsonst parken für E-Fahrzeuge:

Rosenheim - Einen Vorschlag der Stadtverwaltung lehnte die Mehrheit der Stadträte im Verkehrs- und Umweltausschuss ab: Fahrer von elektrisch betriebenen Fahrzeugen müssen weiter Parkgebühren zahlen.
Laut dem Vorschlag der Stadtverwaltung sollte die Parkgebühren-Regelung in der Stadt verändert werden. Der Vorschlag umfasste:

Gebührenbefreiung für elektrisch betriebene Fahrzeuge  von Parkgebühren
Profitieren sollten Fahrzeuge mit E-Kennzeichen
Höchstparkdauer: Zwei Stunden 
Grundlage für den Vorschlag ist das neue Elektromobilitätsgesetz des Bundes
Die Elektromobilität soll damit gefördert werden

Doch da machten die Stadträte der CSU und SPD nicht mit! Soziale Argumente und Umweltgründe sprechen dagegen, so die stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende Ursula Meishammer. Der Strom aus der Steckdose sei alles andere als sauber, damit werde kein CO2 eingespart. Außerdem, so Meishammer, müssten auch alle Familien die Parkgebühren abdrücken, die sich kein teures Elektroauto leisten können.
Carsharing und mehr Ladestationen als Alternativen

Den Argumenten schloss sich Abuzar Erdogan für die SPD an. Anstelle der kostenlosen Parkplätze für E-Fahrzeuge solle die Stadt das Carsharing fördern, gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Automobile. CSU-Stadtrat Daniel Artmann schlug vor stattdessen eine bessere Infrastruktur zu schaffen. Man brauche mehr Ladestationen in der Stadt, „aber keine Subventionierung“, so Artmann.

Franz Opperer (Grüne) betrachtete den Vorschlag der Gebührenbefreiung zwar „eher als eine Show“, dennoch stimmten die Grünen im Verkehrs- und Umweltausschuss ebenso dafür, wie Stadtrat Franz Baumann (FW/UP).
Quelle: rosenheim24.de/rosenheim/ros … 53861.html

Ich schäme mich in diesem Landkreis zu leben.

Der Strom aus ihrer Steckdose vielleicht nicht, aber mir ist noch keine öffentliche Ladestation begegnet, die nicht mit Ökostrom beliefert wird.
Häufig steht es direkt auf der Ladestation, manchmal findet man es nur auf der Webseite des Betreibers.

Und wie wir Elektroautofahrer wissen, ist ein Elektroauto selbst dann noch sauberer als ein Benziner oder gar Diesel, wenn es 100% Braunkohle-Strom beziehen würde.

Da merkt man, dass die absolut Null Ahnung haben.
Gibt es bei denen keine Facharbeitskreise, die sich wenigstens ein klein wenig in den zu beratenden Themen auskennen und aufklären können?
Ach ja, in diesen Facharbeitskreisen sitzen ja dann die selbsternannten Experten, welche ihr Gehalt hauptsächlich von der klassischen Automobilindustrie bekommen.

Nun ja - andere Städte (SHA oder CR in meinem Umkreis) denken ähnlich aber haben sich dazu mangels Antrag noch nicht verhalten. Ergebnis hier wie dort: die Möglichkeiten des E-Mobilitäts Gesetzes werden nicht umgesetzt.

Cheers Frank

Stuttgart wird gerade flächendeckend mit Parkscheinautomaten ausgestattet,
für E-Fzg gilt jedoch

So sollte das überall sein.

Übrigens gabs heute Knöllchen für Car2Go die Ladestationen blockierten aber nicht geladen haben. :smiley:

Die Begründung mit dem CO2 finde ich Hahnebüchen.
Das soziale Argument kann ich deutlich nachvollziehen. Ob das den elektrisch betriebenen Individualverkehr voranbringt, dass man 2 Euronen Parkgebühr erlassen bekommt wage ich allerdings auch zu bezweifeln. Lieber sollen die Städte Ladestationen bereitstellen.

Es geht doch eher um Sichtbarkeit der E-Mobilität, nicht um Hilfe für individuelle E-Mobilisten. Meine Meinung. Ansonsten: die übliche deutsche Neiddebatte…

Cheers Frank

Leider darf in den meisten deutschen Städten nichts in Richtung private Elektromobilität unternommen werden, weil auf dieser Ebene üblicher Weise drei Fraktionen politischer Verantwortlicher stranden:

  • die von 100% Autofreiheit in ihrer Stadt träumen und deshalb jedwede Anzreize für private Elektromobilität unterbinden (der Anteil des vorhandenen und auch zukünftig in einem wohlhabendend Industriestaat realisitisch nicht zu ersetzenden PKW Verkehr, der dann in ihrer Stadt halt weiter per Diesel+Benzin gefahren wird, kommt in ihrer Ideologie nicht vor)
  • die die ihre 99,9% Verbrenner-Wähler im Blick haben und die „reichen“ E-Autofahrern nicht bevorzugen wollen (die sind außerdem unter der Hand froh, dass die Ältern der Bürgerschafft früher an städtischer Luftverschmutzung sterben => spart Geld im Haushalt!);
  • die dem CSU Minister mit seinem doch teilweise unglücklichem Gesetz eins auswischen wollen;
    [url]http://www.br.de/nachrichten/br-recherche/foerderung-elektroauto-emog-pressemitteilung-100.html[/url]