Artikel in ct 14/2016 zu Langstrecke mit Nissan Leaf

Bei mir lag heute die aktuelle ct im Briefkasten mit einem kurzen Bericht über eine 800km Tour mit einem Leaf. Insgesamt durchaus positiv, mich hat nur die Bezeichnung „PS strotzende Protzkiste Tesla Model S“ gestört :imp: , allerdings wird der angekündigte E-Mehari auch als „Witz-Mobil“ bezeichnet :wink:
Viele Grüße
TheMini

Das wurde auch bei Heise online veröffentlicht:

Teil 1: Die Hinfahrt
Fahrtenbuch live: Mit dem Elektroauto vom Flachland in die Alpen

Teil 2: Rückfahrt, möglichst schnell
Fahrtenbuch live, zweiter Teil: Mit dem Elektroauto an einem Tag zurück ins Flachland?

Fazit / Kommentar des Autors von Teil 1:
Kommentar zu E-Autos: Von Hennen und Eiern

Jeweils mit sehr umfangreichen Kommentarschlachten :wink:

Zu der störenden Formulierung: Die zitiert der Autor, um sich davon zu distanzieren.

Danke für den Hinweis,
den Online Artikel kannte ich noch nicht. In der Print Version fehlt ein Teil des obigen Zitates. Kommt dadurch komplett anders 'rüber :slight_smile:

Soso - die c’t testet mal wieder.

Aber mal Ehrlich, „Am Donnerstag ist der Fahrer schließlich nach zwei Tagen Fahrt angekommen.“
Für 750 Kilometer? ZWEI Übernachtungen?

Und Tesla ist eine PS-strotzende Protzkiste? Nur weil damit solche Etappen an einem Tag locker drin sind?
Warum müssen die immer in diese Untertöne reinbringen?

Hervorhebung habe ich vorgenommen.

Und wenn er seine Meinung noch so oft als „Zitat“ anbringt, besser wird es dadurch nicht.

Er schreibt zwar:„Ständig werden E-Autos in irgendwelchen Nischen präsentiert. Das nervt gehörig…“
Jedoch dreht er das nach meinem Verständnis ins Gegenteil:“Und nun – für mich ganz unerwartet – sitze ich im Jahre 2016 in einem Auto, das im besten Sinne „langweilig“ ist und einfach nur fährt?“
Das verstehe ich als Unterton. Und zwar so, daß er auch der Meinung ist. Das ihn das Nervt, kaufe ich dem Autor nicht ab.

Gibt es eigentlich irgendein Artikel, der hier nicht durch Tiefenanalyse und spitzfindigster Wort-Dreherei zerrissen wird ?

Ich finde den Artikel Klasse, weil er genau die klassischen Vorurteile aufgreift und eine realistische Langstrecken-Fahrt mit einem bezahlbarem E-Auto darstellt.

Bei 220km Reichweite gibt es Nachteile, aber auch Vorteile, aber es geht und macht sogar Spaß.

Mit Tesla hat der Artikel herzlich wenig zu tun, darum ging es eben nicht und da muss man jetzt auch nicht eine Tesla-Kritik draus lesen.

Im Goingelectric-Forum wurde die Live-Berichterstattung verfolgt und scharf kritisiert. Sie haben so gut wie alles unternommen, um die Reisezeit in die Länge zu ziehen.

Die Tester luden oft unnötig bis 100%, fuhren unnötige Umwege, luden überhaupt nicht, weil ihnen die Temperaturanzeige der Batterie zu hoch vorkam, sondern stellten das Auto nicht ladend neben die Ladesäule und gingen zu McDonalds (die Temperaturanzeige ist nicht linear, die Temperatursprünge werden immer größer, je weiter oben die Anzeige steht. Außerdem reduziert das Auto von selbst die Ladeleistung, wenn es der Batterie zu heiß wird), luden länger mit Schnarchladung als nötig um den nächsten Schnelllader zu erreichen und auf der Rückfahrt, als sie angeblich versuchen wollten, taggleich am Ziel anzukommen, fuhren sie erst um 12 Uhr los, als der halbe Tag schon vorbei war.

Ich fand die c’t immer sehr professionell und unabhängig berichtend, als ich sie noch las. Für Heise Auto scheinen andere Qualitätskriterien zu gelten.

Zwei elektrisch unerfahrene Redakteure benutzen ein E-Auto so, wie sie es für richtig halten und wie es zu ihren Plänen passt. Das ist doch die Idee am Auto fahren: Das Auto ist für meine Pläne da und nicht umgekehrt?
Natürlich passieren dabei Fehler oder nicht optimale Dinge, aufgrund fehlender Erfahrung bei den Fahrern und aufgrund suboptimaler Technik beim Testfahrzeug. Das würde doch allen anderen Anfängern auch passieren.

Ich betrachte es als Testbericht von und für Amateure. Kein Vergleich mit den Rennen gegen die Uhr durch Profis wie Horst oder Ultrasone oder 80edays.

Ist der eine Typ nicht auch an einem Schnelllader stundenlang in der Gegend herumgelaufen und hat sein Tablet in die Höhe gehalten, um mal Mobilfunkempfang für die Aktualisierung des Blogs zu bekommen?

höhö

Seh ich nicht so. Sie sind ja gerade nicht so gefahren, wie es zu ihren Plänen passt (schnell ankommen). Nach einer Fahrt ist ein Amateur auch kein Amateur mehr, warum müssen dann alle Härtetests so aufgesetzt werden, als würden ihn nur Gehirnamputierte lesen? Ein Verbrenner wird doch auch nicht mit einem südamerikanischen Ureinwohner gemacht, der 2h vor dem Test zum ersten Mal Kontakt mit der westlichen Zivilisation hatte. Der würde dann solange an der Apotheke stehen, bis der Tank mit 50ml Waschbenzinfläschen gefüllt wurde und beschwert sich anschließend über Preis und Tankdauer. Und wenn die Öltemperaturanzeige 90°C anzeigt, dann lässt der die Karre erstmal zum Abkühlen stehen und geht nen Burger essen.

Wer sich auf eine neue Technologie einlassen und sie produktiv nutzen will, kann auch mal 60min in Vor-Recherche investieren. Und das Auto dann bitte einfach fahren und nicht „abkühlen“ lassen (die Leaf-Batterie ist vollständig gekapselt und kühlt nicht in 20min ab), nur weil irgendeine Anzeige falsch interpretiert wird.

Naja eigentlich gibst du mir Recht: Was elektrisch Fahren angeht, sind die meisten Leute „Ureinwohner“. Und Lesen von Handbüchern ist auch nicht gerade verbreitet. Da habe ich ein paar „Härtefälle“ im eigenen Bekanntenkreis und auch hier im Forum wird dieser Tipp immer wieder gerne gegeben.

Trotzdem hat sowas in einem Test nichts zu suchen. Wer mit dem Leaf 1000km durch Europa fährt, ist kein DAU. Solche Pseudo-Tests verhindern die Elektromobilität und bringen sie nicht voran. Der Leaf ist auch mit 30kWh-Auto ein Nahbereichs-Pendlerfahrzeug, das am Wochenende auch für die Mittelstrecke mit einer Zwischen-Schnellladung taugt. Für diesen Anwendungsbereich ist das Auto perfekt - das stellt aber kein Test heraus. Stattdessen geht man mit Schuko-Kabel auf Langstrecken-Tournee und schreibt am Ende, dass ne Tour 48h dauert, die jeder Verbrennerfahrer mit etwas Überwindung an einem Tag zurücklegt. Wer als Verbrennerfahrer diesen „Test“ liest, kommt totsicher nicht auf den Gedanken, dass der Leaf ja ideal als Zweitwagen wäre.

Und?
Stört Dich wenn Tests ergebnisoffen durchgeführt werden?
Denn gerade das kritisierts Du,
offensichtlich dürfen für Dich Tests von Elektrofahrzeugen nur so durchgeführt werden, das Elektromobilität „gewinnt“.

Nee - ich glaub’ er meint, dass man bei der E-Mobilität immer nur auf der (meistens) einen Sache rumreitet und damit versucht, tendenziell das Thema immer zu beerdigen.

Oder anders:

Es geht darum, eine Schrankwand von A nach B zu transportieren.

Im Test: ein MB Sprinter, ein 7,5 Tonner von MAN und ein VW Lupo.

Was kommt da heraus ? Mit dem Lupo geht es gar nicht oder man muss unter Nichteinhaltung der StVO 50 mal fahren. Damit ist der Lupo völlig ungeeignet für diese Aufgabe.

Diese Tests gibt es so nicht, weil man sich im klassischen Bereich darüber natürlich vorher Gedanken macht und es als sinnlos empfindet.

Bei den E-Cars muss das aber alles gehen - immer - und dann geht es nicht…

Nissan wirbt doch bei diesem Fahrzeug nicht mit der Langstrecke.

Wir schaffen demnächst auch einen neuen Zweitwagen an. Selbst wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde es nie ein Model S werden, weil es dafür Gründe gibt.

Irgendwie die Richtung ist hier gemeint.

Ein Test wie folgt wäre sinnvoll:

Ist der Nissan ein perfektes Stadtauto ? Oder ist der Nissan ein perfektes Pendlerauto und ab welcher Distanz ? Das macht Sinn. Hier lauert für den geneigten Leser auch ein Erkenntnisgewinn.

Beim Rest ist irgendwie das Ergebnis vorher klar. Gründe, warum es nie den Kinofilm TITANIC 2 gab - denn was sollte da gezeigt werden ?

:wink:

Gibt es, mindestens einen

Hebt die Titanic << (USA 1980)
und als Film deutlich weniger vorhersehbar wie die normalen Titanic Filme (und da schließt sich der Kreis zum Leaf Kurzstrecken Test).

Für meinen Geschmack stellt ihr hier viel zu hohe Ansprüche. Auto-Tests bei der c’t sind nicht das Gleiche wie entsprechende Tests bei eine Auto-Zeitschrift, der Anspruch ist ganz anders.

Ich war überrascht, dass der Leaf bei der Übung so gut weg kam aber akzeptiert halt auch, dass es echte Langenstrecken-E-Autos, die für normalverdiehnende bezahlbar sind, nicht gibt. Trotzdem ist das Fazit des Berichts positiv, da er die Strecke geschafft und es sogar Spaß gemacht hat.

Zeit muss man mitbringen teilt der Artikel mit und das ist außer mit einem, für die meisten unerreichbarem,Tesla auch so. Ob man hätte optimieren und einige Stunden rausholen können, ist in meinenAugen nicht so wichtig, weil dazu der Normalfahrer auch keine Nerven hat.

Und zum Thema Zweitwagen: Über 30.000€ für einen Zweitwagen nur für Kurzstrecken und zum Einkaufen, das können sich ganz viele nicht leisten. Wenn man weiß, man kann damit zwei mal im Jahr auch eine längere Fahrt machen ohne liegen zu bleiben, dann wird es schon attraktiver.

Ich finde es einfach doof, wenn von „Protzkiste“ die Rede ist.
Und das suggeriert der Artikel.
Ich gehöre auch eher zu den Normalverdienern, auch wenn ich gut verdiene. Und mit Protzen hat das ganze für mich nicht zu tun. Da fühle ich mich fast schon direkt angegriffen.

Für mich kam es einfach überhaupt nicht mehr in Frage einen Diesel zu fahren. Und Bahn klappt leider auch nicht mehr, das bin ich die Jahre davor gefahren (BC100).
Und viel teurer als meine alte Mobilität aus BC100 und VW Diesel ist mein Tesla auch nicht, zumindest nicht in der TOC Betrachtung über 6-8 Jahre.
Gut, ich war auch viel unterwegs und es kann jederzeit wieder soweit sein. Momentan fahre ich zu wenig, als das die alte Berechnung noch stimmen würde… :frowning:

Das ist selbst mit einem Tesla so,
ansonsten stimme ich Dir zu.