Die Zukunft kommt aus Wuppertal

Selten habe ich mich beim Lesen eines Artikels so aufgeregt:
handelsblatt.com/13745674.html

„Hier können bis zu 3.500 Kilometer pro Stunde vertankt werden“, betont Mathias Kranz von Linde. Was leistet hingegen ein SuC mit 8 Stalls?

28 Millionen Euro stellt die Politik für die ersten 50 Tankstellen zur Verfügung. Der Bau in Wuppertal wurde mit 670.000 Euro gefördert. Das Geld wäre woanders besser aufgehoben. Wann nimmt diese Geldverschwendung endlich ein Ende!

Am allerbesten: Mit einem geschätzten Verbrauch von einem Kilo auf 100 Kilometer ist ein Wasserstoffauto im Betrieb kaum günstiger als ein normaler Verbrenner. Die schämen sich noch nicht mal, diesen Irrsinnn beim Namen zu nennen.

Wo ist das Kotzsmiley?

ca. 2000-2400 Kilometer pro Stunde (wenn da nicht 100% Lader dabei sind)? Warum soll man die H2 Sachen nicht auch ausprobieren? Ist doch alles besser als garnicht mehr zu experimentieren. Ich wurde ja fast gesteinigt, als ich es gewagt habe zu äussern, dass ich mir vorstellen zu könne einen Toyota Mirai zu fahren. Inzwischen tendiere ich aber eher zu einem ix35 Fuel Cell.

Wie soll ich mir ein Urteil bilden, wenn ichs nicht ausprobiere. Die Stadtwerke in Mainz haben eine H2 Tankstelle in Betrieb genommen und es werden auch hier immer mehr. H2 kann man weiter zu Methan und ins Gasnetz einspeisen - als speichern.

Weil es ein Wirkungsgradwahnsinn ist, weil die Infrastruktur dann wieder einigen wenigen gehört, weil die Fahrzeuge unglaublich komplex sind… reicht das denn nicht?

+1

Bezüglich der Komplexität gebe ich Dir zur Zeit recht,
der Wirkungsgrad spielt seltsamer Weise bei einigen immer nur dann eine Rolle, wenn 's ihnen in den Kram paßt, bei PV + Speicherung ist er egal, weil (zu Recht bemerkt) die Sonnenenergie ja sonst ungenutzt blieb, das könnte nur für die H2 Technik genauso gelten

und was die Eigentümer der Infrastruktur betrifft:
bist Du Kommunist?

Ich bin auch kein Fan von Brennstoffzellen Fahrzeugen - eben des Wirkungsgrades wegen.

Aber 28 Millionen Euro ist ja nicht viel Geld - jedenfalls nicht für die Allgemeinheit.

Die Technologie an sich sollte meines Erachtens gefördert werden, es gibt auch andere Anwendungsgebiete wie Fahrzeuge.
Klar, hier geht es um Tankstellen, aber ein Zusammenhang besteht trotzdem.

8 SuC-Stalls können mehr als 2400 km/h laden!
In den ersten 30 min können etwa 230 km geladen werden.
Pro Stunde pro Stall also etwa 450 km/h, bei 8 Stalls somit pro Standort 3600 km.

H2-Sachen soll man nicht ausprobieren, weil es schade um die Energie ist.
Dafür braucht man nicht zu experimentieren, wenn der Wirkungsgrad sogar im Labor schlecht ist.
Da reichen Mathematikkenntnisse aus der Unterstufe.

Du kannst also an allen Stalls gleichzeig mit annährend Maximalleistung laden?
Respekt,
vielleicht verrätst Du Tesla wie die das mit ihrer Hardware machen können oder vielleicht doch wieder Schule?

Warum soll Forschung und Probieren falsch sein?
Ich bin der Meinung dass es nach 100 Jahren gleiches Antriebskonzept schon mal wieder Zeit wird dass in Deutschland der Erfinder und Entwickler Trieb mal wieder ausbricht.
Ob richtig oder falsch was solls. Das wird die Zeit zeigen.

Da gibts schlimmere Verschwendungen +1

Probieren geht über Studieren +1

Vielleicht ist es, weil die Ladung nicht an allen SuC gleichzeitig gestartet wird?
Wir gehen hier ja von Idealbedingungen aus, denn auch ein Wasserstoffahrzeug tankt gegen Ende langsamer.
Kommen also nur beinahe volle Fahrzeuge an, sind die 3500 km/h völlig utopisch.

EDIT:
Nochmal nachgerechnet:
Bei 120 kW pro Gleichrichter macht dies (bezogen auf den NEFZ-Verbrauch, anders wirds bei H2 sicher auch nicht gerechnet) ca. 800 km/h pro zwei Stalls.
Bei 8 Stalls also 3200 km/h. Etwas weniger als meine obige Behauptung, aber immernoch viel mehr als die behaupteten 2000 bis 2400 km/h.

Wasserstofftankstellen sind keine Forschung!

Sehe ich auch so. Hier geht es um die Besicherung der Zukunft von den Ölmultis. Seit einer Woche werden die Nachrichten vom Verzicht auf Benzin und Diesel dominiert, herkömmliche Tankstellen werden ab 2025 zunehmend obsolet. Jetzt greifen die in die Fördertöpfe und lassen sich auf Kosten des Steuerzahlers ihr zukünftiges Geschäftsmodell finanzieren. Frechheit!

Dem ganzen Wasserstoff-Thema liegt zugrunde, die Mobilität der Massen wieder in die wenigen Hände derjenigen zu legen, die über Jahrzehnte ihr Geld mit dem Verkauf von Benzin und Diesel verdient haben. Das hat nichts mit Kommunismus zu tun, wenn man eine liberale Position dazu einnimmt. Am selbst gemachten Strom der Verbraucher können die Multis nämlich nichts verdienen.

+1

Gruss
Mario

Dir ist aber schon bewusst, dass PV Energie umwandelt, H2 aber nur ein Transportmittel ist? Genausogut könntest Du behaupten es sei völlig egal, wieviel Strom man aus einer Batterie wieder rausbekommt im Verhältnis zum eingespeicherten.

Der Wirkungsgrad von egal welchem Stromspeichermedium ist erst dann egal, wenn wir viel zu viel regenerative Energie haben.

Was die Eigentümer der Infrastruktur betrifft: Bist Du Turbokapitalist?

Ein Supercharger-Stack besteht aus 12 einzelnen Ladegeräten zu 11kW, die in Dreiergruppen zwischen zwei ladenden Fahrzeugen umgeschaltet werden können. Nimmt man 2 Fahrzeuge an, und dass bei jeder Teilgruppe von Ladern die „obersten“ drei im zeitlichen Mittel zu Hälfte ausgelastet sind, dann sind von den 132kW AC Eingangsleistung im Mittel 33kW ungenutzt (25%).

Dementsprechend würde ich die mittlere auf DC-Seite an zwei Fahrzeuge abgegebene Leistung eines Supercharger-Stacks mit 75% von 120kW = 90kW ansetzen. Bei 20kWh/100km entspricht das 450km/h.

Ich bin unschlüssig, ob man die Investition von 28Mio Euro in dieses Projekt so harsch verurteilen soll. Die Zahlen um den Wirkungsgrad sprechen so offensichtlich gegen diesen Energieträger, dass es wohl noch andere Interessen im Spiel gibt als Umwelt- und Klimaschutz. Die müssen nun Farbe bekennen mit einer H2-Infrastruktur und die Kunden überzeugen, dass sie die bessere Alternative sind.

Schauen wir mal wie lange es dauert bis es scheitert.

Das verstehe ich jetzt nicht. Wenn ein leeres MS am SuC lädt, kriegt es die volle Gleichrichterleistung, oder?
Und wenn zwei MS dort laden, teilen sie sich die volle Gleichrichterleistung, oder?
Das heisst, solange die angeschlossenen Fahrzeuge genug leer sind, wird volles Rohr geladen.
Irre ich mich da?

Das zweite MS bekommt 30kW ab wenn das erste 90+kW hat.

Schon mehrere Male erlebt, das nervt. Vor allem dann, wenn bei z.Bsp. 6 Stalls NR1,3,5 bestzt sind und man bei 3 Lücken raten darf welches wohl die Beste ist.

Volles Rohr ist das für mich nicht, sondern halbes Rohr.

Danke, das wusste ich nicht. Immer wieder lehrreich hier.

Im Mittel sind es meines Wissens 60kW, nicht 90 zwischen 2 Stalls.

Rechnet doch nicht so kompliziert!
Ein 8-er Supercharger kann in Summe max. 540 kW liefern.
Wenn man von 25kWh/100km Verbrauch (brutto inkl. Ladeverluste) ausgeht, dann sind das ca. 2.200km/h.

Für 670.000 Euro kann man aber 2-3 von den 8er-SuCs bauen :wink: