Nachtstrom teurer als Tagstrom - verkehrte Welt

Hallo Miteinander,

Mein Nachtstromanbieter (Eon-Edis) in Brandenburg nimmt seit 01.03.2013 genau 21,3248 Ct/kWh + 6 Euro mtl. Zählergebühr für Strommix und liegt mit diesem Tarif über den 19,90 Ct/kWh +6,99 Euro mtl. Grundgebühr, die ich für den Tagstrom bei Care-Energy (100% Naturstrom) bezahle. Das ist verkehrte Welt. Gerade, wo die Nachtstromnachrüstung sich amortisiert hätte, drehen sich die Verhältnisse um…

Viele Grüße

Solarstrom ist seit Februar 2013 billiger als Nachtstrom.

Auch wenn der Strompreis kurzfristig negativ ist ist das Gut, weil damit die Pumpspeicherkraftwerke das Wasser wieder hochpumpen UND der Anreiz steigt weitere Speicher zu installieren.

Das sehe ich anders: Je niedriger der sog. „Börsenstrompreis“ desto höher die Differenz zwischen Verkaufserlös an der sog. „Strombörse“ und der EEG Vergütung. Dies wiederum sorgt für steigende EEG Umlagen. Wenn hier nicht „justiert“ wird, kanibalisert sich das EEG, welches in dieser Form eher ein politisch gewolltes Auslaufmodell ist, selbst!

Aber dieses Thema ist viel, viel zu komplex als das es sich auf diesen Sachverhalt reduzieren ließe …

lg pvm

Ja, wenn die über 2000 Ausnahmen für energieintensive Betriebe nicht wären…
Letztlich zeigt ja genau die größer werdende Differenz, dass die Erneuerbaren immer mehr werden und den „schmutzigen“ Strom langsam verdrängen. Die Idee dahinter war: Die Summe, die der Verbraucher zahlt, sollte stabil sein. Die Summe wäre sogar ohne die Ausnahmen schon gesunken. Es gibt eine Lobby, die Dich glauben machen will, dass das EEG wieder schuld sei.

Frag doch mal deinen Stromversorger warum er Deinen Strompreis (hier um 30%) erhöht hat, wo doch die EEG Umlage letztes Jahr nur um 1,687 ct gestiegen ist und gleichzeitig sein Börsenstrompreis gesunken ist :exclamation:

Die Politik will es so: Die Offshore-Anlagen sollen gebaut werden und die großen 4 haben angeblich kein Geld zu investieren. Tip: Anscheinend ist der Offshore-Strom der Teuerste den es gibt. Mit dem Geld gönnte man ganze Städte mit Solar überdachen. Und ja, die dann notwendigen Speicher werden sich auch bald rentieren. Offshore Anlagen bauen und kein Kabel verlegen und noch Geld dafür kassieren. Wie hirnverbrannt ist das denn :imp:

Altmeier hat mal gerechnet dass die Energiewende 1 Billion kosten könnte, aber er hat verschwiegen dass es ohne Energiewende 6-8 mal teurer werden könnte.

Wenn jeder nur auf seine eigenen Ausgaben schaut, dann empfehle ich einen Ausflug nach China: Was hätte die Gemeinschaft für Ausgaben, wenn man z.B. nur Luft und Wasserqualität wieder erträglich machen würde :question:

So und nun schimpft weiter alle (so wie die Lobby es will) auf das EEG oder erzählt endlich jedem die Wahrheit!

Mehr Bilder hier

Jeder Tag, den die Energiewende später kommt kostet 6-8 mal so viel!

Danke Saftwerk!
Ganz Deiner Meinung :slight_smile:

Wie wärs denn wenn wir eine AtomMüllEndlagerUmlage AMEU zahlen müssten?
Wie hoch müsste die denn angesetzt werden um ein paar 10.000 Jahre lang den Müll zu lagern?

Zukünftige Generationen werden uns verfluchen wenn sie über dieses Thema nachdenken!

Jegliche EEG Diskussionen sind also aus meiner Sicht für die Füsse.
Ohne EEG - wo stünden wir da heute?

Um die Speicherindustrie zu untersützen startete ich letztes Jahr eine initiative für einen neuen Stromtarif „Die billigsten 4 Stunden vom Tag“.

Eben weil es immer öfter vorkommt, dass Nachtstrom teurer als Tagstrom am EEX gehandelt wird. Ich telefonierte herum, wer für die Zulassung neuer Stromtarife zuständig ist, erkundigte mich beim EEX. Ich machte auf der Intersolar Messe 2012 alle Hersteller von Speichertechnik für den Hausgebrauch darauf aufmerksam. Heraus gekommen ist absolut nichts.

Die Idee: Nur 4 Stunden Strom am Tag. Es wird am Vortag angekündigt, welche 4 Stunden das sind. Das kann an einem sonnigen Sommertag 11:00 bis 15:00 sein, oder an einem windigen Tag 1:00 bis 5:00. Mit dem Tarif sollte die Rentabilität eines eigenen Speichers im Haus doppelt so schnell erreicht warden, weil der zugekaufte Strom wesentlich billiger ist.

Das große Problem: Der Strompreis ist so gering, das sich dieser garnicht mehr auf den Endkundenpreis auswirkt. Dieser trägt aber die Kosten für das Netzentgeld, EEG, KWK, Energiesteuer, Konzessionsabgabe, Vertriebskosten EVU und darauf auch noch die MWSt. Da hat der Endkundenpreis nichts mehr mit den Gesteheungskosten zu tun.

lg

Eberhard

Ich studiere seit Jahren den EEX. Es ist der Glaube, dass der perfekte Markt alle Probleme lost und die Politik gemütlich zurück gelehnt den großen Kampf der Gladiatoren betrachtet. Auf diese Weise kann aber keine Speichertechnik entwickelt warden, weil es sich um einen selbstvernichtenden Markt handelt.

Nehmen wir mal an Unternehmen ST würde mit 5 GWh Speicherkapazität in die EEX Preisbildung eingreigen.
Strom kaufen, wenn er billig ist. Strom verkaufen, wenn er teuer ist.

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.
Der billigste Strom am Tag wird etwas teurer, der teuerste Strom am Tag wird etwas billiger.
Damit schrumpft die Preisdifferenz von der ST leben kann.

ST baut auf 20 GWh Speicher aus. Nochmals tritt derselbe Effekt ein.

Der billigste Strom am Tag wird etwas teurer, der teuerste Strom am Tag wird etwas billiger.
Damit schrumpft die Preisdifferenz von der ST leben kann.

Bei der Preisbildungsmethode des EEX kann keine Speichertechnik in großen Umfang etabliert werden,
weil dies ein sich selbst vernichtender Markt ist.

Hier der 16. Juni am EEX, das schlimmste Preisdumping bisher

Mit etwa 200 GWh Speicher wären am EEX den ganzen Tag gleiche Preise.
Der Speicheranbieter hätte keine Preisdifferenz mehr um davon Leben zu können.

Seit Jahren beobachte ich auf der Intersolar, wie das gleiche Motiv auf verschiedenen Messestädnen zu sehen ist:
Photovoltaik,Windenergie und Akkus in großen Containern, die alle Verbraucher gleichmäßig versorgen. Aber nur auf chinesischen Messeständen.