EU will die Atomkraft stärken

Da bin ich allerdings etwas fassungslos.

Können sie ja wollen. Aber die Unternehmen selbst machen das auch mit Förderung eher widerwillig. Dem Volk ist auch schwer zu erklären, weshalb die angeblich so günstige Atomkraft auf einmal staatliche Förderung en masse braucht. In UK liegen die Einspeisevergütungen für Atomstrom aus neuen Kraftwerken über denen für erneuerbare Energien.

Schade, dass bei Olkiluoto 3 ein Festpreisvertrag geschlossen wurde. Die bisher aufgelaufenen Verzögerungen (geplante Inbetriebnahme 13 Jahre nach Baubeginn) und Kostenüberschreitungen (9 statt 3 Milliarden) sollten doch auch bei KKW-Befürwortern Zweifel an der Sinnhaftigkeit aufkommen lassen. Offensichtlich hat Europa doch schon den Anschluss verloren.

Vieleicht mag die EU dann auch die Kosten von Abriss und Entsorgung / Endlagerung zahlen die derzeit der Steuerzahler in Deutschland übernehmen soll um die vergangenen Riesengewinne der Utilities nicht nachträglich anzufassen.

Gaanz ruhig … :astonished:

Die Reaktion aus Deutschland fällt jedenfalls eindeutig aus:

spiegel.de/wirtschaft/sozial … 92664.html

Hätte ich dem Siggi gar nicht so zugetraut :wink:

Er meint wohl die nachfolgenden 1000 Generationen… :exclamation:

Ändert das was?

Das Thema erledigt sich ganz schnell, wenn wir als Kunden nicht nur selber den Strom aus erneuerbaren Energien kaufen, sondern im Geschäft vor dem Einkauf fragen, aus welchen Stromquellen das Kaufhaus bzw. der Warenproduzent den Strom bekommen.
Einige große Hersteller haben das Thema bereits für sich erkannt (z.B. Tesla, Apple), andere werden folgen - aber nur solange wir alle am Thema bleiben.
Wenn die Stromproduzenten ihren Atomstrom nicht los werden, dann hören sie von alleine auf, diesen zu Produzieren.

Bin ich froh, dass ich nicht du bin.

Käufermacht nutzen und nach Ökostrom fragen ist gut, aber wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass der Atomstrom durch etwas greenwashing nachher als Ökostrom daher kommt. Das Dumme ist ja, man merkt dem Strom bei der Verwendung seine Herkunft leider nicht an… [emoji15]

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Ja, das schaut schon sehr nach Green Washing aus. Da wird auf eine Kenngrösse geschaut (CO2) und der Rest einfach unter den Tisch gekehrt.

Der Häuptling des Papietes ist Slowene.
Dort hat man Energieangst. Man ist abhängig vom Russischen Gas. Die „Mini“-Atomkraftwerke sollen nicht nur Strom erzeugen, sondern auch heizen.

Die Angst der Osteuropäer kann ich sehr gut verstehen. Die Lösungsansätze aber nicht. Kann man denen nicht besser mit EE helfen? Hier einige EE Zuschüsse anstatt EU Geld in Nukleardesaster und man kann sofort das Netu unterstützen. Und muss nicht erst 12 Jahre warten.

Wie bescheuert muss man sein, um in der EU-Kommission mitmachen zu dürfen?

Dagegen hilft, den Strom von unabhängigen Anbietern zu kaufen, die keinerlei finanzielle Verbandelungen zu konventionellen Energieerzeugern haben. Dazu dann das strengste Siegel, welches am deutschen Markt verfügbar ist - Grüner Strom Label Gold - geht dein Geld garantiert dahin wo man es als umweltbewussten Mensch haben will.

Das Siegel ist übrigens deutlich strenger als TÜV, OK-Power und Konsorten. Das Siegel haben übrigens meines Wissens nur zwei deutsche Anbieter: polarstern-energie.de

Wird nicht kommen. Warum? Weil es viel zu teuer ist.

Es gibt aktuell 2 Neubauten und ein Neubaugesuch in Europa. USA ist übrigens nicht anders. Russland und Ukraine ähnlich teuer.

Die beiden Neubauten sind.

1.) Olkiluoto-3 (Finnland)
2.) Flamanville (Frankreich)

Dazu kommt der Neubau-Gesuch "Hinkley Point C in Großbritanien.

Ein paar Zahlen gefällig?

1.) Olkiluoto-3: Geplante Bauzeit von 2005 bis 2009. Baukosten 3 Mrd. Heute ist Ende 2018 geplant und die Kosten sind mindestens 9 Mrd Euro. Kosten pro kW: mind. 5.625 Euro. Bauzeit: mind. 13 Jahre
2.) Flamanville-3: Geplante Bauzeit von 2007 bis 2012. Baukosten ca. 5,5 Mrd. Heute ist Ende 2018 geplant und die Kosten sind mindestens 10,5 Mrd Euro. Kosten pro kW: mind. 6.560 Euro. Bauzeit: mind. 11 Jahre.
3.) Hinkley Point C. Geplante Bauzeit ?. Geplante Kosten: mind. 23 Mrd Eur. Kosten pro kW: mind. 7.190 Euro.

Der Vergleich (jeweils 1 kW):
Photovoltaik: 1.300 bis 800 Euro
Wind Onshore: ca. 1.500 Euro
Wind Offshore: ca. 4.000 bis 2.500 Euro stark fallend.

D.h., dass jetzt geforscht wird, ab 2025 geplant wird und die AKW-Planer ab 2030 selber merken, dass ein dann 5x bis 10x so teureres AKW nicht mehr machbar ist.
Also: Einfach weiterdiskutieren lassen. DAss wird eh nichts mehr.

Dachte auch an verspäteten Aprilscherz.

Dringi hat es ja schon vorgerechnet. Kein Betreiber wird sich das antun, selbst wenn Subventionen gezahlt werden bis der Arzt kommt.

Also locker bleiben, alle Betreiber wollen ihre Atomkraftwerke in Bad-Energy-AG’s beerdigen (Analog Bad-Banks). Da wird keiner Lust haben das Kapitel nochmal aufzuschlagen. Außerdem wird keiner der Aktionäre etc. das unterstützen.

Aber:
1kW AKW Power ergibt ~ 8000kWh Strom im Jahr
1kWp PV Power ergibt ~ 1000kWh Strom im Jahr

Also ist AKW im Bau günstiger als PV. Aber AKW ist auch schmutziger, risikoreicher und es kommen noch extrem hohe Entsorgungs- und Abbaukosten hinzu.

Ich weiß jetzt nicht, ob deine Zahlen stimmen, aber das sind auch nur die reinen Baukosten. Pflege, Treibstoff und Betrieb kosten ja noch zusätzlich weitere Milliarden.
Bei den Erneuerbaren kommen nur etwas Wartung und Pflege dazu.
Edit: Die Zuverlässigkeit nicht zu vergessen: Zieht im Sommer ne Wolke durch, dann bricht die Leistung der PV-Anlagen regional begrenzt ein. Fällt ein KKW aus, dann fehlen auf Schlag 1-2 GW an Leistung.

Zu dem krassen Preisunterschied pro installiertem kW kommen sogar noch die Betriebskosten, die bei konventionellen Kraftwerken ebenfalls viel höher sind. Eine PV- oder Windkraftanlage arbeitet alleine bis etwas kaputt geht. Die WKA als mechanischer Apparat kriegt vielleicht einmal pro Jahr eine Wartung mit frischem Schmierstoff für Lager und Getriebe und die PV braucht hin und wieder eine Reinigung. That’s it. Keine Dauerbelegschaft, die rund um die Uhr alles bewacht, keine Brennstoffkosten etc…

Die Entsorgungskosten lassen wir mal gezielt weg, denn die Unternehmen berücksichtigen das in ihrer Kalkulation auch nicht.

Wollte man ein PV-kW zum Preis eines Atom-kW installieren, kann man die Module auf ganz passables Schweizer Bauland stellen :open_mouth:

EDIT: Da war einer schneller.

Ich bin auch nicht für AKW. Aber seit bei euren schlechten Vergleichen etwas fairer.

Ist ja nicht so, dass eine PV Anlage eine Lebenserwartung von 40-60 Jahre hat wie ein AKW oder auch volle Power bei -20Grad C mitten im Polarwinter liefern kann. Oder Abwärme liefert für ganze Städte.

Passend zum Thema:
[url]http://www.heise.de/tp/artikel/48/48222/1.html[/url]

Nimm das gesamte Geld, das ein AKW gesamtgesellschaftlich kostet (einschließlich Rückbau, 500 000 Jahre Bewachung des Mülls, etc.) und du kannst locker auch bei -20 grad noch eine Stadt mit dieser Milliarden teuren PV Anlage heizen.