Mein heutiger Test des neuen A4 "Autopiloten"

Ich bin eben im neuen A4 mit Spurhalte… mitgefahren und mir sollte der Autopilot vorgestellt werden. Der Audi fährt angeblich autonom (wie Tesla) bis 60 Kmh, danach wird alle 10 Sekunden aufgefordert das Lankrad anzufassen. Das Anffassen ist allerdings hier richtig wörtlich gemeint, ein leichtes bewegen wie bei Tesla reicht nicht… Somit ist dieser Spurhalteassi über 60 Kmh in meinen Augen unbrauchbar.

Zunächst das aktivieren: Im Cockpit ist es wie bei Tesla, wenn die beiden Spuren blau sind kann es losgehen. Wir sind Strecken gefahren die ich auch mit dem Tesla direkt an meinem Wohnort fahre. Es ist beim Audi viel schwerer überhaupt Strecken abseits der Autobahn zu finden die gut funktionieren. Hat er dann was gefunden, ist er viel viel nervöser als der Tesla. Würde Polizei hinter mir fahren, würde ich das lassen - ein rausziehen wegen Alkoholkontrolle wäre wahrscheinlich!

Was ich aber noch schlimmer finde ist wenn der „AP“ aussteigt, gibt es kein Signal, die Spuren sind halt nicht mehr blau und die Funktionen werden einfach deaktiviert, sehr gefährlich.

Ich bin ein wenig erschrocken wie negativ ich das ganze empfunden habe, ich habe unseren Ingenieuren hier wirklich mehr zugetraut. Jetzt erst weiß ich allerdings auch, wie weit Tesla hier wirklich ist und bin stolz auf unser Model S!

Klingt ja furchtbar und da reden die deutschen Hersteller immer davon, wie sicher Ihre Systeme sind, bzw. sein müssen, bevor Sie auf die Straße kommen. Ein Freund von mir hat einen größeren Audi (Firmenwagen), wenn wir telefonieren piepst es ständig, auf meine Frage was er den mache: Ich fahre mit dem Autopiloten…er macht dies aber nur aus Langeweile. Er findet das Teslasystem auch viel fortschrittlicher und weiter. Außerdem ist seine originale Audi - Freisprecheinrichtung schlichtweg katastrophal, intensivere Gespräche sind praktisch unmöglich. Fährt er etwas schneller, hört es sich an als würde er 10.000 Meilen unter dem Meeresspiegel fahren. Nur noch ein blubbern, rauschen…usf.
LGH

Dabei verwendet Audi nach meinem Stand auch ein System von mobileye.

Bei Tesla spielen auch Komponenten verschiedener Hersteller zusammen. Bosch für die Sensorik, Mobileye für das Kamerasystem und darüber Software von Tesla selbst. Wie wird das bei Audi gemacht? Ist tatsächlich der Teil den Tesla selbst gemacht hat so viel besser?

Sollte eigentlich so sein, da Sie nur das Mobileye verwenden ohne die Software und die eigene Software damit verknuepfen. Sollte eigentlich einen Vorsprung durch Technik bedeuten :mrgreen:

LG
W

Moin!
Auch der aktuelle Passat hat so ein System gegen Einwurf von Geld an Bord. Dabei kann der Wagen bis 10km/h (im Stau) autonom fahren. Nur nach einem Stop möchte er mal kurz den Fuß des Fahrers auf dem Gas merken. Dieser Stauassistent funktioniert recht brauchbar.
Das System funktioniert darüber hinaus ähnlich wie bei Tesla, nur das es nach nur 15Sek eine Lenkreaktion haben möchte. Nach einem kurzen „piep“ hat man aber noch einmal 15Sek. Dann gibt es einen weiteren „piep“ und kurz danach einen kurzen Bremsruck. Danach nimmt das System die Geschwindigkeit zurück und würde dann mit Warnblinkanlage den Wagen anhalten.
Was ich an dem System mag, ist der problemlose Spurwechsel. Man kann also manuell die Spur jederzeit wechseln, ohne das System dabei auszuschalten. Auf geraden Autobahnabschnitten (A2 zwischen Berlin und Magdeburg z.B.) nervt es aber auch bei hohem Tempo. Ständig wird eine unnötige Lenkreaktion verlangt.

Die Software von Tesla zeigt auch auf Landstraßen etwas mehr Souveränität. Der Spurwechsel-Assistent könnte für die Autobahn noch etwas verbessert werden. Sonst ist das Paket aber schon wesentlich stimmiger. Und das Ganze bei augenscheinlich indentischer Hardware.

Das stimmt so nicht. Zumindest nicht für den Konzernbruder Skoda Superb. Es reicht ein dauerhaftes „Moment“ bzw. „Gewicht“ am Lenkrad. Einfach eine Hand seitlich so bei 3Uhr. Das Gewicht der Hand reicht aus. Keine Bewegung notwendig.

Da ein statisches Gewicht ausreichend ist kann man auf der AB ivB mit Automatik auch tatsächlich vollautonom fahren. Allerdings auf einem rudimentären Level. Wobei es dafürinnerhalb seiner Grenzen sehr gut funktioniert.

Trotzdem ist das System von VAG Schrott im Vergleich mit Tesla!! Quasi Technik aus der Steinzeit.

Es ist unglaublich wie viel Rückstand die Deutschen Autobauer auf Tesla mittlerweile haben.

Mag schon sein, dass das in der Vergangenheit so war … jetzt sind sie in Zugzwang.

Dazu gab es heute einen recht interessanten Artikel in der Süddeutschen:
sueddeutsche.de/auto/autonom … -1.2990171

Zitat:
Statt wie ein versierter Chauffeur benimmt sich „Jack“ mit seinem Kofferraum voller Computer wie ein übervorsichtiger Fahrschüler. Zum Beispiel indem er Lkws in großem Bogen umfährt. Irritierend ist auch das nervöse Pendeln in der Fahrspur und erst Recht das Fahren auf den Linien zur Spurbegrenzung. Da verhält sich der Wagen so, wie man es von einem Fahrer mit dem Handy in der Hand kennt.

Und:
Der Erfolg von Tesla sollte Warnung genug sein: Beim hochautomatisierten Fahren geht es nicht mehr um die Evolution von Assistenzsystemen, sondern um Robotik und künstliche Intelligenz. Entsprechend interessiert sind IT-Firmen aus den USA und China. Die Kooperation zwischen Google und Fiat dürfte erst der Anfang sein: Der Datenriese liefert das Know-how, das über viele Hersteller hinweg zum Standard werden könnte. Gegen ein Umfeldmodell in der Cloud, das in Echtzeit von Millionen Autos gespeist wird, dürften die Autohersteller kaum ankommen.

Ich schäme mich für die deutsche Automobilindustrie.

Ja, die deutschen Hersteller drohen den nächsten Tipping Point zu verschlafen. Nach Elektromobilität jetzt autonomes Fahren.

Unterschreib

…und der Grund ist, dass Audi keine (?) Daten von ihrer Kundenflotte sammelt, um den „Autopiloten“ besser zu machen.
Deshalb wird auch Google mit ihrem Autonom-Konzept nichts gegen Tesla ausrichten können. Da können die noch jahrezehntelang behaupten, mal wolle „Halbgares“ nicht in die Fahrzeuge verbauen und den Kunden übergeben, sondern direkt zum (nahezu) vollautonomen Fahren übergehen.
Das wird ohne Daten aus Milliarden von Kilometern praktischer Fahrsituationen nicht gehen :exclamation: :bulb:

Wenn die anderen das nicht bald mal begreifen, ist Tesla um Lichtjahre vorraus… :stuck_out_tongue:

Wird viel diskutiert über den Paradigmenwechsel in der Autoindustrie.
In spätestens 20 Jahren werden wir Fakten haben.
Wir sind dann ja „ganz am Anfang“ mit „dabei gewesen“.
Und Elon Musk wird ein Stück Geschichte geschrieben haben.
Im Moment deutet einiges darauf hin.
Aber dennoch: ich glaube schon, daß die old industry sich noch mal aufrafft.
Sei’s drum: bin schon jetzt froh, darauf nicht gewartet zu haben!

Ich bin ziemlich sicher auch hier geht es um wollen, nicht können. Wenn sie wollen können sie aus dem Stand bessere EVs und bessere autonome Fahrzeuge bauen. Das wird so lange nicht passieren wie nicht-autonome Verbrenner mehr einbringen. Die Politik setzt die falschen Anreize. Es würde schon reichen die Abgaswerte durchzusetzen ohne Kompromisse, Hersteller unabhängig, da bin ich recht sicher…

Du meinst also Audi „will“, dass der A4 zwischen den Fahrbahnmarkierungen pendelt, obwohl sie es besser realisieren „könnten“?
Ernsthaft? :slight_smile:

…und ihre Investoren das auch erlauben…

Ob sie es aus dem Stand können, kann man gar nicht beurteilen. Denn es scheitert ja offenbar schon auf der Stufe des Wollens. Wer nicht will, kann auch nicht beweisen dass er es kann, so einfach ist das.

Das Erschreckende ist doch dass sie (Audi) einen ganzen Kofferraum voll mit Hardware rumfahren müssen und es trotzdem nur grottenschlecht hinkriegen, während es beim Tesla Model S sogar gelungen ist eines der frühen Fahrzeuge mit relativ bescheidenem Aufwand so zu modifizieren dass der Autopilot auch da funktioniert!

LG

Der Audi mit dem Kofferraum voller Rechner ist ein Prototyp Für vollautonomes Fahren, das kannst Du mit dem Tesla nicht vergleichen.

Das mindert die Leistung von Tesla nicht im geringsten, die aus der vorhandenen Standardhardware, eine Menge mehr herausholen als andere, denen die gleiche Herdware zur Verfügung steht.

Gruß Mathie

Spricht dagegen nicht die Beobachtung, dass Tesla eher wenige Daten ans Mutterschiff sendet? Jedenfalls gibt es Beobachtungen in diese Richtung, aber auch Beobachtungen dass Tesla nach mehrmaligen Fahren der gleichen Strecke die händischen Korrekturen „einarbeitet“ in den Autopilot.
Was genau stimmt wird Tesla aber wohl nicht so einfach rausrücken.

Das habe ich früher auch mal gehofft. Mittlerweile glaube ich aber eher dass sie es nicht können. Die inneren Widerstände dürften unüberwindbar sein. Die haben Unmengen bestens bezahlte und organisierte Mitarbeiter die dann nicht mehr zu gebrauchen wären. Die verstehen so viel von Verbrennungsmotoren, Einspritzanlagen, Auspuffanlagen Abgasreinigung :mrgreen: usw. Und werden um ihre Arbeisplätze kämpfen. Allerdings auf der Straße. Wohin das führt wissen wir.
Das geht, fürchte ich nur über eine Insolvenz.

Nicht umsonst sprechen Lars Thomsen und Tony Sheba von „Disruptiver Verdrängung“. Ich fürchte das geht bös aus fü viele Arbetsplätze.