PV Anlage, Speicher und Drosselung auf 50% bei KfW Programm

Hallo Gemeine,

ich befasse mich gerade mit dem Thema Speicher für meine PV Anlage.
Seit Anfang des Monats ist das Programm 275 wieder aufgelegt. Da bis zum 30.06.2016 noch der höchste Fördersatz von 25% gilt stelle ich mir den Sinn nach dem Nutzen für mich.
solarwirtschaft.de/fileadmi … papier.pdf

Ausgangslage:
8 kWp Anlage, Ost/West Ausrichtung, jeweils fast identische Modulanzahl.
Aktuell brutzelt die mit 3-3,5 kW wenn die Sonne gut scheint. Mein Tagesmaximum sind an Sonnentagen bisher ca. 25 kWh.

Die Förderung besagt eine 50% Kappung der Anlagenleistung.

Meine Anlagenleistung wäre 8kWp, die Hälfte 4kWp - da ich im Peak noch nie über 3,5kW war, müsste mir doch die Kappung Schnuppe sein, oder würden dann aus meinen 3-3,5kw aktueller Leistung 1,5-1,8 kW werden, sprich ich am Abend dann nicht 25 kWh erwirtschaftet haben sondern nur 12-15?

Wäre klasse, wenn mir hier jemand helfen könnte :wink:

Schönen Ostermontag
Christian
PV.jpg

Hallo!

Die Kappung betrifft alles was oberhalb der Grenze liegt. Und bezieht sich nur auf die Einspeisung.
Bist Du sicher das es 50% sind? Bei mir war es (Stand Dez.2015) noch 60%.

Das äußert sich so dass bei meiner 10kWp Anlage maximal 6kW ins Netz eingespeist werden (können).
Da ich noch den Hausverbrauch zusätzlich habe und auch der Akku geladen wird komme ich nur
sehr selten in den Bereich der Begrenzung.
In der Mittagszeit sehe ich an sonnigen Tagen oft mehr als 9kW.

Sind bei Dir die Module so ungünstig angeordnet dass Du so wenig Leistung siehst?
Also wenn Du tatsächlich immer unter 4kW Ertrag bist kann Dir die Begrenzung egal sein.

Gruß
Thomas

Moin!
Bei Ost/West und größerem Akku kann das durchaus auch mit 50% ganz gut aussehen.
Du mußt sehen, das der Akku Dir genau die Mittagsspitze weg nimmt. Da werden im Sommer sicher ein paar Watt weggenommen werden müssen.

Viel Wichtiger: Hast Du eine Hausbank die Dir einen KfW in dieser geringen Größe anbietet? Ich habe vor drei Jahren keine Bank gefunden und dann auf die Förderung verzichtet.

Ja, das neue Programm seit März kappt 50%…

Die Anlage hat zwei Strings (Ost- und Westseite).
Der Speicher soll auf 11kWh dimensioniert werden. Kosten in etwa 14.5 netto, da wären es ca 3-3,5TE Förderung auf die Tilgung. Leider sind die Banken alles „Offline“ Banken, von daher ist die Frage ob ich überhaupt eine Altbank finde nicht von der Hand zu weisen…

Prinzipiell hab ich noch nicht begriffen was genau gekappt wird, WR Leistung (7kW), Anlagenleistung (ca 3-3,5kW) oder installierte Leistung (8 kWp).

Anbei eine Übersicht der Strings, gelb ist vormittags die Ostseite, blau nachmittag Westen. Bei der noch „flachen“ Sonne hab ich einiges an Verschattung, daher Leistungsoptimierer an den Modulen.
Der normale Hausverbrauch ist über 24h ca 10-15 kWh - von daher haben wir gedacht, 25kWh Erzeugung und 10kWh Speicher das passt irgendwie zusammen :unamused:
An einem prognosebasiertem/witterungsgeführten Speicher sollte man nicht vorbeigehen, das scheint die sinnvollere Technik zu sein.
energie-experten.org/uploads … Berlin.pdf
strings.jpg

Es wird der Wechselrichter runtergeregelt bis am Netzübergabepunkt max. noch 50% der max. Anlagenleistung (8kWp)
ins Netz eingespeist wird.
Da bei Dir diese Leistung gar nicht auftritt ist die Einspeisegrenze (Kappung) für Dich ohne Belang.

@BerlinTesla sei so gut und schreibe kWh, wo es um Strommenge (also Zählerstand) oder Speicherkapazität geht. Ich habe sonst große Schwierigkeiten (oder zu wenig Kaffee intus), deinen Beitrag nachzuvollziehen.

Für die Größeauslegung des Speichers ist der Nachtverbrauch ausschlaggebend. Im Winterhalbjahr wird die PV-Anlage meist zu wenig Ertrag liefern um den 24h-Verbrauch abdecken zu können, ab 20 März ist die Nacht kürzer als der Tag und damit wird wieder weniger Speicher erforderlich.
Daher wäre es wichtig deinen Jahresverbrauch zu kennen, auch den einer Wärmepumpe etc. Möchtest du auch deinen Tesla pv-gesteuert Laden?

Es wird die WR-Leistung gekappt. Also sollte es bei Dir zu keinen Einbußen kommen. Hintgergrund ist wohl, dass die Mittagsspitze gekappt werden soll.
Zu beachten ist aber, dass nach der neuen Förderung die maximale Größe des zu fördernden Speichers Speichers der Gesamtmodulleistung entspricht. D.h., dass bei Dir max. 8kWh Speicher gefördert werden könnten (zumindest lt. dem Entwurf den ich gelesen habe)…
Zu beachten ist weiterhin, dass Altanlagen nur bis zu einem gewissen rückwertigen Zeitpunkt (2013?) gefördert werden.

Ob sich das Ganze lohnt wage ich allerdings zu bezweifeln, schon allein wegen des ganzen KfW-Hickhacks und der entsprechenden Banksuche.

Ich korrigiere mich (und schließe mich KaJu an): Man sieht ja, dass zuerst die Ostseite allein 2,8 kW im Maixmum erreicht (ca. 70% der möglichen Leistung von 4kWp) und dann die Westseite 2,5 kW und damit ca. 65% der möglichen Leistung von 4kWp. Da die Maxima aber zeitversetzt entstehen und die bzw. 50% von der Gesamtanlage (8 kWp) gerechnet werden, werden die 50% nie erreicht, wenn nur ein WR benutzt wird. Sollten allerdings 2 WR genutzt werden (für jede Seite einer), dann sieht die Sache schon wieder etwas anders aus, weil dann m.M.n. jeder WR auf 50% von der jeweiligen Seitengröße (4kWp) begrenzt werden müsste.

Ich verlinke mal auf den entsprechen PV-Forum-Thread zum Thema. Ggf. kannst Du Dir daraus noch einige Infos für Dich ziehen.

Wenn ich es richtig lese, hast du 50% nach Osten und 50% nach Westen, richtig?

Dann wirst du also NIE mehr als 50% (durch Eigenverbrauch eher deutlich unter 50%) einspeisen.

Also kann dir die 50% Reglung egal sein!

Bei reiner Südausrichtung ist das war anderes.

Moin!

Die jetzt 50%-Drosselung ist schon eine Einschränkung, vorher waren es nur 60%. Das bedeutet man muß schon gucken, das die Akkuladung die Spitze in der Mittagszeit bestmöglich weg nimmt.

Gerade wenn man im Sommer seinen Jahresurlaub verbringt, wird es schwer mit dem Eigenverbrauch in der Zeit.

Ja, aber bei West/Ost Ausrichtung, wie in dem Fall hier, ist das doch überhaupt kein Problem.

Oder?

Genau, dass ist meine grundsätzliche Kritik an dem Programm.: Für Südanlagen lohnt es sich aktuell schon nicht. Ost/West-Anlagen könnten sich vielleicht noch 2016 lohnen. Aber danach kann man das Programm m.M.n. getrost ignorieren, weil den Nachteilen kaum noch Vorteile (also Förderung) entgehenstehen.
Was allerdings fraglich ist, ob mit der 2016er-Novellierung des EEG es weiterhin bei der 70%-Begrenzung für Anlagen ohne geförderten Speicher bleibt oder diese nicht auch runtergeschraubt wird.

Auch wenn ich eine 22kWh Anlage verbaut habe, bin ich der Meinung das viele kleine Anlagen mir möglichst viel Eigenverbrauch besser sind, als wenige große Anlage.

Wählt man die Anlage klein genug mit passendem Speicher, könnte man ein Inselsystem machen und auf die Einspeisung komplett verzichten.

+1

So, vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge. Das hat mir ausgesprochen gut geholfen und ich hab wieder einiges gelernt.

Ich finde sowieso, dass das Forum ein extrem gutes Informationsportal ist und man hier wahnsinnig toll miteinander umgeht - vielen Dank dafür!

Wenn ich mir den 26.03.2016 so ansehe:

Dann freue ich mich schon wieder auf die schönen Tage.

:mrgreen: :sunglasses:

Ich hab aus alten Zeiten noch ein BHKW dabei, ergänzt in 2013 mit 7.5 PV und 15 kWh nutzbaren Speicher.
PV 50% ist Süd und 50% West.
Aus den Erfahrungen seit dem wäre eine Verteilung von Ost/Süd/West für eine möglichst lange und gleichmäßige Nutzbarkeit am besten.
Im Sommer wird sonst selbst ein großer Speicher schnell zu voll.
Meine Prämisse ist dabei, so wenig wie möglich einkaufen und einspeisen.
Leider mit dem hohen Bedarf des Eautos nicht immer machbar.

Mit einer guten Nachführung/Verteilung des Ertrags über den Tag kann man schon sehr viel Sommer wie Winter abdecken.
Bei den momentanen Installationkosten von PV wäre das auch kein Problem eine verteilte Ausrichtung durch mehr Module auszugleichen.
Leider steht dem aber das aktl EEG Verhinderunggesetz entgegen.

PV ja, soviel wie geht, Speicher kann ist aber mehr Gewissen statt Geldbeutel.
EAuto muss…

Ich bin als PV-Laie auch skeptisch, was den Speicher angeht.
Meine vereinfachte Sicht:
Vorausgesetzt, ich bin kein Aluhutträger, will also keine Inselanlage weil ich auf die Verfügbarkeit des Netzes vertraue, was bringt bei einer kleinen Anlage eine Speicherbatterie? Die Akkus sind noch zu teuer als dass sich der erhöhte Eigenverbrauch finanziell lohnen könnte. Die Akkus unterliegen wie die PV-Anlagen auch einem Verschleiß.
Die Netzentlastung durch lokale Speicherung ist bei Kleinanlagen und dem derzeitigen Anteil an PV an der Gesamtstromerzeugung wahrscheinlich auch eher zu vernachlässigen, oder? Ich gehe eher davon aus, dass der eingespeiste Strom einer Kleinanlage (bis 10kWp ist denke ich üblich) auch relativ lokal in der Nachbarschaft oder im Ort wieder abgenommen werden kann.

Vielleicht habe ich ja nur Tomaten auf den Augen, aber derzeit erschließt sich mir der Sinn nicht wirklich (außer um die prinzipielle Machbarkeit zu demonstrieren).

Das finanzielle Argument stimmt derzeit noch.

Allerdings brauchst du für „keine Einspeisung“ keine „Inselanlage“ sondern nur eine technische Vorrichtung die die Einspeisung verhindert (rücklaufgeschützter Bezugs-Zähler o.ä.), sowie einen Netzbetreiber (wie unserer vor Ort) der diese Vorrichtung akzeptiert.

Somit kannst du die Anlage ganz ohne KfW und EEG Einschränkungen auslegen und betreiben.

Cheers Frank