Schlauer Hausbau

Hallo Leute,

eines meiner Ziele für die kommenden Jahrzehnte ist der Bau eines Hauses.
Immer wieder treffe ich in den verschiedensten Gebäuden auf Details, die mich in meinem selbst bezahlten Haus wahnsinnig machen würden.
Gestern war ich in einer Tiefgarage, da hängt die Beleuchtung etwas tiefer als die Höhe des Einfahrtstors. Im gleichen Gebäude ist die Tür von der Garage in den Flur 100 cm breit und die Türen von diesem Flur in die Kellerabteile nur 80 cm. In der erst dreijährigen Wohnung, in der ich aktuell zur Miete lebe, ist duschen aufgrund fehlender Brausenhalter in Kopfhöhe bei der Badewanne nicht möglich. Das musste ich selber korrigieren.
Nun, ihr könnt euch denken, was ich von Architekten momentan halte.

Das Haus, das ich zu bauen gedenke, soll bestmöglich zu Ende gedacht sein, bevor es gebaut wird. Von grösster Wichtigkeit ist dabei auch eine möglichst - idealerweise komplett- autarke Energieversorgung. Ich bin gefühlsmässig der Meinung, dass ein von Grund auf dahingehend optimiertes Haus komplett ohne Brennstoffe und Strom auskommen sollte. Ich habe dazu Infos im Netz gesucht, aber es sind irgendwie nur Zweifler zu finden.

Der Sommer ist ganz klar absolut problemlos zu überstehen. Es gibt reichlich Strom und die Heizung ist aus.
Das Hauptaugenmerk muss also auf den Wintermonaten liegen. Nun steht die Sonne im Sommer viel höher als im Winter, was andere ideale Neigungswinkel bei PV und Solarthermie bedeutet. Hierzu meine Gedanken:

Wärme:

  1. Solarthermie ist in meinen Augen nur mit Vakuumröhren interessant, da alles andere im Winter zwecklos ist. Nun können Vakuumröhren nicht im Leerlauf betrieben werden, weil sie sonst dem Hitzetod erliegen. Im Sommer müssen gigantische Wärmemengen abgeführt werden und ein allfälliger Pool soll zur Abkühlung dienen, nicht zum Tee kochen. Die Vakuumröhren sollten daher nahezu senkrecht und möglichst weit oben an der Fassage angebracht werden. So ist die Einstrahlung im Sommer schlecht und die trotzdem anfallende Wärme wird in einen Eisspeicher abgeführt, um für den Winter etwas vorzuholen. Im Winter ist der Einstrahlungswinkel ideal und die Wärme aus den Röhren sollte ausreichen, um die Bude warm zu halten. An besonders sonnigen Wintertagen reicht es vielleicht sogar, um in den Eisspeicher einzuspeisen. Dieser ermöglicht die Überbrückung einiger Tage ohne Sonne. Sehr entgegenkommend ist bei der Wärme, dass kein Nachtausgleich benötigt wird, weil ein anständiges Haus nicht so schnell auskühlt.

  2. Die Frischluft, welche die kontrollierte Raumlüftung ins Haus zieht, wird durch ein schlangenartig verlegtes Rohr unterhalb des Fundamentes geführt, bevor sie beheizt wird. Damit sollte sich die Temperatur schonmal um ein oder zwei Grad erhöhen lassen, was Heizenergie spart. Im Sommer ist es unter dem Haus schön kühler als draussen und die Luft kann ein paar Grad abkühlen. Ich mags nicht gerne warm.

Strom:

  1. Bei der PV spielt der Einstrahlungswinkel auch eine grosse Rolle. Im Sommer ist ohnehin genug Strom da, also muss der Winkel für den Winter stimmen. Das ist aus einem zweiten Grund sehr wichtig: Ich habe noch keine schlaue Möglichkeit gefunden, die Module schneefrei zu halten. Auf Arbeit habe ich keine Lust, also muss das von selbst passieren. Der Anstellwinkel für die Wintersonne müsste steil genug sein, dass Schnee zuverlässig abrutscht. Eine In-Dach-Anlage ist hier die Wahl und spart Kosten. Das Dach ist also entsprechend steil, dafür nur auf der Südseite. Die der Sonne abgewandte Seite kann flacher ausfallen, irgendwo muss ja auch noch Wohnraum hin.

  2. Anders als bei der Heizung muss die Stromversorgung auch über Nacht gewährleistet sein und auch das Nachladen einer normalen Tagesfahrleistung des Autos erlauben. Ein Speichersystem muss also her. Ich schätze nach aktuellem Stand der Technik LiFePo als Mittel der Wahl ein, wovon sicher ca. 40 kWh in den Keller müssen. Dies erlaubt die Versorgung aller Systeme über Nacht und lädt auch noch ca. 100 km in ein MS, ohne dabei volle Ladehübe zu machen. Die PV müsste also in der Lage sein, auch im Winter mindestens 50 kWh pro Tag zu produzieren. Dank grossem Akku im Auto können auch mal zwei drei Tage ohne Sonne überbrückt werden, wenn auf das Laden des Autos verzichtet wird. Ein kurzer Halt am SuC oder sonstwo gleich das aus.

  3. Allenfalls überflüssiger Strom kann im Sommer grosszügig für die Klimatisierung der Räumlichkeiten eingesetzt werden. Was dann noch übrig ist, wird ins Netz eingespiesen, um die Stauseen nicht im Sommer leeren zu müssen.

Ich möchte hier eine interessante Gesprächsrunde starten und die bestmögliche Lösung finden. Ich rufe zu konstruktiver Kritik an meinen Ideen und zu interessanten Gegenvorschlägen auf. Bitte beachtet, dass eine kommerzielle Absicht durch Netzeinspeisung nicht besteht und die Kosten für das Gesamtsystem lassen wir ebenfalls aussen vor. Meine finanzielle Situation wird frühestens in etwa 10 bis 15 Jahren einen Hausbau zulassen. Wie die Preise für PV-Module und Konsorten dann aussehen, weiss heute niemand. Sicher ist, dass sie anders sein werden. Eine Kostenrechnung ist heute sinnlos.

Erste Frage: Warum Solarthermie?
Durchgängig PV und ein Wärmepumpen System können mehr Sinn machen.

Solarthermie deshalb, weil der Wirkungsgrad von Vakuumröhren im Bereich von 80 % liegt. PV ist etwas unter 20%. Also Stand heute ein Faktor von vier. Kann eine Wärmepumpe im Winter viermal so viel Energie bereitstellen, wie sie verbraucht?
Meinst du eine Luft- oder eine Erdwärmepumpe?

Schau mal das hier: Traumhaus ohne jeden Anschluss

Haus mit einem 86m2 Wassertank (9 x 3,30 m ) der aufrecht im Haus steht und die Kältephasen überbrücken soll.

https://tff-forum.de/t/autarkes-haus-lesetipp-tag-der-offenen-tuer-heute/8082/1ß

Meine Erdwärmepumpe hat einen COP Wert von 4,9! Bedeutet 1kW Strom = 4,9kW Wärme. Außerdem hat sie auch eine Kühlfunktion, damit kannst du dann im Sommer über die Fußbodenheizung etwas kühlen.

Das größte Problem bei deinen Überlegungen ist, dass du im Winter keine 50kWh Strom täglich erzeugen kannst. Es sei denn, deine Anlage ist größer als es ein EFH typischerweise ist und du hast eine Windanlagen, die die Wolken wegbläst. :wink:

Hi Reni,

ich habe vor 8 Jahren ein „Plusenergiehaus“ gebaut,
welches aber nicht netzunabhängig ist.

Ökologisch/energetisch reicht das aus meiner Sicht
vollkommen aus, da es ja absolut egal ist, ob ich den
Strom zwischendurch beim Energieversorger oder
aus einem eigenen Speicher borge.

Ich bin mit meinem Haus sehr zufrieden, nur mit der
Solarthermie an der Südfassade nicht.
Ich hatte mir von ihr mehr versprochen (sie schafft
knapp die Häfte meines Warmwasserbedarfs trotz
8 großer Module). Ich hätte damals auch diese Fläche
für PV nutzen sollen und hole das Versäumnis gerade
nach, indem ich eine zweite PV Anlage auf den Carport
baue.

Solltest Du mal nach Norddeutschland kommen,
bist Du herzlich eingeladen, mein Haus (nur wenige km
vom Supercharger Rade entfernt) zu besichtigen.

Ein bischen schade, dass Du so eine schlechte Meinung von Architekten und Ingenieuren bekommen hast, aber Du hast Recht es gibt reichlich schlechte Arbeit. Ich bin Elektroingenieur und erstelle Energiekonzepte auch in der Schweiz, allerdings nicht im Bereich Wohnungsbau.

Hilfreich ist sich selber Ziele zu setzen, insbesondere ob Du für dich die wirtschaftlichste Lösung willst oder mit Abstrichen an der Wirtschaftlichkeit andere Prioritäten setzt z.B. Teilautonomie bzw eigene Erzeugung. Den Schieberegler dazwischen kann man beliebig ändern. Viele Kunden haben auch einfach Spaß an der Technik. Die Ökonomie muss nicht auf der Strecke bleiben, im Gegenteil auf die lange Sicht kann es sich lohnen anfangs mehr zu investieren.

Wichtige Parameter sind auch die Energiepreise. Gerade die Strompreise sind in der Schweiz vergleichsweise günstig, die Anlagenkosten dafür hoch, damit tut sich z.B. die Photovoltaik noch sehr schwer.

Obwohl die Solarthermie sehr gut funktioniert ist sie bei unseren Lösungen auf dem Rückzug. Unser Ansatz ist sehr oft Photovoltaik zum Eigenverbrauch soviel wie möglich. Neben einem gut gedämmten Gebäude gehört dann eine Flächenheizung und eine Wärmepumpe zu einem Ansatz den man untersuchen könnte. Eine Luftwärmepumpe ist günstig, tut sich aber im Winter schwer. Gegen das Erdreich zu heizen kann interessanter sein. Die Wärmepumpe kann man auch zur Kühlung hernehmen, ein Komfortthema. Strom sollte im Sommer genug da sein. Batteriespeicher (Tesla) sind eine interessante Sache - einen kleinen habe ich auch - aber noch sehr teuer.

Ich bin sicher Du findest einige Spezialisten die Dir das sicher rechnen können.

Ich glaube Du zäumst das Pferd von hinten auf. Damit man ein Haus denken kann, muss erstmal die Rahmenbedingungen kennen. Die Energieautarkie kann ein Designziel sein, aber diese allein reicht nicht als Entwurfsprinzip.

Wie willst Du leben? Wo willst Du leben? Welche Miitel stehen zur Verfügung? Willst Du nur nach Errichtung des Hauses energieautark sein oder kommt es Dir darauf an, dass die Energiebilanz inkl. Bau positiv ist?

Erstmal nur ein paar wenige Fragen, um überhaupt mal einen Ansatz für eine Diskussion zu haben. Ich entwickele zwar städtische Immobilien, keine Einfamilienhäuser, aber wenn man ein funktionierendes Haus mit guter Architektur haben will, muss man unabhängig von der Größe auch im übertragenen Sinne bei den Fundamenten anfangen.

Gruß Mathie

Zum Thema energieautarkes Haus ist mir der Vortrag von Timo Leukefeld auf der eRuda 2015 im Gedächtnis geblieben. Bei diesem Konzept wird die Sommersonne in einem großen Energiespeicher (Wassertank) gespeichert, auf den dann im Winter zurückgegriffen wird:

timoleukefeld.de/autarke-geb … -haus.html

Ich kann das Konzept nicht bewerten, da ich mich damit nicht beschäftigt habe, wollte das aber in die Diskussion zur Prüfung einbringen.

Wow, die rege Beteiligung zu später Stunde freut mich sehr.

Der Reihe nach:

Ist das eine Tiefenbohrung oder oberflächennahe Rohre im Garten?

Herzlichen Dank für die Einladung. Darauf komme ich gerne zurück, sollte ich einst in der Gegend sein. Wer weiss, was mit dem MS alles passieren wird.
Hast du Vakuumröhren verbaut?
Die Fläche auf dem Carport ist natürlich eine gute Gelegenheit für einen weiteren Ausbau Daumen hoch

Ich bin sicher, es gibt auch sehr fähige Architekten. Als Laie muss man bloss höllisch aufpassen, weil man vieles erst merkt, wenn die Kiste gebaut und bezahlt ist. Gegen Ingenieure habe ich nichts, 2018 sollte ich auch einer sein.
Mein momentanes Ziel ist eine möglichst radikale Art zu bauen zu finden, optimiert auf Energieverbrauch. Idealerweise so weit, dass auf fremde Energie verzichtet werden kann. Dabei soll individuelle Mobilität inkludiert sein. Die Kosten sind dabei aktuell völlig egal, da in 15 Jahren alles anders sein wird. Interessant ist vor allem, OB es möglich ist. Der Preis ist nur eine Zahl, die sich einerseits verändern wird und andererseits für jeden eine andere Bedeutung hat. Machbarkeit hingegen ist binär. Falls es nicht machbar ist, wäre interessant zu sehen, was und wieviel denn fehlt. Vielleicht ist es heute nicht möglich, aber bei 5 % mehr Wirkungsgrad bei den PV-Modulen schon. Als zukünftiger Ingenieur interessiert mich das Thema Energie sehr. Der Ing. der Zukunft wird unser heutiges Energieproblem lösen müssen.

Das mit der Wärmepumpe habe ich eingesehen. Die Möglichkeiten sind wohl vielfältiger.

Energieautarkie und eine neutrale Energiebilanz inkl. Bau sind mir sehr wichtig. Ich möchte nicht in die Fussstapfen meiner Eltern treten, die mangelnde Isolation mit Heizöl kompensiert haben. Damit will ich niemandem auf den Schlips treten, aber so wars bis vor wenigen Jahren halt. Für die Menschheit ist nur die Zukunft von Bedeutung. Sollte es bis dahin nicht sowieso Stand der Technik sein, soll so ein Haus auch als Muster dienen. Eine Machbarkeitsstudie um Zweifler und Ölköpfe zu übertönen.
Bevorzugte Lage ist der Grossraum Zürich. Wind gibts hier leider im Mittel nur sehr wenig.
Das Haus soll eine „normale“ grosszügige Kubatur aufweisen, bevorzugt mit etwa zwei Autoeinstellplätzen im Untergeschoss und etwa 50 Quadratmeter für eine Werkstatt, ebenfalls im UG. Ansonsten „normal“. Auf jeden Fall soll es ein Neubau sein, ich habe keine Lust auf Vergangenheit. Wie meine finanzielle Situation zu Baubeginn aussieht, ist heute noch nicht abschätzbar. Genauso wie das Zinsniveau.

ich wollte eigentlich noch zuwarten und im gesamten forum mehr lesen. aber dieser thread zwingt mich eigentlich fast zum schreiben.
ich habe im ganzen forum gesucht, aber nichts zum thema „keshe“ gefunden. was mich eigentlich etwas wundert. und doch auch wieder nicht. grund: keshe wird von vielen belächelt und/oder als scharlatan abgetan.
schaut selber: google.ch/search?client=ope … 8&oe=UTF-8

ehrlich gesagt weiss ich selber (noch) nicht was ich davon halten soll. aaaaber, für mich ist eines ganz klar. wenn ich, hoffentlich bald mal, mein ms habe, wird mich sehr bald eine fahrt zu jemandem führen der sich damit auskennt.
was will ich da? meine idee ist, dass ich mit einem plasmagenerator von keshe im tesla eingebaut für immer und ewig unabhängig bin von jedwelcher ladestation.
genauso würde ich, wenn ich ein haus bauen würde, das thema keshe sehr intensiv verfolgen und in betracht ziehen.

beim googeln (siehe obiger link) stösst man auf sehr viel gebastel. einiges ist nichts wert, vieles ist nicht schön und würde ich niemals im ms haben wollen. aber man kann das was funtioniert verbessern. und es gibt den original generator von keshe. der sieht gut aus. nur weiss ich noch nicht ob der für einen tesla reicht.

der elektoring. ralf wagner wird jetzt vielleicht die hände über dem kopf zusammenschlagen und ausrufen „um gottes willen …!“ :laughing:
(oder auch nicht :unamused: ) aber mir ist dieses thema sehr wichtig. und keshe auch. und! … nicola tesla war’s das damals auch.

Willkommen im Forum
Ich möchte, dass das hier ein seriöser Thread bleibt. Das Thema ist mir sehr wichtig und etwas realistischer als „Keshe“.
Bitte auf weitere Beiträge zu freier Energie und ähnlichen Perpetuum Mobili verzichten.

Hast Du das gelesen?

[url]http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/09/05/die-keshe-foundation-wissenschaftliche-revolution-oder-unsinn/2/[/url]

Falls Du dann immer noch nicht weißt, was Du davon halten sollst, dann weiß ich auch nicht was ich noch sagen soll.

Gruß Mathie

Danke, Mathie. :mrgreen:

Hokus Pokus Fidibus.

Zurück zum Thema :slight_smile:

@biglake: Um Gottes Willen! Mehr sage ich dazu mal nicht. :mrgreen:

@Topic: Autarkie finde ich bei Häusern auch spannend. Allerdings glaube ich auch, dass ein Netzanschluss nicht automatisch schlecht ist, weder aus wirtschaftlicher Sicht noch ökologisch. Im Sommer haut es vielleicht noch ganz gut hin, wobei es natürlich auch im Sommer eventuell unterm Strich besser ist ist, wenn man quasi „den Strom aus dem Nachbardorf“ verbrauchen kann, wenn es vor Ort kurz bewölkt ist, statt über Speicher mit Verlusten zu gehen. Auch wenn 2 Tage die Sonne im ganzen Bundesland nicht so scheint ist es vielleicht im Nachbarbundesland besser. Kurz, ich räume den Stromnetzen eigentlich einen ziemlich hohen Stellenwert ein und denke, dass sie volkswirtschaftlich gesehen bei gleichen Investitionen mehr bringen als Speicher.

Vor allem zeigt sich das natürlich im Winter. Da kommt man mit PV nicht sehr weit, aber ein Windrad erzeugt zumindest in Norddeutschland im Winter regelmäßig ganz ordentliche Mengen Energie. Die muss dann eben per Netz in der Bevölkerung verteilt werden, das kann man nicht wirklich alleine autark machen. Ähnlich bei (Groß-)Wasserkraft.

Man kann also sehr viel Geld in PV und Speicher und Heizenergiereduzierung stecken, vielleicht geht es dann auch autark und ich finde wie gesagt, dass das sehr spannend ist. Sicher ein tolles Hobbyprojekt, wenn auch teuer. „Vernünftiger“ nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht wäre vermutlich aber ein Stromanschluss, den man auch für Bezug nutzt, und die dicke Kohle die übrig bleibt investiert man dann in einen Bürgerwindpark vor Ort oder so. :wink:

Ein Stromanschluss ist mit Sicherheit eine gute Sache. Im Sommer beispielsweise, wenn viel PV-Strom nicht gebraucht wird, kann dieser der Industrie zur Verfügungs gestellt werden. Die Industrie verbraucht ja pro Dachfläche viel mehr Strom, als der Privatmann.
Das Netz wird auf jeden Fall benötigt. In der Schweiz ist es nur so, dass wir ohne AKW „nur“ noch 60 % des Stromes mit Wasserkraft bereitstellen können. Mit der Elektromobilität und der wachsenden Bevölkerung wird der Stromverbrauch aber eher ein paar Prozent zulegen als abnehmen. Das heisst, ich möchte so viel wie möglich selber produzieren. Für Notfälle und zum Einspeisen ist ein normaler Netzanschluss Pflicht.
Ein Haus kann aber auch autark sein, wenn es mit dem Netz verbunden ist, indem einfach nie Energie aus dem Netz bezogen wird.

Auf einem Grundstück einer gewissen Grösse darf ja nur eine bestimmte Fläche bebaut werden. Die Höhe ist normalerweise auch begrenzt. Daraus ergibt sich rechnerisch eine Maximalkubatur, die möglichst effizient versorgt sein will. Wenn nun beim Bau auf eine Optimierung der Dachfläche auf die Bedürfnisse der PV geachtet wird, ist da sicher schon viel gewonnen.

Aber gerade solche Überlegungen wie Solarthermie vs PV mit Wärmepumpe sind die Details, die das Thema spannend machen und die am Schluss darüber entscheiden könnten, ob der Zähler dreht oder steht.

Bürgerwindparks finde ich übrigens saugeil!

Schaue dir einmal folgendes an:
Sonnenhaus-Institut.de. Danach habe ich 2009 gebaut und bin sehr zufrieden. Ich würde nur Kleinigkeiten heute noch mal ändern. Aber das Energiekonzept an sich ist gut.

Edith: die sommerliche Überschusswärme wird in einem Schwimmteich abgegeben.

In diesem Thread gibt es etliche interessante Beiträge inkl. Diskussion bzgl Solarthermie und Beispielrechnungen, ich verlinke bewusst keine einzelnen Beiträge, am besten mal selber durchschauen:

Interessant ist auch der Blog von Forenuser raffiniert:
passivhuus.wordpress.com/

Nein, es sind Flachkollektoren.
Die waren deutlich billiger und ich hatte damals damit gerechnet,
dass sie mehr Warmwasser produzieren, als ich jemals brauchen würde.
War leider ein Irrtum.
Vielleicht tausche ich sie am Ende ihrer Lebensdauer gegen Vakuumröhren.

Ich habe ein Passivhaus mut Vakuumröhren Kollektoren zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung (mit Trockenanbindung, entschärft das Überhitzungsproblem und man kann einzelne kaputte Röhren tauschen ohne das gesamte System zu entleeren, wieder zu befüllen und zu entlüften). Tolle Sache.

Allerdings würde ich heute statt Kollektoren zusätzliche PV zur Warmwasserbereitung installieren, da im Winter die Kollektoren meist nur 30-40 Grad warm werden (im Betrieb) und das aufgrund der nötigen Differenz Temperatur eben nicht zur Warmwasserbereitung ausreicht… Mit PV (und selbst mit Heizstab statt Wärmepumpe) könnte man bei diesen Bedingungen - mit richtig geplantem Systen - hingegen trotzdem Warmwasser erzeugen.

Cheers Frank