Akkulagerung Langzeitschäden? WerkzeugAkku

Hallo Leute,

eine Frage an die Akkuexperten:

wie schädlich ist es für die gesamte Lebensdauer eines WerkzeugAkkus, wie einem Akkuschrauber, wenn er geladen (nicht unbedingt auf 100%) im Baumarkt liegt für ca 1 Jahr. Ist es für den Akku sehr schädlich? Auch schädlich wenn er dadurch nicht tiefentladen wird?

Kann man das irgendwie prozentual sagen?

Also ein Akku,der 1 Jahr liegt hat dadurch für den Käufer automatisch 20% weniger Kapazität bei späterer Nutzung…

Danke für die Antworten.

Meine laienhafte Erklärung: Bei heutigen Lipoakkus ist in der Zelle ein chemisches Additiv, welches beim ersten Ladevorgang zerstört wird.
Die chemischen Prozesse werden durch das Additiv praktisch unterbunden, dh der Lipo altert nicht, solange er nicht geladen wird.

Bin kein Akkuexperte, aber my 2 Cents: Das kann man nicht sagen, jedenfalls nicht ohne weitere Angaben. Akkutyp (Liion, NiMH), Ladezustand bei Einlagerung, Akku vom Gerät getrennt, Temperatur im Baumarkt etc…

Bei den von mir in letzter Zeit gekauften Geräten stelle ich fest, dass die Liion-Akkus bis max. 50% geladen und vom Gerät getrennt sind. Dann verlieren die zwischen 1-5% p.a. Die Hersteller haben also alles richtig gemacht, der Akku ist noch nicht gealtert, selbst wenn er 1 Jahr lag.

Mittlerweile ist es so, dass die Akkus viel viel länger halten als die Maschine selbst.
Das war vor 10 Jahren noch anders herum.

Und das ist ja nur die Haltbarkeit. Spannung (=Kraft) und Laufzeit sind ja auch enorm gestiegen.

Von dem her ist ja eigentlich mehr oder weniger egal wie der Akku gelagert wurde.

Li-Ion-Akkus idealerweise bei 50% Akkustand und kühl lagern.

Es geht um Li-on Akkus. Temperatur würde ich im Baumarkt mal auf 20 Grad schätzen. Im Sommer auch mal mehr. Teilweise bereits ins Gerät eingesteckt. Je nach Hersteller oder Verpackung.

Ins Gerät eingesteckt könnte einen erhöhten Verbrauch bei Lagerung bedeuten sofern der Schalter nicht physikalisch trennt. Temperatur ist ok.

Der beste Hinweis ist eigentlich folgender: Wenn der Akku bei Kauf noch 20-50% SOC hat, dann ist er wohl durch die lange Lagerung nicht geschädigt. Ist er entladen oder tiefentladen, dann war die lange Lagerung nicht gut für den Akku und der Akku ist sicherlich geschädigt, zumindest nicht mehr in Neuzustand.

[emoji106] danke. Das reicht mir als Indikation.

Du kannst um die Alterungsprozesse zu minimieren, die Zellen einfrieren.
Machen im Modellbaubereich einige …

leolipo.de/leoliposhop/shop_cont … 953c8fc242

Google spuckt noch folgendes aus:

Das Thema scheint allgemein recht unbekannt zu sein…
{…}
Lipos werden bei der Herstellung mit einer speziellen Chemikalie versehen, die als Reaktionsbremse dient. Das bedeutet, die Chemie im Akku wird ruhig gestellt, dadurch ist ein neuer Lipo länger lagerfähig
{…}
Zusatz bewirkt auch, daß die Zellen anfangs hochohmiger sind, also nicht ihre volle Leistung bringen
{…}
Darauf gekommen bin ich, als ich vor etlichen Jahren die Innenwiderstände neuer Lipos gemessen habe. Damals waren die Dinger noch sauteuer und außer Kokam gab es kaum was. Dabei fiel mir auf, daß nach mehreren Ladungen der Innenwiderstand geringer geworden war, die Spannungslage unter Last höher und die Kapazität ebenfalls höher. Mit viel Fragerei bekam ich dann die Info, daß den Zellen bei der Fertigung ein sogenannter Reaktionsinhibitor beigemischt wird, damit sie lagerfähig sind
{…}
Dieser Reaktionsinhibitor wird bei den ersten Ladungen und Entladungen abgebaut. Belastet man den Akku nun gleich voll, kann dieser Vorgang nicht vollständig abgeschlossen werden, es verbleiben Reste in den Zellen. Diese Reste des Reaktionsinhibitors sind es, die für einen erhöhten Innenwirderstand und eventuelle Blähungen der Zellen verantwortlich sind. Belastet man neue Akkus bei den ersten Zyklen mit geringen Strömen, wird der Reaktionsinhibitor vollständig abgebaut und die Zellen bringen ihre maximal mögliche Leistung

Das ist ja interessant…ich dachte, dieses Thema „mehrere Zyklen“ wäre bei Lion Akkus nebensächlich. Hatte das als Nicd/Nihd Problem abgespeichert. Das würde heissen, es macht durchaus Sinn einen neuen Akku zuerst ein paar Zyklen durchlaufen zu lassen bevor man ihn gleich in den Hardcore Einsatz schickt…

Denke nicht das Tesla eine Reaktionsbremse einsetzen muss. Im Gegensatz zu Modellbau-oder Werkzeugakkus ist der Zeitraum zwischen Produktion und erster Inbetriebnahme halbwegs bekannt.
Sollte der Akku direkt nach der Zellproduktion länger gelagert werden, findet das sicherlich in klimatisierten Lagern statt.

Ja von der Reaktionsbremse habe ich auch schon gehört. Aber ob die heute noch verwendet wird ? Weil der Lagerungsverlust bei getrenntem Akku in der Regel so niedrig ist, dass der Akku bis zum Einsatz/Verkauf nur wenige Prozent verliert.

Ich lagere Liion-Akkus für meine Gartengeräte im Winter auf ca. 50% geladen im Kühlschrank, dto. selten genutzte Werkzeugakkus, dto. Handy-Ersatzakkus. Darauf PostIt-Kleber wann eingelagert mit wieviel Prozent. Dann sehe ich wieviel der Akku nach x Monaten verliert. Bei Werkzeugakkus ist das teilweise schwierig, weil da keine Prozente angezeigt werden. Dann messe ich die Spannung um zu ermitteln wieviel Prozent geladen sind. Da muss man natürlich einmal ganz voll und einmal ganz leer gemessen haben. Dann weiss ich auch wie lange ich laden muss damit der Akku nicht voll ist, sondern bei ca. X Prozent.

Klasse Boris. [emoji1] meine Frau sagt immer ich würde aus der Akkubehandlung bei allen möglichen Getäten eine Wissenschaft machen…[emoji6] du bist im Vgl. zu mir ein Raketenwissenschaftler. [emoji1][emoji106]