Technology Review: Warum der Diesel am Ende ist

"Mit Vollgas in die Sackgasse" lautet die Überschrift eines zweiseitigen Artikels in der aktuellen Ausgabe von Technology Review (2/2016).
"Das Ende des Diesels naht! Denn die Grenzwerte für Schadstoffe halten alle Hersteller nur mit Tricksereien ein.
heise.de/tr/magazin/2016/2/48/
Zitat: „Was VW beim Diesel nur mit Betrug gelang, schaffen die Konkurrenten ganz legal. Das Ergebnis ist jedoch das gleiche: Jenseits dieses Schleichens im Fahrzyklus, etwa bei starker Beschleunigung oder über 120 Stundenkilometer, schalten sie die Abgasreinigung einfach aus.“
Und das ist erlaubt. Weiter werden ähnliche Probleme bei Ottomotoren beschrieben (Ruß bei Direkteinspritzung und Sauereien wie z.B. „Vollgasanfettung“).

Das ist ja reizend … wörtlich.

Nachtrag: Ein Teil des Artikels ist online zu lesen.
heise.de/tr/artikel/Mit-Voll … 83450.html

Nachtrag 2: Ein alter Beitrag vom Deutschlandfunk (20.9.2007) trägt den gleichem Titel und hat ein ganz ähnliches Thema. Allerdings steht dort hinter der Überschrift noch ein Fragezeichen.
deutschlandfunk.de/mit-vollg … e_id=98888

Nachtrag 3: Heute herrscht bei einigen Online-Medien Torschlusspanik?

Nachtrag 4: ZEIT ONLINE habe ich gestern vergessen. :wink:

Nachtrag 5: Extremfall Stuttgart und die Abgasbehandlung bei Daimler

Und jetzt. Glaubt denn jemand dass das nicht seit 10 Jahren jeder weiß? Der Fehler liegt daran dass es keine maximale Emissionen gibt. Ein AMG ML baller bei 250 mal kurz 25l durch den Auspuff und das mit dem Vielfachen an Schadstoffen im Verhältnis zum Zyklus Verbrauch.

Diese ganze Regel ist total albern. Zyklus zum Vergleich aber maximale Belastung muss auch unbedingt her

In 10.000 a.D. wird jeder Archäologe im Boden auf eine markante Schicht treffen und sagen " …auch hier finden wird die K-T-Grenze des Euro-6 Zeitalters"

Und warum soll der kleine Mann mit seinem LUPO oder Golf mit 10 bis 15tkm nun ein schlechtes gewissen haben wenn Herr Unternehmer mal mit dem ML und Dachbox übers WE nach St. ANTON ballert.

Der AMG Fahrer hat das nicht. braucht er auch gar nicht, er bezahlt ja dafür, ausserdem gibt es ja gar nicht so viele von den Dingern. So tickt unsere Gesellschaft. Jeder tropfen Öl der gefördert wird, wird auch verbrannt. Das ganze CO2 Geschrei hat null nutzen. Hier versagt die Weltpolitik kolossal.

Ehrlich gesagt ich wusste das nicht. Ich bin bis zum VW-Skandal davon ausgegangen, dass Kats und Abgasreinigung auch bei > 120 km/h oder starker Beschleunigung funktionieren …

Ich denke, so einen naiven Glauben hatten die allermeisten Menschen. Ich kann mich auch schwer in den Manager und Entwicklungsingenieur hineinversetzen, die im Meeting beraten: „Lasst uns doch den ganzen Abgasquatsch ab 120km/h einfach abschalten. Verdünnt sich doch eh, der Dreck.“ „Hab ich doch schon vor 2 Jahren vorgeschlagen. Meine Jungs implementieren sowas in 2h. Dann können wir im oberen Leistungsspektrum nochmal 10PS mehr herauskitzeln.“ „Au ja, so machen wir das. Die 10PS bringen wir dann zeitgleich mit dem Start des BlueEfficency-Labels, das wir letzte Woche besprachen. So können wir mit einer Werbekampagne 2 Botschaften senden: Sauber und leistungsstark.“

Eine Farce, dass manche Hersteller gegen Aufpreis früher freiwillig Euro5 Modelle vor der gesetzlichen Einführungspflicht anboten. Die wussten ganz genau, das sie damit die Kaufkraft von umweltbewussten Käufern abschöpften. Denen drehte man also auch ganz bewusst Fahrzeuge an, die die beworbenen Features nicht in dem Umfang aufwiesen, wie es der umweltbewusste Kunde erwartete.

Ich weiß nicht, worüber ihr euch aufregt.

Das ist alles bekannt und systembedingt nicht zu ändern. Es sei denn, man würde den Verbrennungsmotor auf eine bestimmte motorspezifische Drehzahl begrenzen.

Diesel = wesentlich höhere Verdichtung = höhere Verbrennungstemperatur = wesentlich mehr Stickoxide \ oder man geht wieder auf die alten Diesel zurück = Dieselüberschuss = Kühlung der Verbrennung = weniger Stickoxide aber viel Ruß und Kohlenwasserstoffe im Abgas. Kennen wir von früher: Dieselfahnen!

Benzin = Begrenzung der Drehzahl in einem Bereich, in dem Komponenten wie Kat noch einigermaßen Wirkungsgrad besitzen = Motor erreicht nicht mehr seine volle Leistung = PS-Angabe wäre nur noch Theorie. Wenn der Motor höher dreht, entsteht eine so große Wärmemenge, dass der Motor mit Öl und Wasser nicht mehr gekühlt werden kann = Anreicherung mit Benzin zur Kühlung (übrigens ist das keine neue Erfindung, sondern wird schon immer praktiziert) = Erhöhung der Kohlenwasserstoffe, des Kohlenmonoxids im Abgas. Da durch die interne Motorkühlung der Motor nicht mehr mager (also mit Sauerstoffüberschuss), sondern nunmehr fett betrieben wird, verbrennt der gesamte Sauerstoff, aber das Benzin nicht vollständig = der Katalysator kann gar nichts mehr ausrichten, weil kein Sauerstoff für die katalytische Reaktion vorhanden ist. Es ist sogar besser, den Katalysator abzuschalten oder per Bypass zu umgehen, weil die immer noch „fetten“ Abgase ihn nur Schaden zufügen würden.

Also alles ganz normale Verbrennertechnik - ließe sich praktisch nicht vermeiden. Ein Abgastest unter Volllast wäre sinnlos, weil man das Ergebnis vorhersagen, aber nicht ändern kann!

Das Problem der Verbrenner ist doch, dass für einen hohen Wirkungsgrad eine grosse Temperaturdifferenz genutzt werden muss. (Carnot)
Das geht vorallem dann am besten, wenn eine sehr hohe obere Temperatur erreicht wird und der Kolben viel Hub macht, um eine grosse Abkühlung zu erreichen. Das ist beim Diesel grundsätzlich durch das grosse Hub-Bohrung-Verhältnis gegeben. Trotzdem entstehen bei den hohen Temperaturen halt Stickoxide.

… der Verbrenner! :wink:

Ja, hast rechter als ich :mrgreen:

… was sagen eigentlich die Verfechter der ‚freien Fahrt auf deutschen Autobahnen für freie Bürger‘ zu dieser Problematik???

Die sagen, dass auf der Autobahn ja keiner wohnt, der Dreck gut verteilt und verdünnt wird und die Schadstoffe sich ja ganz schnell in beste Gebirgsluft umwandeln. :mrgreen:

Oder es kommt der Müll „heutige Abgase seien sauberer als die normale Luft“, den man immer mal wieder irgendwo liest.

Ja, so ähnlich ist es tatsächlich!

Aber bitte nicht schon wieder einen neuen Thread über ein völlig unnötiges Tempolimit!

Also noch mal zum mitschreiben oder mitdenken:

Es sind verhältnismäßig wenige Fahrzeuge, die schnell fahren bzw. sich in einem ungünstigen Drehzahlbereich bewegen (die gibt es übrigens nicht nur auf der Autobahn! Das erreicht man auch im 1. Gang in der 30er-Zone). Die Abgase auf der Autobahn, die unlimitiert doch meist in ländlichen Bereichen vorkommt, werden durch den von den Fahrzeugen erzeugten Fahrtwind verwirbelt, was zu einer starken Verdünnung führt. Stickoxide und Kohlenmonoxide, die bei hohen Motorlasten vermehrt entstehen, werden natürlich (im eigentlichen Sinn!) relativ schnell abgebaut.

Wenn man aus Umweltgründen bei schnell fahrenden Autos anfangen würde, würde dies bedeuten man fänge nach einer abc-Analyse bei y an!

Tausende von Autos in der Stadt sind das Problem (s. Stuttgart u. Berlin - Feinstaubbelastung!) und dabei ganz besonders der Öffentlichkeit Nahverkehr mit seinen Dieselbombern - recherchiert mal wieviele Tonnen Diesel der ÖNV im Jahr verbrennt! Und das direkt unter der Nase des Bürgers.

Von einer Feinstaubbelastung auf unseren Autobahnen habe ich hingegen noch nichts gehört.

Seid doch also bitte vernünftig und packt das Problem dort an,wo es tatsächlich entsteht.

… und ihr müsstet konsequenterweise das Tempolimit nur für Verbrennertechnik fordern - also Elektroautos davon ausnehmen!

Natürlich ist das Problem in der Stadt ein viel grösseres als auf der Autobahn. Zumal der Verbrauch in der Stadt ähnlich hoch ist, wie bei zügig fahrenden Autos auf der Autobahn und deutlich höher als bei solchen, die auf der AB mit Richtgeschwindigkeit unterwegs sind.
Die ganzen Märchen, wie sauber Abgase seien, werden aber auch für die Stadt erzählt. Somit passt das wieder.

Blackbird,
Du kannst doch nicht mit Argumenten zu so einer Ideologischen Debatte kommen. :wink:

Wie viele Messstationen gibts denn an Autobahnen? Im Übrigen gehts ja hier nicht um Feinstaub, sondern um Stickoxide.

An der Autobahn sind diese Themen auch nicht von großer Bedeutung dort ist co2 das wichtigste

Ich wohne in ländlichem Raum und war heute Morgen wie so oft gezwungen hinter einem Audi Diesel herzufahren. Die Dinger stinken ganz fürchterlich. Nicht wie früher die alten Traktoren sondern irgendwie giftig.
Ich habe dann den Abstand vergrößert um dem Gestank ein wenig zu entkommen. Merkt das denn außer mir keiner? Ist das gesellschaftlich so sehr akzeptiert? Oder stinkt es in den Städten so sehr, dass man einzelne Autos nicht mehr wahrnimmt?

In ein paar Jahren schon werden wir und die unfassbare Geschichte von früher erzählen, als an jedem Auto hinten ein, oder mehrere Rohre waren aus denen die giftigen Abgase dem Nachfolgenden einfach ins Gesicht geblasen wurde.

Meine ganz subjektive Meinung.