"Ökostrom", wenn es trübe ist und der Wind nicht weht?

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Kannst Du mir mal erklären, woher dein „Ökostrom“ kommt, wenn es wie momentan gerade trübe ist und der Wind nicht weht?

Werden die Supercharger dann abgeschaltet?

Hey, EisenBulle, bleiben bei Dir nachts Flüsse stehen und Wasser fließt vom Sausee nicht meh nach unten?
Darüber hinaus, wann gab es an Nord und Ostsee eine komplette Windstille, in der alle Windkraftwerke still standen?
Wird darüber hinaus nachts auch die Erde kälter, dass keine Geothermie Kraftwerke laufen?

Zwei Beiträge und 2x getrollt :laughing: super Eisi

Er kommt formal überwiegend aus ausländischen Wasserkraftwerken in Österreich und Norwegen/Schweden.

Da sich im Ausland niemand für Ökostrom interessiert wird dieser formal an deutsche Ökostromanbieter verkauft. Umgekehrt kauft das Ausland dann formal grauen Strom an der Strombörse.

Hier sind Informationen zur Stromherkunft der EWS Schönau.

Damit die Neuanlagenquote erreicht wird, werden immer wieder neu gebaute Anlagen im In- und Ausland unter Vertrag genommen, dafür fallen alte heraus. Nur weil die verkaufte Ökostrommenge gegenüber der tatsächlich in regenerativen Anlagen im Strommix produzierten Menge ein ganz kleiner Anteil ist, funktioniert dieses Geschäftsmodell des „Green-Washing“, und wird auch noch so lange funktionieren wie sich die Ökostromanhänger so leicht täuschen lassen.

Wer wirklich was für für die Energiewende tun will sollte selbst direkt in entsprechende Projekte investieren, und lieber den Wettbewerb dadurch befördern dass er zu Stromanbieter mit günstigen Preisen zu vernünftigen Bedingungen wechselt. Denn dies werden in der Regel nicht die Stromkonzerne und deren Ableger sein, da diese mit ihren überhöhten Endkundenpreisen für die Kleinverbraucher ihre Industriekundenpreise quer subventionieren müssen, damit sie konkurrenzfähig bleiben.

So werden die Stromkonzerne von zwei Seiten in die Zange genommen, durch den weiteren Ausbau von Anlagen hier und durch die Preisdruck bei den privaten Verbrauchern.

Egn, ich bin gespannt, ob er echten Argumenten offen gegenüber steht. Bei seinen beiden Beiträgen hab ich aktuell meine Zweifel

Ciao
Michi

Der Strom wäre aber auch ohne Ökostromanbieter im Strom-Mix an alle Verbraucher gegangen.

Das meinst Du jetzt aber nicht ernst oder?

Geothermie leistet keinen wesentlichen Beitrag zur Stromerzeugung.

Ganz generell ist es so, dass der zusätzliche Strom, den Elektroautos verbrauchen, von Quellen kommt müssen die jederzeit den zusätzlichen Strom auch produzieren können. Da das Angebot an regenerativem Strom durch das natürliche Angebot immer limitiert ist, geht das nur mit Kraftwerken die irgendeinen Brennstoff/Speicher nutzen und noch nicht an der Kapazitätsgrenze laufen.

Die Ökostromanbieter können wenn sie lastprofilgesteuerten Ökostrom anbieten, diesen in der Regel nur dadurch anbieten, dass ein sich ständig ändernder Anteil an Strom aus den vertraglich gebundenen Ökostromkraftwerken im Ausland (hauptsächlich Wasserkraft) als erzeugter Ökostrom deklariert wird. Die entsprechenden Kraftwerke produzieren immer so viel wie die lokalen Netze vertragen.

Nimm seine Beiträge doch mal als Anstoß Dich selbst mit der Ökostrombranche im Detail auseinander zu setzen und lies mal die Geschäftsberichte auch der sogenannten guten vier Anbieter. Du wirst feststellen, dass nicht alles wirklich grün ist was grün angestrichen ist.

Es gibt schon genug Beiträge zu diesen Themen, die dort auch ausgiebig diskutiert werden .
Bitte Thread sperren

Das hatten wir schon mal alles unter dem Titel „polnisches Kohlekraftwerk“. Zb hier:

Bitte besonders die Beiträge von snooper77 und volker auf der verlinkten Seite beachten.

Die Argumente sind meiner Meinung nach nicht schlüssig.

snooper schreibt dass der Strom irgendwann aus Grundlastkraftwerken kommen wird, was auch richtig ist. Nur das Problem ist, dass die Grundlast in D heute und in Zukunft immer mehr von Kohlekraftwerken kommen wird…

Die EVs sind als Gesamtheit eine zusätzliche Verbrauchergruppe die man eigentlich nicht „braucht“. Es gibt die Alternative des Verbrenners. Die EVs als Lückenfüller der eingesparten Energie zu deklarieren ändert auch nichts, da zusätzlicher Strom immer von nicht-regenerativen Erzeugern kommen muss, da die regenerativen Erzeuger immer an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erzeugen. Wenn also EVs für sich deklarieren, dass sie diese Lücken nutzen wollen, muss dennoch der Strom irgendwo zusätzlich zum regenerativen Strom erzeugt werden. Und nicht die Regierung installiert zusätzliche Kraftwerke, sondern überwiegend die Bürger.

Anstatt das Elektrofahrzeug mit einem Ökostromtarif zu kombinieren, dessen wirkung auf zusätzliche Erzeugung marginal ist, sollte ein EV besser mit einer direkten Neuinvestition in eine regenerative Anlage gekoppelt werden, deren jährliche Erzeugung den jährlichen Energieverbrauch mit deckt. Hier gilt dann auch nicht, den Strom der bereits vorhandenen Anlage seinem Fahrzeug zuzurechnen. Denn es wird ja kein zusätzlicher Strom erzeugt.

Volker schreibt zwar richtig, dass der EE-Anteil immer weiter ansteigt, sogar viel schneller als der Verbrauch durch die EV. Aber das heißt nicht dass es einen Überschuss gibt den man den EV zuordnen könnten. Wenn man das macht, werden andere Verbraucher automatisch schmutziger. Das ist ein Spiel linke Tasche - rechte Tasche. Für die Energiewende ist damit nichts gewonnen. Es gibt zwar in wenigen Teilnetzen gelegentlich mal EE-Überschüsse, so dass man die Kraftwerke teilweise abregeln muss. Dies liegt aber am mangelnden Netzausbau und mangelnder Speicherkapazität in den dortigen Netzteilen. Der EE-Strom steht aber dann nur in diesen Teilnetzen zur Verfügung und könnte genauso gut in den Speichern von Solaranlagen gespeichert, und von den normal vorhandenen Verbrauchern genutzt werden.

Die These dass der Bezug von Ökostrom zu mehr Ausbau führt ist die größte Fehleinschätzung. Jeder der das behauptet sollte sich die Zahlen der Ökostromanbieter mal genau ansehen. Der Beitrag von durch Ökostromanbietern geförderten Anlagen zur Stromerzeugung ist nur marginal. Da es einen Wettbewerb um die besten Standorte gibt wären wohl alle diese Anlagen auch ohne das Geld von den Anbietern als EEG-Anlage entstanden. Wir haben in D eine funktionierende Ökostromförderung und die heißt EEG. Der Strom aus diesen Anlagen ist im Strommix vorhanden und wird erzeugt ob es Ökostromanbieter gibt oder nicht.

Ob die Batterien aus Elektrofahrzeugen jemals in signifikanter Größe als stationäre Speicher eingesetzt werden ist sehr fraglich. Erstens sind sie von ihrer Zyklenzahl nicht geeignet, und zweitens fällt die Kapazität der Zellen in der Regel nach 70-80 % Restkapazität sehr steil ab. Sie können dann höchstens im Recycling noch als preiswerte Rohstoffquelle dienen.

Man kann sich sogar die Frage stellen, ob es nicht viel wichtiger wäre das wertvolle Lithium für stationäre Speicher mit vielen Zyklen einzusetzen, anstatt das Lithium mit den geringen Zyklenzahlen für Elektrofahrzeuge zu verschwenden. Denn viele stationäre Speicher würden es erlauben tatsächlich die Braunkohle weitgehend aus der Grundlast zu verdrängen. Aber die Elektroautos haben auf der anderen Seite den Vorteil, dass dadurch dass manche Leute eher bereit sind Geld für ein teures Elektroauto auszugeben als für Speicher, die Massenproduktion langfristig zu sinkenden Speicherkosten, auch für stationäre Speicher führt.

egn:

Wieso muss der „zusätzliche Strombedarf“ zwingend von Grundlastfähigen Stromerzeugern stammen?

oder anders:

Wieso kann nicht erneuerbarer Strom (PV, Wind, Wasser, Biomasse, etc) für die Ladungen der EV’s genommen werden?
Ich sehe da kein Hindernis…

PS: In DE ist meines Wissens nach die Erzeugung der EE immer noch stark steigend und der Kohlestrom abnehmend, trotz Abschaltung eines weiteren Atomkraftwerkes.
In den nächsten Jahren/Jahrzehnten wird der Zubau der EE weiterhin erfolgen, da sie günstig und sauber sind, zudem dezentral erstellt werden können.

Subventionen der EE braucht es weiterhin, aber nur weil die dreckigen Stromerzeuger auch stark subventioniert sind! Man könnte die Subventionen auch überall streichen…

PPS: Mit Subventionen meine ich direkte Subventionen, Lenkungsabgaben und nicht direkt verrechnete Umweltschäden, Versicherungen, etc.

Diese These stammt nicht von mir sondern von Snooper. Aber sie ist richtig sobald entsprechend viele EVs im Markt sind und sich die Ladung über den ganzen Tag verteilt. Dann wird ein Teil der Strombezugs zur Grundlast.

Der Strom wird ohne EVs schon von vorhandenen Verbrauchern genutzt und man kann wegen des natürlichen Angebots nicht mehr Erzeugen wenn EVs zusätzlich laden. Wie schon geschrieben kann man natürlich einfach per Order de Muffti festlegen, dass der Strom für die EVs ausschließlich von regeneratifen Quellen kommt, muss aber dann auch erkennen dass die anderen Verbraucher einfach um diesen Strom schmutziger werden.

Was ist damit für die Umwelt gewonnen?

Das ist alles richtig. Aber so lange wir noch keine nahezu 100 % regenerative Deckung haben, muss jede kWh für zusätzliche Verbraucher auch zusätzlich erzeugt werden.

Auch das ist richtig, ändert aber nichts an der aktuellen und der Situation in den nächsten Jahrzehnten. Wir werden für eine sichere Stromversorgung weiterhin die Kohle brauchen, und jede zusätzlich verbrauchte kWh wird Kohlestrom sein. Würde man die Subventionen von heute auf morgen streichen würde sich nicht viel ändern. Die Kohle würde weiterhin einen großen Anteil an der Stromversorgung haben, weil es derzeit noch keine Alternative gibt. Gleichzeitig würde aber der Strompreis an der Börse steigen.

Die Kohle bekommt man nur schnell weg wenn der Ausbau der regenerativen Erzeuger und auch der Speicherkapazität deutlich beschleunigt wird. Wir reden dann von 200+ GWp Solar und 200 GWp Windenergie und Tages-, Wochen und Jahresspeicher.

Dies wird aber momentan alles ausgebremst. Und die Ökostromanbieter sind hier sicherlich auch keine Lösung denn die bringen da viel zu wenig an wirklichen Neuanlagen. Nur wenn die Bürger weiterhin ausbauen besteht die Chance das weiter voran zu treiben.

Nein, denn das wäre nicht im Einklang mit dem EEG. Schau dir mal den „Fahrplan“ an: Die Erneuerbaren müssen 2025 bei 40 bis 45% und bis 2035 bei 55 bis 60% sein. Das bedingt zwangsläufig einen Rückgang von Kohle.

Richtig - na und? Für fast jeden elektrischen Verbraucher gäbe es eine nicht-elektrische Alternative. Laufen daher in „logischer“ Schlussfolgerung fast alle elektrischen Verbraucher auf dem Grenzkraftwerk? Und wenn ja, wer benutzt dann den ganzen anderen Strom? Du merkst: Grenzkraftwerks-Zuweisungen führen zu unsinnigen Schlussfolgerungen, also ist sie zwangsläufig falsch.

Das Argument zieht nicht, denn jemand muss den EE-Strom ja auch verbrauchen, warum nicht EVs? Die Grenzkraftwerks-Argumentation ist reine Willkür und hat keinerlei wissenschaftliche Grundlage. Alle verbrauchen den aktuellen Strommix.

Ich habe noch nie einen Bürger gesehen, der ein Kraftwerk installiert hätte, du schon? Kraftwerke werden von Energieversorgen gebaut, und die müssen sich u.a. ans EEG, das die Regierung verabschiedet hat, halten.

Richtig, und genau deshalb ist die ganze Zurechnerei auch komplett unsinnig und willkürlich. Alle Verbraucher benutzen den aktuellen Strommix, punkt.

Wenn ein solcher Stationärspeicher z.B. im 20-80%-Betrieb gefahren wird, dann hält er wesentlich länger, als wenn er immer mit Vollzyklen gefahren würde.

Aber der Ausbau der EE geht ja weiter… schneller als die EV’s (noch). Also kann ein viel grösserer Teil der Grundlast über EE erfolgen. Ein Rest der Grundlast muss wohl anders getragen werden, aber die Zukunft wird da auch weitere Alternativen bringen. Zur Zeit ist es in DE Kohle, welcher kleiner wird. In der Schweiz ist es Atomkraft und Wasserkraft.

Zusätzlicher Strom für z. Bsp. Elektrofahrzeuge oder auch Wärmepumpen kann durchaus auch kompensiert werden in anderen Bereichen (eigentlich in allen Bereichen). Man muss nicht davon ausgehen, dass mehr Strom benötigt wird in Zukunft.

Wir reden hier über einen Prozess welcher ja Jahrzehnte dauert und nicht etwa Jahre.

In der Schweiz richten sich nun endlich die Energieproduzenten auch langsam aber sicher immer mehr nach EE aus, es wird immer mehr investiert in Solar- und Windparks (vor allem im EU Gebiet).
Auch dank Ökostrombezug wird den Energieversorgen so geholfen.

Warum so aggressiv?

Erklärs mir bitte, wie schafft es Tesla „technisch gesehen“, dass nur guter „Ökostrom“ an ihren Superchargern verwendet wird? Technisch ist das überhaupt nicht möglich in unserem deutschen Verbundsystem.

Auch „quantitativ“ ist das nicht möglich.
Zuverlässig liefern nur Wasserkraft (super „umweltfreundlich“, warum fluten wir nicht noch ein paar Alpentäler?) und begrenzt die sog „Biomasse“ (super, Lebensmittel verbrennen! Juhu!) Geothermie und andere Geschichte sind vernachlässigbar. Beides zusammen hatten 2015 etwa 10% am sog. „Strommix“. Der Marktanteil der „Ökostromkunden“ beträgt aber 2015 etwa 30%

Wenn also kein Wind weht und keine Sonne scheint (kommt nicht gerade selten vor) ist es schlicht nicht möglich deinen Tesla mit angeblich „umweltfreundlichen Naturstrom“ aufzuladen, da der überhaupt nicht eingespeist werden kann.
Und jetzt komme mir nicht mit irgendwelchen „Speichern“, die sind nicht vorhanden und technisch nicht realisierbar.

Euer „Naturstrom“ an den Superchargern ist also eine Mogelpackung, ein Marketinggag, mehr nicht…

Welche „echten Argumente“ meinst Du?

Das der sog. „Ökostrom“ ein riesiger Etikettenschwindel ist, dürfte ja inzwischen geklärt sein.

Hier eines der bescheidenen Häuser des selbsternannten Klimaretters Elon Musk.
10 Bäder, 7 Schlafzimmer.

Wird bestimmt auch mit „Ökostrom“ betrieben :wink: :

www2.pictures.zimbio.com/pc/FILE … dbkILl.jpg

Eisen Bulle:

Kommt da Neid auf?! :open_mouth:

Ich mag jedem so ein Haus gönnen, wenn er es sich verdient…

Vor dem Stromseegott sind alle gleich. Jeder bekommt im Strommix seinen Anteil an Kohle-, Atom- und EE-Strom. Und das ist auch gut so. Sich durch Zahlungen an irgendwelche Ablasshändler frei zu kaufen funktioniert nicht.

Doch, rechnerisch geht das alles, wenn man hinnimmt, dass gleichzeitig alle anderen eben dreckigen Strom nutzen.

Ansonsten sollen wir uns auf die Diskussion der Fakten beschränken und nicht persönlich werden. Danke.

Hm… du bist also der Ansicht, dass ein Windrad oder eine Solarzelle nicht wirklich Umwelt schonend sind, aber die Kohlekraftwerke unserer Umwelt gut tun? Und deshalb sei der Ökostrom ein reiner Etikettenschwindel?

… und by the way - du solltest mal mein Haus sehen :slight_smile:

Weil Du provozierst. Das wolltest Du doch, oder? Was erwartest Du denn dann für eine Reaktion?

die einstelligen Beitragstrolle scheinen aber rapide zuzunehmen. Zufall? :laughing:

Regenerativer Strom selbst ist kein Etikettenschwindel, nur was daraus von Ökostromhändlern gemacht wird.