Einfahrgenehmigung in Innenstädte mit E-Kennzeichen?

Mit der Einführung des E-Kennzeichen stellen sich mir nun folgende Fragen:

Wann werden die Innenstädte nur noch mit E-Fahrzeugen, bzw. so gekennzeichneten Fahrzeugen befahrbar sein?

Gibt es deshalb künftig eine beschleunigte Nachfrage?

Wird die EU wegen der Feinstaubdiskussion / -Belastung kurzfristig Druck machen?

Wer wird dann noch gebrauchte Verbrenner kaufen?

Das wird dann eher eine Maut wie in London. Bei einem Verbot bleibt ja nix hängen. Und bei einer Maut verringert sich halt der Verkehr und wers bezahlen kann fährt weiter. Plus das es nicht die Anwohner sondern Reisende abhalten soll. Ich sehe nur E-Fahrzeuge in der City nicht kommen.

wann sich die frage stellt, ist müßig. vielleicht wenn es eine nennenswerte zahl von e-autos gibt. pari mit verbrennern oder gar mehr als verbrenner. nach 2030 also vielleicht.

die frage stellt sich jedenfalls im moment überhaupt nicht und wird auch nicht losgetreten werden. für die im stadtrat dafür eintretende partei würde das den garantierten untergang bedeuten.

Ich gehe eher von faktischen Fahrverboten für Elektroautos in der Stadt aus.

?warum Fahrverbote für E-Autos :question:

Ich glaube, es dauert keine 2 Jahre mehr, bis diese Einfahrbeschränkungen für Verbrennerfahrzeuge kommen werden. Zumindest an Tagen, wo die Feinstaubbelastung über dem erlaubten Grenzwert liegen, was ja regional eher unterschiedlich ist.

Bevor es in Stuttgart ein Einfahrverbot gibt, friert erst der Neckar ein. Ich glaube unser VM Herrmann wird es sehr schwer haben dort etwas durchzudrücken, durch die starke Automobillobby in und um Stuttgart. Das freiwillige verzichten auf Fahrten in Stuttgart will doch keiner ohne Anreiz. Ein Anreiz könnte sein den ÖPNV mal testweise frei zu machen an so einem Tag und nicht nur verbilligt - könnte allerdings zu einem Zusammenbruch des ÖPNV führen. Einige S- und Stadtbahnen sind im Berufsverkehr schon jetzt ziemlich kuschelig voll.

Ein Fahrverbot für Verbrenner wäre ein Zeichen auf jeden Fall…

Die Grünen haben da schon einen Vorschlag: Ab 2036 dürfen gar keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden.

Die klassische Holzhammermethode. Damit macht man sich natürlich wenig Freunde, aber im Prinzip finde ich das nicht schlecht. Etwas mehr braucht man aber schon, und das steht ja auch im Text. Vorantreiben des Infrastruktur-Ausbaus und Anreize, um dem Verbot schon durch einen freiwilligen Wechsel zuvorzukommen. Ob man das Verbot in 20 Jahren dann überhaupt noch braucht?

Für die Innenstädte wäre es erst in 20 Jahren auch reichlich spät. Da kann man jetzt langsam schon anfangen, die Umweltplaketten nur wirklich 1A Dieselkonstruktionen auszustellen, die auch auf Straßentests ausreichend sauber sind. Wird dann aber wahrscheinlich so teuer, dass man doch lieber zum Benziner oder E-Auto greift. Und auch die Benziner müssen genauer untersucht werden, die stoßen neuerdings wohl auch größere Mengen Feinstaub aus, da sollte man entsprechende Plaketten-Bedingungen einführen.

Also langsam anfangen und dann die Daumenschrauben für sauberere Luft langsam fester anziehen. Dabei bitte auch Schiffe, Heizungen und Co. in Wohnortnähe nicht aus den Augen verlieren.

war schon immer so. die grünen tun zuerst denen weh, die sie gewählt haben.
sind mittlerweile auch so eine art FDP für neureiche mit (schlechtem) öko-gewissen geworden, die sich diese geldlwerten androhungen leisten können/wollen. legen sich mit fast jeder partei ins bett, mit der sie mitregieren können und dann belehrung/bevormundung von morgens bis abends…

den kahlschlag unseres sozialsystems (senkung des spitzensteuersatzes, ruinierung des rentensystems, hartz 4, deregulierung des leiharbeitsmarktes, steuerbefreiung von veräußerungsgewinnen für kapitalgesellschaften usw.) haben sie gemeinsam mit den spezialdemokraten zu verantworten. das haben viele nicht vergessen. die quittung haben und werden sie dafür weiter bekommen.

Ja, sie haben viel Gutes während ihrer Regierungszeit getan. Das ich mal einer SPD-Regierung nachtrauern würde, hätte ich nie gedacht…

Ich habe immer noch eine Aussage im Hinterkopf, in der es hieß, dass E-Autos tendenziell in ca 10 Jahren günstiger in Produktion und damit Anschaffung werden als Verbrenner. Da ich davon ausgehe, dass bis dahin die Akkukapazität und die Lade-Infrastruktur deutlich zugelegt hat, dürften E-Autos dann in vielen Fällen einfach die vernünftigere Alternative sein.

Ich hoffe also, dass in 20 Jahren die Verbrenner ohnehin in Richtung Nischenprodukt gehen :wink:

Ciao,
Gerhard

Verbrennerfahrzeuge werden uns aber noch längere Zeit begleiten. Etwa 44 Millionen Verbrenner Pkw in Deutschland müssen erst mal ersetzt werden.

Die Zahl der „Autos mit Stromladeanschluss“ in Deutschland hat sich in den letzten 24 Monaten auf 52.540 Fahrzeuge mehr als verdreifacht.

Gleichzeitig gilt für die überwiegend dürftige Ladeinfrastrukur der Städte:

  • eine solche ist im öffentlichen Raum jetzt verboten (Ratbeschluss der Stadt Köln)
  • defekte Stationen werden ersatzlos zurückgebaut (z.B. Nürnberg)
  • man belässt es es bei einzelnen Alibi-Ladestation (z.B. Bayreuth, Heidelberg)
  • gerne genutzte Ladestationen werden abgebaut
  • die verbleibenden Ladestationen sind von neuen E-Carsharer-Fahrzeugen dauerbelegt

Wenn das Risiko steigt, in der Stadt (hier ist nicht nur das Zentrum gemeint!) keine Lademöglichkeit mehr in einer Stadt zu ergattern (deutlich mehr Elektrofahrzeuge bei weniger Ladesäulen), und liegenzubleiben, werden die Städte von E-Autofahrern gemieden werden. Das gilt insbesondere für Leute ohne eigene Lademöglichkeit, die den überwiegenden Anteil der Leute in urbanen Regionen ausmacht.

Daher bleiben 99,9% der Leute bei ihren Verbrennerautos. Es ist mir klar, dass Tesla Model S mit seinem großen Akku eine Sonderstellung hat - aber es ist auch aus Platzproblemen nicht das typische Fahrzeug für (deutsche) Städte.

Zu Verdanken hat man diese Tendenzen m.E., weil der dazugehörige kommunale Verantwortungsbereich in Städte überwiegend in der Hand von „Grünen“ und VCD-lern ist (z.B. Bayreuth, Heidelberg, Nürnberg), welche seit Jahrzehnten von 0% Autoanteil in „ihrer“ Stadt träumen und daher private Elektroautos faktisch verbieten.

In Düsseldorf ist die Lage für E-Mobilisten m.E. besser als in den anderen o.g. Städten: hier gibt es in der Innenstadt - und auch am Flughafen - etliche - bislang kostenfreie - Ladesäulen der Stadtwerke, die im Regelfall auch funktionieren:
emobil-nrw.de/start/ladestat … usseldorf/
In letzter Zeit kamen sogar noch einige Säulen - z.B. beim Autohaus Moll an der Berliner Allee - hinzu.

Hier
swd.ev-services.net/swd/PublicM … =de#/index
kann sogar geprüft werden, welche dieser Säulen gerade belegt bzw. frei ist. Diese Seite funktioniert auch im Tesla-Browser, so dass man gezielt freie Säulen ansteuern kann.

In Wien leider analog: Rot/Grün hat selbe politische Ziele. Daher keine Ladestationen auf öffentlichem Grund. Ein verpennen der „anderen Art“.

Hier im Bodenseekreis (ist natürlich keine Großstadt) soll es in Kürze in allen Gemeinden des Kreises mindestens eine Ladestation geben. Noch fehlen mindestens drei Gemeinden, aber nach Auskunft der verantwortlichen Person bei dem örtlichen Betreiber (Stadtwerk am See) sind diese schon beschafft und warten auf die Installation.

einfahrbeschränkungen kommen sicher sehr unterschiedlich und stück für stück. vermutlich macht stuttgart den anfang

Die Einfahrgenehmigung muss aber auch konsequent für alle Fahrzeuge, Busse, LKW, alle Rettungsdienste, Bundeswehr etc gelten.
Die großen Flotten im Öffi bringen die größte Belastung für die Umwelt.

Es wird immer Verbrenner geben, solch emotionale Veranstaltung wie Classics mit den Schmuckstücken aus unserer automobilen Vergangenheit sollen von den ERadikalisten doch nicht etwa verboten werden?

Die Emobilität ist ein Einstieg für einen Übergang, keine radikalpolitische Forderung - oder?
Ich finde, es wird von uns teilweise mit zu viel Herzblut und weniger mit Verstand an diesen Umbruch herangegangen. Ein bisschen mehr Abstand und Toleranz wäre manchmal besser :slight_smile:

Toleranz wofür genau?

Die Akzeptanz für Rauchen in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Gaststätten ist praktisch auf 0 gegangen. Für Schadstoff-Emissionen aus Verbrennungsmotoren, die aufgrund des Ortes und der Höhe zu einer Gesundheitsgefährdung führen, wird das gleiche passieren.

Die mit der Umstellung verbundenen Härten muss die Gesellschaft als Ganzes gestalten und abfedern.

Aber wer hier Toleranz ruft, hat meistens nur das eigene Privileg im Sinn. Oder würdest du tolerieren, dass ich meine Wohnstraße für Verbrenner sperre?

Welches Privileg hab ich?
Vielleicht dass ich wie bekloppt arbeite und dadurch am Umstieg auf etwas weniger umweltschädliche Mobilität teilhaben kann?

Klar kann man immer alles fordern, aber die Mehrheit zu organisieren ist nicht so einfach. Oder wir machen es wie in einer Diktatur.

Tempo 120 auf Autobahnen, Basta.
Fleisch essen - nurnoch Donnerstag, Basta.
Atomkraft für alle - die Landschaft sieht sonst Scheisse aus, Basta.
Alkoholverbot, die paar Arbeitsplätze können wir verschmerzen, Basta.
Gesundheitssystem, viel zu teuer für die Rentenkassen, Basta.

Anreizsysteme bringen mehr als noch mehr Vorschriften. Wenn ich meine Mitarbeiter so behandele sitze ich morgen in einem großen Haufen Krankschreibungen.
Fördern und Fordern - in einer gesunden Mischung, sonst wird das schwierig.