Umfrage zum induktiven ("kabellosen") Laden

Vielen Dank an alle Teilnehmer, die Umfrage ist beendet.

Done.

Vielen Dank für deine Teilnahme. Natürlich auch an die anderen Teilnehmer, die sich hier nicht geäußert haben :wink:

Das hätte ich gerne vom Erstellet dieses Fadens erklärt.

„Der Wirkungsgrad liegt bei ca. 85-90%, kabelgebundene Ladestationen erreichen bis zu 95%“

Hallo Frank,

das sind aus der Literatur entnommene Angaben zum Gesamtwirkungsgrad der Ladestation, also quasi Steckdose bis Fahrzeug (bzw. Onboardcharger). Ich habe für kabelgebundene Ladestationen bzw. Wallboxen auch Werte bis zu 98% gefunden, diese jedoch verworfen, da es sich immer um Herstellerangaben handelte.

Warum ich diese Umfrage zunächst nicht freigegeben habe und mich jetzt auch nicht daran beteilige :

Nach meinem Kenntnisstand aktuelle Situation bezüglich induktivem Laden
:

a) max Leistung 6-7 kW (als Prototyp)
b) Preis : 8.000- 12.000 EUR, davon ca. 2.000- 3.000 entfallen auf das
Fahrzeug
c) mangels entsprechender Rechtssicherheit derzeit nicht im öffentlichen
Bereich einsetzbar, auf Betriebsgelände oder Privatgelände einsetzbar,
da hier Rechtssicherheit besteht

Pros :

1.) Vandalismus sicher
2.) bequem im öffentlichen Raum, z.B. im Regen muss man kein Kabel
auspacken
3.) prinzipbedingt theoretisch besser geeignet höhere Leistung zu
übertragen
Im Gegensatz zu einem Stecker verteilen sich die Verluste auf eine deutlich
größere Fläche => bessere Entwärmung möglich

Cons :

1.) (derzeit) geringe Ladeleistung
2.) Preis
3.) kein Bequemlichkeitsgewinn im privaten Bereich (eigene Garage)
4.) für optimale Nutzung der Ladeleistung ist eine genaue Ausrichtung
erforderlich
5.) Der Ladeplatz muss vollständig freigehalten werden
(im Gegensatz zu Kabellösungen, hier kann ich mit einem langen Kabel
auch mal ein oder zwei Stellpätze überbrücken)
6.) Die induktive Ladeleistung wird langsamer wachsen als die konduktive
Ladeleistung

Einen Realitycheck zu zugeparkten Ladesäulen finden Sie u.a. hier :

Meine Kritikpunkte an dieser Umfrage :

Für mich ist entscheiden den aktuellen Preis bei der Umfrage zu beennen.
Wenn dies nicht erfolgt werde z.B. ich für 500 EUR Mehrpreis immer ja
sagen,
vielleicht auch noch für 1000 … 1500 EUR.

Dies ist aber völlig unrealistisch, da sich der Preis in den nächten 5 Jahren
nicht in diese Richtung entwickeln wird und allenfalls für ein paar
Luxushersteller wie Rolls Royce eine Option für Ihr Klientel sein könnte.
EIne Wallbox für 11 kW mit angeschlagenem Kabel bekomme ich heute für
unter 800 EUR, das Einstecken des Kabels benötiige ich , wenn ich mir Zeit
lasse, ca. 10 Sekunden.

Auch wg. Con 5.) wird es im Bereich ohne eigenen Stellplatz keine
Alternative sein, als Schnelladelösung kommt es ohnehin nicht in Frage,
die Supercharger von Tesla liefern derzeit bereits ca. 110 kW
Spitzenladeleistung, in 5 Jahren mit Sicherheit >= 200 kW
Für den öffentlich Raum, also E-Autofahrer ohne eigenen Stellplatz oder
Lademöglichkeit gibt es nur 2 realistische Alternativen :

a) größere Batterie in Kombination mit Schnellademöglichkeiten außerhalb
des Abstellbereiches analog zu Tesla Supercharger
b) Lade- und Parkmöglichkeit beim Arbeitgeber

Somit auch keine Einsatzmöglichkeit für induktive Lademöglichkeiten, für
mich ist aus diesen Gründen die induktive Ladetechnik für BEVs (derzeit)
eine Sackgasse.

Für Plug-In Hybrids ebenfalls, gemäß einer Studie von Ford, wo aktuelle
Besitzer von Hybrids in großer Mehrheit sich beim nächstebn Auto für ein
reines BEVs entscheiden werden,
Für Teslafahrer jetzt keine wirklich neue Erkenntnis, viele Ex-Opel
Amperafahrer fahren jetzt einen Tesla und warten Sie mal die
Vorbestellungsschlange ab, sobald das Tesla Model 3 vorbestellt werden
kann

Habe die Umfrage gemacht, trotzdem:

Wer braucht im Privatbereich induktives Laden, wenn die automatisierte Ladeschnecke kommt? Die Baumaßnahmen sind beim induktiven Laden immer aufwändiger und bleiben daher kostenintensiver, ohne Mehrnutzen.

Im öffentlichen Bereich auf Parkplätzen, wäre es evtl. interessant, aber dort ja noch nicht zugelassen.

Für den Erfolg der Elektromobilität ist das Induktionsladen absolut unnötig. Wer ein Elektroauto im Alltag fährt, weiß, dass es einen nette Spielerei ist, aber nicht DAS Kaufkriterium für ein Elektroauto.

Um die Masse zum Elektroauto zu bewegen,braucht’s:

  1. Batterie-Preise runter
  2. Schnell und einfach auch öffentlich laden können (flächendeckend und ohne Ladekarte und wenn doch, dann nur 1 für ganz Deutschland)
  3. Die Regierung sollte nicht das barrierefreie Laden propagieren, aber dann eine Elektromobilitätsverhinderung namens Ladesäulenverordnung aus dem Boden stampfen.
  4. Parkverbot für Verbrenner an Ladesäulen-Flächen
  5. CO2-Steuer einführen, oder Spritsteuer anheben
  6. 1%Regelung für EVs aussetzen, oder reduzieren, damit Flotten zugreifen.
    7…

@talkredius: lese ich richtig, dass die Umfrage ja mit eurem Haus in KA unterstützt wird?
im Grunde ist das ganze eine schöne Sache, aber eher was für die große Masse im öffentlichen Raum oder für Anwendungen
in der Industrie und Logistik

Die konduktive Ladung, d.h. die (AC) Übertragung zw. Wallbox und Onboardcharger hat mit Sicherheit einen weitaus besseren Wirkungsgrad als 95%. :open_mouth:
Finde es „merkwürdig“ daß in der Einleitung zur Umfrage „falsche“ Zahlen genannt werden.

Ich habe keinen Hinweis dazu in der Umfrage gefunden, mein AG hat in 2009 bereits das erste funktionierende System installiert und vorgestellt, dann die Kooperation mit Brose die dann aber wieder eingestellt wurde. Wer mit welchem Ziel da noch was macht ist mir nicht bekannt.

Um Deiner möglichen Frage vor zu greifen, nein ich bin nicht darin involviert gewesen oder gefragt worden, ich bin anscheinend mit meiner praktischen Erfahrung von ca. 300.000 km rein elektrisch gefahrenen Kilometer überqualifiziert :mrgreen:

In unserem Parkhaus in Bruchsal kannst Du eine induktive Lademöglichkeit bewundern, glücklicherweise gibt es noch 8 x 22 kW Typ2 und diverse Schukosteckdosen, so gesehen ist mein AG wirklich vorbildlich.

Und um keinen falschen Eindruck hervorzurufen, ich bin ein Fan von induktiver Stromversorgung/Ladetechnik, ich projektiere und verkaufe solche Systeme erfolgreich an Industriekunden, trotz der höheren Kosten, und gerade mit Industrie 4.0 wird der Bedarf nochmals deutlich steigen.

Aber für das Laden von Elektroautos eine Sackgasse. Noch ein sehr weit ausholendes Argument :
In der Theorie wie oben begründet wäre induktive Ladetechnik besser geeignet für höhere Leistung, aber ab einer gewissen Batteriegröße werden hohe Ladeleistung und damit auch weitestgehend Supercharger obsolet. Für einen normaler Fahrer wie mich (Autobahn 120… 130 km/h) wäre das bereits bei einer 200 kWh Batterie, bei schnelleren Fahrern bei 400 kWh Batterie der Fall.

Mit 200 kWh käme ich 1000 km weit, das ist meine Distanz, bei der ich eine Übernachtung einlegen würde und auch mindestens >5-8 h am Ort verweilen würde. ( 1000 km zu fahren um dann dort 1h zu bleiben und wieder zurückfahren macht für mich keinen Sinn). Während der Fahrt müsste ich nicht laden, es würden mir Laden bei einer Pause mit 22 kW und am Hotel reichen. => SuCs werden obsolet
Die Steckerbelastung durch hohe Ladeleistungen entfällt.

Industrie und Intralogistik ja, öffentlicher Raum nein, einen Baugrubenschacht 1m² für die Ladeplatte würde ich mal mindestens mit 2000.- EUR ansetzen, in diese Kosten kannst Du auch durch Massenproduktion nicht senken.

Dem Argument muss ich widersprechen, das induktive Ladesystem geht direkt in den DC Kreis des Autos, der Onboardlader beim Model S ist nicht umsonst wassergekühlt :wink:

vermeintlich besserer Wirkungsgrad bei konduktiver Ladetechnik ist für mich kein Argument, weil es so nicht stimmt. Voraussetzung ist aber ein sauber ausgerichtetes Auto oder Ladeplatte (=> Kosten). Stecker müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, je höher die zu übertragende Leistung desto schwieriger wird eine dauerhafte gute Kontaktierung. EIn Magnetfeld ist so gesehen eine verschleißfreie ideale „Kontaktierung“.

Erneut vielen Dank an alle Teilnehmer sowohl der Umfrage als auch der regen Diskussion hier. Besonderen Dank auch an Talkredius, dass er die Umfrage nach unserer Korrespondenz doch freigab. Wie wir bereits besprochen hatten, werde ich auf einige der von Ihm genannten Punkte eingehen. Eine konkrete Preisangabe möchte ich jedoch nicht nennen, da in der Umfrage nach der Zahlungsbereitschaft gefragt wird, und eine Angabe des realen Preises diese verfälschen könnte.

zu a) Im Prototypenstadium ist man bereits deutlich weiter, das Fraunhofer nennt z.B. 22 kW bei 95% Gesamtwirkunsgrad [url]https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/presseinformationen-2013/es-geht-auch-ohne-kabel[/url]
zu c) die Systeme werden im Rahmen von Pilotprojekten wie beispielsweise Emil in Braunschweig bereits in öffentlichen Buslinien und Taxen genutzt [url]http://www.verkehr-bs.de/unternehmen/forschungsprojekt-emil.html[/url]

Diese Liste würde ich um folgende Argumente erweitern

Pro:

  1. kein Verschleiß an Steckern/Ladedosen
  2. kein Vergessen des Ladevorgangs
  3. Es wird auch bei kürzeren Standzeiten geladen
  4. kann „unsichtbar“ ins Stadtbild integriert werden
  5. weitere Einsatzmöglichkeiten: E-Taxis oder E-Busse
  6. als Alternative zu der von Earlian genannten Ladeschnecke vereinfacht induktives Laden autonomes Parken und Laden (bspw. im Forschungsprojekt [url]Tagesgeldkonto Vergleich | v-charge.eu)

Contra:

  1. Bedenken gegenüber den magnetischen Feldern

Zudem möchte ich zu den Punkten bei Contra anmerken:
3) das sehen einige Personen anders, gerade zuhause kann induktives Laden direkt beim Parken starten, ohne dass irgendetwas zusätzlich getan werden muss.
4) das zweite Video mit dem Mercedes-Prototypen zeigt, dass sich die Positionierung in die Parkassistenzsysteme des Fahrzeugs integrieren lässt

In welchen Frequenzbereich spielt sich die Übertragung denn ab?

Die VDE Anwendungsrichtlinie nennt als Nennfrequenz 140 kHz, ein System was in den USA bereits erhältlich ist, nutzt 19.5 kHz. Die Standards der IEC bzw. der SAE sind aktuell noch nicht fertig.

Vielen Dank an die vielen bisherigen Teilnehmer aus diesem Forum!

Die Umfrage läuft noch bis Ende des Monats.

Grundsätzlich ist induktives Laden sicherlich eine tolle Sache, aber 6 - 7 kW ist einfach zu wenig :frowning:

Dabei fällt mir ein, vllt kann mir das jmd, der technikversierter ist, erklären, wenn ich induktiv Lade, warum induziert dann z.B. mein Goldring am Finger kein Strom (sofern ich im Auto sitze), bei Induktionsherden ist dies nämlich der Fall.

Danke im voraus :slight_smile:

Wenn Du mit Deinem Goldring in die Nähe der induktiven Ladestation kommst und sich Dein Goldring mit dem korrekten Protokoll als Elektroauto identifiziert, dann kann Dein Goldring sicher auch die Ladestation aktivieren und Dir wohlige Wärme am Finger liefern. :wink:
Wenn allerdings Dein Elektroauto über der Induktionsschleife steht, dann ist diese dadurch schon abgeschirmt und Dein Ring kriegt keinen „Kontakt“ mehr mit der Ladestation …

Die Magnetlinien müssten durch Deinen Goldring gehen. Das verhindert aber z.B. der Alu/Metallboden Deines Autos, das stellt einen magnetischen Kurzschluss da und die Magnetlinien sind natürlich auch auf die Empfängerspule ausgerichtet.

Wenn Du aber ein Luftfahrwerk hast, dies ganz noch oben fährst, dann das Laden startest, hättest Du einen wunderbaren Fusswärmer, wenn Du Arbeitsschuhe an hast und diese unter das Auto stellst :smiley:

Angenommen ein Auto lädt in einigen Jahren in der Öffentlichkeit mit einer interessanten Leistung (z.B. 50 kW) induktiv. Eine achtlose Drittperson entledigt sich währenddessen einer leeren Getränkedose, welche sodann unter das Fahrzeug rollt. Was passiert dann? Geht die Dose in Flammen auf?

Habe ich mal „keine Angabe“ gewählt. Für mich ist das Aufladen keine lästige Begleiterscheinung sondern ich lade gerne auf und freue mich drauf. Schon sehr tendenziös die Fragestellung.