Wie alltagstauglich ist die Elektromobilität?

Ein nicht im TFF Forum angemeldeter Tesla-Fahrer hat mich auf die Sendung Wie alltagstauglich ist die Elektromobilität? im Deutschlandradio aufmerksam gemacht.

Zitat aus seiner Mail:

Zum lottsiepen vom vcd muss man ja auch nichts mehr sagen … :unamused:

Die Sendung ist ja relativ lang und räumt auch einige Vorurteile (E-Autos nur Kurzstrecke, lange Ladezeiten als Problem) ab. Andere Punkte hätte mMn noch etwas vertieft werden können.

Ich frage mich ja, ob Herr Lottsiepen meint, dass bei Tesla mit dem Model S/X die Entwicklung aufhört. Denn dann hätte er Recht; denn ein 2t/100000€-Auto ist nunmal ökologisch blöder als eine Zoe/Golf/Kleinwagen. Aber neben der schlechten Vergleichbarkeit der beiden wegen der unterschiedlichen Fahrzeugklassen ist Teslas Plan ja nicht, es dabei zu belassen. Und ohne Model S-Verkäufe hätte Tesla weder Geld noch einen Namen oder Reputation, um das Model 3 überhaupt in Angriff nehmen zu können.

Warum soll ein Tesla ökologisch blöder als ein Stinke-Golf sein ?
Energieverbrauch und CO2-Bilanz sprechen für den Tesla und gegen den Golf.

Warum du dann auch noch die elektrische Zoe mit dem Golf gleich setzt verstehe ich nicht.

Und ein Golf ist im Übrigen schon lange kein Kleinwagen mehr, Mittelklasse nennt das Kraftfahrbundesamt sowas.

Oder bezog sich dein Kommentar ausschließlich auf den E-Golf, der dann aber immernoch kein Kleinwagen ist und ja eher garnichts richtig macht.

Ich meinte Kleinwagen und nicht Golf. Hatte vergessen wie groß er ist.
Wenn mir auf kurzen und mittleren Strecken der Komfort nicht so wichtig ist, dann schläft ein Kleinwagen den Tesla verständlicherweise in fast allen Bereichen (Kosten, Parkraum, CO2-Ausstoß, Verbrauch etc). UNd das geht mit einer Zoe genauso, solange ich unter der Nachladereichweite bleibe. Da muss ich mich um nichts kümmern, sondern fahre einfach los und auch wieder heim.

Die hohen Kosten sind ja das Hauptargument von Herrn Lopttsiepen gegen den Tesla neben der Tatsache, dass er die 2t zu schwer findet und den Ausstoß zu hoch. Und da het er eben mMn Recht, da es (bei geringerer Reichweite) hier Alternative wie Zoe/eGolf oder Leaf gibt.

Wenn er tatsächlich meinen sollte, dass ein Smart ED oder ein Twizzy umweltfreundlicher ist, als ein Model S, hätte er recht.

Ich habe andere Äußerungen von Herrn Lottsiepen bis dato so verstanden, dass ein Tesla weniger umweltfreundlich sei, als ein konventioneller Kleinwagen. Das halte ich für einen Irrtum. Den konkreten Beitrag habe ich mir nicht angehört, weiß also nicht, ob er seine Position inzwischen geändert hat.

Gruß Mathie

So hatte ich ihn in dem Beitrag verstanden und an Golf gedacht, aber der hat (noch :slight_smile:) 125 g/km. Also muss er kleinere Autos als Vergleich nehmen, da er den Tesla mit 100 g/km bei Nutzung des deutschen Strommixes ansetzt, was ja auch nicht dem aktuellen Durchschnitt entsprechen dürfte. Da aber mit dem CO2-Ausstoß die Frage der Umweltfreundlichkeit nicht erschöpfend beantwortet ist wirds halt kompliziert (Batterien, Herstellung, Jahresfahrleistung etc.)

Der Typ hält den Tesla eher für (OTon): „ein Spielzeug, denn ein vernünftiges Auto“ :astonished:

Natürlich erst in 2020… heute noch nicht… Immer das gleiche!!!

zeit.de/mobilitaet/2015-11/e … ettansicht

Dazu muss man klar sehen das Zoe, Leaf oder iMeiv nun wegen ihrer geringen Reichweite überhaupt keine Alternativen sind. Sie füllen nur einen sehr kleinen Mobilitätsbedarf. Das mögen sie in ihrem Sektor sehr gut tun. Aber zu sagen das sei jetzt die Zukunft, halte ich für maßlos übertrieben.

Es behauptet keiner, dass i-Mievs die Zukunft der Mobilität darstellen. Für Millionen Fahrzeuge wären i-Mievs als Ersatz aber perfekt geeignet. Jeder Pizzaservice, jeder Handwerker, jeder Pflegedienst, Post, Wohnungsverwaltung, alles was sich immer nur in der Stadt abspielt, kann durch i-Mievs ersetzt werden. Die sind an der Ampel schneller weg, brauchen weniger Parkraum als die meisten anderen Fahrzeuge, schlängeln sich überall durch, sind deutlich sparsamer und umweltschonender als Verbrenner. Diese Alternative wird aber niemals in Betracht gezogen werden, wenn jeder Artikel, jeder Umweltverband immer nur die gleiche Scheisse mit Reichweite, Akkulebensdauer, Ladezeit, Herstellungsaufwand und CO2-Ausstoß bei Braunkohleladung wiederholt.

Was es insbesondere von den Umweltverbänden bräuchte, wäre ein leidenschaftliches Eintreten für die Alternative. Stattdessen bekommt ein ökologisch angehauchter Pizzadienstbesitzer von einem Vollpfosten wie Lottsiepen gesagt, dass er mit einem Diesel-Kleinwagen am ökologischsten fährt.

Ja, so is. Magst du noch den Vollpfosten präzisieren.

@Teekay

+1

Nur wie macht man es den Leuten begreiflich? Wenn es selbst in diesem Forum noch Ansichten wie in dem Post vor dir gibt.

Dankeschön ! +1000 !

Wichtig sind auch immer die bundesdurchschnittlichen Tagesfahrstrecken und Standzeiten von PKW - da wird einem sehr schlecht wie kurz die Autos am Tag im Schnitt fahren und wie lange hingegen sie dafür stehen. Mit diesen beiden Parametern kann man schon jetzt locker E-Auto fahren - in sehr vielen Bereichen unseres Lebens.

Der Deutsche neigt leider dazu, sein Fahrzeug auf einmal pro Jahr nach Sizilien auszulegen - dabei führt er gern an, daß er bei dieser Gelegenheit noch eine Schrankwand und 12 Personen mit befördern muß und das leider nur mit einem Verbrenner geht - also fährt der ein oder andere jeden Morgen allein sitzend in einem viel zu großen Auto zur Arbeit - 10 km - dort steht es 8 h dann fährt er 10 km zurück und dann steht es wieder 12h.

Aber einmal im Jahr - ja einmal - da geht es nach Sizilien ! Mit der Schrankwand !

Ich verstehe nicht, warum die Leute nicht aufwachen - es gibt keine sauberen Verbrenner ! Es gibt nur welche, die die viel zu laschen europäischen Abgasnormen einhalten - das macht sie aber nicht sauber !!! Das ist eine Begriffsprägung der Auto-Lobby !

Nur weil ich mir „Bluemotion“ oder „Bluetech“ oder „eco“ ans Auto klebe, macht es das um keinen Deut sauberer !!! Man soll sicher das Gefühl vermittelt bekommen, mehr ist es aber auch nicht !

:frowning:

EDIT sagt: Der Bereich der Zweitwagen in DE, die jeden Tag weniger als 80km fahren und dabei bis zu 20h stehen ist millionenschwer. Man kann sofort bis zu zwei Millionen Fahrzeuge nur in diesem Segment ersetzen - Quelle muß ich mal raussuchen…das kann man doch jetzt machen, oder ? In unserem kleinen Ort gibt es einen Haufen von Fahrzeugen, die maximal in die nächste Stadt (5 km) fahren und ansonsten nur Kiddies hin und herbefördern. Das geht alles jetzt schon. Alle diese Fahrzeuge haben einen Reichweitenverbrenner in der Familie als Erstfahrzeug ! Die Teslanauten machen das natürlich umgekehrt - den größeren Effekt erzielt man aber in der entgegengesetzten Richtung - nach wie vor halte ich den aktuellen ZOE (R240) mit 5.000 Euro Rabatt bis zum Jahresende ab 16.500 Euro für ein unschlagbares Angebot - stellt euch nur vor, es gäbe noch 3.000 Euro Kaufprämie von Mutti ! Wer soll da noch einen Verbrenner kaufen ? Machen - JETZT !!!

Meines Wissens nach wird der C-Zero und der Ion auch noch gebaut, sind mit dem Miev fast baugleich.
Bescheiden fand ich immer, das kein Außenthermometer vorhanden und das Display äußerst bescheiden ((Umstellung per Drucktaster) ist. So einfach zu spartanisch und dadurch für viele ein no go.
Als Bürofahrzeug ideal, aber die Preisentwicklung war erkennbar abschreckend. Von 37.000 auf 27.000, dann 24.000, gekauft neu für 20.000, jetzt 18.000. Ab jetzt wegen KFZ-Steuer, geringe Energiekosten, Wartung etc. absolut konkurrenzfähig.
Da gebe ich Teekay recht, man muss nur wollen, und auch die Händler motivieren, die verdienen fast nichts und müssen investieren…

Hier in Trebbin habe ich vorletztes Jahr mal das Branchenbuch in die Hand genommen. Es ist sehr dünn. Und dann habe ich mir überlegt, dass beim Blättern ungefähr ein Drittel der Branchen gut elektrisch fahren könnten. Jedenfalls nach meinem Verständnis. Eventuell die Friseurin, die Gemeindeschwester, der Pfarrer, der Pflegedienst, der Pizzadienst, der Elektriker, die Blumenhändlerin, die Bäcker… Keiner denkt auch nur da dran. Die Ausreden sind ellenlang und brauchen hier nicht aufgeführt zu werden. Die kennt ihr alle. Ich glaube, dass erfolgreiche Unternehmer, unter anderem auch immer wieder ihre wichtigen Dinge infrage stellen und gegebenenfalls korrigieren. Die Elektromobilität mag und muss in 2015 dazugehören. Wenn nun ein erfolgreicher Pizzadienst hier in Trebbin ansässig würde, wäre das Geschrei des einzigen vor Ort riesig. Nur warum ist der andere erfolgreicher? Er hätte ja auch in Hamburg eine Filiale aufmachen können, wo der vielleicht herkommt. Hatte er aber nicht. Und so schlafen sie und schlafen sie und schlafen sie. Ich will nicht behaupten, dass jeder umstellen könnte auf Elektrofahrzeuge. Oft ist es das einzige Familien Auto, dass auch gewerblich herhalten muss. Aber keiner? Das ist mir deutlich zu wenig

Keine Ahnung wie das bei Euch in Trebbin ist,
bei uns sind die Pizzaboten Aushilfen die mit ihrem eigenen Auto fahren,
da sind die Anforderungen bezüglich des Pizza Auslieferns nicht die kaufentscheidenden Faktoren.

Das wird ja auch so sein. Macht die Liste der Ausreden nur noch länger. Der Ladenbesitzer könnte durchaus ein E Fahrzeug anschaffen und sogar fast immer kostenlos auf Stadtkosten direkt vor seinem Laden aufladen. Will er aber nicht

Zoe ab 16.000€ als zweitwagen für wenigfahrer wäre ok. Aber wenn man die Akkumiete monatlich dazu rechnet, lohnt sich das nicht

Er könnte einen gebrauchten Renault Twizy kaufen. Vielleicht 5000 €. Plus Akku Miete.