Diskussion zur Brandgefahr bei Elektromobilen

Hallo zusammen,

jeder der sich mit der Materie etwas länger schon befasst weiss, dass die Brandgefahr bei Elektromobilen um ein Vielfaches geringer ist als bei Autos mit Verbrennungsmotor und großem Benzintank.
Zudem ist uns auch bekannt, dass bei den vielen Bränden klassischer Automobile meist nur die Lokalpresse berichtet wird, während einer der seltenen Unfälle mit einem Elektromobil eine viel größere mediale Aufmerksamkeit erhält und die Presse somit ein falsches Bild zeichnet.

Um auch gegenüber Freunden und Nachbarn mit belegbaren Quellen argumentieren zu können und generell jedem Interessierten beweisen zu können, dass er in einem modernen Elektromobil von Tesla sicherer unterwegs ist als in jedem anderen Fahrzeug, würde mich folgendes interessieren:

  • Gibt es im Netz Informationen und Belege (evtl. sogar eine PDF-Broschüre) zur generellen Brandgefahr von Elektromobilen, auch im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen?
  • Habt ihr detaillierte Informationen zu evtl. Bränden mit Tesla-Fahrzeugen und den Gegenmaßnahmen die vom Hersteller getroffen wurden?

Soweit ich weis sind bisher von ca. 100.000 Model S nur 2 Stück abgerannt, bei einem lag es daran das er über ein Metallteil gefahren ist was ein voraus fahrendes Fahrzeug verloren hatte, welches dann in die Batterie eingedrungen ist und einen Kurzschluss verursacht hat. Der Fahrer konnte „gemütlich“ aussteigen. Die Batterie hat „Brandschutzwände“ damit es keine Kettenreaktion gibt, ist aber trotzdem ein Totalschaden.
Tesla hat daraufhin den Unterboden verstärkt damit dies Art von Unfall so nicht mehr passieren kann.

Bei einem Verbrenner würde das Teil den Tank durchbohren und wenn dann Sprit auf den heißen Auspuff kommt gibts auch ein größeres Feuer was dort durch die größere Energiemenge viel schlimmer ausgeht. Punkt für Elektroautos :wink:

Sorry wenn Du diesen Rant abbekommst, aber jedes mal wenn diese Frage hochkommt frage mich ernsthaft ob der Fragesteller mal auch nur 5 sek nachgedacht hat.

Das heißt nicht umsonst VerBRENNungsmotor. Und man fährt mit einem Gemisch welches leicht entflammbar und in Kombination mit Luft sogar explosiv ist… da muss man sich tatsächlich darüber unterhalten wie brandUNgefährlich Akkus sind???

Es brennen in Deutschland ca. 16000 Fahrzeuge im Jahr. Grob überschlagen (44 Mio zugelass. Fahrzeuge, davon ca. 20000 Elektrofahrzeuge) entspräche das 7 Elektroautos. Wieviele davon haben gebrannt? Mir ist kein Fall in Deutschland bekannt, weder in 2015 noch davor. Lasse mich jetzt von SRAM gern belehren, der bestimmt einen Fall aus den letzten 5 Jahren rauskramt, aber das ist statistisch völlig irrelevant. Und selbst wenn es mal kokeln würde ist das noch lange nicht so gefährlich wie bei Brennstoffen (deswegen heißen sie ja so). Ja eine Batterie kann auch brennen (dann ach richtig), sogar explodieren, das passiert in der Regel wenn Zellen außerhalb der Spezifikationen betrieben werden und hat i.d.R. keine unmittelbare Kettenreaktion zufolge (wenn in einem Benzintank 50ml anfangen zu brennen dann brennt auch der Rest, wenn eine einzelne Zelle hochgeht, heißt das noch lange nicht, dass das ganze Auto brennt).

Das ist ungefähr so als wenn man fragen würde, ob nicht ein Windrad im Gegensatz zu einem AKW gefährliche Radioaktivität abstrahlt, weil ja eventuell durch Windzug und Verwirbelungen abgelagerte Schadstoffe aufgeweht werden könnten…

Solche Zahlen sind sehr interessant, davon bräuchte man wirklich mal eine Statistik.
Dass Elektromobile in der Theorie sicherer sind, da brauchen wir uns nicht zu unterhalten, aber die Praxis sieht halt doch oft etwas anders aus und genau da ist es bei der aktuellen Verbreitung von Elektroautos noch schwer endgültige Aussagen zu treffen.
Gab es nicht von Mercedes Benz eine Broschüre zu diesem Thema?

Ich bin gerade in Vergleich-Laune, dazu fällt mir spontan ein:
Frag doch mal beim Schlachter nach einer Broschüre für Vegetarier…

gabs nicht mal von Philip Morris ne Broschüre zum Krebsrisiko von Rauchern? :sunglasses:

edit: ups ctr war schneller, gleicher Gedanke

…musste auch kurz grinsen :smiley:

Es sollte eigentlich entsprechende Statistiken bei Versicherungen geben aber habe auch selbst noch nie danach gesucht

Ne das habt ihr falsch verstanden, das war sogar eine Broschüre zum nicht existierenden Risiko bei Elektromobilen :wink:
Ich denke mal nicht, dass der Vergleich zum Verbrenner Inhalt war, es ging eher darum die Ängste mancher Interessenten zu nehmen.
Und dass die Angst der Menschen nicht den realen Wahrscheinlichkeiten entspricht, das zeigt ja schon die Angst vor abstrakten Gefahren wie Terroranschlägen, während man die konkrete Gefahr einer Tötungsmaschinerie die täglich auf unseren deutschen Straßen rollt als gottgegeben hinnimmt.

Die Statistiken zu den verbrannten Verbrennern gibt es in jedem Land, da hilft Google. Es verbrennen so viele, dass die Zeitungen kaum darüber schreiben.
Eine Statistik zu verbrennenden E - Autos ist schon schwieriger, es verbrennen zuwenige. Es verbrennen so wenige, dass alle Zeitungen darüber schreiben.

Seit dem Tesla auf dem Markt ist habe ich insgesamt 5 Brände mitgezählt…es waren jedesmal Unfälle wo bei einem Verbrenner noch mehr oder dasselbe passiert wäre. Ich habe sogar noch alle 5 Fälle im Kopf…

LGH

Benzin ist flüssig und schnell flüchtig. Bei einem Unfall mit Beschädigung des Benzintanks läuft das brennende Zeug überall hin und es bilden sich explosive Gaswolken.

Ein beschädigter Akku will seine Energie auch irgendwie los werden. Er brennt nicht selbst, sondern wird „nur“ extrem heiß und kann so umgebendes Material entzünden. Das passiert aber nicht explosiv, sondern es fängt langsam an zu kokeln. Genug Zeit, um anzuhalten, auszusteigen, und sich in Sicherheit zu bringen.

Einen Akku kann man nicht „löschen“. Man kann nur solange Wärme abführen, bis (salopp gesagt) die Energie raus ist. Schaum ist also die falsche Idee, weil es nichts nützt, die Sauerstoffzufuhr zu unterbinden. Was hilft, ist viel, viel, viel Wasser.

Der spektakuläre Brand, der aufgetreten ist, nachdem jemand in USA eine LKW-Anhängerkupplung überfahren und sich diese in den Akku gerammt hatte, war für einige interessante Anekdoten gut:

  • Lange bevor es anfing, zu kokeln, hat das Auto freundlich darauf hingewiesen, dass der Fahrer mal lieber rechts ran fahren und aussteigen sollte.
  • Die Feuerwehr hat das Problem erst noch verschärft, indem sie den Akku aufgeschnitten hat, um an den vermeintlichen Brandherd zu gelangen. Hier ist noch viel Aufklärung und Ausbildungsarbeit zu leisten.
  • Nachdem der Brand gelöscht und die Wärme abgeführt war, konnte der Eigentümer seine unbeschädigten Unterlagen und Kugelschreiber aus dem Handschuhfach entnehmen.
  • Der Eigentümer hat direkt ein neues Model S bestellt.

Tesla Blog Post zu dem Vorfall: teslamotors.com/blog/model-s-fire

Als Konsequenz aus diesem Vorfall wurde einige Monate später das „Titanium Underbody Shield“ eingeführt und für alle existierenden Model S auf Wunsch kostenlos nachgerüstet. Auch dazu gibt es einen Blog Post: teslamotors.com/blog/model-s-fire

Es gab einen zweiten Vorfall in engem zeitlichen Zusammenhang, bei dem ein Model S in Brand geriet: Das Fahrzeug fuhr mit stark überhöhter Geschwindigkeit auf einen Bordstein auf, hob ab, krachte durch(!) eine Mauer und wurde schließlich von einem Baum unsanft gestoppt. Dass bei so einer Misshandlung auch der Akku Schaden nimmt und in der oben beschriebenen Weise so heiß wird, dass ein Feuer ausbricht, finde ich kaum bemerkenswert. Bemerkenswert findet ich hingegen das Detail, dass alle drei Insassen des Fahrzeugs nach dem Unfall aus eigener Kraft ausstiegen und davon liefen!

Im Rahmen meiner Bemühungen um eine Ladestation in der Gemeinschaftstiefgarage unseres Mehrfamilienhauses habe ich folgendes Dokument von der DEKRA ausgegraben:

DEKRA Batterie-Sicherheit.pdf (50.2 KB)
Nur mal so als Anmerkung: 800°C ist eine Temperatur, die jeder durchschnittliche Auspuff erreichen kann. Bei aggressiv gefahrenen Sportwagen erreicht der Auspuff auch Temperaturen von deutlich über 1000°C. In unserem Model S, gibt es keine Komponenten, die selbst bei scharfer Fahrweise auch nur annähernd 100°C erreichen. Wenn man sich das mal in Ruhe klar macht, erübrigen sich schon viele Fragen nach Verschleiß und Brandgefahr…

Was willst Du mit diesem Thema erreichen? Erbitte dazu eine plausible Antwort.

Allein der Titel suggeriert schon, dass bei Elektromobilen Brandgefahr besteht. Da das Substanzlos ist, unterstelle ich genau so einfach mal sehr unlautere Beweggründe, einzig der Verunsicherung unbedarfter Leser dienend.

Vielleicht die Frau oder die Nachbarn beruhigen? Ich finde die Frage legitim.

Um den Titel zu entschärfen, habe ich mir erlaubt, ein Fragezeichen hinzu zu fügen. Ich hoffe, hiTCH-HiKER hat nichts dagegen.

Der gefällt mir besonders :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Und noch ein Gedanke von mir (man sieht, ich habe mich schon eingehend mit dem Thema beschäftigt :wink: ): Man stelle sich mal vor, der Verbrennungsmotor wäre erst im Jahr 2015 erfunden worden. Würden damit betriebene Fahrzeuge wohl eine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr bekommen? Mit 50-80 Litern hochentzündlicher Flüssigkeit in einem dünnen Blech- oder Plastikkanister unter der Rücksitzbank? :astonished: :open_mouth: :confused: Kaum vorstellbar. :mrgreen:

Um bei derartigen Diskussionen immer ein paar Beispiele zur Hand zu haben, wird im Nachbarforum eine Linkliste geführt…
[url]http://www.goingelectric.de/forum/off-topic-stammtisch/linksammlung-ueber-fahrzeugbraende-aus-regionalzeitungen-t4103.html[/url]

Ich bin kein großer Fan von dieser Linkliste: Erstens bietet dieses Sammlung nur Anecdotal Evidence und hat keinen statistischen Wert. Zweitens: Schlimmer geht immer. Wir sollten uns mehr mit der Sicherheit von BEVs beschäftigen, als mit den Gefahren von sog. “Verbrennern“ (sic!). Zugegeben, es bleibt bei dem Thema nicht aus, dass man das BEV mit anderen Antriebskonzepten vergleicht, siehe auch meine Beiträge weiter oben… Und drittens hat diese Sammlung von Zeitungsartikeln über Unfälle und Unglücke einen voyeuristischen Touch, der mir zutiefst zuwider ist. Aber ja, es gibt diesen unglückseligen (unglück-seligen?) Thread nun mal, und insofern gehört der Link wohl auch hierher.

Die Brandgefahr ist bei Elektromobilen aus den besagten Gründen deutlich niedriger als der sprichwörtliche Verbrenner, denn dieser verbrennt sich gelegentlich ungeplant selbst:

  • technischer Defekt (siehe nagelneue 911er-Rückruf, Ferraris, Lambos etc)
  • mit heissem Auspuff/Kat auf Wiese geparkt
  • Unfall

Beim Unfall ist das unangenehme dass es manchmal gleich explosiv zugeht, also gleich alles abbrennt und die Insassen nicht am Unfall, sondern am Brand sterben.

Letzte spektakuläre Fälle:

  • Paul Walker Porsche Carrera GT (Porsche ist verklagt)
  • Bus/Holztransporter 43 Tote wegen Brand, siehe z.B. hier:

n-tv.de/panorama/Lastwagen-d … 03386.html

Bei Elektroautos völlig undenkbar. Wären die elektrisch unterwegs gewesen hätten die alle überlebt. Deswegen kann man eigentlich nicht mehr in einen Verbrenner einsteigen, das sind rollende Brandbomben.

Deshalb Titel des Beitrags bitte ändern, es wird ein falscher Eindruck erweckt, nämlich dass eine Brandgefahr besteht bzw. bestehen könnte (=Fragezeichen). Das ist bekanntermaßen gerade nicht der Fall.

Batterien sind im allgemeinen schon sicherer als Behältnisse mit brennbaren Flüssigkeiten. Dennoch, bin grade hierüber gestolpert: [url]http://m.spiegel.de/panorama/a-1060048.html[/url]
Lebensgefährliche Verletzungen mit E-Zigarette.

Findest Du das nicht ein bisschen übertrieben? Das haben Fragen doch nun mal so an sich, dass sie die Antwort nicht bereits enthalten. Es ist doch trotzdem erlaubt, die Frage zu stellen und Informationen zusammenzutragen!