Bundesumweltministerin fordert Kaufprämie und Quote für EV

faz.net/aktuell/wirtschaft/v … 55762.html

Hendricks fordert steuerliche Anreize, eine EV-Quote und einen staatlichen (hoffentlich auch stattlichen) Kaufzuschuss.

Bin als alter Ökonom gegen mehr Subventionen. Umstellung der Kfz-Steuer auf Schadstoffausstoß oder noch besser Abschaffung der Kfz-Steuer und Energiesteuer nach Schadstoffausstoß wäre mir viel lieber. Alles andere schafft immer als Nebeneffekt irgendwelche Fehlanreize.

Hat so ähnlich übrigens neulich so ein unverschämter Ami-Miliardärsbengel unserem Wirtschaftsminister auch gesagt :wink:

Gruß Mathie

Na und dann am besten gleich koppeln an den Wechsel zum Ökostrom-Anbieter.[emoji6]

Edit:
@Mathie Stimme Dir zu. Leider traut sich hier keiner an CO2 Besteuerung und mit Kaufprämien lässt sich wohl gut Stimmung machen. Daher besser Kaufprämie, wie gar kein Signal.

Schönes Zitat:

Hendricks sagte, es sei eine „bittere Ironie des VW-Skandals“, dass sich mit den nun drohenden Strafzahlungen auch ein Programm zur Einführung von Millionen Elektroautos hätte finanzieren lassen.

Wie wahr - und wie traurig und kurzsichtig von VW, in jeglicher Hinsicht.

Wenn jeder Energieträger gemäß Schadstoffausstoß besteuert würde, wäre Ökostrom unabhängig von der Nutzung ob fürs Auto, den Computer, zum Kochen billiger als Kohlestrom. Dann bräuchte man nicht noch eine komplizierte Kopplung des Stromtarifs an die Elektroautoprämie, die sowieso nie zu kontrollieren wäre, ohne,mDas man noch einen verplombten Typ 4711 Stecker einführt, der nur an Ökostrom funktioniert.

Benzin und Diesel wären dann schlicht zu teuer, um damit noch Auto zu fahren. Als soziale Komponente sollte man die Steuererhöhung für Benzin und Diesel allmählich einführen, da ließen sich sinnvolle Lösungen finden.

Dein Vorschlag macht den in meinen Augen schon unnötig komplizierten Vorschlag von Frau Hendricks noch komplizierter.

Gruß Mathie

Da haben wir wohl parallel geschrieben, siehe edit oben.

Nochmal: Ich bin da voll bei Dir, nur ich fürchte auf politischer Ebene stehen die irgendwie auf diese Kaufprämien. Gefühlt ist das schon durch, so oft, wie man es zuletzt in der Presse liest.

Das mit dem Ökostormtarif habe ich ja bewusst mit einem Augenzwinkern notiert, wohl wissend, dass das keine Mehrheit findet. Zuviel Lobby. Schön wäre es trotzdem, da es den Schadstoffausstoß auch konsequenterweise gleich bei der Herstellung vermeidet.

Man müßte nur einen Phantasiepreis für den „Schadstoffaustoß“ festsetzen…

Eine extrem einfache soziale Lösung wurde schon vor Jahrzehnten vorgeschlagen: Man verteilt die Einnahmen aus dieser Steuer schlichtweg gleichmäßig auf alle Köpfe. Sofern man also lediglich den Durchschnitt aller anderen verbraucht, wird es nicht teurer. Sobald die Steuer ausreichend hoch ist, könnte man sogar als „Aussteiger“ ein Leben fast ohne Naturverbrauch führen und mit dem Geld über die Runden kommen.

Ein Realitätscheck wirkt manchmal Wunder. Schaut Euch doch mal die Straßen an. Wenn ich nicht so in dem Thema drin wäre, könnte man meinen, dass es keine Elektroautos gibt. Ich richte meine Aufmerksamkeit sehr häufig auf Elektroautos, wenn ich unterwegs bin. Ich stehe dann oft konsterniert auf dem Bürgersteig, weil mir bewusst wird, wie viele Verbrenner tatsächlich auf der Straße unterwegs sind. Elon hat wohl auch Recht damit, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, bis flächendeckend Elektroautos unterwegs sind. Er meinte mal, dass es selbst dann noch etwa 20 Jahre dauern würde, wenn man von heute an ausschließlich Elektroautos kaufen könnte.

Musk bezog sich dabei auf autonom fahrende Fahrzeuge. Für Elektroautos wird aber wohl dasselbe gelten.
Quelle: youtube.com/watch?v=TDm6Snkle70 Bestes Video von Musk über autonomes Fahren, schon x-mal gepostet.

+1

Als ebenfalls Ökonomen würde es mich interessieren, wie man die teilweise deutlich verkürzte Lebenserwartung durch Schadstoffausstoss bei der Kfz- oder Energie-Steuer einpreisen sollte? Man kann natürlich argumentieren, dass die Lebenserwartung das heutige Niveau nie erreicht hätte, ohne den medizinischen Fortschritt, der im wesentlichen auf der Grundlage von fossilen Energieträgern basiert…

Ich muss mich schon darüber wundern, wie hier immer gleich gegen Subventionen geschossen wird. Ich bin auch kein Freund marktverzerrender Eingriffe des Staates, aber das was die Verbrenner-Lobbyisten da seit Jahrzehnten betreiben, ist weitaus verzerrender als ein paar EV-Subventionen.

Die Welt wird nicht einfach so besser. Will sagen: Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es. Wollt Ihr das aussitzen? Mir würde das zu lange dauern. Weiß ja nicht, wie alt Ihr so seid und wie alt Ihr werden wollt, aber ich habe vor noch einigen technischen Fortschritt mitzuerleben. Die sollen jetzt mal hinmachen, verdammt nochmal. :smiling_imp:

Stimmt praktisch ja auch. Der Elektroauto-Anteil im Bestand (inkl. Plug-In Hybride und L7e-Modell Twizy) liegt derzeit bei genau 1,0 Promille:
[url]http://www.goingelectric.de/forum/allgemeine-themen/zulassungszahlen-kba-t2407-710.html#p255280[/url]

Die neue Umweltministerin ist leider bisher (oder erst jetzt?) aus dem Schatten von Gabriel & Co getreten, da durch den VW-Skandal Handlungsbedarf besteht. Ob sie sich durchsetzen kann werden wir sehen, aber ein neuer Weg muss beschritten werden und nicht nur Kleckerweise!

Dazu hilft eine Kaufprämie, aber hilfreich wäre auch der halbe MWSt.-Satz (vorallem für private Käufer) und die Aussetzung der 1%-Regelung,
dann würde sich schneller etwas tun.
Dabei würden alle E-Autos prozentual gleichmäßig gefördert und der Kunde könnte sich für seine Situation das richtige Fahrzeug aussuchen…

Man darf schließlich nicht nur an einen Produzenten denken.

Gruß conni

Du meinst eine Lenkungsabgabe? :wink:

Ich finde diesen Gedankengang außerordentlich wichtig ! Ich habe neulich gehört, daß wir in eine signifikante 6-stellige Zahl an vorzeitigen Lebensbeendigungen in Europa jährlich vorzuweisen haben, die nachweislich auf die Abgasthematik zurückgehen.

Dieser Gedankengang läuft sehr parallel zur vielerorts geforderten CO2-Einpreisung - das ist ähnlich veranlagt ! Was ist uns ein kürzeres Leben wert, wenn es durch Fahrzeugabgase hervorgerufen wird ? Und was mache ich mit dem Ergebnis meiner Überlegungen ?

Mir fehlt absolut die konsequente Auseinandersetzung in der Breite der Gesellschaft mit den Folgen unseres industriellen Handelns. Für die allermeisten ist das irgendwie entkoppelt und nicht nahe, greifbar genug. Da hat dann der 6-Jährige Sohn eben Asthma. Ja - war früher ja nich so. Heute ist das irgendwie mehr. Hier noch ne Allergie und da noch ne Unverträglichkeit…Woher kommt das denn alles ? Und müssen wir das alles so hinnehmen und interessiert uns denn nicht der Grund dafür ? Und wollen wir einfach immer so weitermachen ?

Ich muss leider aus eigener Erfahrung sagen, dass man für die Gründe von solchen Erkrankungen (im Übrigen auch Hirntumore) sensibilisiert wird, wenn man es im eigenen Verwandtenkreis erlebt hat. Leider tendieren viele Menschen dazu, diese Erste-Welt-Erkrankungen wie Krebserkrankungen, Atemwegserkrankungen, Allergien, Demenz und Alzheimer, Herz- und Kreislauferkrankungen als „Zufall“ oder „Schicksal“ zu begreifen, weil es einfacher zu verkraften ist und sich mit sowas wie Multikausalität nicht auseinandersetzen will. Was Angehörige deutlich mehr aufwühlen würde (und deshalb vermeidet man das), ist der Gedanke, dass es zu einem großen Teil auch an Umweltbedingungen gelegen haben könnte, die den menschlichen Körper durch Einatmen, Essen/Trinken sowie Körperkontakt über Schleimhäute und die Haut Tag für Tag beeinflussen. Das wird viel zu selten in der Öffentlichkeit diskutiert und gehört spätestens heute in die Tages- und Wochenzeitungen, Talk-Shows und Reportagen.

Auch die Forschung dazu müsste stärker gefördert werden, z.B. sollte man untersuchen, was ein Durchschnittsdeutscher innerhalb einer Woche konkret einatmet (alle Bestandteile der eingeatmeten Luft) und das im Vergleich dazu setzen, was jemand in Ländern mit deutlich weniger Abgasen einatment, z.B. in der irischen Peripherie, auf den Azoren oder sonstwo, einfach um die Ergebnisse in einen Kontext zu setzen. Wir wissen heute, dass ein abgasfreier Verkehr nur noch eine Frage der Zeit ist - die Technologien dafür sind vorhanden, nur der politische Wille fehlt.

DANKE !

Ich habe ähnliche Erfahrungen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis machen müssen. Leider auch solche, die mit dem Tod endeten, und sehr viele Fragen offen ließen. Es hängt eben doch alles zusammen !

youtube.com/watch?v=hs-IqsXyspI&sns=em

Denkt mal drüber nach…

:frowning:

…die meisten werden es erst dann verstehen, dass alles zusammenhängt, wenn sie reihenweise auf dem Gehweg umkippen…leider ist es dann wahrscheinlich schon viel zu spät :imp:

Das Schlimme ist auch, das es ja keine bedauerlichen Einzelfälle mehr sind, wie „Die Mutter von nem Freund“ o.ä., sondern das sowohl im Verwandten-, als auch im Freudeskreis mehrere Fälle gab/gibt.

Glücklicher Weise haben es die meisten überlebt, aber die Langzeitschäden sind gravierend. So richtig erholt man sichd aovn nie wieder.