Macht endlich Ernst mit den Umweltzonen!

Dies ist meine Forderung an die Politik:

Macht endlich Ernst mit den Umweltzonen!

Für eine Einführung einer „Umweltzone blau“: Fahrzeugantriebe müssen in diesem Bereich emissionsfrei arbeiten. Plugin-Hybride müssen diese Zone ohne Einschaltung ihres Verbrennungsmotors befahren. Ansonsten sind nur Motorfahrzeuge mit elektrischem Antrieb erlaubt, die die Energie in Batterien oder in Wasserstofftanks speichern.

Unrealistisch? Na klar geht das. Nur wenn man das Ziel nennt, kann man den Weg dahin beschreiben.

Politische Bedenken
Gibt es eigentlich nicht, es gibt nur Bedenken geäußert von Politikern: Das sei nicht bezahlbar, nicht durchsetzbar, kostet Wählerstimmen, sei unpopulär und unsozial. Dem entgegne ich:

Es gibt kein Recht auf Emissionen und Gesundheitsgefährdung. Im Gegenteil, es gibt eine Umweltgesetzgebung. Die Grenzwerte für die Stadtluft werden durch zu viele Autos, Überschreitung der Normwerte bei den einzelnen Fahrzeugen und einer Kombination aus Geografie und ungünstiger Wetterlage viel zu oft überschritten. Außerdem orientieren sich die Grenzwerte nicht an dem, was unter Gesundheitsaspekten erforderlich wäre, sondern was man meint der Mehrheit der Fahrzeugbesitzer und der Industrie noch zumuten zu können. Beweis: die Wohnlagen an den Einfallstraßen sind nur mit deutlichem Abschlag zu verkaufen oder zu vermieten.

Unpopulär? Mag sein. Die Zonen wurden für Autos mit roter oder gelber Plakette auch gesperrt. Wer seit dem rein will, muss den ÖPNV nutzen oder sich ein neues Auto kaufen. Nun ist der nächste Schritt dran. Die Politik muss unter Abwägung widerstreitender Interessen die Entscheidungen treffen, die dem Allgemeinwohl dienen, nicht dem Wohl des einzelnen Autobesitzers.

Unsozial? Wer sich ein Auto leisten kann, gehört zu den besser gestellten. Laut deutscher Autoindustrie kann man liefern, man gehört sogar zur Weltspitze was Elektromobilität angeht. Das mag übertrieben sein, leer ist der Schauraum nicht.

Unbezahlbar? Die Autos sind teurer, richtig. Die Entlastung einkommensschwacher Haushalte erfolgt aber per Steuergesetzgebung, nicht per Herabsetzung der Umweltstandards.

Der ÖPNV kann und soll als erstes umgerüstet werden. E-Busse sparen Geld gegenüber Dieselbussen. Die Städte, Gemeinden und Verkehrsbetriebe müssen die Anschaffung auf E-Busse umstellen. Für den zusätzlichen Finanzbedarf finden sich Lösungen wie Umweltdarlehen der KfW, public-private-partnerships, Benutzungsgebühren für Verbrenner etc.

Der innerstädtische Lieferverkehr muss umgehend elektrisiert werden. E-Autos für Pizzadienst, Postauto und Paketspediteur sind serienreif. Eventuell ist der Umschlag von Fracht notwendig, die per LKW via Fernstraße angeliefert wurde. Alles planbar.

Baumaschinen sind meist stationär oder auf kleinem Raum im Einsatz. Der Dieselantrieb ist hier allein der Bequemlichkeit geschuldet. Nach dem Kran muss auch der Bagger und die Ramme ans Kabel. Der allradgetriebene Bausstellenkipper mit 4 Achsen ist dann die Königsklasse und wird vielleicht erst mal ein dieselelektrischer Hybrid mit weniger Zuladung.

Zur politischen Gestaltung gehört die klare Formulierung von städtischer Lebensqualität ins Ziel, zusammen mit einem Terminplan und Übergangsfristen. Dann können auch die erforderlichen Investitionen durch private Fahrzeugbesitzer, die öffentliche Hand und Handel/Gewerbe/Industrie geplant werden.

Es gibt keinen Grund, damit nicht sofort anzufangen.

+1: Nur wer Ziele hat, kann sie verfolgen. Volle Zustimmung!

Wieso fördern wir in Deutschland die Elektromobilität nicht so wie in Frankreich?! autobild.de/artikel/e-auto-s … 01399.html

Nein es wird die Umrüstung von alten Dieseln gefördert autohaus.de/nachrichten/part … 80920.html

Bei uns laufen viele Sturm, wenn man konsequent wäre. Die breite Einsicht fehlt. Die Angst vor Nachteilen regiert. Jeder ist sich selbst der nächste.
general-anzeiger-bonn.de/bon … 46438.html

Und warum willst Du in diesen Umweltzonen nicht gleich auch das Heizen und Kochen mittels Verbrennungsprozessen verbieten?

Danke Volker!

Die große Frage:

Was können wir tun, um der Politik das endlich mal ins Hausaufgabenheft zu schreiben?<<


Mögliche Maßnahmen:

  1. bei Grenzwertüberschreitungen: in Zukunft Fahrverbote für Emittenten in diesen Gebieten (und kein wegsehen mehr!)

2)Schrittweise Einführung und Anhebung einer Abgassteuer- ohne ein Prüfverfahren, sondern pauschal für alle im Betrieb emittierenden Fahrzeuge (50,-/Monat, Steigerungsrate 20%/anno), inkl. Schutz vor Härtefällen

3a)Kaufpramie für Elektroautos (höherer Zuschuss für niedrige Gehaltsklassen?)
3b)zusätzlicher Bonus: Abwrackprämie für Stinke-Diesel (statt Filterprämie)

Weil das zur Daseinsvorsorge gehört, das Auto dagegen nicht.

@volker: +1 !

In meinen Augen gehören die Umweltzonen abgeschafft. Dieser Unsinn hat nachweislich nichts gebracht. Entweder man arbeitet darauf hin, dass Autos generell Emissionsfrei werden oder man lässt es sein. Der Schmu mit dem Umweltzonen ist mir komplett unverständlich.

Dass das wie Unsinn aussieht liegt daran dass wie es aktuell gehandhabt wird auch Unsinn ist.

@Boris guter Punkt

@MC: Für Heizen, Kochen und Kaminfeuer gibt es Emissionsvorschriften. Stichwort Heizkessel- und Feuerstättenverordnung. Da werden immer schärfere Grenzwerte sowie Erneuerungen verordnet. Ansonsten zitiere ich nochmal meine Signatur

Ganz meiner Meinung!
Die Autos und natürlich auch andere Emissionsquellen müssen generell sauberer werden. Irgendwo regional Extrawürste in Sachen Auto zu braten ist vom Aufwand/Nutzen Verhältnis kontraproduktiv. Anders ist das vielleicht bei Hausbrand und Industrie.

Die Abgase eines Kraftwerks zu reinigen ist wesentlich einfacher, preiswerter und effizienter als die Abgase tausender Autos.

Zum Thema Umweltzone: Ich halte Elektroautos für alltagstauglich. Unsere Lieblingssorte (die langstreckentaugliche) ist leider zu teuer, daher werden wir im Fernverkehr noch lange Verbrennungsmotoren auf der Straße haben. Die Emissionen, die dabei entstehen, sind weniger problematisch weil 1. die Fahrzeugdichte pro Quadratkilometer niediger ist und 2. die Einwohnerdichte auch.

Unter der Maßgabe „wo habe ich die größte Luftverbesserung pro investiertem Euro“ ist die Befreiung der Städte vom Verbrennerantrieb vorrangig. Darüber wird die E-Mobilität so gewaltig angeschoben, dass die E-Fahrzeuge schnell für jeden Autokäufer erschwinglich werden. Auch die Langstreckentauglichen.

Aber irgendwo muss man mal anfangen.

Ist zwar ein bisschen O.T:
Ich bin der Meinung, dass Städte sowieso nicht für Autos da sein sollten. Egal ob Verpenner oder Elektro. Städte sind für Menschen da.
Stellt euch vor, wie friedlich, leise und sauber es in Städten ohne Autos wäre. Auf den ehemaligen Strassen und Parkflächen entstehen Parks, Cafes …
Das wäre toll

Ich würde Städte auch so nicht mögen. Der mensch ist wenig geeignet in Städten zu leben. Schon die Logistik funktioniert nicht einmal im Ansatz. Jeder mensch braucht verschiedene Dinge zum Leben. Wer soll die liefern ohne Verkehr?

Nichts hat die Freiheit der Menschen mehr befördert, als die Möglichkeit, ohne Eingriffsmöglichkeit einer wie immer gearteten Obrigkeit sich einfach in ein völlig unabhängiges Transportmittel zu setzen und dahin zu fahren, wo man will.

Ein Angriff darauf ist ein Angriff auf die Freiheit insgesamt.

Gruß SRAM

@SRAM bist du jetzt auch ADAC Sprecher? :mrgreen:

Die Freiheit des einzelnen endet da, wo die des anderen beginnt.

Die Freiheit von 1.300 Autofahrern, die Straße vor meinem Haus 2x täglich zu benutzen, ist abzuwägen gegen das Recht meiner Familie und mir auf saubere Atemluft. Die Politik soll das Gewicht in Richtung saubere Luft verschieben. Die technische Lösung dafür haben wir, ohne jemandem etwas wegzunehmen.

Aha und wenn die Freiheit des einzelnen die Gesundheit aller gefährdet ist das natürlich erstrebenswert. Weil ohne Umweltzerstörendes Auto kommt man weder in eine Stadt rein oder raus? Bitte um genaue Erklärung warum Emissionsfreies fahren mit e-Auto, Fahrrad, zu Fuß, öffentliche Verkehrsmittel die Freiheit des Menschen einschränkt!

Ja warum liegt ein Haus an einer Straße?

  • man hat das Haus an der Straße errichtet
  • die Straße wurde vor das Haus gebaut
    In Deutschland trifft zumeist der erste Fall zu.
    So ein Haus an der Straße ist ja auch praktisch und solange der Individualverkehr gering war und mit Pferden stattfand,
    war man über ein bischen Abwechslung vor dem Haus auch ganz dankbar,
    und man selbst nutzt die Möglichkeit des Individualverkehrs natürlich gerne aus,
    nur doof, das es andere auch tun.