DE setzt auf Akkus mit Lithium-Schwefel / Lithium-Luft

Ich war heute 31.08.2015, am 2. Swiss eSalon in Bern zum Thema Batterieperspektive.

Gemäss der Aussage des Gast-Referenten Dr. Patrick Plötz konzentrieren sich die deutschen Automobil-Hersteller nicht auf Lithium-Ionen Akkus sondern arbeiten fieberhaft an der Marktreife der Lithium-Schwefel- und Lithium-Luft-Akkus. Diese Akku-Typen sollen ab 2025 2- bis 4-fache Energiedichten erreichen. Der Grund für diese Priorisierung sei die Tatsache, dass die asiatischen Akku-Hersteller in der Lithium-Ionen-Technologie nicht mehr einzuholen seien.

Dann wird sich Tesla mit der „alten“ Li-Ion-Technologie wohl ziemlich verrennen :astonished: Und weiter muss natürlich gewährleistet sein, dass sich ausser den deutschen Auto-Herstellern niemand der Lithium-Schwefel- und Lithium-Luft-Technologie annimmt. Abwarten…

Quelle: Dr. Patrick Plötz, Competence Center Energietechnologien und Energiesysteme, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI
batterietechnologien_fraunhofer_2012.png

Ich zitiere nur einen Satz…

Edit hat gesagt, ich solle Leistungsdichte durch Energiedichte ersetzen.

Na das passt doch hervorragend zu diesem Thread: n-tv: Platzt-der-Traum-vom-Super-Akku

Schau dir mal die dortigen Aussagen an! Tesla verrennt sich auf keinen Fall sondern macht es genau richtig!
Bis es Alternativen gibt zählt nur der Preis pro kWh!

In dem verlinkten Artikel wird ja auch erwähnt, dass man sich mit dem gravimetrische Vorteil sich das volumetrische Problem eingefangen hat.
Und das volumetrische Problem wird in der Grafik nicht parametrisiert. Geschickt ausgeblendet.

Und das wirtschaftliche Problem ebenso nicht :wink:

Was bringt ein Akku mit 600 Wh/kg, der 500 Euro/kWh im Vergleich zu einem 300 Wh/kg, der 150 Euro/kWh kostet?

Man könnte damit einen leichten Sportwagen bauen…

Man darf davon ausgehen, dass gerade Tesla ziemlich sicher alle Technologien und Batteriechemien auf dem Radar hat. Ich würde mir daher keine Sorgen machen, dass Tesla sich hier verrennt. Eine Fabrik kann man umrüsten.

…und so etwas würde der Elektromobilität sicherlich zum Durchbruch verhelfen :wink:

Man könnte es auch so zusammen fassen:
Die Deutsche Auto-Industrie konzentriert sich komplett auf die ferne Zukunft der Akku-Technologie…

… mit konkurenzfähigen E-Autos ist daher in nächster Zeit von der Seite weiterhin nicht zu rechnen.

In 20 Jahren können sie dann ja zur Aufholjagd ansetzen und den dann etablierten Marktführern Tesla, Google und Panasonic so richtig zeigen, wie man E-Autos baut. Wird bestimmt spannend :unamused:

  1. In 20 Jahren sind die Verantwortlichen längst in Rente.
  2. Automobile in Massen herzustellen ist keine Idee aus Europa.
  3. Geschichte wiederholt sich, also muss man sich keine Sorgen machen :wink:

So traurig das ist. Aber ich fürchte so denken Menschen.

Ich denke hier wird zu viel hinein interpretiert. Die Aussage war doch nur woran geforscht wird. Da steht doch nichts davon, dass man dann auch auf diese Akkus wartet. Die Produktion von Fahrzeugen und Weiterentwicklung der Speichertechnologie ist doch ein disjunktes Problem. Tesla hat ja auch nicht erst die Akkus erforscht, die sie eingebaut haben. Das kriegen sicherlich auch alle anderen Autohersteller so hin.

Forscht Tesla derzeit an Akkutechnik? Mir ist da nicht bekannt. Die geplanten Zellen beruhen auf Patenten von Sanyo/Panasonic. Wenn es was signifikant neues und auch besseres gibt kann man sich ja dann da einkaufen und diese dann produzieren.

Sie müssen ja auch nicht aktiv daran forschen, da reicht es, ein scharfes Auge darauf zu behalten und mit den entsprechenden Forschungsabteilungen in Firmen (z.B. Panasonic) und Unis in Kontakt zu sein.

Und Asien wird sicherlich nicht auf Schwefel und Luft setzen, forschen! Die kaufen dann die Akkus von den Deutschen, so in 10-15 Jahre :laughing: .
Aber was sollten die Europärer sonst machen? Nix gelernt, außer das Vierkant vor den eigenen Augen zu veredeln.

youtube.com/watch?v=92QSk0FIJiU

auch ne Meinung zu den Schwenks der Deutschen zu LG. (ab 25:30)

Gemäss Prof. Jeff Dahn arbeitet dessen Graduate A. Smith nun bei Tesla. Wir dürfen annehmen, dass der bei Tesla nicht Reifen montiert, wenn man dessen Publikationsliste ansieht:

A.J. Smith, N.N. Sinha and J.R. Dahn, Narrow range cycling and storage of commercial Li ion cells, J.Electrochem. Soc. 160, A235-A242, (2012).
A.J. Smith, S.R. Smith, T. Byrne, J.C. Burns and J.R. Dahn, Synergies in Blended LiMn2O4 and Li[Ni1/3Mn1/3Co1/3]O2 Positive Electrodes, accepted for publication in J. Electrochem. Soc (2012).
A.J. Smith and J.R. Dahn, Delta Differential Capacity Analysis, J. Electrochem. Soc. 159 A290-A293 (2012).
A.J. Smith, H.M. Dahn, J.C. Burns and J.R. Dahn, Long term low-rate cycling of LiCoO2/Graphite Li-Ion Cells at 55oC, J. Electrochem. Soc. 159, A705-A710 (2012).
A.J. Smith, J.C. Burns, D. Xiong and J.R. Dahn, Interpreting High Precision Coulometry Results on Li-ion Cells, J. Electrochem. Soc. 158, A1136-A1142, (2011).

Der forscht da nicht. Der hat das was ein guter Einkäufer braucht: Beurteilungskompetenz. Und deshalb braucht jeder, der Akkus einkauft so jemanden. Zum „Forschen“ ist Tesla viel zu klein und nicht entsprechend ausgestattet…

Gruß SRAM

Schreibt der große Meister, …der wirds ja wissen. :unamused:

Der ist wohl dort schon etwas mehr als nur ein Einkäufer. Denn Prof. Jeff Dahn/Dalhousie University geht mit Tesla eine Forschungspartnerschaft ein.

Siehe: [url]http://www.dal.ca/diff/dahn/news.html[/url]

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On June 16, 2015, Dalhousie University and Tesla Motors announced that the Dahn group will switch industrial partners from 3M Canada to Tesla in June of 2016. The arrangement with Tesla will be exclusive and the substantial 5-year funding package will allow the lab to operate at approximately the same scale as at present. The focus of the partnership will be to help create Li-ion cells with longer lifetime (in decades), lower cost and higher energy density destined for use in Tesla products. The Dahn group has had an excellent collaboration with 3M and 3M Canada for two decades but is very excited by opportunity to partner with Tesla.